Neugestaltung Sperrengeschoss Marienplatz

Ich habe das ungute Gefühl, dass jetzt auch der letzte Gaul bei den Herrn Architekten und Designern durchgegangen ist!
Mit der geplanten neuen Deckengestaltung im Sperrengeschoss des Marienplatz ist wohl der Gipfel der Geschmacklosigkeit erreicht.

Jeder der halbwegs bei Verstand ist, sieht doch auf den ersten Blick, dass die Farbe orangerot viel zu schwer wirkt bei der niedrigen Deckenhöhe und einem schnell die Assoziation zu an der Decke klebendem Blut im Kopf schwirrt. "Halloween - Teil 1 ff." lässt grüßen.

Dazu noch Aufgangsbrüstungen in weiß. Genialer Einfall! Wie lange glauben die Herrn Gestalter eigentlich, dass dem so sein wird?
1 Tag, um die Bilder für die Presse und selbstbeweihräuchernde Hochglanzbroschüren zu machen? Ab dem 2. Tag nennt sich die Farbe nämlich dreckweiß und alsbald dreckgrau.

Wieviele Münchner U-Bahnhöfe müssen eigentlich noch kaputtsaniert werden von überdrehten Stars der Raumgestaltungsbranche, um zu begreifen, dass die ursprüngliche Gestaltung viel unterhaltsärmer und langlebiger war? Auf zeitgemäße Gestaltung kann man hier gerne verzichten. Ist doch in der Architektur nichts kurzlebiger als die zeitgemäße Gestaltung, die im Augenblick wohl außer weiß, grau, braun und Glas nur noch dort richtige Farben kennt, wo sie eben nicht hingehören.

Subwaycommander

Weil jeder Zug zählt!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.07.2012 02:57 von Subwaycommander.
Zitat
Subwaycommander
[...] Jeder der halbwegs bei Verstand ist, sieht doch auf den ersten Blick, dass die Farbe orangerot viel zu schwer wirkt bei der niedrigen Deckenhöhe und einem schnell die Assoziation zu an der Decke klebendem Blut im Kopf schwirrt. "Halloween - Teil 1 ff." lässt grüßen.

Dazu noch Aufgangsbrüstungen in weiß. Genialer Einfall! Wie lange glauben die Herrn Gestalter eigentlich, dass dem so sein wird?
1 Tag, um die Bilder für die Presse und selbstbeweihräuchernde Hochglanzbroschüren zu machen? Ab dem 2. Tag nennt sich die Farbe nämlich dreckweiß und alsbald dreckgrau.

Hallo Subwaycommander,

war nicht schon immer orangerot das Erkennungszeichen des Bahnhofs Marienplatz? An der Decke wurde das früher allerdings nicht verwendet, aber doch schon sehr dominierend. Die Decke war immer weiß oder hellgrau, in orange dürfte sie in der Tat erheblich niedriger wirken.

Die Farbe Weiß oder Hellgrau in "Reichweite" der Fahrgäste ist allerdings in meinen Augen eine Schnapsidee.

Was München, Mainz und Berlin verbindet, sind ja die GT6-Straßenbahnen. Ich habe keine Erinnerung, wie das Innendesign in München ist. In Mainz ist die Innenverkleidung der Seitenwände in einem sehr hellen grau, in Berlin ist es ein nach Revisionen ein dunkles Grau. Obwohl die Wagen in Mainz tadellos gereinigt werden und man dort vergleichsweise wenig Probleme mit Vandalismus und "Herumsauen" hat, wirken die Wagen innen vergammelter. Das Dunkelgrau dagegen wirkt weit edler und gepflegter, als es tatsächlich ist.

Ich denke, das lässt sich genauso auf Bahnhöfe übertragen. Die Wände orange, die Decken hell. Selbst in den ersten 20 Jahren des Bahnhofs Marienplatz, in denen unterirdisch noch geraucht werden durfte, sahen die Decken nie gammelig aus.

Viele Grüße
Manuel
Hallo manuelberlin,

die Decken im Sperrengeschoss Mareienplatz waren bislang mit hellblauen Lamellendecken verkleidet. Das echte Marienplatz-Orange ist deutlich weniger schwer als das von den "Experten" ausgewählte Orangerot und hätte als Deckenfarbe - evtl. noch leicht aufgehellt - wenigstens noch zum restlichen Bahnhof gepasst. Die Brüstungen der Bahnsteigzugänge zu U- und S-Bahn sind derzeit noch mit den selben blauen Fliesen verkleidet, wie sie auch nach dem Umbau noch die Wände der Bahnsteigzugänge zieren sollen.
Was sich dort unschwer erkennen lässt, ist, dass diese auch über 40 Jahre nach der Eröffnung noch gut aussehen, im Gegensatz zur jetzt geplanten Gestaltung, die wie schon die tollen neuen Verkleidungen in den Untergeschossen des Stachus nach kürzester Zeit schon wieder unansehlich sein werden. Erst kürzlich fertiggestellt, fangen diese dort schon an zu gammeln und von weißen Stützen (vormals sauber verkleidet, jetzt nur noch billigst weiß angestrichen) kann schon lange keine Rede mehr sein. Der völlig zerstörte Terrazzoboden (es werden angeblich bereits Führungen angeboten, um dieses Debakel live zu erleben), den sich die genialen Gestalter im Stachus eingebildet haben, ist nochmal ein ganz anderes Kapitel.

Gruß Subwaycommander

Weil jeder Zug zählt!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.07.2012 21:10 von Subwaycommander.
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