Hallo

Bestimmt habt ihr schon von der Wiederinbetriebnahme der Strecke Dissen/Bad Rothenfelde-Osnabrück gehört.Heute lief im NDR das die Strecke außer der HVZ zu wenig genutzt wird.Schon 2 Millionen Verlust gemacht.

Gruß Jan-Niendorf

Das mit den Anlauf-Verlusten ist aber normal. Es muss sich erstmal in der Bevölkerung herumsprechen, dass es da wieder eine regelmäßige Bahnverbindung gibt. Man kann nicht erwarten, dass gleich in den ersten Wochen die Züge brechend voll sind. Bis ein neuer, fester Kundenstamm aufgebaut worden ist, kann es schon 1 bis 2 Jahre dauern. Das hängt auch von den Werbemaßnahmen und der Zuverlässigkeit des Fahrplans ab, wie schnell die Leute Vertrauen in die neue Bahn aufbauen.

Das gleiche ist ja auch, wenn man z.B. ein neues Geschäft eröffnet. Die Stammkunden stehen auch nicht von der ersten Minute an Schlange vor der Tür. Das kommt erst nach einiger Zeit, wenn man ordentlich die Werbetrommel gerührt hat und es sich rumgesprochen hat. Bei jeder Geschäftseröffnung werden von vorn herein bestimmte "Anlauf-Verluste" mit eingeplant. Wird jeder Unternehmensberater bestätigen können.

Und wie kommen die überhaupt auf 2 Millionen innerhalb der paar Tage? Wurden da irgendwo Schwellen aus Gold verlegt? Dann fahr ich schnell hin und grabe sie aus :-)

Viele Grüße

Björn




2 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.06.2005 18:58 von Björn Graas.

Die haben Y-Schwellen aus Stahl verlegt. Obs da eine Goldschicht unterm Rost gibt, weiss ich nicht. Wenn es zu wenig Fahrgäste geben soll, wundert mich immer noch, dass mit 2 dreiteiligen Talent-Triebzügen gefahren wird. Einer davon dürfte dann ja auch reichen und weniger Diesel verbrauchen.

Jetzt Donnerstag habe ich mir die Strecke mal angeguckt, bin um 14.32 von OS nach Halle gefahren und um 15.26 zurück. Es war auf beiden Fahrten nahezu jede Vierersitzgruppe belegt, da kann man eigentlich nicht meckern, oder? Noch dazu außerhalb der HVZ, also das finde ich für eine nagelneue Strecke sehr passabel. Was mir extrem positiv auffiel, war das Innenleben der TALENTe. So was Komfortables habe ich, glaube ich, in einer 2. Klasse im Nahverkehr in Deutschland noch nie erlebt. Superbequeme Sitze, Audioanschlüsse an jedem Platz, geräumige Müllbehälter an jeder Sitzgruppe, Armlehnen, sehr viel verarbeitetes Holz, tolles Design, top Zustand (alles in beiden Zügen wie geleckt), Klimaanlage sowieso - ich bin absolut begeistert! Ehrlich, Riesenkompliment an die NWB! Ich bin mir sicher, wenn sich das erst einmal rumspricht, wird der Haller Willem sehr schnell viele andere Nebenbahnen ganz schnell überflügeln. So muss moderner und attraktiver Nahverkehr aussehen!!

Gruß aus HH, Alexander.

Alexander Lehmann schrieb:
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> Ehrlich, Riesenkompliment an
> die NWB! Ich bin mir sicher, wenn sich das erst
> einmal rumspricht, wird der Haller Willem sehr
> schnell viele andere Nebenbahnen ganz schnell
> überflügeln. So muss moderner und attraktiver
> Nahverkehr aussehen!!

Das ist ja nicht speziell eine Geschichte des Haller Willem. Die neuen Züge der NWB haben allgemein diesen Standard, auch auf der Strecke etwa des Warendorfers (Bielefeld-Münster) oder Leineweber (Bielefeld-Altenbeken). Auf der Strecke Osnabrück-Wilhelmshaven brauchen sie dagegen glaube ich überwiegend noch Züge der 1. Generation auf. Wenn man im vollen Zug am Fenster sitzt, finde ich die Abfallbehälter übrigens fast schon zu groß, man stößt mit den Beinen unweigerlich daneben.

Fahrgastunfreundlich ist auch die Tariffrage zwischen NOS (Osnabrück) und "Der Sechser" (Ostwestfalen-Lippe) gelöst. Von Bielefeld aus reicht einem Abonnenten eine Anschlußfahrkarte zum Sechsertarif. Für den Rückweg ist das nicht der Fall, da soll man sich dann eine Karte nach NOS-Tarif kaufen. Besonders verwirrend, da dies für andere "Übergangsstrecken", etwa nach Paderborn und zurück, nicht so umständlich gestaltet.