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Bahnstrecke Magdeburg - Möckern - Loburg wird im Dezember stillgelegt
geschrieben von BahnInfo-Redaktion 
Magdeburg. Der öffentliche Nahverkehr zwischen Magdeburg, Möckern und Loburg wird ab Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2011 komplett auf Busbetrieb umgestellt. Die Infrastruktur auf der Strecke (Magdeburg -) Biederitz - Loburg hat sich in der Vergangenheit kontinuierlich verschlechtert. Bereits im laufenden Fahrplan verlängerte sich die Reisezeit wegen sogenannter Langsamfahrstellen um 13 Minuten. Seitdem verkehren sechs Fahrten montags bis freitags bereits als Bus im Ersatzverkehr. Für das Fahrplanjahr 2012 hat die DB Netz AG nun eine weitere Verlängerung der Reisezeit um 5 Minuten angekündigt. Damit kann kein attraktiver Verkehr auf der Schiene mehr angeboten werden. Die Nahverkehrsservicegesellschaft wird unverzüglich mit dem betroffenen Landkreis sprechen, um gemeinsam ein attraktives Busangebot einzurichten.

Hintergrund:
Für die langfristige Bedienung der Strecke Magdeburg - Loburg besteht bereits seit geraumer Zeit im ÖPNV-Plan des Landes ein Prüfbedarf zur Zukunft der Bahnbedienung. Aufgabe war, die Bus-Bahn-Abstimmung an der Linie zu verbessern und die Attraktivität des Bahnangebots zu erhöhen. Für die geforderte Abstimmung von Bahn und Bus mit dem Landkreis Jerichower Land wurde zwar eine Lösung entwickelt. Die Investitionskosten für die notwendige Sanierung und den weiteren Ausbau der Strecke sind aber im Verhältnis zur erreichbaren Nachfrage von weiterhin unter 500 Reisenden pro Tag so hoch, dass sich keine langfristige Perspektive für die Bahnbedienung entwickeln lässt. Für Sanierung und Ausbau der Strecke müssten mindestens 12 Millionen Euro investiert werden. Mit der nun vorgenommenen Verkehrsträgerumstellung will das Land die Fehlinvestition von Steuermitteln vermeiden helfen.

Die Deutsche Bahn AG beruft sich zu Unrecht auf angeblich notwendige Bestellgarantien des Landes: Sie ist als Betreiberin der Infrastruktur rechtlich verpflichtet, die Anlagen auf eigene Kosten in einem ordnungsgemäßen Zustand zu erhalten. Der Gesetzgeber setzt voraus, dass bei defizitären Strecken Überschüsse aus dem Betrieb anderer Strecken eingesetzt werden. Wie das deutlich positive Jahresergebnis der DB Netz AG zeigt, sind derartige Mittel auch vorhanden.

Artikel geschrieben von Pressemitteilung
Tja, wieder eine Strecke, bei der sich das Land über den Tisch hat ziehen lassen, denn:
Der Busverkehr muss ja auch bestellt werden und kostet Geld und die Bahn hat ja für die Region Mitteldeutschland einen Sanierungsschwerpunkt mit Milliarden-Investitionen gesetzt.

Nur leider sind es mal wieder die kleinen Nebenbahnen, die einfach ungeprüft stillgelegt werden, bevor man mal nachrechnet und überlegt, was die Stilllegung so einer Strecke den Gemeinden so kostet.

Da hätte man einfach wesentlich mehr Hartnäckigkeit gegenüber der Bahn beweisen müssen, anstatt sich von großen Sanierungsleistungen anderswo (auf rentablen, also gewinnfähigen Strecken) blenden zu lassen.

Man überlege, was es für Folgen hätte, wenn jede Strecke deutschlandweit mit unter 500 Fahrgästen täglich stillgelegt werden müsste...
Übrigens: Ein Bus, der dieselbe Strecke bedient, fährt jetzt schon alle 2 Stunden - nur ohne Fahrradbeförderung und mit deutlich weniger Halten und damit für Touristen uninteressant.
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