Mit einem Tag der offenen Tür - oder besser des offenen Tunnels - begann am 19. April der offizielle Tunnelanstich der Streckentunnel für die Verlängerung der nordwestlichen Linie U 3 zum Moosacher Bahnhof. Der rund 2 km lange Christine-Tunnel, benannt nach OB Christian Udes Vorzimmerdame Christine Rauch, wird mit einer 7,50m hohen Schildvortriebmaschine bei einer Bauleistung von 15 Metern am Tag durch den Moosacher Untergrund gebohrt und mit Tübbings ausgestattet. Begonnen wird damit am "Moosacher Stachus", dem Dreieck Dachauer-/ Bauberger-/ Pelkovenstr.. Der Abschnitt zum Bahnhof Moosach ist im Rohbau bereits fertig gestellt, wobei hier die Schlitzwand-Deckel-Bauweise zur Anwendung kam. Bautechnisch ist die Station am Moosacher Bahnhof sehr schwierig, da sie über drei Etagen und bei laufendem Bahnbetrieb errichtet werden musste. Dabei entsteht auch eine zweigeschossige Park-and-Ride-Anlage für rund 300 Autos. Der Streckentunnel indes erstreckt sich unter der Pelkovenstraße bis zum Olympia-Einkaufszentrum, wo der Anschluss zur ab Oktober bestehenden Zwischenendstation der U3 hergestellt wird. Für den zweiten Richtungstunnel wird das Schneidrad übrigens zurück zur Baubergerstraße transportiert werden, um parallel von vorne anzufangen. Die Streckenverlängerung mit den beiden Stationen "Moosacher St.-Martins-Platz" und "Moosach" kostet rund 180 Millionen Euro.
Von der Verkehrswirkung erhofft man sich einen großen Schub für den ÖPNV. Mit dem neuen Abschnitt werden nämlich verschiedene Knotenpunkte miteinander verbunden. Am Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) kann man zur Linie U 1 umsteigen, am Moosacher Bahnhof fährt die S-Bahn-Linie 1 in Richtung Freising/Flughafen. Ferner ergeben sich am Scheidplatz und an der Münchner Freiheit weitere Netzwirkungen durch die neue Strecke. Man rechnet mit werktäglich 38 000 Fahrgästen, was rund 15 Millionen Pkw-Kilometer jährlich eingesparen helfen könnte.



Artikel geschrieben von Arnd Werther



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.04.2007 00:00 von BahnInfo-Redaktion.