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Streckeneröffnung mit Bürgerfest und Dampflok-Sonderfahrten
geschrieben von BahnInfo-Redaktion 
Nach rund einjähriger Sperrung ist am 11. August 2013 pünktlich um 6.05 Uhr der erste Zug der Erfurter Bahn vom Bahnhof Plaue in Richtung Ilmenau gestartet.

Damit sind die intensiven Bauarbeiten der Deutschen Bahn AG endgültig Geschichte, in deren Mittelpunkt nicht nur die Streckenerneuerung des 19 Kilometer langen Abschnitts, sondern vor allem auch die komplexe Sanierung des historischen und denkmalgeschützten Viadukts bei Angelroda stand.

Rund 15 Millionen Euro investierte die Deutsche Bahn AG in die Erneuerung, darunter auch mehr als eine Million Euro aus Mitteln des Freistaates Thüringen. Zur feierlichen Wiederinbetriebnahme hatte die Deutsche Bahn AG die Bürger entlang der Strecke sowie Partner und Bahnunternehmen zu einem Bürgerfest in Angelroda und als besondere Attraktion zu drei Sonderzugfahrten mit der Dampflok der Baureihe 50 3501 aus Meiningen über die modernisierte Strecke und das historische Viadukt eingeladen, was bei Alt und Jung auf großen Anklang gestoßen war.

Rückblick: Die Sanierung der Strecke Plaue–Ilmenau
Seit Sommer 2012 fanden an der Eisenbahnstrecke Plaue–Ilmenau umfassende Modernisierungsarbeiten statt. Diese waren Voraussetzung, um Geschwindigkeitseinschränkungen zu beseitigen, die Strecke wieder durchgehend für Geschwindigkeiten bis 80 km/h zu ertüchtigen und für einen attraktiven Nahverkehr auf der Strecke Erfurt–Arnstadt–Ilmenau fit zu machen.

Die alte Gleisinfrastruktur war zum Teil mehr als 40 Jahre alt. Aufgrund der Komplexität der Arbeiten und der eingleisigen Streckenführung waren die Bauarbeiten nur während einer Totalsperrung der Strecke realisierbar. Insgesamt wurden im Rahmen des Bauvorhabens rund 18 Kilometer Gleis und zwei Weichen in den Bahnhöfen Elgersburg und Ilmenau erneuert. In diesem Zusammenhang mussten auch mehrere Ingenieurbauwerke (Durchlässe) neu errichtet und auf einer Länge von rund zwei Kilometern die entlang der Bahnlinie verlaufenden Felswände mit einer Spezialvernetzung gesichert werden. Auch die Bahnübergangsanlagen in Elgersburg und Ilmenau wurden vollständig erneuert. 

Die aufwändige Sanierung des Angelrodaer Viadukts 
Auftakt für die Sanierung des historischen Angelrodaer Viadukts war der spektakuläre Aushub der denkmalgeschützten Überbauten aus den Widerlagern mit Hilfe von Spezialkränen am 1. August 2012. In einer provisorischen Einhausung unweit der Widerlager realisierten die Stahlbauexperten der Schachtbau Nordhausen GmbH, die die Rekonstruktion der historischen Überbauten des Angelrodaer Viadukts im Auftrag der Deutschen Bahn AG durchführten, in aufwändiger Handarbeit die komplizierte Sanierung des Stahlfachwerküberbaus.

Zentrale Herausforderungen waren dabei die Erneuerung des Korrosionsschutzes, die Verstärkung der Stahlkonstruktion sowie der teilweise Austausch von geschädigten Stahlprofilen. Während der laufenden Sanierungsarbeiten kristallisierte sich ein deutlich umfangreicherer Sanierungsaufwand heraus, als ursprünglich geplant. Dieser war erst unmittelbar nach dem Entfernen der Farb- und Rostschichten und der Demontage der einzelnen Verstrebungen festgestellt worden. Konkret mussten die Fachleute vor Ort insgesamt mehr als 600 Schadstellen an den Stahlüberbauten beseitigen.

Jede dieser Punkte wurde mit Verstärkungen bzw. Austauschblechen versehen, die individuell für jede Schadstelle vor Ort in Handarbeit angefertigt und angepasst werden mussten. Insgesamt waren rund 20.000 neue Schraubverbindungen erforderlich, um diese Verstärkungen herzustellen. Aufgrund der Komplexität und Vielfältigkeit der einzelnen Schadpunkte war die ursprünglich geplante serielle Vorfertigung der Baugruppen nicht möglich. Mitte Juli war die aufwändige Sanierung der denkmalgeschützten Stahlüberbauten des historischen Viadukts bei Angelroda abgeschlossen. Spezialkräne hatten die drei Überbauten auf die umfassend sanierten Widerlager gehoben und montiert.

Artikel geschrieben von Markus Pfetzing
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