Wie lange heißt der Bahnhof "Nokia, Bochum" eigentlich so, und welche Argumente spielten eine Rolle, den Bahnhof nach einem privaten Unternehmen zu benennen?

Nun sieht es ja aktuell so aus, dass der Bahnhof bald wieder umbenannt werden muss. Wer trägt dafür die Kosten?

Der Bahnhof liegt mitten in einem Gewerbegebiet und war auch vorher schon nach der Vorgängerfirma des Nokiawerks "Bochum-Graetz" benannt. Anfang der 1990er-Jahre hat sich Nokia stark dafür engagiert, dass die Verbindung optimiert wurde. In dem Kontext entstand auch der Name Nokia-Bahn.

Wie es in diesem konkreten Fall aussieht, weiß ich auch nicht, aber grundsätzlich kalkuliert man werbetechnische Umbenennungen wohl am besten so, dass Rückbenennungen gleich mitbezahlt sind. Der Stadtverkehr Lübeck macht das z.B. mit seinen Bushaltestellen so.

So sauer, wie sie im Moment in Bochum und NRW auf die Telefon-Bastler sind, würden sie wohl lieber heute als morgen umbenennen. Aber die schnarchigen Bürokraten der DB werden das bestimmt noch eine ganze Weile zu verhindern wissen ;-) Ist da bei geschlossenem Werk überhaupt irgendein Bedarf an der Stelle?

Wieso?

Nokiastadt könnte doch der Name einer neuen Kommune werden.
Als neues Wohnquartier, direkt an der Halde, und als Zeichen
des Strukturwandels mit folgendem Eponym etwa:
(N)achts (o)ben (k)einer (i)n (A)rbeit.
Ernst beiseite...
Bedarfszählungen werden wohl kaum durchgeführt.
Die Strecke reicht von der Fahrtzeit her ja gerade für einen
60-Cent-Job, bei einer Ein-Euro-ABM-Maßnahme.
Anteilig müssen die Arbeitsagenturen BO, GE und Herne wohl streiten,
ob alle á 20 Cent buchen, oder Herne sich wegen fehlenden Haltes
raushalten kann;-)
Nokia müsste dann eine völlig andere Bedeutung bekommen:
(N)icht (o)hne (k)ontrollierende (I)nnenansichten (a)bfahren.

lgZ

Insbesondere ein Artikel auf Spiegel-Online machte den Eindruck, die RB46, die als Nokiabahn oder auch Nokiaexpreß bekannte Linie, sei ausschließlich für den Werksverkehr zu Nokia aus Richtung Bochum und Gelsenkirchen eingerichtet worden. Das ist aber nicht der Fall. Alte Fahrgastzählungen ergeben daß selbst zum Schichtwechsel am Haltepunkt Bochum-Nokia keine erhöhte Fahrgastfrequenz meßbar ist. Der Nokiaexpreß ist als städteübergreifende Verbindung im Halbstundentakt das schnellste öffentliche Verkehrsmittel zwischen Bochum, Wanne-Eickel und Gelsenkirchen, wesentlich schneller als die Straßenbahnlinien 302 und 306. Die Linie wird sicher umbenannt werden, auch der Haltepunkt Bochum-Nokia wird seinen Namen nicht behalten. Aber die Verbindung selbst wird bestehen bleiben. Es ist ja auch fraglich, was mit dem Werk passiert. Es soll ja mehrere Interessenten geben. Mehrere hundert Nokia-Mitarbeiter haben auch bereits einen Arbeitsvertrag bei einem kanadischen Chiphersteller unterschrieben, der in Bochum ein neues Werk aufmacht.

PS: Ich verkneife mir jetzt bewußt, etwas zum Vorgang bei Nokia zu sagen.

Ich finde auch, dass die Linie eine gute Verbindung ist. Ich bin zwei bis drei mal im Jahr in Gelsenkirchen. Wenn hab ich die Linie immer benutzt, wenn ich bestimmte Ziele hatte, die über Bochum zu erreichen sind, weil es einfacher ist.

Freundliche Grüße

Alexander Lührs