LaurenzBo schrieb:
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> Ist ja nicht nur ein Stoiber-Denkmal, sondern ein
> klassisches Beispiel für die Abzocke der
> öffentlichen Hand durch die Industrie - wie beim
> schnellen Brüter in Kalkar lässt man sich
> Jahrzehnte Entwicklerei vergolden, und weil man
> dann sowieso nicht an den Erfolg dieses
> Steuergrabs glaubt, investiert man nur noch in PR.
> Soll das Teil dann tatsächlich doch noch gebaut
> werden, dann aber nur zu Lasten und Risiko der
> öffentlichen Hand.
> Dem Transrapid wird es gehen wie der M-Bahn in
> Berlin, die steht heute im Verkehrsmuseum
> Nürnberg, weil sie binnen weniger Jahre von der
> Zeit überholt wurde (damals 75% der Kosten BMFT,
> 25% Stadt Berlin, alles für die Katz).
> Shanghai hat der deutsche Steuerzahler auch
> kräftig mit subventioniert, die Chinesen sind aber
> zu recht schwer enttäuscht. Ein Kollege ist vor
> ein paar Monaten damit gefahren: Der Zug ist
> weitgehend leer, und die Fahrt ein Gerumpel und
> Geschaukel, dass man sich (abgesehen vom Tempo) in
> die Holzklasse der Eisenbahnentwicklungszeit
> versetzt fühlt.
> Und für diese Steuerbürgerabzocke ist noch nicht
> mal Bestechung nötig, wenn führende Gestalten wie
> der CSU-Fraktionsvorsitzende Herrmann in der
> Siemens-Rechtsabteilung für die Politik aufgebaut
> worden sind.
Genauso ist es! Solche inkompatiblen Systeme haben einfach keine Zukunf! Auf der Trasse der Berliner M-Bahn fährt heute auch wieder die U-Bahn, die klassische Rad-Schiene-Technik hat sich auch dort durchgesetzt. Und das völlig zurecht. Gut hier kamen andere Aspekte hinzu, da die M-Bahn auf einer U-Bahntrasse fuhr, die durch die Mauer außer Betrieb war und nach der Wende wieder als U-Bahn aufgebaut werden mußte. Ich zweifle aber, ob die M-Bahn auf einer anderen Trasse mehr Zukunft gehabt hätte.
Tut mir leid, aber wenn Firmen ein Produkt entwickeln für das es keine Marktchancen gibt, muß halt irgendwann die Notbremse gezogen werden sprich die Entwicklung gestoppt und eingemottet werden. Eventuell findet sich ja im Ausland ein Käufer für die Technologie, was ich aber bezweifle. Selbst klassische Autoländer wie die USA entdecken so langsam die Bahn wieder, aber halt auch dort die klassische, bestens bewährte Rad-Schiene-Technik (im Gütertransport war die Bahn in Nordamerika immer die Nummer 1, im Gegensatz zu Deutschland) und keine Magnetschwebe"bahn"-Phantasien die sich eh irgendwann zerschlagen.
Der künfitge Interessentenkreis für den Transrapid dürfte eher aus Museen als aus Verkehrsunternehmen bestehen. Z.B. das Deutsche Museum München, das DB-Museum Nürnberg, das Auto- und Technikmuseum Sinsheim...
Aber die DB ist halt ein Staatsbetrieb und muß bauen. Ähnlich war es seinerzeit ja auch mit der Concorde, die nur von den Staatsfluglinien der beiden Entwicklerländer gekauft wurde...und heute sind auch die wenigen Exemplare von Air France und British Airways nur noch Museumsstücke...
Gruß
Florian
1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.10.2007 11:50 von Florian Schmidt.