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U-Bahn bauen in Hannover statt Stadtbahn
geschrieben von frankkfurt 
Guten Tag

Mal angenommen man könnte die darmalige Entscheidung für eine Stadtbahn zurücknahmen und könte sagen so wir wollen auch eine "echte" U-Bahn haben.

Wieviele Linien hätte Hannover dann und wie fändet ihr das wenn Hannover eine echte Metro hätte so mit jedemenge Tunnel und KEINE Bahnübergänge mehr?

Und bitte die U-Bahnwagen wie in Frankfurt.
Lieber Frankfurter,

ich nehme an, dass Du Frankfurt am Main meinst, denn in Frankfurt
(Oder) gibt es auch eine Straßenbahn. Die so genannte U-Bahn in
Frankfurt am Main ist auch "nur" eine Stadtbahn, da sie oberirdisch
nicht kreuzungsfrei fährt. Hannover und Frankfurt am Main sind für
eine Voll U-Bahn einfach zu klein, da keine Millionenstädte.
Das Gleiche gilt auch für Nürnberg, wo man schon eine U-Bahn hat.

Gruß, JE
Moin,

wie ich dem einschlägig bekannten Werk "Straßenbahn in Hannover" von Horst Moch entnehme, beschloss der Stadtrat von Hannover am 23.6.1965 den Bau einer U-Bahn. Am 16.11.1965 erfolgte der erste Rammschlag. Der U-Bahn-Idee entsprechen auch einige großzügige Kurvenradien und Tunnelquerschnitte. Wegen Finanzierungsproblemen und stagnierender Bevölkerungszahl entsteht dann doch das Konzept einer Stadtbahn, damals noch "Unterpflaster-Straßenbahn" genannt. Ich bin zwar kein Hannoveraner, insofern nicht kompetent. Da ich aber arbeitsmäßig seit 10 Jahren 5 Tage die Woche in Hannover verbringe, weiß ich das hier vorhandene Stadtbahn-System hoch zu schätzen. Nach meiner unmaßgeblichen Ansicht ist es für eine Stadt wie Hannover perfekt zugeschnitten. Nun müsste nur noch der sog. D-Tunnel kommen, aber darüber könnt ihr bei DSO schier endlose Diskussionen nachlesen. Dumm ist nur, dass zu den damaligen Planungszeiten das Thema Niederflur noch nicht mal ansatzweise erkennbar war, und so müssen wir uns mit blöden Hochbahnsteigen außerhalb der Tunnelstrecken abfinden, die nun wirklich nicht überall ins Straßenbild passen. Aber egal, das System befördert mich täglich zu 99% problemlos zur Arbeit und wieder nach Hause. Und das ist gut so.

Gruß,
Wolfgang aus Bordesholm - und Hannover
Moin,

eine Stadtbahn ist ja nicht das Schlechteste. Sie hat
auch Vorteile, nämlich dass man nicht so oft umsteigen muss.

Gruß, JE
Moin,

eine Stadtbahn ist ja nicht das Schlechteste. Sie hat
auch Vorteile, nämlich dass man nicht so oft umsteigen muss.

Gruß, JE
Nun ja, aber an manchen Stellen wäre es schon nicht übel, wenn die Stadtbahn auf Viadukten fahren würde und dabei vom Straßenverkehr unabhängig ist.

Mit besten Grüßen
Wuhletal
---------------------
Säh Dohrs will oupänn onnsä läft zeit.
Ist für eine Stadt von der Größe Hannovers ein sehr schönes Verkehrssystem - relativ schnell, relativ preiswert gebaut (im Vergleich zur echten U-Bahn). Was will man viel mehr. Warum denn eine U-Bahn bauen, wenn diese Unterpflaster-Stadtbahn fast das selbe leistet.

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor
histor schrieb:
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> Ist für eine Stadt von der Größe Hannovers ein
> sehr schönes Verkehrssystem - relativ schnell,
> relativ preiswert gebaut (im Vergleich zur echten
> U-Bahn). Was will man viel mehr. Warum denn eine
> U-Bahn bauen, wenn diese Unterpflaster-Stadtbahn
> fast das selbe leistet.

Nun ja, die Betonung liegt auf "Fast", denn gegenüber einer konventionellen Straßenbahn gibt es nur den Vorteil, dass sie auf den unterirdischen Strecken (und nur auf diesen) schneller fahren darf und nur an den Haltestellen anhalten muss.
Obwohl die U-Bahn in Hamburg, Berlin, München und Nürnberg rechtlich eine Straßenbahn ist, ist sie praktisch doch eher eine Art Eisenbahn mit allen Vorteilen. Zudem sind in Berlin auf den Strecken, deren Baubeginn nach dem ersten Weltkrieg liegt (U6 bis U9) und in München und Nürnberg auf allen Strecken Züge im Einsatz, die breiter sind, als Straßenbahnwagen.
Fazit ist, dass man eine Straßenbahn mit unterirdischen Abschnitten leichter realisieren kann, diese aber auch letztlich nicht alle Vorteile bietet, welche im Prinzip eine U-Bahn haben kann.
Anonymer Benutzer
...
18.07.2010 22:20
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.01.2011 05:23 von 54E.
Zitat

Wuhletal schrieb:
> Nun ja, die Betonung liegt auf "Fast", denn
> gegenüber einer konventionellen Straßenbahn gibt
> es nur den Vorteil, dass sie auf den
> unterirdischen Strecken (und nur auf diesen)
> schneller fahren darf und nur an den Haltestellen
> anhalten muss.
(.............................)
> Fazit ist, dass man eine Straßenbahn mit
> unterirdischen Abschnitten leichter realisieren
> kann, diese aber auch letztlich nicht alle
> Vorteile bietet, welche im Prinzip eine U-Bahn
> haben kann.
Ja und ? Sorry, aber was soll denn das bei einer Stadt mit 600.000 (?) Leuten wie Hannover. Groß genug für ein sauberes Stadtbahnsystem, aber für eine "echte" U-Bahn doch nicht unbedingt. Mit dem System, das Hannover hat, ist doch ein guter Kompromiss gefunden worden zwischen Kosten und Nutzen. Denn braucht man eben 4 Minuten länger nach Garbsen und Roderbruch. So what ?

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.07.2010 13:03 von histor.
histor schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ja und ? Sorry, aber was soll denn das bei einer
> Stadt mit 600.000 (?) Leuten wie Hannover. Groß
> genug für ein sauberes Stadtbahnsystem, aber für
> eine "echte" U-Bahn doch nicht unbedingt. Mit dem
> System, das Hannover hat, ist doch ein guter
> Kompromiss gefunden worden zwischen Kosten und
> Nutzen. Denn braucht man eben 4 Minuten länger
> nach Garbsen und Roderbruch. So what ?

Nun, erstens hört die Region Hannover nicht an der Stadtgrenze auf und wenn man die Bewohner der Region hinzurechnet, sind es m. W. ca. 1 Million.
Zum zweiten, ich meinte ja nicht konsequente Untertunnelung, sondern eine Hochbahn, nicht ganz so teuer wie eine U-Bahn, aber trotzdem alle Vorteile.
Zu den "4 Minuten länger nach Garbsen und Roderbruch" - ich habe schon die Erfahrung gemacht, dass genau aus diesen 4 Minuten dann 90 Minuten werden, wenn man nämlich auf einen Bus angewiesen ist, der abends nicht mehr so häufig fährt.

Mit besten Grüßen
Wuhletal
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Säh Dohrs will oupänn onnsä läft zeit.
Wuhletal schrieb:
-------------------------------------------------------

> Zu den "4 Minuten länger nach Garbsen und
> Roderbruch" - ich habe schon die Erfahrung
> gemacht, dass genau aus diesen 4 Minuten dann 90
> Minuten werden, wenn man nämlich auf einen Bus
> angewiesen ist, der abends nicht mehr so häufig
> fährt.

Nun, dieses Problem könnte man viel billiger organisatorisch durch Anschlusssicherung lösen. Dafür braucht man nicht ernsthaft Beton.
nicolaas schrieb:
-------------------------------------------------------
> Wuhletal schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
>
> > Zu den "4 Minuten länger nach Garbsen und
> > Roderbruch" - ich habe schon die Erfahrung
> > gemacht, dass genau aus diesen 4 Minuten dann
> 90
> > Minuten werden, wenn man nämlich auf einen Bus
> > angewiesen ist, der abends nicht mehr so häufig
> > fährt.
>
> Nun, dieses Problem könnte man viel billiger
> organisatorisch durch Anschlusssicherung lösen.
> Dafür braucht man nicht ernsthaft Beton.

Mein Punkt war ja, dass histor die Verspätung herunterspielte und ich eben darauf hinwies, dass im entsprechenden Kontext auch mal solche 4 Minuten entscheidend sein können.
Zur Anschlussicherung: Ich habe deren Fehlen gerade erst selber erlebt und musste auf meinen Bus sehr lange warten, es fuhr ja noch einer und ich musste kein Taxi nehmen. Da ich zum Glück eine Tageskarte hatte, blieb es mir erspart, ein neues Ticket kaufen zu müssen, was mich noch viel mehr frustriert hätte.
Aber unabhängig vom guten Willen der Verkehrstbetriebe kann Anschlussicherung nie ein vollwertiger Ersatz für Pünktlichkeit sein.
Wie soll denn das gehen? Soll am Hauptbahnhof Hannover der ICE auf die verspätete Stadtbahn oder den verspäteten Regiobus warten? Und soll dann in Braunschweig der dortige Bus auf den nun verspäteten ICE warten?
Es gibt natürlich Dinge, auf die ich mich bereits eingestellt habe. Wenn ich mit dem 300er zum Hauptbahnhof fahre, steige ich entweder Wallensteinstraße um und nehme die Stadtbahn oder fahre komplett mit dem Bus, kalkuliere aber zum Umsteigen am Hauptbahnhof eine Reserve von 20 Minuten ein, weil der Bus in Hannover meist im Stau steht.
Ansonsten ist es schon ziemlich blöd, dass man dem Fahrgast raten muss, entweder eine Fahrverbindung früher zu nehmen oder ein Taxi einzuplanen oder immer einen Schlafsack dabei zu haben, damit man notfalls an der Haltestelle oder auf dem Bahnhof übernachten kann.
Fahrrad ist auch nicht die Lösung, da zu bestimmten Zeiten die Üstra keine Fahrräder mitnimmt und ein irgendwo angeschlossenes Fahrrad immer noch vom frustrierten Fahrraddieb beschädigt werden kann.
Trotz Stau, Kfz-Steuer und Benzinpreisen - manchmal beneide ich die Führerscheininhaber und Autobesitzer.

Mit besten Grüßen
Wuhletal
---------------------
Säh Dohrs will oupänn onnsä läft zeit.
Wuhletal schrieb:
-------------------------------------------------------
> Nun ja, aber an manchen Stellen wäre es schon
> nicht übel, wenn die Stadtbahn auf Viadukten
> fahren würde und dabei vom Straßenverkehr
> unabhängig ist.


Wenn Du von den Strecken in Linden und Badenstedt und in Gleidingen einmal absiehst, sind die Straßen in Hannover überall so breit, das man den eigenen Gleiskörper für die Stadtbahn spielend unterbringen konnte. Es wäre daher ebenso unnötig gewesen, Viadukte zu bauen wie Tunnel.

Ein reines U-Bahnnetz hätte wie in Nürnberg auch eine Auflassung eines Großteils an Schienenverkehr bedeutet und die U-Bahn wäre sicherlich nicht so weit rausgefahren wie heute die Stadtbahn.
Polski schrieb:
-------------------------------------------------------
>
> Wenn Du von den Strecken in Linden und Badenstedt
> und in Gleidingen einmal absiehst, sind die
> Straßen in Hannover überall so breit, das man den
> eigenen Gleiskörper für die Stadtbahn spielend
> unterbringen konnte. Es wäre daher ebenso unnötig
> gewesen, Viadukte zu bauen wie Tunnel.

Nun musst Du mir nur noch erklären, wie man es schaffen kann, dass die auf dem eigenen Gleiskörper fahrende Stadtbahn keinerlei Berührung mit dem Straßenverkehr hat, also einfach fahren kann, ohne auf irgendwelche die Gleise überquerende Autos Rücksicht nehmen zu müssen und dann glaube ich Dir, dass Viadukte überflüssig sind.

Mit besten Grüßen
Wuhletal
---------------------
Säh Dohrs will oupänn onnsä läft zeit.
Wuhletal schrieb:
> Nun musst Du mir nur noch erklären, wie man es
> schaffen kann, dass die auf dem eigenen
> Gleiskörper fahrende Stadtbahn keinerlei Berührung
> mit dem Straßenverkehr hat, also einfach fahren
> kann, ohne auf irgendwelche die Gleise
> überquerende Autos Rücksicht nehmen zu müssen und
> dann glaube ich Dir, dass Viadukte überflüssig
> sind.

Viadukte da zu bauen ist volkswirtschaftlichewr Unsinn und zum Glück hat man das in Hannover an diesen Stellen auch nicht gemacht. Nur weil wuhletal von der U-Bahn träumt, schmeissen die Hannoveraner ihr Geld nicht aus dem Fenster raus.

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor
histor schrieb:
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> Nur weil
> wuhletal von der U-Bahn träumt, schmeissen die
> Hannoveraner ihr Geld nicht aus dem Fenster raus.

Histor, scrolle doch bitte noch mal an den Anfang und gucke mal, wer diesen Thread gestartet hat.
Und bei der Gelegenheit lese doch noch mal, was ich schrieb.
Zitat

Fazit ist, dass man eine Straßenbahn mit unterirdischen Abschnitten leichter realisieren kann, diese aber auch letztlich nicht alle Vorteile bietet, welche im Prinzip eine U-Bahn haben kann.
Zitat

Zum zweiten, ich meinte ja nicht konsequente Untertunnelung, sondern eine Hochbahn, nicht ganz so teuer wie eine U-Bahn, aber trotzdem alle Vorteile.
Zitat
Polski
Es wäre daher ebenso unnötig gewesen, Viadukte zu bauen wie Tunnel.
Zitat
Wuhletal
Nun musst Du mir nur noch erklären, wie man es schaffen kann, dass die auf dem eigenen Gleiskörper fahrende Stadtbahn keinerlei Berührung mit dem Straßenverkehr hat, also einfach fahren kann, ohne auf irgendwelche die Gleise überquerende Autos Rücksicht nehmen zu müssen und dann glaube ich Dir, dass Viadukte überflüssig sind.

Nur weil histor sagt "Viadukte da zu bauen ist volkswirtschaftlicher Unsinn", wird die Stadtbahn in Hannover nicht zu einer "echten" U- und Hochbahn, die vom Straßenverkehr total unabhängig ist.
Nur weil Polski sogar meint, dass die unterirdischen Streckenabschnitte der Stadtbahn Hannover überflüssig seien, ändert es nichts daran, dass diese Strecken bei oberirdischer Führung nur mit 50 km/h befahren werden dürfen und es auch für die Stadtbahnen rote Ampeln gibt.
Ach so, ich vergaß übrigens zu erwähnen, dass ich rein zufällig in der Region Hannover wohne, rein zufällig aus Berlin komme und somit aus eigenem Erleben berichten kann.

Mit besten Grüßen
Wuhletal
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Säh Dohrs will oupänn onnsä läft zeit.
Dass Du aus Berlin kommst, sagt mir schon Dein alias-Name. Nun ist aber Hannover zwar eine nette Stadt, aber eben nicht Berlin. Die Leute dort haben sich für eine unterirdische "Stadtbahn" in der Innenstadt entschieden und ansonsten läuft viel auf eigenem Bahnkörper. Was will man mehr für eine Stadt dieser Größenordnung ?

Man sollte die Kirche im Dorf lassen. Und Viadukte sind städtebaulich auch nicht überall angebracht - vor allem so häßliche Betondinger. Vermutlich sind Eisenviadukte wie bei den frühen Hochbahnen wie in Berlin und Hamburg inzwischen auch relativ teuer.

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor
Ich denke, Viadukte sind billiger als U-Bahn Tunnel, aber natürlich ist es immer eine Kostenfrage und die "Straßenbahn mit unterirdischen streckenabschnitten" erfüllt ihren Zweck recht gut.
Einen Vorteil, den eine "echte" U- und Hochbahn hat: Keine Unfälle mit Kraftfahrzeugen und extrem wenig Unfälle, bei denen jemand überfahren wird.

Mit besten Grüßen
Wuhletal
---------------------
Säh Dohrs will oupänn onnsä läft zeit.
Lieber Wuhletal,

ich halte nicht die gebauten Tunnelabschnitte für überflüssig, sondern deren Weiterbau unter breiten Straßen, wie z b. Vahrenwalder Str. Natürlich muss die Stadtbahn auch den IV kreuzen aber das geht dank Ampelvorrangschaltung so gut, das die Bahn immer Vorfahrt hat und somit zügig durchkommt.
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