Hallo,

in Karlsruhe Hbf gibt es ja die Kopfbahnsteige 101, 102 für Züge in die Pfalz usw., die abseits der Bahnhofshalle liegen. Der Weg dorthin wird zudem durch einen hervorstehenden Gebäudeteil deutlich verengt. Es drängt sich daher die Frage auf: War dieser Bahnhofsteil einst eine Art Grenzbahnhof wie Basel SNCF oder Konstanz SBB, den man nur mit Passkontrolle betreten konnte? Etwa zwischen französischer (Pfalz) und amerikanischer Zone in der Nachkriegszeit?

Abendliche Grüße aus KA
LinieA

PS: Hab letztens einen Mann am Kronenplatz gesehen, der sehr nach Dieter Ludwig aussah und auf die 4 in Richtung Waldstadt wartete. Allerdings kam er einem irgendwie etwas unbeholfen und geschwächt vor.

Der "vorstehende" Gebäudeteil ist in den 1980ern entstanden und war m.W. eine Halle für Expressgut und Gepäckumschlag.
Mangels Alternative, "kappte" man kurzerhand etwas vom Weg zu den Pfälzer Bahnsteigen.
Dass es einmal als "Kontrollpunkt" in der Besatzungszeit war, ist unwahrscheinlich, denn die Zonengrenze zwischen amerikanischer und französischer Besatzungszone lag wie heute die Landesgrenze BW/RLP in der Mitte der Rheins.
Die Brücke wurde m.W. um 1946/47 als Behelfsbrücke errichtet, so dass zumindest in KA Rheinbrücke und Maximiliansau umgestiegen werden musste, was eine dortige Kontrolle wahrscheinlich erscheinen lässt.

Danke für die Auskunft, also ist das schon mal nicht der Fall... Aber warum gibt es dann trotzdem diese Kopfbahnsteige für die Pfälzer? Etwas Entsprechendes gibt es ja in der anderen Richtung nicht, oder?

Nach meinem Kenntnisstand wurden die Kopfbahnsteige notwendig, um zumindest die In KA Hbf beginnenden und endenden "Pfälzer" Nahverkehrszüge wegen zeitweise hoher Gelisbelegung auf den Hallengleisen diese entlasten zu können.
Ausserdem wären oft Fahrten über die Hauptgleise 2 und 3 (Nord-Süd) nötig gewesen.
Nur die meisten Eil- und die paar Schnellzüge fuhren von den Hallengleisen ab.

Gut, dann weiß ich jetzt endlich, was ich lange wissen wollte. Danke!