Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Bürgerinitiative kämpft für den D-Tunnel
geschrieben von Levaeri 
Hallo Jules,

Zitat
Jules
Die Linie 10 fährt bereits jetzt recht isoliert. Von drei morgendlichen Verstärkerzügen abgesehen, die über den Tunnel Waterlooplatz, Markthalle, Kröpcke zum Hauptbahnhof (tief) geleitet werden. Dazu kommen noch einige wenige Verbindungen im Nachtsternverkehr. Schwieriger ist die Einbindung der 17 in ein Niederflur-Angebot. Dazu müssten vorhandene Hochbahnsteige entsprechend um Niederflurbahnsteige erweitert werden, was allerdings technisch realisierbar ist, die Örtlichkeiten hergeben und finanziell wohl zu schultern wäre. Auch der Anschluss an den Betriebshof ist bei Niederflur gewährleistet.

Die 10 müsste ja nicht immer so isoliert sein. Auch liest man eigentlich immer nur von Betrieben, die es bereuen, zwei Systeme betreiben zu müssen und dadurch höhere Kosten schultern zu müssen.

Hauptproblem sehe ich in der Integration der Linien. Hoch- und Niederflur kann - soweit ich das einschätzen kann - in Hannover nicht an ein und demselben Bahnsteig halten. Von daher müsste die 17 dann sowieso eingestellt werden. Erweiterungen des Netzes wären aus selbigen Grund ausgeschlossen.


Zitat
Jules
Das vermutlich größere Hindernis besteht jedoch darin, dass Pläne aus den Sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts eine Untertunnelung der Sallstraße vorsahen. Und gerade in der Südstadt mit einem hohen Anteil älterer Bewohner dürfte der Gedanke noch virulent sein, dass man doch bitteschön auch in der Sallstraße eine U-Bahn haben möchte, genau so wie in der Lister Meile ja auch eine U-Bahn gebaut wurde. Selbst in dem vom Altersdurchschnitt der Bewohner jüngeren Stadteil Linden gibt es immer wieder Stimmen, die eine Untertunnelung der Limmerstraße fordern. Obwohl das für die Limmerstraße anders als für die Sallstraße in der Südstadt nie geplant war.

Ich glaube, da ist gerade zu viel Fachsicht im Spiel. Der normale Fahrgast wird - zurecht - wenig über die aktuelle Mode im ÖPNV-Bau wissen. Egal wie alt.


Zitat
Jules
Sie sehen, der ÖPNV-Ausbau in Hannover mit oberirdischen Straßenbahnen hat neben den üblichen bautechnischen Hindernissen ein Akzeptanzproblem, das darin besteht, dass U-Bahn-Tunnel nach wie vor von einigen Bürgern für das "Non-Plus-Ultra" gehalten werden.

In Hamburg beispielsweise, ist es auch nicht besser.


Zitat
Jules
Eine "Mischung" von zwei Systemen ist m. E. machbar, zumal es dafür Vorbilder in anderen Städten gibt, z. B. Bonn oder Frankfurt a. M. (wenn man die dortige U-Bahn als Stadtbahn bezeichnen möchte).

Machbar ist alles, die Frage ist nur, ob es unter den Umständen sinnvoll ist, quasi die Rolle rückwärts zu machen. Es ist ja leider nicht mit dem Kauf der Niederflurer getan, sondern erfordert weiteres Geld in der Instandhaltung und Planung.


Zitat
Jules
Freilich, solche Überlegungen sind für eine Bürgerinitiative, die weitere U-Bahn-Tunnelbauten fordert, reines "Teufelszeug". Die ablehnende Haltung gegenüber Niederflurstraßenbahnen wird deshalb insbesondere aus dieser Ecke stark befeuert. Da geht die pure Angst um, dass Niederflurstraßenbahnstrecken auf eine so hohe Akzeptanz treffen, dass keiner mehr was von weiteren Tunnelbauten wissen will.

Ich glaube, Akzeptanz oder Nichtakzeptanz entstehen durch ganz andere Dinge. Es wäre den Anwohnern in Misburg sicher egal gewesen, was für eine Art Bahn da störende Geräusche bei der Durchfahrt macht.

Das sind die Dinge, die die breite Masse interessieren (und Kosten natürlich).


Grüße
Boris
Zitat
Jules
Die Linie 10 fährt bereits jetzt recht isoliert. Von drei morgendlichen Verstärkerzügen abgesehen, die über den Tunnel Waterlooplatz, Markthalle, Kröpcke zum Hauptbahnhof (tief) geleitet werden. Dazu kommen noch einige wenige Verbindungen im Nachtsternverkehr. Schwieriger ist die Einbindung der 17 in ein Niederflur-Angebot. Dazu müssten vorhandene Hochbahnsteige entsprechend um Niederflurbahnsteige erweitert werden, was allerdings technisch realisierbar ist, die Örtlichkeiten hergeben und finanziell wohl zu schultern wäre. Auch der Anschluss an den Betriebshof ist bei Niederflur gewährleistet.

Ich bin mir nicht sicher ob das bei allen Stationen zutrifft, am Schwarzen Bären zum Beispiel nicht, abgesehen davon halte ich das auch für keine gute Idee. Man hätte für alle Stationen an denen dann Hoch- und Niederflur gemeinsam halten sollen, die doppelten Instandsetzungskosten und die Umsteigevorgänge wären wesentlich umständlicher als heute. Auch wäre eine solche Doppelhaltestelle eine ziemliche Barriere. 70 Meter Bahnsteiglänge + Rampen für den Hochflurbereich und dann nochmal 60 Meter Niederflurbahnsteig ist ziemlich üppig. Außerdem soll die 17, mit Inbetriebnahme der Strecke nach Hemmingen, nach Wettbergen verlängert werden. Wie soll sie in der U-Station Mühlenberger Markt halten?

Zitat
Jules
Die große Chance eines zusätzlichen Niederflurstraßenbahnnetzes in Hannover besteht darin, dass es in Hannover dafür potenzielle Strecken gibt. An erster Stelle ist hier eine Erweiterung in die Sallstraße hinein zu nennen! Die Akzeptanz für einen ÖPNV-Ausbau in die Sallstraße hinein mit einer Niederflurstraßenbahn ist jedenfalls vermutlich leichter herzustellen, als eine Anbindung mit Hochflur-Stadtbahnen und den dazugehörenden Hochbahnsteigen.

Sicherlich gibt es einige Strecken in Hannover die noch einen Stadtbahnanschluss vertragen könnten, aber die würde ich dann auch in Hochflur errichten um ein einheitliches Netz zu erhalten. Das Potential für die Sallstraße sehe ich nicht, weder als U-Bahn oder als oberirdische Hoch- oder Niederflurbahn. Es wäre nur ein Parralelverkehr zur B-Süd, die auf der einen Seite das Fahrgastpotential einschränkt und auf der anderen Seite schränkt die Eisenbahnstrecke das Potential ein.

Zitat
Jules
Das vermutlich größere Hindernis besteht jedoch darin, dass Pläne aus den Sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts eine Untertunnelung der Sallstraße vorsahen. Und gerade in der Südstadt mit einem hohen Anteil älterer Bewohner dürfte der Gedanke noch virulent sein, dass man doch bitteschön auch in der Sallstraße eine U-Bahn haben möchte, genau so wie in der Lister Meile ja auch eine U-Bahn gebaut wurde. Selbst in dem vom Altersdurchschnitt der Bewohner jüngeren Stadteil Linden gibt es immer wieder Stimmen, die eine Untertunnelung der Limmerstraße fordern. Obwohl das für die Limmerstraße anders als für die Sallstraße in der Südstadt nie geplant war.

Das mit der Limmerstraße ist nicht ganz richtig, in den 60er Jahren plante man in Hannover noch eine Voll-U-Bahn, wie sie in Berlin und Hamburg bereits existierten und mittlerweile auch in München und Nürnberg gebaut wurden, damit waren alle Strecken, die man erhalten wollte auch als U-Bahn vorgesehen. Erst später änderte man das Konzept einer Voll-U-Bahn in das wesentlich flexiblere Stadtbahnkonzept. Welches meiner Meinung nach auch besser geeignet ist, da man damit, dass Netz wesentlich mehr verzweigen kann und Strecken bauen kann, die sich als U-Bahn aufgrund der wesentlich höheren Baukosten nicht rentieren würden.

Zitat
Jules
Sie sehen, der ÖPNV-Ausbau in Hannover mit oberirdischen Straßenbahnen hat neben den üblichen bautechnischen Hindernissen ein Akzeptanzproblem, das darin besteht, dass U-Bahn-Tunnel nach wie vor von einigen Bürgern für das "Non-Plus-Ultra" gehalten werden.

Man muss ja nicht diese Bürger zum Maßstab nehmen. Tunnelanlagen sind ja nicht per se schlecht, sondern sollten meiner Meinung nach da gebaut werden wo sie sinnvoll sind, d.h. wenn die Streckenbelastung so hoch ist, dass man mit 75 Meter Zügen (der ohne Ausnahmegenehmigung höchstmöglichen Länge für Züge, die am normalen Straßenverkehr teilnehmen) nicht mehr auskommt, oder es keinen Platz für einen eigenen Bahnkörper gibt, so dass die Gleise im normalen Straßenraum verlegt werden müssen. Dabei kommt es natürlich auf die Verkehrsdichte auf der Straße an, findet dort kaum Autoverkehr statt, kann man es natürlich machen.
Auch die Belastung der Stadtbahnstrecke sollte eine Rolle spielen.

Zitat
Jules
Eine "Mischung" von zwei Systemen ist m. E. machbar, zumal es dafür Vorbilder in anderen Städten gibt, z. B. Bonn oder Frankfurt a. M. (wenn man die dortige U-Bahn als Stadtbahn bezeichnen möchte).

In den meisten Städten die beide Systeme haben, haben beide Teilnetze aber auch vernünftige Größen, z.B. Köln, Frankfurt oder München.
In Hannover ist das nicht der Fall. Hier wäre nur eine Linie von 12+2 Linien betroffen, eine weitere müsste sogar eingestellt werden. Und diese eine Linie verfügt auch schon über Hochbahnsteige. Ich sehe nicht, wo der Vorteil wäre, die 10 auf Niederflur umzustellen. Die Nachteile sind ja schon von anderen hier teilweise aufgelistet worden.
Z.B:
-fehlende Kompatibilät mit dem restlichen Netz,
-es wäre ein eigener Fuhrpark nötig,
-es wäre ein eigener Reservefuhrpark nötig,
-die Werkstätten müssten angepasst werden,
-man bräuchte eine eigene Ersatzteillagerung
-und Hochflurfahrzeuge könnten bei Bedarf im Niederflurnetz nur solange eingesetzt werden, solange es in Hannover noch Tw 2000 gibt, d.h. maximal noch 25 Jahre.

Zitat
Jules
Freilich, solche Überlegungen sind für eine Bürgerinitiative, die weitere U-Bahn-Tunnelbauten fordert, reines "Teufelszeug". Die ablehnende Haltung gegenüber Niederflurstraßenbahnen wird deshalb insbesondere aus dieser Ecke stark befeuert. Da geht die pure Angst um, dass Niederflurstraßenbahnstrecken auf eine so hohe Akzeptanz treffen, dass keiner mehr was von weiteren Tunnelbauten wissen will.

Ich bin selbst ein Gegner des D-Tunnels, obwohl er zugegebener Maßen ein paar Vorteile zur heutigen Führung hätte, dafür aber auch mehr Nachteile. Die jetzt geplante Raschplatzlösung schafft es hervoragend die Nachteile des D-Tunnels mit der heutigen Führung in einem Konzept zu verbinden.
Unabhängig davon ist Niederflur in Hannover nicht praktikabel. Außerdem sind die Frage Hoch- oder Niederflur und Tunnel oder Oberfläche zwei vollkommen verschiedene Fragen. Wenn man wollte kann man auch den D-Tunnel mit Niederflur bauen, doch wozu? Die Nachteile wären die gleichen.

Hier noch der Link zu einer interessanten Studie, in der die Praktikabilität von Niederflur in Hannover untersucht wird und dazu einige der Städte mit beiden Systemen vorgestellt werden: [www.gruene-hannover.de].
Zitat
Boris
Hauptproblem sehe ich in der Integration der Linien. Hoch- und Niederflur kann - soweit ich das einschätzen kann - in Hannover nicht an ein und demselben Bahnsteig halten.
Dies ginge nur, solange man noch Züge mit ausklappbaren Trittstufen hat und man es in Kauf nimmt, dass die Fahrten mit den Hochflur-Bahnen nicht barrierefrei sind.
Zitat
Boris
Von daher müsste die 17 dann sowieso eingestellt werden.
Meine Rede, aber die Befürworter von Niederflur meinen ja, es sei lustig, beim Einsteigen in die 17 einen großen Schritt in die Tiefe zu machen und beim Aussteigen klettern zu müssen.
Zitat
Boris
Hallo Jules,

Zitat
Jules
Dass die Post-Tunnel-Unterführung zu niedrig ist für eine Straßenbahn, wird schon dadurch widerlegt, dass hier mehrere Jahrzehnte lang bis Ende der 60er-Jahre eine Straßenbahnlinie lang führte.

Das ist aber auch eine Sicht aus den 1960er Jahren. ;-) Spaß bei Seite, die Hochflurer sind zwangsweise höher als die alten Fahrzeuge und der Bau von 10 17 ist nur so teuer, weil die Straße tiefergelegt werden muss.


Grüße
Boris

Die Hochflurfahrzeuge auf den Stadtbahnstrecken in Hannover sind tatsächlich etwas höher die alten Straßenbahnen. Das hat aber nichts damit zu tun, dass es Hochflurfahrzeuge sind. Denn die Straßenbahnen, die bis in die 60er Jahre durch den Posttunnel und zum Teil noch bis in die 90er hinein (zuletzt auf der Zoo-Strecke) eingesetzt wurden waren ebenfalls Hochflurfahrzeuge.
Woran es liegt, dass die heutigen Stadtbahnfahrzeuge höher sind als die zuvor benutzten Straßenbahnfahrzeuge kann ich leider nicht beantworten. Wissen Sie warum?
Niederflurstraßenbahnen, die ich als Ideallösung für die Linien 10 und 17 halte, sind übrigens nicht grundsätzlich niedriger als Hochflurstadtbahnen. Es gibt allerdings Niederflurstraßenbahnmodelle, die niedriger sind als die jetzigen Hochflurfahrzeuge in Hannover. Mitunter könnte also ein Niederflurstraßenbahn deshalb von Vorteil für das Projekt Zehn Siebzehn sein, weil dann die Fahrbahn im Postunnel nicht tiefergelegt werden müsste. So zu argumentieren ist jedoch m. E. auch nicht ganz seriös.

Denn die Tieferlegung der Straße im sog. Posttunnel verteuert m. E. nicht wesentlich das Projekt Zehn Siebzehn. Das ist vielmehr eine der vielen Petitessen der D-Tunnel-Hardliner, mit der sie immer wieder versuchen, das Projekt Zehn Siebzehn schlecht zu reden. Tatsächlich wurde schon sehr früh von den Planern der Region darauf hingewiesen, dass die Straße im Postunnel vorraussichtlich tiefer gelegt werden wird, wenn dort die Stadtbahn durchfährt. Allerdings wurde von den Gegnern gegen das Projekt Zehn Siebzehn bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit auf diesen Umstand verwiesen, als sei es eine gerade eben erst gewonnene Erkenntnis, die die Planungen für das Projekt Zehn Siebzehn ganz grundsätzlich in Frage stelle. Auch die Zeitungen in Hannover leisteten diesbezüglich eine ganz miserabel schlechte Arbeit, indem sie dieses m. E. eher nebensächliche Detail wiederholt an die große Glocke hängten und darauf rumgeritten sind, dass dieses Pferd eigentlich schon mindestens vier bis fünf Tote gestorben ist. Vermutlich wird man darüber selbst dann noch sprechen, wenn die Linien 10 und 17 längst problemlos durch die Posttunnelunterführung fahren. Und es wird dann vermutlich niemanden interessieren, wenn dieses Detail der Planung finanziell kaum ins Gewicht gefallen sein wird.
Jeder "Hardcore-Autofahrer", der es als persönliche Beleidigung auffasst, dass er nicht mehr in beide Richtungen durch den Postunel fahren kann, wird den tollsten Übertreibungen Glauben schenken, wenn es um die Frage geht, was eine Tieferlegung der Fahrbahn im Postunnel gekostet hat. Und leider haben diese "Hardcore-Autofahrer" gerade in den Zeitungsredaktionen immer noch große Fanclubs.
Hallo Jules,

Zitat
Jules
Woran es liegt, dass die heutigen Stadtbahnfahrzeuge höher sind als die zuvor benutzten Straßenbahnfahrzeuge kann ich leider nicht beantworten. Wissen Sie warum?

So genau kenne ich mich mit der Materie nicht aus. Tut mir leid.


Zitat
Jules
Denn die Tieferlegung der Straße im sog. Posttunnel verteuert m. E. nicht wesentlich das Projekt Zehn Siebzehn.

Vielleicht sehe ich das aus so weiter Entfernung zu Hannover verkehrt, aber was, außer der Verlegung der 10 und 17 zum Raschplatz, ist sonst noch wirklich Projekt 10 17? Der Bau der Hochbahnsteige ist ja sowieso zwangsläufig, da ein barrierefreies Netz entstehen soll.

Der Umbau der Straße schlägt tatsächlich nicht unerheblich zu buche. Hier in Hamburg wurde der Kilometer Strecke mit mehreren Millionen beziffert. Das dürfte zum Raschplatz hin ähnlich sein.

Wie gesagt, ich bin da voreingenommen. Für mich könnte man den Streckenverlauf lassen, wie er ist. Sicher, er ist nicht optimal, aber für mich - unter anderem - standesgemäß vor dem Haupteingang des Hauptbahnhofs und nicht "im Hinterhof", wie der Raschplatz. ;-)


Grüße
Boris
Zitat
Boris
Vielleicht sehe ich das aus so weiter Entfernung zu Hannover verkehrt, aber was, außer der Verlegung der 10 und 17 zum Raschplatz, ist sonst noch wirklich Projekt 10 17? Der Bau der Hochbahnsteige ist ja sowieso zwangsläufig, da ein barrierefreies Netz entstehen soll.

Der Umbau der Straße schlägt tatsächlich nicht unerheblich zu buche. Hier in Hamburg wurde der Kilometer Strecke mit mehreren Millionen beziffert. Das dürfte zum Raschplatz hin ähnlich sein.

Wie gesagt, ich bin da voreingenommen. Für mich könnte man den Streckenverlauf lassen, wie er ist. Sicher, er ist nicht optimal, aber für mich - unter anderem - standesgemäß vor dem Haupteingang des Hauptbahnhofs und nicht "im Hinterhof", wie der Raschplatz. ;-)

Grüße
Boris

Es gibt wohl vor allem Anderen einen Grund dafür, dass die im Rahmen des Projektes Zehn Siebzehn geplante neue Endhaltestelle am Hinterausgang des hannoverschen Hauptbahnhofs liegt: Die Stadtgestalter wollen keinen Hochbahnsteig auf dem Hauptbahnhofsvorplatz. Sie selbst bezeichnen es ja auch als standesgemäß, auf dem Hauptbahnhofvorplatz in die Straßenbahn umzusteigen. Und diese Ansicht teile ich voll und ganz.
Für Hannovers Stadtgestalter in Politik und Verwaltung scheint dagegen als "standesgemäß" festzustehen, dass auf dem Bahnhofsvorplatz kein Hochbahnsteig gebaut wird, weil man angeblich den freien Platz nicht durch Bauwerke "verschandeln" will.
Ich kann das beim besten Willen nicht nachvollziehen, denn dort gibt es ja auch beispielsweise Bushaltestellen mit Wartehäuschen, die auch dort bleiben sollen. Dort gibt es aber auch Autoparkplätze und Taxistände, die nach meinem Geschmack viel besser hinter dem Bahnhof aufgehoben wären als die neue Endstation der Linien 10 und 17. Aber wie schon gesagt, in Hannovers Politik und Verwaltung scheint ein "Dogma" Bestand zu haben: Kein Hochbahnsteig auf dem Bahnhofsvorplatz.
(Auch an dieser Stelle gibt es übrigens einen Anknüpfungspunkt ans Thema Niederflurstraßenbahn.)
Rational begründet wird die neue Endhaltestelle am Bahnhofhinterausgang damit, dass sich von dort aus die Umsteigewege zu den unterirdisch verkehrenden Stadtbahnlinien 1, 2, 3, 7, 8, und 9 verkürzen und die Wege zu den Zügen zumindest nicht verlängern. Das ist so weit richtig und auch tatsächlich rational nachvollziehbar.
Was die Umbaukosten der Straße, die durch den Postunnel führt, angeht: Dort ist seit Ende der 60er-Jahre keine Straßenbahn mehr langgefahren. Die Schienen müssen neu verlegt werden und die Straße muss tiefer gelegt werden, weil die heutigen Stadtbahnen höher sind, als die alten Straßenbahnen. Aber die Neubaustrecke ist gerade mal rund 300 Meter lang von denen ca. 150 m tiefergelegt werden müssen. Dafür spart die Region Hannover langfristig die Unterhaltungskosten für die immerhin ca. 1 km lange Strecke vom Hauptbahnhof zum Aegidientorplatz. Und eine Station wird gespart: Es fallen auf der alten Strecke vom Hauptbahnhof zum Aegi zwei Stationen weg, während auf der neuen Strecke nur eine Station dazu kommt.
Trotzdem finde ich es sehr bedauerlich, dass diese traditionsreiche Strecke ersatzlos gestrichen wird. Sie müsste m. E. auf jeden Fall erhalten werden, wenn auch notfalls nur provisorisch zum Beispiel für Museumsbahnfahrten.
Zitat
Jules
[...] Die Schienen müssen neu verlegt werden und die Straße muss tiefer gelegt werden, weil die heutigen Stadtbahnen höher sind, als die alten Straßenbahnen. [...]

Nein, der Hauptgrund für die Tieferlegung sind "nur" die heute gültigen Sicherheitsvorschriften. Der Fahrdraht soll heute nicht mehr so tief aufgehangen werden, wie das früher mal möglich war. In einigen Städten gibt es Stellen, wo regelmäßig nette LKW-Fahrer Höhenbeschränkungen missachten. Da wird dann gerne mal die Fahrleitung abgerissen oder gar die Standfestigkeit der Brücke per Kaltverformung "geprüft".

Aus diesem Grund wurden vielerorts auch schon Straßen tiefergelegt, obwohl da weit und breit keine Straßenbahn fährt.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Hallo Jules,

das mit den Hochbahnsteigen auf dem Ernst-August-Platz ist mir wohl bekannt. Ich bin zwar auch nicht dafür, überall alles vollzubauen, aber gestalterisch dürfte es nun wirklich gar nichts ausmachen, dort "HBS" zu errichten. Außer direkt vor dem Bahnhofseingang, herrscht eine große Leere bis zu den nächsten Kaufhäusern. Zwischen dem Bereich der Passarelle in Richtung Thielenplatz sind schon fast kaum Fußgänger unterwegs.

Wenn die Raschplatz-Strecke in Betrieb ist, dürfte die Strecke zum Aegi sicher abgebaut werden. Das ist ja mehr oder minder mit die größte Einsparmöglichkeit an 10 17.


Grüße
Boris
Zitat
Boris
Hallo Jules,

das mit den Hochbahnsteigen auf dem Ernst-August-Platz ist mir wohl bekannt. Ich bin zwar auch nicht dafür, überall alles vollzubauen, aber gestalterisch dürfte es nun wirklich gar nichts ausmachen, dort "HBS" zu errichten. Außer direkt vor dem Bahnhofseingang, herrscht eine große Leere bis zu den nächsten Kaufhäusern. Zwischen dem Bereich der Passarelle in Richtung Thielenplatz sind schon fast kaum Fußgänger unterwegs.

Wenn die Raschplatz-Strecke in Betrieb ist, dürfte die Strecke zum Aegi sicher abgebaut werden. Das ist ja mehr oder minder mit die größte Einsparmöglichkeit an 10 17.


Grüße
Boris

Die "große Leere" ist möglicherweise genau das, was eine attraktive Platzgestaltung als Teil einer Stadtgestaltung ausmacht. Möglicherweise ist es genau der notwendige Kontrapunkt zum anschließenden Gewühle in und zwischen den Kaufhäusern.
Dazu kommt, dass solche Plätze mit einer großen Leere zu bestimmten Anlässen gefüllt werden z. B. freitags mit dem Bauernmarkt (findet seit einigen Jahren jeden Freitag auf dem Ernst-August-Platz statt) oder in der Weihnachtszeit mit Buden und Karusell. Das ergibt dann eine Rhythmisierung der städtischen Erlebniswelt im Jahresverlauf und sollte sicher nicht unterschätzt werden.
Trotzdem würde auch ich eher dazu tendieren, dass ein Hochbahnsteig vorm Bahnhof nicht stört.

Dass der eingesparte Kilometer zum Aegidientorplatz eine ausschlaggebende Einsparmöglichkeit darstellt, um so die Landesnahverkehrsgesellschaft zum Befürworten einer Mitfinanzierung durch das Land zu bewegen, kann ich mir gut vorstellen.
Hallo Jules,

Zitat
Jules
Die "große Leere" ist möglicherweise genau das, was eine attraktive Platzgestaltung als Teil einer Stadtgestaltung ausmacht.

Wir müssen nur langsam aufpassen, wir driften so langsam vom Forenthema ab.

Was ich meinte, ist der Teil des Platzes zwischen Passarelle und Luisenstraße. Allerdings auch weite Teile hin zur Schillerstraße/Lister Meile. Dort ist auch relativ wenig los und der Markt findet quasi direkt am Eingang zum Bahnhof statt, wo sich eh schon alles quetscht.

Hoffentlich teilt man den Raum nach einer Verlegung der Strecke besser auf, als jetzt. Dann hätte die Verlegung wenigstens noch einen Gewinn.


Grüße
Boris
Was sagt eigentllich der neue Oberbürgermeister Stefan Schostok zum Projekt Zehn Siebzehn?

Das kann man nachhören und -sehen im hannoverschen Stadtfernsehen h1:

Presse Club! Hannover im Gespräch
Thema: OB Schostok - 100 Tage im Amt
zu Gast: Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok
Moderation: Nadja Babalola
Redaktionsleitung: Bertil Starke

Sendezeit:
18.02.2014
19:00-20:00 Uhr Die Sendung kann im Internet "nachgeguckt" werden:

[webtv.htp.net][series]=56&tx_ttnews[tt_news]=3072&tx_ttnews[backPid]=18&MP=17-27

In dem Interview sagt Schostok: "Und ich sage, es gibt Effekte die viele nicht mitbedenken: ...städtebaulich wird es eine Bereicherung geben auch für den Bahnhofsbereich, weil man dann eben nicht mehr um den Bahnhof vorne herumfährt, dort keinen Hochbahnsteig baut, sondern ihn vorgezogen macht." Damit ist gemeint vor der Ernst-August-Galerie in der Kurt-Schuhmacher-Straße. Schostok schließt seinen Beitrag ab mit: "Also der Hauptbahnhof wird dadurch eher noch schöner."

Weil das so schön passt zu den letzten Beiträgen, habe ich auf das o. a. Interview mit Schostock hingewiesen. Wer nachhören und sehen will, was Schostok zum Projekt Zehn Siebzehn sagt, der sollte sich zur Minute 25 bis 30 des einstündigen Interviews vorklicken. Meine These, dass eigentlich keiner in Hannover so genau sagen kann, auch der Oberbürgermeister nicht, warum eine Straßenbahn auf dem Bahnhofsvorplatz stört, nicht ins Stadtbild passt oder städtegestalterisch ein Manko sein soll, wird durch das Interview voll bestätigt. Die Begründung dafür, warum der straßenbahnfreie Bahnhofsvorplatz eine "städtebauliche Bereicherung" darstellen soll, wird von Schostok nicht genannt. Es wird einfach so getan, als ob das doch ganz selbstverständlich so sei, dass eine Straßenbahnverbindung, die über den Ernst-August-Platz (=der Bahnhofsvorplatz) ein störendes Element darstellt.

Ich finde Hannover muss seine Straßenbahnen nicht verstecken!

Und ich vermute, dass Straßenbahngleise auf dem Bahnhofsvorplatz von interessierter Seite deshalb nicht erwünscht sind, weil sich dann noch sehr viel stärker als ohnehin schon die Frage aufdrängt: "Warum fahren in Hannover eigentlich keine Niederflurstraßenbahnen?"
Zitat
Boris
Hallo Jules,

Zitat
Jules
Woran es liegt, dass die heutigen Stadtbahnfahrzeuge höher sind als die zuvor benutzten Straßenbahnfahrzeuge kann ich leider nicht beantworten. Wissen Sie warum?

So genau kenne ich mich mit der Materie nicht aus. Tut mir leid.

Hauptgrund dafür ist der Elektro(nik)-Schnickschnack, den die heutigen Züge an Bord haben: die Stromwandlertechnik braucht viel Platz, auch ist die Lüftungs- und/oder Klimaanlage platzbedürftig (früher konnte man einfach ein Fenster öffnen). Außerdem ist für jedes Gramm mehr Technik auch mehr Kühltechnik erforderlich -- heutzutage wird vieles mit Wasserkühlung betrieben, früher hat dafür die Fahrtwindkühlung locker ausgereicht. Allein für die Stromwandlung ist ein nicht unerheblicher Kühlaufwand erforderlich, die heutige (Drehstrom-)Antriebstechnik senkt aber den Stromverbrauch sehr deutlich gegenüber der Gleichstromantriebstechnik vergangener Zeiten, deren Motoren man über (mechanische) Schaltwerke direkt an die Fahrdrahtspannung hängen konnte (kein Trafo, keine Wandlertechnik...).

Gruß Ingo
Halo Ingo,

Zitat
INW
Hauptgrund dafür ist der Elektro(nik)-Schnickschnack, den die heutigen Züge an Bord haben: die Stromwandlertechnik braucht viel Platz, auch ist die Lüftungs- und/oder Klimaanlage platzbedürftig (früher konnte man einfach ein Fenster öffnen).

Dazu hatte Tom schon vor zwei Wochen abschließend etwas zu dem Thema geschrieben. Es gibt heute andere Vorschriften, als damals.

Ergänzend ist noch zu erwähnen, dass weder der TW 6000, noch die TW 2000/2500 Deiner Beschreibung entsprechen. Die Fahrzeuge sind Hochflurer und haben daher "unten rum" genügend Stauraum und besitzen auch keinen großen Schnickschnack a la Klimaanlage - auch die neuesten TW 3000 nicht.

Nichts für ungut.


Grüße
Boris
Zitat
INW
... die Stromwandlertechnik braucht viel Platz, auch ist die Lüftungs- und/oder Klimaanlage platzbedürftig (früher konnte man einfach ein Fenster öffnen).

Klimaanlage ist "Muss"! Heute werden in fast allen Autos serienmäßig Klimananlagen eingebaut. Ein moderner ÖPNV muss diese Herausforderung annehmen. Freilich ist es fast unmöglich trotz modernster Klimatechnik die Anforderungen für einen gut klimatisierten Omnibus oder Straßenbahnwagen zu erfüllen. Die Wagen sind zum Teil zum Bersten voll, kurze Zeit später dann wieder fast leer. Da kann keine Klimaanlage mithalten. Außerdem öffnen sich alle paar Minuten die Türen. Trotzdem, was getan werden kann, sollte getan werden.

Notwendig ist m. E., dass die ÖPNV-Kundschaft und die Bevölkerung, die dem ÖPNV distanziert gegenübersteht, stärker darüber aufgeklärt wird, welche exorbitanter Kostenfresser nicht nur für den Einzelnen sondern gerade auch hinsichtlich der gesamtgesellschaftlichen Kosten ein MIV darstellt, in dem jeder vereinzelt in seiner wohlklimatisierten Blechdose die Verkehrswege verstopft.

Mit geöffnetem Straßenbahnfenster sich einen steifen Nacken holen ist dagegen keinesfalls eine zukunftsweisende Lösung!
Der Bund der Steuerzahler fordert heute in der HAZ den sofortigen Baustopp für das Projekt Zehn Siebzehn, weil dafür angeblich Steuergelder verschwendet würden und die Straßenbahn dem MIV im Wege sei, weshalb die Straßenbahn gefälligst ganz aus der Kurt-Schuhmacher-Straße zu verschwinden habe. Nachdem sich die Initiative Pro-D-Tunnel der entsprechenden Argumentation des ADAC bereits zu einem früheren Zeitpunkt angeschlossen hat, darf man gespannt sein, ob und wenn ja wie sich die Initiative der Tunnelbefürworter zu dieser aktuellen Pressemeldung des Bundes der Steuerzahler äußern wird.
Freilich sollte die Tunnel-Befürworter bedenklich stimmen, dass Herr Zentgraf vom Bund der Steuerzahler mit keinem Wort den Tunnelbau erwähnt!
Noch immer wäre es nicht zu spät, die Linie 10 in eine Niederflurlinie umzuwandeln und wenn die ÜSTRA meint, das sie das nicht finanzieren kann oder will, dann muss man eben eine eigene Verkehrsgesellschaft für diese Linie gründen, so wie man es in Saarbrücken auch gemacht hat für eine Stadtbahnlinie die Stadtbahn Saar gegründet hat. Das hat dann auch einen erzieherischen Effekt, der hier wohl sehr von Nöten ist. Die Üstra hat, wie andere kommunale Verkehrsbetriebe auch, sich dem politischem Willen zu beugen und wenn der politische Wille da ist, die Linie 10 in eine Niederflurlinie zu verwandeln, weil es kostengünstig die beste Lösung ist, dann wird es ja wohl noch Mittel und Wege geben, das der Üstra klar zu machen.

Der andere Weg wäre, das man die 10 zwischen Steintor und Hbf unter die Erde legt, so wie man es geplant hat. Da laut EU - Recht ab 2017 alle Stadtbahnstationen barrierefrei sein müssen, darf die ÜSTRA dann schon mal aufgrund ihrer Sturheit bedingt schon mal eine Ausnahmegenehmigung beantragen.

Und letztlich bliebe immer noch die Umstellung der Linie 10 auf Busbedienung. Das würde ich den Hannoverander ob ihrer Sturheit und Verbissenheit von Herzen gönnen. Wollen wir doch mal sehen, wie schnell das Geheule losgeht. Heute wehrt man sich noch gegen Hochbahnsteige in der Limmerstr. All right und ab mit Euch in überfüllte Busse. Was meint ihr Hannoveraner, wie schnell ihr Eurer 10 nachweinen werdet. Ich sage ja, manchmal muss man zu drastischen Erziehungsmassnahmen greifen, sonst begreifen es einige nicht.

Also noch mal an alle Sturköpfe aus Politik, die ihr hier mitlest: Reisst Euch endlich zusammen und seht zu, das ihr das mit der 10 vernünfig gebacken kriegt, ansonsten gehört Euch das ganze Ding um di Ohren gehauen und ihr werdet hoffentlich die Folgen daran zu spüren bekommen und bitte möglichst kostspielig!!!

Aber das stört Euch ja nicht bei Euren anstronomischen Politiker(diäten( fettäten!!)
Hallo Polski,

Zitat
Polski
Noch immer wäre es nicht zu spät, die Linie 10 in eine Niederflurlinie umzuwandeln und wenn die ÜSTRA meint, das sie das nicht finanzieren kann oder will, dann muss man eben eine eigene Verkehrsgesellschaft für diese Linie gründen, so wie man es in Saarbrücken auch gemacht hat für eine Stadtbahnlinie die Stadtbahn Saar gegründet hat. Das hat dann auch einen erzieherischen Effekt, der hier wohl sehr von Nöten ist. Die Üstra hat, wie andere kommunale Verkehrsbetriebe auch, sich dem politischem Willen zu beugen und wenn der politische Wille da ist, die Linie 10 in eine Niederflurlinie zu verwandeln, weil es kostengünstig die beste Lösung ist, dann wird es ja wohl noch Mittel und Wege geben, das der Üstra klar zu machen.

Ein bisschen weniger poltern ist auch nicht schlimm.

Wo sträubt sich denn die üstra gegen den Wunsch ihrer Eigentümer? Stadt und Region haben für sich den Ausbau auf Hochbahnsteige beschlossen (Projekt 10/17). Niederflur ist der Wunsch eines Bezirks und einiger Nahverkehrsinteressierter.

[www.skyscrapercity.com] <- es geht in dem Artikel zwar hauptsächlich um die Innenstadt, die Raschplatz-Strecke ist aber mit einem barrierefreien Umbau der Stationen bis mindestens Linden verbunden.

Wieso Du in dem Zusammenhang die Stadtbahn Saar anführst, erschließt sich mir nicht so ganz. In Saarbrücken wurde ein ganz neues Netz eingeführt und nicht, wie ich meine aus Deinem Beitrag herauszulesen, eine bestehende Gesellschaft mit einer Neugründung - geradezu - betraft.


Grüße
Boris
Zitat
Polski
Das hat dann auch einen erzieherischen Effekt, ...

Ich sage ja, manchmal muss man zu drastischen Erziehungsmassnahmen greifen, sonst begreifen es einige nicht.

... ansonsten gehört Euch das ganze Ding um die Ohren gehauen und ihr werdet hoffentlich die Folgen daran zu spüren bekommen ...

Und Dr. Prügelpeitsch lässt grüßen ???

Es ist schon erstaunlich, wie leichtfertig Sie, Polski, im Zusammenhang mit einer Diskussion über Verbesserungen im ÖPNV mit Begriffen wie Erziehungsmaßnahmen, um die Ohren hauen usw. um sich werfen.

Wenn ich dran denken, dass beispielsweise das jüngst laute Nachdenken eines SPD Umweltpolitikers aus dem Stadtrat Hannover über eine autofreie Innenstadt mit einem beispiellosen Protestgeheule quittiert wurde, aus dem immer wieder solche Floskeln herauszuhören waren wie "wir lassen uns doch nicht vorschreiben, wie wir mobil sind" oder "das sind doch erzieherische Zwangsmaßnahmen von Möchtegern-Weltbeglückern" usw...
Wenn ich ferner dran denke, welche absurden Vorwürfe gegen die Grünen erhoben wurden, als die im Vorfeld der Bundestagswahl sich für den Veggie-day stark machten. Da fielen Begriffe wie "Zwangsmaßnahmen" und "Spaß am Essen-Verderber".

Und jetzt kommen Sie, Polski, und bringen gar keine vernünftigen Vorschläge, aber dröhnen in einem fort von "Erziehungsmaßnahmen" gegenüber Menschen, die nichts weiter tun, als sich Gedanken über einen komfortablen und guten ÖPNV zu machen, der nicht bereit ist, sich dem Diktat der Autofahrer zu unterwerfen.

Ich frag' Sie: Was sollte denn das sein?
Zitat
Boris
Wo sträubt sich denn die üstra gegen den Wunsch ihrer Eigentümer? Stadt und Region haben für sich den Ausbau auf Hochbahnsteige beschlossen (Projekt 10/17). Niederflur ist der Wunsch eines Bezirks und einiger Nahverkehrsinteressierter.

Grüße
Boris

Naja ganz so einfach ist es nun auch wieder nicht. Die Üstra hat sehr lange Zeit in der Diskussion um die Zukunt der D-Linie stets ganz einseitig auf die Hochflurtechnologie gesetzt. Und es war ganz offensichtlich, dass sie das vor allem deshalb tat, weil die Üstra-Geschäftsstrategie darauf hinausläuft, weitere Tunnelstrecken gebaut zu bekommen. Und die wurden in Hannover nun mal in Hochflurtechnologie begonnen.
Dafür gibt es m. E. vor allen anderen, also auch vor den möglicherweise tatsächlich vorhandenen "Vernünftsgründen" vor allem folgenden Grund: Maßgebliche Führungskräfte in der Üstra-Firmen-Hierarchie pflegen ihre eigenes Ego damit, dass sie Herr über möglichst viele U-Bahn-Kilometer sind, die ihr Unternehmen zu bedienen hat.
Warum diese Imagepflege? Weil diese Herren mit ihren vielen U-Bahn-Kilometern sich viel Anerkennung einheimsen bei Protagonisten, Lobbyisten und parteipoltisch Tätigen, denen die absolute Vorrangstellung des Autoverkehrs als völlig unantastbar gilt. Das läuft nach dem Schema: Ich bin zwar nur ein blöder ÖPNV-Fuzzi, aber wenn du großartiger Autofahrer-Förderer mich nichts hättest, dann müsstest du deinem Klientel erklären, warum sie noch häufiger als ohnehin schon im Dauerstau stecken. Ich steck das "Gesocks", dass wir in unseren Stadtbahnen transportieren in den Tunnel, damit die Straße freigeräumt ist für die "feinen Herren" in der Motorkutsche.
Entschuldigung bitte, dass ich hier etwas zugespitzt formuliere, aber es scheint mir die Sache ist damit ganz gut auf den Punkt gebracht.
Morgen ist in der Innenstadt die 5. Demo gegen die Pläne, die Straßenbahn krampfhaft oberirdisch zu führen.
Die Pressemitteilung ist hier [www.pro-d-tunnel.de]
Die Demo ist Samstag, 13 Uhr, Kröpcke Hannover.
Ich selber bin leider verhindert, aber wollte darauf hinweisen, dass es eine Gelegenheit gibt, ein Zeichen gegen Murks zu setzen, auch wenn diejenigen, die den Milchmädchenrechnungen über die oberirdische Lösung naiv glauben oder generell mit unterirdischen Verkehrsmitteln Probleme haben, schön das denken und sagen, was die Politiker so gerne hätten.

Mit besten Grüßen
Wuhletal
---------------------
Säh Dohrs will oupänn onnsä läft zeit.


Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen