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Stadtbahn Oldenburg
geschrieben von Jan-Niendorf 
Hallo !

Hat Oldenburg schon einmal nachgedacht ein Stadtbahnnetz zu bauen ?
Würde dieses sich lohnen ?
Man könnte auch das Umland mit anbinden oder Vororte.

Was haltet ihr davon ?

Jan-Niendorf
...denke mal Oldenburg wäre ein büschen klein für ein Stadtbahnnetz,
so viel ich weiss wohnen im Stadtgebiet ca. 100.000 Einwohner,
allerdings Stand so um 1990, hatte 1991 dort 6 Wochen zu tun,
und aus einen kleinen Stadtplan ging die ca. Einwohnerzahl hervor,
wie es jetzt dort aussihet, weiss ich nicht.



MfG
Thomas Friedrich
bahnfried@freenet.de
Re: Stadtbahn Oldenburg
05.05.2005 21:48
Oldenburg hat etwa 140 000 Einwohner. Ich denke damit wäre es doch etwas zu klein für ein Stadtbahnnetz.Mir sind auch keine Pläne für eine geplante Stadtbahn bekannt. In den neuen Bundesländern gibt es zwar einige Städte in dieser Größenordnung und noch kleiner, die ein Straßenbahnsystem haben, diese sind aber durch die mittlerweile starke Motorisierung der Einwohner oftmals nur schwach ausgelastet und deswegen unrentabel. Vor kurzem habe ich aber gelesen, dass Kiel mit seinen 250000 Einwohnern plant ein Stadtbahnnetz zu errichten, das auch weit ins Umland reicht.
Re: Stadtbahn Oldenburg
06.05.2005 19:14
josch schrieb:
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> Oldenburg hat etwa 140 000 Einwohner. Ich denke
> damit wäre es doch etwas zu klein für ein
> Stadtbahnnetz.Mir sind auch keine Pläne für eine
> geplante Stadtbahn bekannt. In den neuen
> Bundesländern gibt es zwar einige Städte in dieser
> Größenordnung und noch kleiner, die ein
> Straßenbahnsystem haben, diese sind aber durch die
> mittlerweile starke Motorisierung der Einwohner
> oftmals nur schwach ausgelastet und deswegen
> unrentabel.
Eine solch pauschale Aussage, dass sich Straßenbahn-/Stadtbahnsysteme erst ab einer bestimmten Größe lohnen - und was kleiner ist, ist dann auch noch unrentabel (und gehört am bnesten abgschafft) entspricht nicht einer klaren wirtschaftlichen Bewertung. Ob sich ein solches städtisches Schienensystem lohnt, hängt noch von einer ganzen Menge mehr Faktoren, als der Einwohnerzhal der Kernstadt zusammen:
1. Verteilung der jeweiligen Aufkommensschwerpunkte und Dichte der Bebauung: Je dichter die Stadt gebaut ist, um so mehr Potential gibt es für aufkommensstarke Schienenstrecken.
2. Verknüpfung mit dem Umland: Welche Bedeutung haben die Umlandbeziehungen (Pendler, Einzugesereiche fürs Einkaufen, Kultur, Verwaltung, Bildung) etc. Gibt es da nennenswerte Pendlerströme, die häufig indie Stadt einströmen - also gibt es dann auch Potential für ein Schienensystem ins Umland (z.B nach dem Karlruher Modell).
3. Lokale Verkehrspolitk: Überlässt man alles dem Auto, dann wird kaum jemand auf den ÖPNV umsteigen - allerdings leidet meistens auch die Stadt dann darunter (Notwendigkeit des Baus neuer Straßen, Belastung durch Lärm, Abgase, breite Schneisen, wenig attraktiver Stadtraum...). Will man die Stadt auch lebenswert halten, muss man auch einige Restriktionen für den Autoverkehr realisieren und den Leuten Alternativen anbieten.
4. Attraktivität der Straßenbahn: Schienenverkehrsmittel sind sehr wohl in der Lage (im Gegensatz zum Bus) nennenswert neue Fahrgäste für den ÖPNV zu gewinnen. Damit steigt auch die Fahrgastnachfrage in einem solchen entsprechenden Korridor - und somit verbessert sich das Betriebsergebnis.

In einer ganzen Reihe ostdeutscher Städte unter 200.000 oder gar unter 100.000 Einwohner werden Straßenbahsnysteme mit recht gutem Erfolg betrieben - trotz Autoboom nach 1990. Die Marktausschöpfung für den ÖPNV ist spürbar größer, als in (den meisten) vergleichbaren westdeutschen Städten ohne Tram. Die meisten Systeme werden auch ausgebaut. Bis auf Naumburg (ca. 30.000 Einwohner) ist bisher kein System stillgelegt worden. Herausgekommen ist bei Untersuchungen fast immer, dass eine Umstellung auf Busbetrieb höhere Kosten bei geringeren Einnahmen verursachen würde, als ein Weiterbetrieb (und Modernisierung) der Straßenbahn.

Auch im "Straßenbahnmusterland" Frankreich entscheiden sich inzwischen auch kleinere Ballungsräume für die Neueinführung von Straßenbahnen (Le Mans, ca. 190.000 Einwohner mit Umland, Angers, ca. 220.000 Einwohner, Mulhouse ca. 250.000 Einwohner(?) etc.)

Viele Grüße
Ingolf


Habt ihr vielleicht ein paar Netzvorschläge o. ä.??


Jan-Niendorf
Re: Stadtbahn Oldenburg
29.05.2005 21:09
Zunächst einmal hat Oldenburg knapp 160 000 Einwohner.
Für mich ist aber auch der Aspekt von Bedeutung, daß Oldenburg ein Oberzentrum für die Region mit einem relativ großen Einzugsgebiet im Freizeit-, Bildungs- und Verwaltungsbereich ist, was auf die meisten Städte dieser Größenordnung so nicht zutrifft.
Allein die Carl-von Ossietzky-Universität mit ihren 15 000 Studenten hat auf den Buslinien 306, 310 und 324 täglich beachtliche Pendlerströme zu bewältigen.
Insofern könnte evtl. eine Linie zwischen Hauptbahnhof und Universität eingerichtet werden etwa mit Haltepunkten am Lappan, Schloßwall, Staatstheater und Julius-Mosen-Platz. Vielleicht wäre sogar eine Anbindung des neuen Huntebades möglich. Es könnte in umgekehrter Richtung über den Hauptbahnhof hinaus eine Weiterverbindung zur Weser-Ems-Halle gebaut werden, die als Hallenkomplex für den Messe-,Kongress- und Veranstaltungsbereich schon jetzt überregionale Bedeutung hat. Zu Zeiten des Oldenburger Kramermarktes dürfte eine solche Linie beträchtliche Verkehrsströme zwischen der City und dem Gelände der Weser-Ems-Halle befördern. Unter dem Hauptbahnhof könnte ein Tunnel gebaut werden, der das jetzige Umfahren durch die zahlreichen Buslinien zwischen den Stationen Hauptbahnhof Süd und ZOB überflüssig macht.
Der Betrieb könnte durch die NordWestBahn erfolgen, an der ja auch die VWG (Verkehr-und-Wasser-Gesellschaft) mit beteiligt ist.
Diese könnte die Strecke mit ihren jetzt schon stadtbahntauglichen Fahrzeugen befahren. Auch an eine Verknüpfung mit dem jetzigen Netz der NordWestBahn könnte gedacht werden. Es könnten von Osnabrück, Bremen oder Wilhelmshaven direkte Fahrzeugkurse zur Weser-Ems-Halle oder zur Universität fahren.
In einem ersten leichter zu realisierenden Schritt würde ich mir die Reaktivierung des Bahnhofs Osternburg an der Strecke Osnabrück-Oldenburg-Wilhelmshaven vorstellen, um die Rentabilität innerstädtischer Verkehrsströme auf Schienen zu testen.
Gruß
Reiner
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