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Nahverkehrszüge von D nach A
geschrieben von timmithie 
Neulich bin ich mit der Bahn von München nach Kufstein gefahren.
Bekanntlich weiß ich ja, dass zwischen Österreich und Deutschland eine unterschiedliche Spannung in der Oberleitung fließt. Aber was ich gerne wissen möchte, wie ist das, dass die Deutschen Züge trotzdem nach Österreich rein kommen ohne irgendwelche "Schäden" zu erhalten?

Ich bin mit der BR 440 war es glaube ich reingefahren und habe deutlich hören können, wie der Stromabnehmer abgesenkt wurde und nach einem langen leerlauf wieder hochgefahren wurde.

Wie verläuft das hier eigentlich genau - würde mich freuen wenn mich jemand aufklären könnte
Es gibt Loks (eventuell auch Triebzüge?) die sind für mehrere Länder zugelassen und haben somit unterschiedliche Transformatoren im Zug selbst oder noch zusätzliche Stromabnehmer auf dem Dach.

[www.moebahn.de]

[de.wikipedia.org]

Und hier gut zu erkennen:
[www.google.de]
Also nach meiner Erinnerung und nach der im folgenden verlinkten Karte bei Wikipedia hat Österreich genau wie Deutschland 15kV, 16,7 Hz. In wie weit die Unterschiede genau zwischen Deutschland und Österreich sind, weiß ich nicht. Eventuell wird nur ein anderer Stromabnehmer mit anderem Schleifstück benötigt wie in dem Google-Link von Pille. Das müsste aber jemand sicher beantworten, der sich damit auskennt.

Und kommen dort wirklich mittlerweile 440er zum Einsatz? Ich dachte immer, die fahren nur westlich und nördlich von München.

Karte von Wiki: [de.wikipedia.org]
Zitat
marle
Also nach meiner Erinnerung und nach der im folgenden verlinkten Karte bei Wikipedia hat Österreich genau wie Deutschland 15kV, 16,7 Hz. In wie weit die Unterschiede genau zwischen Deutschland und Österreich sind, weiß ich nicht. Eventuell wird nur ein anderer Stromabnehmer mit anderem Schleifstück benötigt wie in dem Google-Link von Pille. Das müsste aber jemand sicher beantworten, der sich damit auskennt.

Und kommen dort wirklich mittlerweile 440er zum Einsatz? Ich dachte immer, die fahren nur westlich und nördlich von München.

Karte von Wiki: [de.wikipedia.org]

Sorry hatte mich mit der BR geirrt. Es war der Triebzug, der so ähnlich wie die Münchener S Bahn aussieht.
Auf BR440 bin ich nur gekommen weil ich auf der Rückfahrt mit dem Zug vom Münchener Hbf heimgefahren bin (man kann sich ja mal irren)
Da die Fachleute sich zurückhalten, gebe ich hier mal meine Kenntnisse über die Bahnstromversorgung (der allermeisten, auf jeden Fall der die betreffenden Grenzen überschreitenden Strecken) in Deutschland und Österreich sowie - zu Vergleichszwecken - in der Schweiz zum Besten:

1. Sowohl in Deutschland als auch in Österreich herrscht zwischen Oberleitung und Fahrschienen eine Wechselspannung von 15 kV mit einer Normfrequenz von 16,7 Hz. Dies trifft auch auf die Schweiz zu. [Bis 1995 betrug die Normfrequenz 16 2/3 Hz, also ein Drittel der Frequenz von 50 Hz im öffentlichen Stromnetz. So ist es heute noch in Schweden und Norwegen.]

2. Damit nicht mit der Zeit eine Rille in die Schleifstücke der Stromabnehmer "gefräst wird", muss der Fahrdraht im Zickzack gespannt werden. Die Normen für die "Breite" des Zickzacks sowie das sog. Lichtraumprofil (entspricht in etwa der zulässigen Fahrzeugkontur) stimmen in Deutschland und Österreich ebenfalls überein, so dass an der Grenze D/A kein Wechsel [!] des Stromabnehmers erfolgen muss. Dies gilt nicht für die Schweiz! In der Schweiz muss ein Stromabnehmer mit schmaleren Schleifstücken verwendet werden. Aus diesem Grund können elektrische Triebfahrzeuge aus D und A freizügig in beiden Netzen eingesetzt werden, während nur spezielle Fahrzeuge, die mit zwei unterschiedlichen Stromabnehmern ausgerüstet sind, Züge durchgehend über die Grenzen D/CH bzw. A/CH befördern können.

3. Da die Stromversorgung aber länderweise erfolgt (und abgerechnet wird!), gibt es an der Grenze eine Trennstelle in Form einer spannungslosen Schutzstrecke, die mit abgesenktem Stromabnehmer durchfahren wird. An den Grenzen D/CH und A/CH wird anschließend ein anderer Stromabnehmer gehoben, während beim Passieren der Grenze D/A nach dem Passieren der Schutzstrecke derselbe Stromabnehmer wie vorher gehoben wird.

Damit hoffe ich die oben gestellte Frage hinreichend beantwortet zu haben.

Herzliche Grüße von bt
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