InterRail im Internet-Zeitalter - das ist wohl ein doch etwas anderes Reisen als noch vor 30 oder 40 Jahren: komfortablere Züge, "unverzichtbare" Technik-Ausstattung, generell gehobenere Ansprüche. Geblieben sind das offenbar eher niedrige Alter der Reisenden - zumeist Jugendliche und Heranwachsende mit der Lust auf Neues, neugierig auf die große weite Welt - und auch das zumeist schmale Reisebudget.
Einen kleinen Einblick hierzu gibt die ARD-Mediathek noch bis zum 21.07.2015 mit diesem fast viertelstündigen Beitrag:
"InterRail - Freiheit auf Schienen" [KLICK!]
Und es gibt vom WDR ein weiteres sehenswertes Porträt dieser Art des Reisens, der Schwerpunkt liegt hier auf den Bahnfahrten in den 1970er und 1980er Jahren:
"Mit dem Rucksack durch Europa - Mythos InterRail" [KLICK!].
InterRail: Das waren noch Zeiten, als es weit vor dem Mauerfall und der Wiedervereinigung Deutschlands in den frühen 1980er Jahren mit dem vollgepackten Tramper-Rucksack, Schlafsack und Iso-Matte auf dem Rücken in die Ferne ging. Dreimal zog es mich damals mit mehreren Freunden nach erfolgreichem Schulabschluss und während des Wehr-/Zivildienstes bzw. des Studiums quer durch Europa bis ins südliche Griechenland.
Das "InterRail-Ticket" galt damals in zahlreichen europäischen Staaten sowie in der Türkei und in Marokko. In der alten Bundesrepublik (Berlin und die DDR waren meiner Erinnerung nach ohnehin ausgenommen) musste noch der halbe Fahrpreis der regulären Fahrkarte zweiter Klasse bezahlt werden. Daher waren wir seinerzeit, beginnend in Hamburg, aus Kostengründen per Anhalter bis an die niederländische bzw. österreichische Grenze gereist, um uns erst dort in die Bahn zu setzen. Über die Balkanhalbinsel ging es mehrmals mit dem legendären "Hellas-Express" bzw. dem D-Zug "Akropolis", einmal war sogar ein uralter Restaurantwagen des berühmten "Orient-Expresses" angekoppelt.
Im Gepäck mit dabei waren - ganz dem Zeitgeist entsprechend - natürlich
die damaligen Standardwerke für Rucksack-Bahnreisende, nämlich das "Inter-Rail-Reisebuch" von Klaus-Christian Wanninger und "Mit der Eisenbahn durch Europa" von Eberhard Fohrer, außerdem der unverzichtbare Griechenland-Reiseführer von Martin Velbinger.
Und, nicht zu vergessen - man wandelte ja tatsächlich (und manches Mal wohl doch nur vermeintlich) auf den Pfaden abseits des Massentourismus - zählten auch das "Eisenbahn-Reisebuch" von Ingrid Backes sowie das Griechenland-Buch (Ingrid Backes mit Gabriela Daum) aus der bemüht alternativ daherkommenden RoRoRo-Reihe "Anders Reisen" fast schon zur Pflichtlektüre für unterwegs.
Die Reiseeindrücke von vor 30 Jahren, ich möchte sie definitiv nicht missen. Um nur ein paar zu nennen: Es gab interessante menschliche Begegnungen in den im Hochsommer zumeist völlig überfüllten Bahnen und oftmals überlaufenen Jugendherbergen, in den Dörfern und Städten Europas, behelfsmäßige Übernachtungen in Telefonzellen, auf Parkbänken, Bahnhöfen und auf Gepäckablagen im Zug. In jedem besuchten Land kulturelle und historische Sehenswürdigkeiten ohne Ende, k.u.k. Flair in Wien und Ofenpesth / Budapest, dem "Paris des Ostens". Pittoreske bis atemberaubende Landschaften mit einem interessanten Verlauf vor allem der Bahnstrecken an Donau, Save und Nebenflüssen im ehemaligen Jugoslawien, die weltbekannte Puszta mit ihrer einzigartigen Flora und Fauna im österreichisch-burgenländischen Seewinkel bei Illmitz oder im ungarischen Hortobágy-Nationalpark unweit der rumänischen Grenze. Spektakuläres Gezuckel mit der ehemaligen Ring-Schmalspurbahn der griechischen OSE auf der peloponnesischen Halbinsel oder das besonders eindrucksvolle Erlebnis einer Fahrt mit der Schmalspur-Zahnradbahn von Diakopto(n) am Golf von Korinth über Mega Spileon hinauf ins Gebirge nach Kalavryta mit anschließender abenteuerlicher Wanderung bergab - ein erfrischendes Bad im kühlen Vouraikos-Wildbach inklusive. Auch der klare nächtliche Sternenhimmel mit den Perseiden, der enormen Sternschnuppenhäufung im August, über dem kaum lichtgeschädigten Peloponnes war ein Primärerlebnis der besonderen Art.
Wer kann auch noch auf frühere oder aktuelle InterRail-Reisen zurückblicken?
InterRail im Netz:
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SBB - CFF - FFS - VFS| InterRail Schweiz
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