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Trans Regio geht auf die Mittelrheinbahn
geschrieben von BahnInfo-Redaktion 
Am 14. Dezember war es soweit: Im Rahmen des großen Fahrplanwechsels wurden die Regionalbahnen von Koblenz nach Mainz und Koblenz nach Köln von Trans Regio übernommen: Im Stundentakt (zwischen Bingen und Mainz im Halbstundentakt) wird der Erschließungsverkehr ab sofort nicht mehr mit 425ern oder Silberlingen, sondern mit neugebauten Elektrotriebzügen vom Typ Siemens Desiro ML gefahren. Lediglich die Rhein-Wupper-Bahn, die einmal pro Stunde von Wuppertal kommend über Köln nach Bonn-Mehlem verkehrt, wird weiterhin von der DB Regio NRW GmbH mit 425ern betrieben.

Da der nordrhein-westfälische Verkehrsverbund Rhein-Sieg hat auf der Linie von Köln nach Koblenz, die ab sofort unter der Nummer „MRB 26“ verkehrt, eine höhere Kapazität bestellt als der rheinlandpfälzische Aufgabenträger SPNV-Nord. Daher wurde der Bahnhof Remagen für etwa 500.000€ singaltechnisch ertüchtigt, was Stärkungen in Fahrtrichtung Köln und Schwächungen in Fahrtrichtung Koblenz ermöglicht. Zwischen Remagen und Köln wurde die Kapazität dadurch erhöht, zwischen Remagen und Koblenz allerdings gesenkt.

Der Vertrieb findet durch Trans Regio selbst statt. Entlang der gesamten linken Rheinstrecke wurden Fahrkartenautomaten aufgestellt, auf den Exklusivhalten, den Bahnhöfen und Haltepunkten, die die DB nicht mehr anfährt, werden die DB-Automaten demnächst abgebaut. Beim Verkehrsvertrag handelt es sich um einen Nettovertrag, das bedeutet, daß die Aufgabenträger Trans Regio pauschal bezahlen und die Fahrgeldeinnahmen komplett bei Trans Regio verbleiben.

Die Vertriebsweise bringt aber auch Probleme mit sich. An den Fahrkartenautomaten kann man nur Fahrausweise zu durch Trans Regio angefahren Bahnhöfe sowie zu 70 „ausbrechenden Zielen“, wie z.B. Trier oder Düsseldorf kaufen. Fahrkarten etwa nach Hamburg, Berlin oder München sind nicht käuflich zu erwerben. Auch die Möglichkeit der Anfangsstrecke wird aller Wahrscheinlichkeit nach bis 2011 abgeschafft. Ein Rückfall in die Anfangszeiten der Bahn, als die Bergisch-Märkische Eisenbahn andere Fahrscheine hatte als die Cöln-Mindener Eisenbahn, ist hier vorprogrammiert.

Der Eindruck der Fahrzeuge ist alles in allem recht gut, wenn man von dem immensen Kapazitätsmangel südlich von Remagen absieht. Die Sitzabstände sind recht gering, aber im Vergleich zum 425er sehr viel komfortabler. Es gibt auch Armlehnen, was seit der Abschaffung der dritten Klasse in den 50er Jahren eigentlich ein Standardelement ist. Von daher gibt es Vor- und Nachteile.



Artikel geschrieben von Stefan Hennigfeld



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.02.2009 23:27 von BahnInfo-Redaktion.
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