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S-Bahnring?
geschrieben von Mario H. 
S-Bahnring?
09.07.2007 18:43
Hallo,

ich weiß nicht, ob hier in der Vergangenheit schonmal näher über das Thema S-Bahnring in München diskutiert worden ist (Bei der Suche nix gefunden), denn der würde aus meiner Sicht einige interessante Aspekte bieten und auch zu vertretbaren Kosten machbar sein. Ich rede hier wie gesagt nicht über die Stadtumlandbahn, sondern eine reine S-Bahn.

Der Streckenverlauf schnell erklärt (alles bestehende Strecken):
Ostbahnhof - Leuchtenbergring - Johanneskirchen - Güternordring - Moosach - Laim - Südring - Ostbahnhof

Wenn ich richtig verglichen habe, dann wird der Innenbereich in etwa so groß wie beim Inneren Ring in Berlin. Die Vorteile des S-Bahnrings in München liegen ja auf der Hand:

- Entlastung der innerstädtischen Umsteigepunkte
- Bessere Erschließung der Gewerbegebiete im Norden
- Die geforderte S-Bahn über den Südring wäre quasi "mit drin" (jedoch nicht umsteigefrei für die meisten)
- Vergleichweise nur geringe Ausbauten nötig
- Optionale Bedienung des Wiederhergestellten Bahnhofs Olympiastadion bei Großereignissen mit Sonderzügen
- Wiesn wäre damit direkt erschlossen
- usw.

Mich würde eure Meinung darüber interessieren.

Gruß, Mario H.
Re: S-Bahnring?
09.07.2007 23:49
Mario H. schrieb:
-------------------------------------------------------
> Wenn ich richtig verglichen habe, dann wird der
> Innenbereich in etwa so groß wie beim Inneren Ring
> in Berlin.
Bist du dir da sicher? Ohne es nachgemessen zu haben erscheint mir der Bereich in Berlin deutlich größer.


> - Entlastung der innerstädtischen Umsteigepunkte
Wo kann man denn bei einem S-Bahn-Ring in die U-Bahnen umsteigen?


> - Bessere Erschließung der Gewerbegebiete im
> Norden
Hmm da dürfte leider kein nennenswertes Fahrgastaufkommen sein, da fährt ja auch heute fast kein Bus.


> - Vergleichweise nur geringe Ausbauten nötig
Du vergisst den auf dem Nordring verkehrenden Güterverkehr. Da kann man nicht einfach mal noch S-Bahnen fahren lassen, ohne neue Gleise zu bauen, ebenso auf dem Südring.

> - Optionale Bedienung des Wiederhergestellten
> Bahnhofs Olympiastadion bei Großereignissen mit
> Sonderzügen
Da soll ja der Transrapid hin ;)



Im Prinzip ist ein Ring schon eine nette Idee. Aber der Nordring liegt einfach zu ungünstig was die Erschließung von bevölkerungsreichen Gebieten betrifft, es gibt außerdem keinerlei sinnvolle Verknüpfungspunkte zur U-Bahn.
Auf dem Südring sieht das anders aus, da hat man zu jeder U-Bahn-Stammstrecke eine direkte Verknüpfung bzw könnte sie bauen.

--
U-Bahn München
Re: S-Bahnring?
10.07.2007 01:22
FloSch schrieb:
-------------------------------------------------------
> Bist du dir da sicher? Ohne es nachgemessen zu
> haben erscheint mir der Bereich in Berlin deutlich
> größer.

Ich habe mit Wikimapia beide Bereiche mit gleicher Stufe verglichen indem ich einfach die Ringe an dem Text unten rechts "gemessen" habe. Und die Distanz war bei beiden in etwa gleich.

> > - Entlastung der innerstädtischen
> Umsteigepunkte
> Wo kann man denn bei einem S-Bahn-Ring in die
> U-Bahnen umsteigen?

Im Norden in die U2/3(bald)/6.
Im Südwesten in die U4/5.
Im Süden in die U1/2/3/6.
Im Südosten in die U5.
Und mit entsprechender Anpassung und neuen S-Bahnhöfen zu 5 Tramstrecken.

Vor allem könnte man druch den Ring die Umteigebereiche entlasten, welche derzeit in den Bereich des Südrings verlaufen. Denn dann bräuchte man dort z.B. aus Richtung Laim nicht mehr über die Stammstrecke und z.B. Hauptbahnhof fahren sondern könnte direkt mit der S-Bahn dorthin fahren. Und das ist ja nur eine mögliche Entlastung.

> > - Bessere Erschließung der Gewerbegebiete im
> > Norden
> Hmm da dürfte leider kein nennenswertes
> Fahrgastaufkommen sein, da fährt ja auch heute
> fast kein Bus.

Es fahren drei U-Bahnlinien dorthin. Wenn das Fahrgastaufkommen tatsächlich so neidrig wäre, wie du es sagst, dann hätten die folglich auch keine Daseinsberechtigung.

> > - Vergleichweise nur geringe Ausbauten nötig
> Du vergisst den auf dem Nordring verkehrenden
> Güterverkehr. Da kann man nicht einfach mal noch
> S-Bahnen fahren lassen, ohne neue Gleise zu bauen,
> ebenso auf dem Südring.

Von "einfach mal so" hat keiner was gesagt. Nur dass es vergleichsweise geringere Ausbauten wäre als eben z.B. längere neue Tunnel oder sonstiges. Also keine Sorge, dein Gegenüber hier am Bildschirm vergisst das sicher nicht.

> > - Optionale Bedienung des
> Wiederhergestellten
> > Bahnhofs Olympiastadion bei Großereignissen
> mit
> > Sonderzügen
> Da soll ja der Transrapid hin ;)

Ob der noch kommt?! Ich habe so eine Vorahnung, dass der nur noch bis zur Landtagswahl im kommenden Jahr künstlich am Leben gehalten und dann überraschend eingestampft wird. Aber auch so wäre es laut dem mir bekannten Plan noch möglich mit einen modifizierten Bahnhof dort Züge halten zu lassen.

> Im Prinzip ist ein Ring schon eine nette Idee.

Ich würde sagen, dass es wegen der Vorteile soagr eine sehr gute Idee ist.

> Aber der Nordring liegt einfach zu ungünstig was
> die Erschließung von bevölkerungsreichen Gebieten
> betrifft, es gibt außerdem keinerlei sinnvolle
> Verknüpfungspunkte zur U-Bahn.

Das sehe ich anders. Gerade das Umsteigen zur U6 und und zur U2 ist hier sehr sinnvoll um z.B. vom Norden der Stadt in den Westen zu kommen. Und man darf ja nicht vergessen, dass dort viel Gewerbe und damit auch viel Berufsverkehr vorhanden ist. Auch beim Berliner S-Bahnring gibt es Abschnitte, die viel stärker frequentiert sind als andere; das ist einfach so.

> Auf dem Südring sieht das anders aus, da hat man
> zu jeder U-Bahn-Stammstrecke eine direkte
> Verknüpfung bzw könnte sie bauen.

Eben. Doch diese Feststellung lässt deine Frage ganz oben im zweiten Zitat, wo es denn bei einem Ring Verknüpfungspunkte zur U-Bahn gäbe, etwas merkwürdig erscheinen, denn hier gibst du dir die Antwort selber.

All das spricht aus meiner Sicht dafür, sich ehrlich Gedanken um einen Münchner S-Bahnring zu machen.

Gruß, Mario
Re: S-Bahnring?
10.07.2007 09:18
Mario H. schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich habe mit Wikimapia beide Bereiche mit gleicher Stufe
> verglichen indem ich einfach die Ringe an dem Text unten
> rechts "gemessen" habe. Und die Distanz war bei beiden
> in etwa gleich.

Ich hab's gerade auch mal verglichen, in München wäre der Ring etwa 31 km lang, in Berlin ist er bei mir 37, also durchaus vergleichbar von der Länge her, da hab ich mich getäuscht.


> Im Norden in die U2/3(bald)/6.

Wo soll das gehen? Kein U-Bahnhof liegt in der Nähe des Güter-Nordringes. Dazu unten noch mehr


> Eben. Doch diese Feststellung lässt deine Frage
> ganz oben im zweiten Zitat, wo es denn bei einem
> Ring Verknüpfungspunkte zur U-Bahn gäbe, etwas
> merkwürdig erscheinen, denn hier gibst du dir die
> Antwort selber.

Nein, da ich mich oben auf den Nordring bezogen habe, unten auf den Südring. Südring hätte sicher einiges an verkehrlichem Nutzen, den im Norden bezweifle ich etwas.


> Es fahren drei U-Bahnlinien dorthin.

Welche U-Bahn-Linie bedient explizit die Gewerbebereiche im Norden der Stadt, die am Güter-Nordring liegen? Ich finde da ehrlich gesagt keine. Allenfalls der künftige Halt Oberwiesenfeld bedient Bereiche, die auch vom Nordring aus erreichbar wären. Ansonsten ist es da eher mau.


> Von "einfach mal so" hat keiner was gesagt. Nur
> dass es vergleichsweise geringere Ausbauten wäre
> als eben z.B. längere neue Tunnel oder sonstiges.

Es gibt ja diese Südring-Studie, die 2001 gemacht wurde, als man sich zwischen 2. Stammstrecke und Südring entschieden hat. Danach war der Südring nicht so billig wie vielfach gedacht. Man muss in dicht bebautem Stadtgebiet eine oberirdische Strecke mit Einschnitten und Brücken bauen - außerdem Lärmschutz für die komplette Strecke nachrüsten. Komplexe Überwerfungsbauwerke gerade am ohnehin beengten Ostbahnhof haben da den Preis ganz schön in die Höhe getrieben, am Ende lag der Südring bei rund 70-80% des 2. Stammstreckentunnels bei geringerem verkehrlichen Nutzen.


> Das sehe ich anders. Gerade das Umsteigen zur U6
> und und zur U2 ist hier sehr sinnvoll um z.B. vom
> Norden der Stadt in den Westen zu kommen.

Hier nochmals meine Frage: wo willst du da umsteigen? Es gibt keine direkten Umsteigebahnhöfe. Das gibt allenfalls so unattraktive Umsteigemöglichkeiten wie in Mittersendling. Dort ist auch nicht unbedingt viel los.
Würde direkt am Nordring U-Bahnhöfe liegen, sähe das vielleicht anders aus, aber das tun sie leider nicht.


Der Nordring führt weitgehend nur durch Gewerbegebiete. Da ist morgens und abends einiges an Verkehr, vielleicht noch zum Schichtwechsel irgendwann, aber ansonsten ziemlich tote Hose. Das ist der Grund, warum alle Pläne zu einem Ausbau für den Personenverkehr immer wieder fallengelassen wurden.



--
U-Bahn München
Re: S-Bahnring?
10.07.2007 19:52
FloSch schrieb:
-------------------------------------------------------
> > Im Norden in die U2/3(bald)/6.
>
> Wo soll das gehen? Kein U-Bahnhof liegt in der
> Nähe des Güter-Nordringes. Dazu unten noch mehr

Nur weil heute keiner da ist bzw. nicht in der unmittelbaren Nähe liegt heißt es nicht, dass man hier keinen neu schaffen könnte. Wenn man wirklich mal den großen Schritt S-Bahnring anpacken würde, dann sollte man diese neuen Halte natürlich im Gesamtpaket mit vorsehen.

> Nein, da ich mich oben auf den Nordring bezogen
> habe, unten auf den Südring. Südring hätte sicher
> einiges an verkehrlichem Nutzen, den im Norden
> bezweifle ich etwas.

Naja, das kam aus der Formulierung nicht so klar raus. Schwamm drüber.

> Welche U-Bahn-Linie bedient explizit die
> Gewerbebereiche im Norden der Stadt, die am
> Güter-Nordring liegen? Ich finde da ehrlich gesagt
> keine. Allenfalls der künftige Halt Oberwiesenfeld
> bedient Bereiche, die auch vom Nordring aus
> erreichbar wären. Ansonsten ist es da eher mau.

Siehe dazu meinen ersten Beitrag oben, wo auf neu baubare Halte hingewiesen wird. Die Schaffung des Ring wäre ja keine einfach Streckeneröffnung sondern eine entscheidende und große Veränderung für die gesamte MVV.

> Es gibt ja diese Südring-Studie, die 2001 gemacht
> wurde, als man sich zwischen 2. Stammstrecke und
> Südring entschieden hat. Danach war der Südring
> nicht so billig wie vielfach gedacht. Man muss in
> dicht bebautem Stadtgebiet eine oberirdische
> Strecke mit Einschnitten und Brücken bauen -
> außerdem Lärmschutz für die komplette Strecke
> nachrüsten. Komplexe Überwerfungsbauwerke gerade
> am ohnehin beengten Ostbahnhof haben da den Preis
> ganz schön in die Höhe getrieben, am Ende lag der
> Südring bei rund 70-80% des 2.
> Stammstreckentunnels bei geringerem verkehrlichen
> Nutzen.

Gut, bei dieser Studie ging es aber um den Südring allein und nicht um einen gesamten Ring. Deshalb muss man hier etwas differenzieren. Gleich vorweg sei aber gesagt, dass der hier von mir beschriebene Ring keinesfalls den 2. S-Bahntunnel in Frage stellen soll; der ist bitter nötig.

> Der Nordring führt weitgehend nur durch
> Gewerbegebiete. Da ist morgens und abends einiges
> an Verkehr, vielleicht noch zum Schichtwechsel
> irgendwann, aber ansonsten ziemlich tote Hose. Das
> ist der Grund, warum alle Pläne zu einem Ausbau
> für den Personenverkehr immer wieder
> fallengelassen wurden.

Man muss aber auch sehen, dass in den nächsten Jahren auch die Wohngebiete im Norden weiter wachsen werden. Zusammen mit schon beschriebenen neuen U-Bahnhalten an einem möglichen S-Bahnnordring würde sich hier mit ziemlicher Sicherheit genug Bedarf bilden. Das Gesamtsystem muss einfach aufeinander abgestimmt sein, dann hätte man auch im Norden mehr Verkehr. Hier wäre München Nord bei weitem nicht die erste Stadt, wo dies so eingetreten ist.

Gruß, Mario
Re: S-Bahnring?
24.07.2007 16:26
O, eine Ring-Diskussion, wie nett! Der verkehrliche Nutzen des Südringes ist ja schon angesprochen worden. Meines Erachtens gäbe es dazu eine geradezu zwingende Nordvariante: Der Ring müsste ungefähr dort, wo der Südring im Osten in die Stammstrecke einmündet, in nördlicher Richtung weiter zum Rotkreuzplatz weitergeführt werden, von dort zur Münchner Freiheit, dann durch den Englischen Garten und über den Prinzregentenplatz zum Ostbahnhof. Der verkehrliche Nutzen wäre sicher hoch, denn zum einen gibt es zahlreiche Umsteigemöglichkeiten mit der U-Bahn und dies auch noch an Orten, die ohnehin Knotenpunkte sind (Rotkreuzplatz und Münchner Freiheit), zum anderen werden genau diese Strecken schon jetzt von gut frequentierten Straßenbahnen oder Metrobussen bedient. Darüber hinaus wäre es eine Lösung für die lang geplante Querung des Englischen Gartens. "Einziger" Nachteil dieser Variante: Seeeeeeeeeeehr teuer, weil wohl nur unterirdisch auszuführen. Auch der notwendige Haltestellenabstand spräche eher für eine U-Bahn.

Immerhin hatte die CSU vor kurzem mal den Bau eines U-Bahn-Rings parallel zum Mittleren Ring gefordert (siehe [www.bahninfo-forum.de]). Dem kommt die vorgestellte Lösung ziemlich nahe und wäre verkehrlich noch günstiger. Trotzdem ist eine Realisierung natürlich extrem unwahrscheinlich.

Gruß: Karsten
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