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Das Projekt Zehn Siebzehn kommt in Schwung
geschrieben von Jules 
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reini

Als den Rotgrünen Regionskoalitionären dann angesichts der Stimmung und der nahender Regionspräsidentenwahl schummrig wurde, versuchten sie einen Trick: In den Regions-Gebieten, in denen Rotgrün eine Mehrheit hatte, zu ihren Gunsten für eine höhere Wahlbeteiligung zu sorgen, in dem sie auf Üstra-Anzeigetafeln selektiv auf die Wahl hinwiesen. In den CDU Hochburgen natürlich nicht. Ein schelm, wer Böses dabei denkt.

Der angebliche Trick beruht doch im wesentlichen darauf, dass in CDU-Hochburgen weniger Anzeigetafeln der Üstra stehen und der klassische CDU-Wähler seltener den ÖPNV benutzt als viele Wähler anderer Parteien! Die Nutzer des ÖPNV begrüßen den oberirdischen Ausbau der Linien 10 und 17, der vor allem den Autofahrern ein Dorn im Auge ist, die die Straße für sich reklamieren und die ÖPNV-Fahrgäste in den Keller zwingen wollen. Es ist wohl kein Zufall, dass nicht nur "Haus und Grund" dazu aufruft, die Petition gegen den oberirdischen barrierefreien Ausbau der Linien 10 und 17 zu unterschreiben, sondern auch die CDU: [www.cdu-linden-limmer.de]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.01.2016 14:42 von Jules.
Zitat
Jules
Der angebliche Trick beruht doch im wesentlichen darauf, dass in CDU-Hochburgen weniger Anzeigetafeln der Üstra stehen und der klassische CDU-Wähler seltener den ÖPNV benutzt als viele Wähler anderer Parteien!

Demnach müssten zum Zeitpunkt der Promo-Aktion von Pro D, als die Bahn im A-Tunnel fuhr, ausschliesslich (dafür engagierte) CDU-Wähler in der Linie 10 gesessen haben. Die Nutzer des ÖPNV begrüßen den oberirdischen Ausbau der Linien 10 und 17, der vor allem den Autofahrern ein Dorn im Auge ist, die die Straße für sich reklamieren und die ÖPNV-Fahrgäste in den Keller zwingen wollen. [/quote]

Dieses Punkte-Klebebild sagt genau das Gegenteil von dem, was sie hier zur Belustigung der Leser behaupten.



Zitat
Jules
Es ist wohl kein Zufall, dass nicht nur "Haus und Grund" dazu aufruft, die Petition gegen den oberirdischen barrierefreien Ausbau der Linien 10 und 17 zu unterschreiben, sondern auch die CDU: [www.cdu-linden-limmer.de]

Somit sind Haus- und Grundbesitzer CDU-Wähler, die den ÖPNV nicht nutzen, sondern mit dem Auto fahren.


Zitat
Jules
dass die jetzt abgewiesene Klage von der D-Tunnel-Initiative u. a. damit begründet wurde: "Beispielsweise befinde sich im Flächennutzungplan für dieses Gebiet noch die Trasse des U-Bahn-Tunnels, ..."

Das ist falsch, eine derartige Argumentation findet sich in der Begründung des Verwaltungsgerichts nicht wieder. Spekulationen aufgrund von Zeitungsartikeln helfen Forumslesern nicht weiter.
Zitat
reini
Somit sind Haus- und Grundbesitzer CDU-Wähler, die den ÖPNV nicht nutzen, sondern mit dem Auto fahren.

So pauschal kann man das nicht sagen. Aber es gibt natürlich eine deutlich größere Schnittmenge zwischen Mitgliedern von "Haus und Grund" und MIV-Teinehmern als zwischen Mitgliedern von "Haus und Grund" und ÖPNV-Teilnehmern.
Ebenso ist davon auszugehen, dass der Anteil der Autofahrer unter den CDU-Wählern höher ist als bei vielen anderen Parteien.
Und sowohl Haus und Grund, als auch die CDU rufen nicht deshalb dazu auf, die Petition gegen Projekt Zehn Siebzehn zu unterschreiben, weil sie sich davon Verbesserungen für den ÖPNV erhoffen, sondern deshalb, weil sie die Straßenbahn als ein Verkehrshindernis betrachten für den Autofahrer. Deshalb betont ja Rainer Beckmann, Vorsitzender von Haus und Grund, im Vorwort der Mitgliederzeitung, in der er gegen die Projekt Zehn Siebzehn Planungen polemisiert: "Autos werden aus der Innenstadt verdrängt..." [www.haus-und-grundeigentum.de]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.01.2016 16:15 von Jules.
Ich denke, dass ältere eher zu den CDU-Wählern gehören und daher auf besseren ÖPNV angewiesen sind, weil sie vielleicht gebrechlich sind. Somit entpuppen sich Ihre Argumente hier auch als reine Propaganda.
Zitat
reini
Ich denke, dass ältere eher zu den CDU-Wählern gehören und daher auf besseren ÖPNV angewiesen sind, weil sie vielleicht gebrechlich sind. Somit entpuppen sich Ihre Argumente hier auch als reine Propaganda.

Gerade ältere ÖPNV-Teilnehmer bevorzugen oberirdische ÖPNV-Verbindungen. Für viele ältere Menschen sind die U-Bahn-Stationen "Angsträume". Besonders dann, wenn sie in ihrem bisherigen Leben vornehmlich mit dem Auto mobil waren, fällt vielen älteren Menschen der Umstieg auf den ÖPNV schwer und speziell in den U-Bahn-Stationen wird die Orientierung zusätzlich erschwert. Sie haben mit ihrer Einschätzung ja recht, dass ältere Menschen überdurchschnittlich häufiger CDU-Wähler sind. Und sie haben selbst an anderer Stelle hier in der Diskussion darauf hingewiesen, dass die CDU dies erkannt hat und deshalb auf die Junge Union Initiative für den Erhalt der oberirdischen ÖPNV-Verbindung von Pattensen in die Innenstadt hingewiesen: [www.openpetition.de] Insbesondere ältere Menschen mögen nicht dazu gezwungen werden vom Bus am Stadtrand in die U-Bahn umzusteigen, weil sie die Tunnelstationen in der Innenstadt nicht schätzen!

Ich fürchte, wo wir beide nicht zusammenkommen ist unsere unterschiedliche Einschätzung dazu, was guter ÖPNV ist. Sie gehen möglicherweise allzu pauschal davon aus, unterirdischer ÖPNV sei der bessere ÖPNV. Dagegen bevorzuge ich oberirdischen ÖPNV, der nur in ganz speziellen unvermeidbaren Fällen auch mal unterirdisch stattfinden kann.

Das von mir oben genannte Argument, "insbesondere viele ältere Menschen bevorzugen oberirdischen ÖPNV" ist übrigens kein "Propaganda-Argument", sondern eine Erkenntniss, die ich durch Gespräche insbesondere mit älteren Menschen und Menschen mit Behinderungen gewonnen habe. Überhaupt würde ich es begrüßen, wenn sie nicht so oft die Argumente, die für die geplante oberirdische Linienführung der Linien 10 und 17 sprechen, pauschal mit solchen Attributen wie "Propaganda" belegen oder als Teil einer rot-grünen "Verschwörungstheorie" betrachten.

Wenn Sie mehr über die Einstellungen der Menschen zum ÖPNV erfahren wollen, dann ist es ganz wichtig, dass Sie nicht nur mit Menschen sprechen, die den ÖPNV bereits benutzen, sondern vor allem auch mit solchen Menschen sprechen, die den ÖPNV (noch) nicht benutzen! Sie haben es ja in Ihrem Argument selbst angeführt: Ältere Menschen werden mitunter "gebrechlich", sind möglicherweise aufgrund einer auftretenden Behinderung nicht mehr in der Lage, aktiv am MIV teilzunehmen. Wenn dann keiner da ist, der sie mit dem Auto herumfährt und das Geld für's Taxi nicht reicht, dann kann je nach den Umständen der ÖPNV immer noch eine gute Mobilitätsqualität gewährleisten. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Hindernis für einen älteren Menschen den ÖPNV zu benutzen darin besteht, dass die Linien 10 und 17 weiterhin oben fahren, ausgestattet mit barrierefreien Hochbahnsteigen an allen Haltestellen, so wie es Projekt Zehn Siebzehn möglich macht!

Übrigens: Besonders ältere Menschen, die ihr Leben lang mit dem Auto mobil waren sind besonders schwer dazu zu bewegen, ihr Auto stehen zu lassen und stattdessen auf den ÖPNV umzusteigen. Und die Anzahl derjenigen, denen das gelingt, dürfte auch unter den CDU-Wählern recht überschaubar sein.
Meine 5-jährige Bürgerarbeit in Sachen D-Linie sagt ganz klar in Sachen Volkes Stimmung: lieber eine sichere, geräumige und ansprechend gestaltete Tunnelstation als ein schmaler und zugiger Bahnsteig mitten auf der Straße. Offensichtlich gehen hier die Empfindungen des Thread-Initiators und meine Erfahrung auseinander. Das mag auch mit der Weltsicht eines erstarrten und völlig einseitigen Anti-MIV-Feindbildes zusammenhängen.

Wenn ich mir den morgigen NP-Artikel so anschaue, denke ich, dass z.Zt. die falschen Leute in Hannover an der Macht sind. Die richten nur noch Schäden an, die wiederum nachfolgende Generationen beschäftigen werden. Deshalb mein Appell. An der Wahlurne ruhig mal eine Gedenkminute einlegen und das Kreuz an der richtigen Stelle machen. Was sagte Sigmar Gabriel noch: Auch die 68iger werden mal 68:

Bild entfernt. Urheberrecht beachten!



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.01.2016 23:58 von Forummaster Berlin.
Das ist ja merkwürdig, heute, 12.1.2016, behauptet die CDU, sie habe der Steintorbebauung im Jahre 2009 nur deshalb zugestimmt, weil sie damals davon ausging, dass der Bau des D-Tunnels trotz Bebauung so wie ursprünglich einmal in den 60er-Jahren geplant unter dem Steintor lang gehen könne. (Quelle: NP vom 12.1.2016, Stadt wagt keine Prognosen mehr - CDU fordert Konzept für Hannovers Plätze)

Damals, nämlich am 27.11.2009, berichtete die HAZ darüber, dass sich die CDU von den D-Tunnelplänen verabschiedet habe und stattdessen eine Niederflurbahn in die Sallstraße fordert: "Sie (die CDU!) will stattdessen weiter Stadtbahnen über den Ernst-August-Platz fahren lassen – allerdings mit behindertengerechter Niederflurtechnik, die den Bau von Hochbahnsteigen überflüssig macht, weil beim Einsteigen kaum Höhenunterschied zu überwinden ist. Die Trasse soll weiter durch die Joachimstraße führen, dann aber durch die Lavesstraße, die Berliner Allee und die Sallstraße zum Bismarckbahnhof." Quelle: CDU fordert Stadtbahn für die Südstadt, HAZ vom 27.11.2009, [www.haz.de]
Die Opposition hat keine überragende Rolle in Hannover gespielt. Sie versuchte, wie die SPD den Grünen in Sachen ÖPNV hinterherzulaufen, als sich die Widerstände in der Bevölkerung gegen eine Niederflurbahn auf der engen Sallstraße herauskristallisierten und klar wurde, dass ganze Baumreihen gefällt werden mussten und die Lärmbelästigung zu groß würde, schwenkten sie um auf Hochflurtechnik und D-Tunnel. Man sah ein, dass letzlich nur der D-Tunnel die einzig zukunftsfähige Lösung sein konnte. Auch die Behindertenverbände hatten sich für den Weg der Vernunft entschieden:

[www.stadtbahnfreund-h.de]

Beim Behindertenverband wird die 10/17-Murkslösung heute immer noch kritisiert:

[www.verkehrsag-hannover.de]

Nach neuesten Infos der Planfeststellungsbehörde soll der Hochbahnsteig Rosenstraße tatsächlich nur 4,5m breit werden. Da kann man wirklich von einer ÖPNV-Katastrophe sprechen.

Allein im morgentliches Berufsschulverkehr gegen 7.45 Uhr sind die Bahnen nach der Abfahrt vom Ernst-August-Platz hoffnungelos überfüllt.
Da kann man nur sagen: 10/17 ist ein Projekt von vorgestern, das bei der Inbetriebnahme schon kollidiert.
Zitat
reini
Beim Behindertenverband wird die 10/17-Murkslösung heute immer noch kritisiert:

[www.verkehrsag-hannover.de]

In der angegebenen Quelle steht: "Die Haltestelle Hauptbahnhof/Rosenstraße erhält einen Mittelhochbahnsteig mit einer Breite von 4,00 m und einer Nutzlänge von 55 m, parallel zur Ernst-August-Gallerie, in Höhe der Rosenstraße." In der Verkehrs-AG Hannover, in der Menschen mit Behinderung zusammenarbeiten um Verbesserungen im ÖPNV zu erreichen, geht man anscheinend noch davon aus, dass der Hochbahnsteig Rosenstraße 4,00 m breit wird. Die HAZ hatte jedoch bereits am 5.2.2015 darüber berichtet, dass der Hochbahnsteig Rosenstraße 4,50 m breit werden soll.

"Bahnsteig am Bahnhof wird breiter
Jetzt will man ihn (den Hochbahnsteig) außerdem verbreitern; statt vier soll er nun 4,50 Meter messen. (...) In einem der HAZ vorliegenden Schreiben der Üstra heißt es, die Qualität sei gerade noch ausreichend."
[www.haz.de]

Unter dem Artikel der Verkehrs-AG steht als letztes Aktualisierungsdatum der Homepage: 3.10.2015. Offensichtlich hatte man bei dieser Aktualisierung darauf verzichtet, die derzeit aktuell geplante Breite von 4,50 m korrigiert anzugeben und auch keine Neubewertung vorgenommen.

Und Sie schreiben ja selbst, dass nach neuesten Infos der Planfeststellungsbehörde der Hochbahnsteig Rosenstraße tatsächlich 4,50 m breit werden soll. Wenn man partout will, kann man natürlich immer noch sagen, das wäre zu schmal. Aber er ist damit breiter als zum Beispiel der Hochbahnsteig Am Schwarzen Bär und der ist auch recht stark frequentiert. Es gibt sogar Hochbahnsteige in Hannover, die partiell eine Breite von 4,00 m unterschreiten.

Manche Vorbehalte der Verkehrs-AG gegen die Projekt Zehn Siebzehn Planungen rühren daher, dass zwischenzeitlich die Niederflurvariante diskutiert wurde, die gerade Menschen mit Behinderungen deutliche Vorteile bieten kann. Nämlich dann wenn die Niederflurvariante so verwirklicht wird, dass an allen Türen barrierfrei ein- und ausgestiegen werden kann, weil die Haltestelle über einen entsprechend hohen Bord verfügt. Leider wurde bei der Diskussion über die Niederflurvariante nach Bremen geschaut, bei denen der niveaugleiche Bord nicht an allen Haltestellen gegeben ist und deshalb der Zustieg mit Rolli nur an der ersten Tür möglich ist, wo eine spezielle Rampe, bzw. Hebevorrichtung vorhanden ist. Das wäre tatsächlich nicht ausreichend barrierefrei. Die für Hannover diskutierte Niederflurbahn sollte jedoch an allen Haltestellen ausreichend hohe Borde erhalten, die einen barrierefreien Ein- und Ausstieg an allen Türen garantiert hätten. Eine nüchtern abwägende Diskussion des Sachverhaltes war trotzdem leider nicht mehr immer möglich und verstärkte bei manchen Vertretern von Organisationen von Menschen mit Behinderungen den Vorbehalt gegen jede Form einer oberiridischen Lösung.

Fakt ist aber auch dass Menschen mit Behinderungen, oder Eltern mit Kinderwägen es immer wieder erleben, dass vorhandene Aufzüge defekt sind. Da ist ein Hochbahnsteig mit Rampe, auch wenn er nur 4,50 m breit ist immer noch besser als eine U-Bahn-Haltestelle mit defektem Aufzug.

Interessanterweise nimmt es die Verkehrs-AG übrigens sehr gelassen hin, dass bei den Omnibushaltestellen-Erneuerungen ein zu niedriger Haltestellenbord gebaut wird. Bei entsprechender Gestaltung zum Beispiel mit dem Kasseler Sonderbord plus, sind nämlich Omnibushaltestellenborde möglich, die in Kombination mit dem Absenken des Busses einen ebene Einstieg ohne Rampe ermöglichen. [www.profilbeton.de] Aber das ist ein anderes Thema, und in diesem Zusammenhang nur deshalb interessant, weil man den Eindruck gewinnt, es wurde gegen Projekt Zehn Siebzehn gezielt versucht eine Stimmung der Empörung anzufachen. So wie Sie es ja auch versuchen, indem Sie von der "10/17-Murkslösung" sprechen. Fällt es Ihnen tatsächlich so schwer korrekt vom "Projekt Zehn Siebzehn" zu sprechen, oder meinetwegen auch von der "oberiridischen D-Linie"?

Und von wegen Wind und Wetter ausgesetzt: Hier noch ein schönes Linie 10 Winter-Bild mit Marstallbrücke und Beginenturm fotografiert aus dem Stadtbahnfenster heraus. Unterirdisch kriegen Sie so was nicht zu sehen!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.01.2016 15:53 von Jules.


Die Verkehrs-AG Hannover (Motto: Unser Ziel - trotz Behinderung mobil! Für die selbständige Nutzung von Bus und Bahn) beschäftigt sich u. a. mit dem Thema:
„Einsatz von Stadtbahnwagen bis und ab 2019 und Auswirkungen auf die Barrierefreiheit“
Dazu wird von der Verkehrs-AG festgestellt:

„Bisher wurde davon ausgegangen, dass die 146 neuen TW3000 alle TW6000 (Grüne) vollständig ersetzen sollen. Vor diesem Hintergrund erschien es akzeptabel, dass erst 2023 alle Stadtbahnwagen barrierefrei sein werden.
Jetzt wird durch die Planung weiterer 3-Wagen-Zug-Linien der Fahrzeugbedarf erheblich erhöht, sodass auf lange Sicht immer noch eine erhebliche Anzahl TW6000 übrig bleiben wird.
Die grünen TW 6000 werden nicht mehr gleichmäßig über alle Linien verteilt, sondern auf vier oder fünf Linien konzentriert. Das heißt, rund ein Drittel der Linien wird auf unabsehbar lange Zeit ausschließlich mit nicht-barrierefreien Fahrzeugen betrieben!
Ab 2019 wird es Linien geben, die ausschließlich
nur noch mit grünen TW 6000 betrieben werden.
Das ist teilweise schlechter als heute und nicht hinnehmbar!“

[www.verkehrsag-hannover.de] (Letzte Aktualiserung;: 3.10.2015)

Ich bin bislang davon ausgegangen, dass die grünen TW 6000 peu á peu dann außer Dienst gehen, wenn die Strecke nach Empelde so ausgebaut sein wird, dass dort auch Silberpfeile verkehren können. Bislang sind auf dieser Strecke noch nicht an allen Stellen die Gleise weit genug auseinander gelegt. Und ich bin bislang davon ausgegangen, dass auf allen Strecken immer auch grüne TW 6000er unterwegs sein werden, bis genügend neue Stadtbahnwagen vom Typ TW 3000 angeschafft sind, um alle alten 6000er abzulösen.

Die Verkehrs-AG befürchtet jedoch, dass aufgrund des verstärkten Einsatzes von Drei-Wagen-Zügen (sog. Langzug), die nur mit den neuen Stadtbahnwagen (2000/2500 und 3000) gebildet werden können, es dazu kommen kann, dass „rund ein Drittel der Linien auf unabsehbar lange Zeit ausschließlich mit nicht-barrierefreien Fahrzeugen betrieben wird!“
Die Linie 10 wird nicht dazu gehören, denn die neuen Innenstadthochbahnsteige und die in der Limmerstraße werden nur rund 45m lang sein, so dass bei einem Betrieb mit den alten 6000ern als Zweiwagenzug, die vorderste und hinterste Tür nicht geöffnet werden könnten.
Dazu schreibt die Verkehrs-AG: „Veränderungen ab 2018:
Erster Hochbahnsteig auf der Linie 10. Nur noch Silberpfeile TW 2000 auf der Strecke möglich.“
(Quelle: ebenda)

Lediglich der neue Hochbahnsteig Glocksee soll 70 m lang werden, damit dort auch Züge, die z. B. von der Linie 3,7 kommen, um zum Betriebshof zu fahren, dort halten können.

Deshalb fordert die Verkehrs-AG: „Mindestens 28 Wagen des Typs 6000 müssen bis 2020 noch barrierefrei zugänglich gemacht werden.“
Dazu gehört: „Komplettumbau - alle Türen mit Spaltüberbrücker und Reduzierung der Stufen - andere Sitzanordnung“
(Quelle: ebenda)
Wozu werden die Umstände, auf die berechtigterweise von der Verkehrs-AG hingewiesen wird, führen?

1. Es wird - wie befürchtet - Linien geben, die ausschließlich mit grünen TW 6000 Zügen bedient werden, die nicht barrierefrei ausgebaut sind?
2. Es werden auch auf der Linie 10 weiter grüne TW 6000 Zweiwagenzüge verkehren, die aber nicht mehr an allen Haltestellen alle Türen öffnen können?
3. Es werden schnell genug ausreichend neue TW 3000 Züge angeschafft und in Dienst gestellt, so dass das befürchtete Szenario nicht eintritt?
4. Es wird die notwendige Anzahl der alten grünen TW 6000-Fahrzeuge barrierefrei umgebaut?

Tritt 2. Ein, würde das zumindest den Menschen an der Linie 10 den Einstieg in das Projekt Zehn Siebzehn erleichtern, die wahrscheinlich heute schon wehmütig auf die grünen Stadtbahnzüge schauen, die bald komplett von den Silberpfeilen abgelöst werden sollen.
Der Punkt 2 Würde aber auch bedeuten, dass dann keine TW 6000 Züge barrierefrei umgebaut würden (s. o.: Komplettumbau -alle Türen mit Spaltüberbrücker und Reduzierung der Stufen - andere Sitzanordnung) weil ja dann, wenn auf der 10 weiter grüne 6000er gemischt mit Silberpfeilen verkehren, dieser Mischverkehr auch auf anderen Strecken möglich wäre, so dass man von einem Komplettumbau absehen würde. Die Üstra würde vermutlich argumentieren, wenn jede zweite Bahn barrierefrei fährt, dann ist das für einen begrenzten Übergangszeitraum ausreichend.

Aber vielleicht tritt ja auch Punkt 3 ein und alles wird gut.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.01.2016 10:16 von Jules.
Zitat
Jules
Die Linie 10 wird nicht dazu gehören, denn die neuen Innenstadthochbahnsteige und die in der Limmerstraße werden nur rund 45m lang sein, so dass bei einem Betrieb mit den alten 6000ern als Zweiwagenzug, die vorderste und hinterste Tür nicht geöffnet werden könnten.

Ein Alleinstellungsmerkmal im Stadtbahnnetz: mit der minimalsten Kapazität und der geringsten Qualität als teure Neuplanung ins Rennen zu gehen. Chapeau! Was meinen Sie, warum man die Hochbahnsteige in Laatzen unlängst verlängert hat, damit man derartigen Quatsch den Fahrgästen eben nicht mehr zumuten muss? Diese Minimal-Straßenbahn ist das Ergebnis eines Affentanzes in der Limmerstraße, die sich um drei Hochbahnsteige gedreht hat. Ob man sie baut und dann ob 45m oder 70m. Das Ergebnis ist eine Straßenbahn am Limit. Barrierefrei sicherlich, aber mit engem Kapazitätskorsett. Keine 3-Wagen-Züge möglich, keine Taktverdichtungen möglich. Volle 2-Wagen-Züge zu morgendlichen Stunden oder an den Wochenenden ohne eine Chance auf Besserung, aber mit toller Aussicht (sofern man durch die bedampften Scheiben sehen kann...). Dafür gibt die Region doch gerne 50 Mio. EUR aus, und Sie sind einer der ganz wenigen, die das geil finden. Wenn Ihnen so viel an diesem Unsinn liegt, gehen Sie doch mal durch die Wagen und fragen die Fahrgäste, was sie lieber hätten. Ist schon kurios, dass 75% der Fahrgäste in 3-Wagen-Zügen durch die Innenstadt brausen dürfen, während der Westen Hannovers zurück ins Straßenbahn-Zeitalter fällt und alle deren Fahrgäste diesen Planungsunsinn mitmachen müssen. Es könnte sein, dass Sie bald der einzige Fahrgast dieser "Wilden Maus" mit Aussicht sind.
Zitat
Amarok
Was meinen Sie, warum man die Hochbahnsteige in Laatzen unlängst verlängert hat, damit man derartigen Quatsch den Fahrgästen eben nicht mehr zumuten muss?
Die Hochbahnsteige in Laatzen hat man von 60m auf 70m verlängert, damit man dort bei einem Dreiwagenzug vom Typ TW 2000/2500 oder 3000 alle Türen öffnen kann. Für die Linien 10 und 17 sind keine Dreiwagenzüge vorgesehen, deshalb genügen die 45m langen Hochbahnsteige. Sollten tatsächlich noch grüne TW6000-Zweiwagenzüge zum Einsatz kommen, dann könnten die allerdings an den 45m langen Hochbahnsteigen nicht alle Türen öffnen. Deshalb ist es ja auch vorgesehen dort ausschließlich die Silberpfeile einzusetzen. Wenn alle Hochbahnsteige fertig sind, kann dort auch der TW3000 fahren, der keine Klapptrittstufen mehr hat. Und Sie stimmen sicher mit mir darin überein, dass es wenig Sinn machte im Rahmen von Projekt Zehn Siebzehn 60m lange Hochbahnsteige nur deshalb bauen zu wollen, damit dort die alten grünen TW 6000 Wagen weiter als Zweiwagenzüge eingesetzt werden können.

Zitat
Amarok
Diese Minimal-Straßenbahn ist das Ergebnis eines Affentanzes in der Limmerstraße, die sich um drei Hochbahnsteige gedreht hat. Ob man sie baut und dann ob 45m oder 70m.
An anderer Stelle fordern Sie mehr Bürgerbeteiligung, hier verdammen Sie, den Bürgerbeteilgungsprozess als "Affentanz". Vielleicht deshalb, weil Ihnen das Ergebnis nicht genehm ist?

Zitat
Amarok
Keine 3-Wagen-Züge möglich, keine Taktverdichtungen möglich. Volle 2-Wagen-Züge zu morgendlichen Stunden oder an den Wochenenden ohne eine Chance auf Besserung, aber mit toller Aussicht (sofern man durch die bedampften Scheiben sehen kann...).
Dort wo Dreiwagenzüge möglich sind, wurden, bzw. werden vielfach die Omnibus-Direktverbindungen aus den Regionskommunen rund um Hannover in die Innenstadt gestrichen:
"Erhalt der Buslinie 300 - direkt und ohne Umsteigen von Pattensen nach Hannover
Der Entwurf des neuen Nahverkehrsplans der Region Hannover sieht vor die Buslinie 300 zu beschneiden. Nach dem Bau der Stadtbahnverlängerung bis nach Hemmingen schlägt die SPD-geführte Regionsverwaltung vor, den 300er nur noch bis Hemmingen fahren zu lassen. Um nach Hannover zu kommen müssten alle Pattenser also mindestens einmal umsteigen.
Wir lehnen diese Pläne ab und fordern den vollen Erhalt der Buslinie 300 mit einer direkten Verbindung von Pattensen in die Innenstadt von Hannover."
Das fordert beispielsweise die Junge Union in einer Petition auf der openpetition Seite [www.openpetition.de] reini machte kürzlich darauf aufmerksam!
Und die Forderung ist verständlich, denn die bedampften Scheiben, die Sie beklagen, rühren nicht daher, dass die Stadtbahn überfüllt ist, sondern daher, dass sie anders als die Regiobusse keine Vollklimaanlage haben. Und es dürfte nicht nur die fehlende Klimaanlage und das Umsteigen an sich sein, das die Pattenser dazu treibt, gegen die Aufhebung ihrer Omnibus-Direktverbindung Widerspruch einzulegen. Schließlich ist es auch ein Umsteigen von gepolsterten Sitzen auf harte Kunststoff bzw. Holzbänke. Und es wird bei weitem nicht von jederman als angenehm empfunden unterirdisch zu fahren (zu brausen, wie Sie es nennen) und Untergrundhaltestellen zu benutzen.

Zitat
Amarok
Ist schon kurios, dass 75% der Fahrgäste in 3-Wagen-Zügen durch die Innenstadt brausen dürfen, während der Westen Hannovers zurück ins Straßenbahn-Zeitalter fällt...
75% der Fahrgäste dürfen nicht durch die Innenstadt brausen, sondern ihnen bleibt einfach nichts anderes übrig als unter der Innenstadt zu fahren. Drunterdurch statt mittendrin! Mag sein, dass die gefahrenen Höchstgeschwindigkeiten und Durchschnittsgeschwindigkeiten unterirdisch höher sind (Sie nennen es brausen). Aber es verlängern sich vielfach auch die Wege von den Haltestellen zu den eigentlichen Zielen. Die Tür zu Tür Zeit bleibt konstant.
Von einem "Rückfall ins Straßenbahn-Zeitalter" können Sie frühesten dann sprechen, wenn in Hannover die ersten Tunnel aufgegeben werden, weil der Erhaltungsaufwand gemessen an ihrem Verkehrswert als unwirtschaftlich gilt im Vergleich zum Neubau der Strecke auf der Oberfläche. Aber selbst das wäre kein "Rückfall ins Straßenbahn-Zeitalter", denn genau genommen ist die Stadtbahn nichts anderes als eine Straßenbahn, der man an möglichst vielen Stellen ein schnelleres Fortkommen ermöglicht, das nicht durch vom MIV verstopften Straßen behindert wird. (Ich denke an dem Punkt sind wir uns doch wohl einig.) Das muss nicht zwangsläufig Tunnelbau bedeuten. Das kann auch eine Verlagerung oder eine Reduzierung des MIV beinhalten. (Da endet wohl unsere Übereinstimmung.)



4 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.01.2016 23:38 von Jules.
Zitat
Jules
Für die Linien 10 und 17 sind keine Dreiwagenzüge vorgesehen, deshalb genügen die 45m langen Hochbahnsteige. Sollten tatsächlich noch grüne TW6000-Zweiwagenzüge zum Einsatz kommen, dann könnten die allerdings an den 45m langen Hochbahnsteigen nicht alle Türen öffnen.

Wie ich sagte: ein Minimal-Alleinstellungsmerkmal im Stadtbahnnetz. Das macht die Belegung der Wagen nicht leerer, im Gegenteil: die 10 ist zu manchen Stunden voller und enger als in einer Sardinendose. Wenn Sie das toll finden, nun gut. Schade, dass man die Gedanken der übrigen Fahrgäste nicht lesen kann.

Zitat
Jules
Und Sie stimmen sicher mit mir darin überein, dass es wenig Sinn machte im Rahmen von Projekt Zehn Siebzehn 60m lange Hochbahnsteige nur deshalb bauen zu wollen, damit dort die alten grünen TW 6000 Wagen weiter als Zweiwagenzüge eingesetzt werden können.

Ich stimme darin überein, dass demnächst weitere 5000 Neubürger mit dieser Bahn ins Zentrum fahren wollen und ihnen nicht mehr geboten werden kann als maximal Zwei-Wagen-Züge im 7½-Minuten-Takt auf einer kurvig-schnarchigen Strecke, wenn der Rest von Hannover kapazitativ besser und beschleunigter reisen kann.

Zitat
Jules
hier verdammen Sie, den Bürgerbeteilgungsprozess als "Affentanz". Vielleicht deshalb, weil Ihnen das Ergebnis nicht genehm ist?

Das Ergebnis zu kürzeren Bahnsteigen war längst nicht so eindeutig wie es vielleicht scheint. Aber nun müssen die Leute aus Linden-Nord nun eben das nehmen, was man ihnen aufgrund dieses Prozesses vorsetzt – siehe oben: maximal Zwei-Wagen-Züge im 7½-Minuten-Takt.

Zitat
Jules
Und es wird bei weitem nicht von jederman als angenehm empfunden unterirdisch zu fahren (zu brausen, wie Sie es nennen) und Untergrundhaltestellen zu benutzen.

Das mag schon sein, aber wenn Ihnen das nicht gefällt, münzen Sie schnell diese Meinung auf das Gros der Fahrgäste um, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Sagen Sie mir eine statistische Zahl von Fahrgästen, die die U-Bahn nicht gerne benutzen, und alles ist gut.

Zitat
Jules
Aber es verlängern sich vielfach auch die Wege von den Haltestellen zu den eigentlichen Zielen. Die Tür zu Tür Zeit bleibt konstant.

Das Argument rotiert als Perpetuum Mobile seit fast 30 Jahren von den Umweltverbänden, und genau derartig repetative Wiederholungen machen sachliche Argumente schwer.

Zitat
Jules
Von einem "Rückfall ins Straßenbahn-Zeitalter" können Sie frühesten dann sprechen, wenn in Hannover die ersten Tunnel aufgegeben werden, weil der Erhaltungsaufwand gemessen an ihrem Verkehrswert als unwirtschaftlich gilt im Vergleich zum Neubau der Strecke auf der Oberfläche.

Tunnelaufgabe... Wovon träumen Sie eigentlich nachts? Wir sind hier nicht im klammen Ruhrgebiet, wo NICHTS mehr funktioniert und alles verrottet. Aber egal, wer weiß, vielleicht bringt und die rot-grüne Stadtverwaltung mit ihrem Anti-Verkehrskonzept in 10 Jahren in eine ähnliche Lage.
Zitat
Amarok

Zitat
Jules
Und es wird bei weitem nicht von jederman als angenehm empfunden unterirdisch zu fahren (zu brausen, wie Sie es nennen) und Untergrundhaltestellen zu benutzen.

Das mag schon sein, aber wenn Ihnen das nicht gefällt, münzen Sie schnell diese Meinung auf das Gros der Fahrgäste um, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Sagen Sie mir eine statistische Zahl von Fahrgästen, die die U-Bahn nicht gerne benutzen, und alles ist gut.

Es sind nicht so sehr die Zahlen, die zählen! Lesen Sie dazu diesen Ausschnitt aus dem Artikel: "Kein gutes Gefühl", erschienen am 31.8.2013 in der Berliner Zeitung Der Tagesspiegel: "Doch was sagen die Zahlen? Danach umfasste die Gewaltkriminalität im Öffentlichen Nahverkehr Berlins im Vorjahr 5849 Straftaten. Die Delikte häuslicher Gewalt waren im Vergleich fast drei Mal so hoch. Und dann gab es in dieser Woche noch eine weitere Statistik: In der U-Bahn kommen demnach 4,38 Gewalttaten auf eine Millionen Fahrten, früher waren es mehr, nämlich 6,02 Gewalttaten. Es gibt auch weniger Raubüberfälle und weniger Übergriffe auf das Personal der BVG als noch vor fünf, sechs Jahren. „Gut“, sagt die Frau in der U-Bahn. „Aber Zahlen bekämpfen nicht mein mulmiges Gefühl.“"
[www.tagesspiegel.de]

Oder lesen und schauen Sie mal, wie der neue Imagefilm der Region Hannover versucht, die Menschen für den ÖPNV zu begeistern: [www.bahninfo-forum.de]

Viele Grüße, Jules
01.2016:
Zitat
Jules
Es sind nicht so sehr die Zahlen, die zählen!

12.2015:
Zitat
Jules
Sie können aus der Statistik klar ablesen, dass ...

Was so ein Jahreswechsel doch die Meinung ändern kann ...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.01.2016 03:36 von Boris.
Zitat
Jules
Zitat
reini
Beim Behindertenverband wird die 10/17-Murkslösung heute immer noch kritisiert:

[www.verkehrsag-hannover.de]

In der angegebenen Quelle steht: "Die Haltestelle Hauptbahnhof/Rosenstraße erhält einen Mittelhochbahnsteig mit einer Breite von 4,00 m und einer Nutzlänge von 55 m, parallel zur Ernst-August-Gallerie, in Höhe der Rosenstraße." In der Verkehrs-AG Hannover, in der Menschen mit Behinderung zusammenarbeiten um Verbesserungen im ÖPNV zu erreichen, geht man anscheinend noch davon aus, dass der Hochbahnsteig Rosenstraße 4,00 m breit wird. Die HAZ hatte jedoch bereits am 5.2.2015 darüber berichtet, dass der Hochbahnsteig Rosenstraße 4,50 m breit werden soll.

"Bahnsteig am Bahnhof wird breiter
Jetzt will man ihn (den Hochbahnsteig) außerdem verbreitern; statt vier soll er nun 4,50 Meter messen. (...) In einem der HAZ vorliegenden Schreiben der Üstra heißt es, die Qualität sei gerade noch ausreichend."
[www.haz.de]

Sie wollen doch nicht ernsthaft behaupten, dass der halbe Meter mehr nun die Lösung ist und zur Entspannung der gefährlichen Enge beiträgt. Der halbe Meter wird durch die Steigerungen bei den Fahrgastzahlen bereits wieder aufgezehrt und ist überholt. Das ist taktische Abwehrkosmetik. Was macht ein Stadtbahnfahrer, der sich mit einer vollen Bahn dem Hochbahnsteig nähert und erkennt, dass bereits 150 Leute dort stehen, er unter Berücksichtigung eines rein theoretisch erarbeiteten Verteilungsschlüssels von z. B. 2/3 (Rosenstraße vs. Raschplatz) zu 1/3 weitere 170 Fahrgäste dort ausladen muss? Dann haben Sie dort mehr als nur ein Gedränge sondern reines Chaos! Springen Sie doch mal aus 82cm höhe auf Pflastersteine. Wenn der Fahrer aufpasst, wird er solange vor der Herschelstraße warten, bis eine entgegenkommende Bahn ihm das Problem durch Entleerung löst. Kann er aber den Füllgrad seines eigenen Doppelzuges nicht richtig einschätzen, haben Sie den Salat!

ÖPNV-Einrichtungen müssen so ausgelegt werden, dass Sie bei Vollauslastung nicht zu Gefährdungen von Verkehrsteilnehmern führen! Alles Andere ist falsch!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.01.2016 12:38 von reini.
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Jules
75% der Fahrgäste dürfen nicht durch die Innenstadt brausen, sondern ihnen bleibt einfach nichts anderes übrig als unter der Innenstadt zu fahren. Drunterdurch statt mittendrin! Mag sein, dass die gefahrenen Höchstgeschwindigkeiten und Durchschnittsgeschwindigkeiten unterirdisch höher sind (Sie nennen es brausen). Aber es verlängern sich vielfach auch die Wege von den Haltestellen zu den eigentlichen Zielen. Die Tür zu Tür Zeit bleibt konstant.
Von einem "Rückfall ins Straßenbahn-Zeitalter" können Sie frühesten dann sprechen, wenn in Hannover die ersten Tunnel aufgegeben werden, weil der Erhaltungsaufwand gemessen an ihrem Verkehrswert als unwirtschaftlich gilt im Vergleich zum Neubau der Strecke auf der Oberfläche. Aber selbst das wäre kein "Rückfall ins Straßenbahn-Zeitalter", denn genau genommen ist die Stadtbahn nichts anderes als eine Straßenbahn, der man an möglichst vielen Stellen ein schnelleres Fortkommen ermöglicht, das nicht durch vom MIV verstopften Straßen behindert wird. (Ich denke an dem Punkt sind wir uns doch wohl einig.) Das muss nicht zwangsläufig Tunnelbau bedeuten. Das kann auch eine Verlagerung oder eine Reduzierung des MIV beinhalten. (Da endet wohl unsere Übereinstimmung.)

Ihre hellseherischen Fähigkeiten, vorauszusehen, dass die wenigen Tunnels in Hannover wegen Unfinanzierbarkeit in Sachen Instandhaltung aufgegeben werden müssen, ist schon beeindruckend und verdient Respekt.

Ich wage zu bezweifeln, dass die Tür-zu-Tür-Geschwindigkeit bei teilweise unterirdischem Betrieb nicht sinkt. Wenn ich mir die Wegezeiten auf Mittelbahnsteigen inkl. Ampelkreuzung ansehe, dürfte die Zeitdifferenz durch die Höhengleichheit minimal sein.
Zitat
reini
Sie wollen doch nicht ernsthaft behaupten, dass der halbe Meter mehr nun die Lösung ist und zur Entspannung der gefährlichen Enge beiträgt. Der halbe Meter wird durch die Steigerungen bei den Fahrgastzahlen bereits wieder aufgezehrt und ist überholt. Das ist taktische Abwehrkosmetik. Was macht ein Stadtbahnfahrer, der sich mit einer vollen Bahn dem Hochbahnsteig nähert und erkennt, dass bereits 150 Leute dort stehen, er unter Berücksichtigung eines rein theoretisch erarbeiteten Verteilungsschlüssels von z. B. 2/3 (Rosenstraße vs. Raschplatz) zu 1/3 weitere 170 Fahrgäste dort ausladen muss? Dann haben Sie dort mehr als nur ein Gedränge sondern reines Chaos! Springen Sie doch mal aus 82cm höhe auf Pflastersteine. Wenn der Fahrer aufpasst, wird er solange vor der Herschelstraße warten, bis eine entgegenkommende Bahn ihm das Problem durch Entleerung löst. Kann er aber den Füllgrad seines eigenen Doppelzuges nicht richtig einschätzen, haben Sie den Salat!

ÖPNV-Einrichtungen müssen so ausgelegt werden, dass Sie bei Vollauslastung nicht zu Gefährdungen von Verkehrsteilnehmern führen! Alles Andere ist falsch!

Darf ich das, was Sie zur Beschaffenheit von Hochbahnsteigen bisher gesagt haben mal zusammenfassen:
Um Dreiwagenzüge zu ermöglichen, die Sie ja für zwingend erforderlich halten auf der Linie 10, müssten die Hochbahnsteige mindestens 70 m lang sein.
Als Mittelhochbahnsteig gebaut erscheint Ihnen auch 4,50m als immer noch zu schmal.

Mag sein, dass Sie diese Maße nur für den Hochbahnsteig Rosenstraße für erforderlich halten. Ihr letzter Satz allerdings deutet darauf hin, dass Sie das auch für andere Hochbahnsteige einfordern. Der 70 m lange Hochbahnsteig Kantplatz [www.google.de], einer der jüngeren in Hannover, misst von seinem stadtauswärts gelegenen Ende der Rampe bis zum stadteinwärts gelegenen Ende der Rampe ca. 110 m und ist 4,00m breit. Die Haltestelle ist recht stark frequentiert, da einerseits sehr zentral in Kleefeld gelegen und andererseits eine Umsteigehaltestelle mit den Buslinien 127 und 137.

Sie wollen aber gar nicht einen solchen großen Hochbahnsteig in der Innenstadt. Sie wollen ja, dass dort an der Kreuzung Kurt-Schumacher-Straße / Rosenstraße gar keine Bahn hält. Die soll ja als Drei-Wagen-Zug unterirdisch fahren und würde dann erst tief unterm Hauptbahnhof halten. Dann müssten allerdings in der Limmerstraße drei solche Hochbahnsteige wie am Kantplatz von insgesamt (mit Rampen) 110 m Länge gebaut werden. Es gibt drei Haltestellen in der Limmerstraße. Vom Freizeitheim bis zum Küchengarten misst die Limmerstraße ziemlich genau 1 km. Die drei Ihres Erachtens notwendigen langen Hochbahnsteige würden ca. 1/3 der Länge der Limmerstraße einnehmen.
Wollen Sie das wirklich? Haben Sie tatsächlich mit Menschen aus Linden-Nord darüber gesprochen?
Haben Sie auch mit den Menschen darüber gesprochen, dass Sie diese Hochbahnsteige - ich sag jetzt mal mindestens 5 m breit (4,50 m war Ihnen ja noch zu schmal) gebaut haben möchten?
Bei allem Respekt vor Ihrer "5-jährigen Bürgerarbeit in Sachen D-Linie", wie Sie es weiter oben beschreiben, bei der Sie nach eigenen Angaben "Volkes Stimme" erkundet haben. Wenn Sie behaupten wollten, dass "Volkes Stimme" drei Hochbahnsteige von jeweils 110m Länge und 5m Breite in der Limmerstraße fordert, dann würde ich Ihnen das nicht abnehmen.
Genau darauf würde es aber hinauslaufen, wenn auf der Linie 10 Dreiwagenzüge verkehren sollen, wie Sie es fordern, die in der Innenstadt an großzügig ausgebauten Untergrundhaltestellen halten sollen. Oder wie stellen Sie sich das vor?
Ich hab' mal mit einfachen Mitteln versucht, das zu visualisieren auf Grundlage eines Kartenausschnitts von openstreetmap [www.openstreetmap.de] Siehe Bild!
Wie das an der Haltestelle Küchengarten dann aussähe, kann man auf dieser Fotomontage sehen: [www.hallolinden.de] Die 45m langen Hochbahnsteige dagegen ermöglichen am Küchengarten, dass der Bahnsteig aus der Limmerstraße herausrückt und diagonal als Seitenhochbahnsteig angelegt wird mit zwei Rampen, die von der Limmerstraßenseite aus ansteigend jeweils zur Mitte der beiden Seitenhochbahnsteig-Teile führen und einer weiteren Rampe auf der Seite, die der Elisenstraße zugewandt ist und von dort zusätzlich auf den stadtauswärts führenden Seitenhochbahnsteig-Teil führt.
Selbst die Kaufleute in der Limmerstraße, die sich vehement für die Niederflurtechnologie stark gemacht hatten, halten die in der Zeichnung dargestellte Anordnung der Haltestelle Küchengarten für vertretbar. Ihr Sprecher Harm Baxmann sagte in der HAZ vom 21.6.2012: "Der Hochbahnsteig am Küchengarten dagegen stört die Kaufleute nicht. „Wenn der wie geplant nach Norden verschwenkt wird, sehe ich da kaum Beeinträchtigungen“, sagt Baxmann." [www.haz.de]



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.01.2016 14:15 von Jules.


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reini
Ich wage zu bezweifeln, dass die Tür-zu-Tür-Geschwindigkeit bei teilweise unterirdischem Betrieb nicht sinkt. Wenn ich mir die Wegezeiten auf Mittelbahnsteigen inkl. Ampelkreuzung ansehe, dürfte die Zeitdifferenz durch die Höhengleichheit minimal sein.
Selbst dann wenn Ampeln zu Wartezeiten führen sollten und die Wegezeit der Tür-zu-Tür-Verbindung extrem ungünstig beeinflussen, die Wegstrecke wäre in den allermeisten Fällen länger bei unterirdischen Haltestellen. Und wenn ich mir ganz konkret als Beispiel den Weg vorstelle von einer unterirdischen Haltestelle Hauptbahnhof in der Minus-3-Ebene bis zu Saturn, dann wird wohl jeder unumwunden zugeben, dass man schneller zu Saturn kommt, wenn man an einer Haltestelle Rosengarten aus der Stadtbahn aussteigen kann.
Dieses Thema wurde beendet.