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[VVS] VVS: Wir sind kinderfreundlich
geschrieben von BahnInfo-Redaktion 
„Wer die Preiserhöhung der Mehrfahrtenkarte Kinder für drei Zonen als Beleg dafür nimmt, dass wir angeblich vor allem Kinder zur Kasse bitten, argumentiert an den Fakten vorbei und zäumt das Pferd vom Schwanze auf“. Mit diesen Worten kommentierte VVS-Geschäftsführer Dr. Witgar Weber Presseveröffentlichungen im Zusammenhang mit der für Januar 2007 anstehenden Tarifanpassung. Der überdurchschnittliche Anpassungssatz von 7,5 Prozent bei der Mehrfahrtenkarte für drei Zonen resultiere daraus, dass sie bislang im Vergleich zum Einzelticket drei Zonen deutlich stärker rabattiert gewesen sei als die anderen Mehrfahrtenkarten. Dieser Rabatt sei jetzt vereinheitlicht worden. Im Schnitt werde ein Rabattsatz von 5 Prozent angepeilt.

Von der Mehrfahrtenkarte Kinder für drei Zonen würden pro Jahr lediglich 28.000 Stück verkauft, was rund 110.000 Fahrten entspricht. Der Einzelfahrschein in derselben Tarifstufe werde dagegen mehr als doppelt so oft verkauft, und die Preiserhöhung liege bei 3,45 Prozent (5 Cent pro Fahrt). Dass der Einzelfahrschein für fünf Zonen um 6,2 Prozent teurer werde, sei richtig. Aber das liege daran, das er jetzt exakt die Hälfte des Erwachsenentickets koste. Der Preis der Einzelfahrscheine für Kinder für zwei Zonen (rund 560.000 Stück pro Jahr) und der dazu gehörigen Mehrfahrtenkarte (105.000 verkaufte Karten und damit mehr als 400.000 Fahrten) blieben dagegen unverändert. Dasselbe gelte für den Einzelfahrschein für vier Tarifzonen (Stückzahl 94.000). Der mit 1,7 Millionen Stück pro Jahr meistverkaufte Einzelfahrschein für Kinder (1 Zone) werde sogar günstiger (0,95 Euro statt 0,90 Euro). Billiger werde auch die entsprechende Mehrfahrtenkarte für eine Zone (196.000 verkaufte Karten und rund 800.000 Fahrten).

„Wir werden in den nächsten Jahren die Mehrfahrtenkarten für Kinder durchweg auf den halben Preis des Erwachsenenfahrscheins bringen, so wie wir das jetzt schon mit den Einzelfahrscheinen getan haben“, stellte Weber in Aussicht: „Das soll uns zuerst einmal einer in der heutigen Zeit nachmachen“. Ein Kurzstreckenticket für Kinder habe es beim VVS noch nie gegeben. Dafür sehe er auch keinen rechten Grund.

Zur Kinderfreundlichkeit der VVS-Tarife gehört auch, dass Zeitkarteninhaber an Samstagen, Sonn- und Feiertagen bis zu drei Kinder (6-17 Jahre) oder alle eigenen Kinder (6-17 Jahre) kostenlos mitnehmen können. Hinzu kommt, dass rund 40 Prozent aller Schüler im Verbundgebiet mit dem günstigen Scool-Abo fahren, das ihnen nicht nur Fahrten zur Schule, sondern auch werktags ab 12 Uhr und am Wochenende/Feiertagen ganztags freie Fahrt im gesamten Verbundgebiet ermöglicht. Das Scool-Abo erspart den Eltern den Kauf von Kinderfahrausweisen komplett.

Die VVS-Geschäftsführung wehrt sich außerdem gegen den Vorwurf, Senioren überproportional zur Kasse zu bitten. Geschäftsführer Dr. Witgar Weber: „Sie fahren seit jeher deutlich günstiger als der Durchschnitt und zahlen rund ein Viertel bis zwei Drittel weniger als die normalen Kunden. Wir meinen, für diesen Rabatt kann man schon in Kauf nehmen, dass das Ticket werktags erst ab 9 Uhr gilt“. 2006 seien die Senioren als einzige Kundengruppe von Preiserhöhungen ausgenommen worden: „Das gerät leicht in Vergessenheit“. Senioren haben aber ab dem neuen Jahr die Möglichkeit, mit einer Jahreskarte und einem zusätzlichen Einzelfahrschein für Kinder bereits ab Betriebsbeginn zu fahren. Dieser „halbe Preis vor 9 Uhr“ führe zu 300.000 Euro weniger Einnahmen in der Verbundkasse und müsse nach dem Willen der VVS-Gremien auf alle Senioren umgelegt werden. Auf zwei Jahre bezogen betrage die Erhöhung für diese Zielgruppe 2,8 Prozent pro Jahr und damit im Schnitt weniger als bei den anderen Tarifen. Man habe überlegt, auch die Monatskarteninhaber vor 9 Uhr günstiger fahren zu lassen. Dies hätte aber zu Erhöhungen bei den Senioren von über 9 Prozent geführt. „Das hätten uns die Senioren noch weniger gedankt. Und eine Quersubventionierung z.B. über die Tarife für Schüler und Auszubildende verbot sich von selbst“, so Dr. Weber abschließend.

Artikel geschrieben von Clemens Kistinger
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