Weiß jemand, ob die Linie 345 Harburg - Marmstorf - Sinstorf, die zum letzten Fahrplanwechsel eröffnet wurde, schon den Fahrplan des Zielzustands erreicht hat?

Mit einem 2-3 Stunden-Takt nur an Mo-Fr (d.h. 5 1/2 Fahrtenpaare pro Tag) sieht es mir ziemlich nach politischer Alibi-Linie aus, so wie die 391 mit 4 Fahrtenpaaren zw. Niendorf und Hagenbecks-Tierpark.

Als ich im Marmstorfer Käseblättchen von der Eröffnung der Linie 345 davon las, bin ich noch davon ausgegangen, dass es eine "echte" Verstärkerlinie in Ergänzung zur 145 und 245 wird, die ebenfalls alle 15 Min. fährt. Die 145 und 245 sind ja oft sehr voll, und in Marmstorf wurde in den letzten Jahren viel gebaut, insb. auch entlang des Sinstorfer Wegs, den die 345 ja neu erschließt. Und der gesamte Bereich um die Moorlage herum war ja auch vorher schon nur mit sehr langen Fußwegen an das ÖPNV-Netz angeschlossen.

Aber irgendwie kommt mit Marmstorf ziemlich vernachlässigt vor. Die einzige Taktverichtung, die in den letzten 10 Jahren hinzugekommen ist, ist die Verlängerung des morgendlichen 10-Min-Taktes von 8:00 bis 9:30 Uhr.

Und Tangenialverbindungen stehen in Harburg offensichtlich ohnehin nicht hoch im Kurs...

Die 345 ist hauptsächlich zur Anbindung der Schulen Marmstorf gedacht. Aber fügt sich in Taktgefüge der 145 und 245 ein. Die Fahrten zur Stunde 13 haben jeweils 2 Schulfahrten auf der 145 ersetzt.

Mfg

Sascha Behn

Eine echte Querverbindung wurde in Harburg doch schon probiert, aber dann mangels Nutzung wieder eingestellt. Was den Busverkehr angeht ist Harburg doch eigentlich eine freistehende kleinere Großstadt mit einem starken Zentrum, da ist das nicht unnormal.

Besser als reine Querverbindungen sind wohl halbe, die dann ins Zentrum weiter fahren. Die 146 ist ein gutes Beispiel. Auch die 345 würde ich ab dem EKZ über Friedhof und TU fahren lassen, und mal sehen ob das Nachfrage findet.

Habe jetzt in dem Marmstorfer Werbe-Käseblatt gelesen, dass die Linie 345 mit ihren 5 bzw. 6 Fahrten pro Tag (alle 2-3 Stunden) als zweijähriger Test angelegt ist, der zeigen soll, ob ausreichend Nachfrage vorhanden ist.

Ich frage mich, wer allen ernstes glaubt, mit einem solchen Minimalangebot einen sinnvollen Nachfragetest machen zu können!?

Mit nur wenig mehr Aufwand hätte man auch ein vernünftiges Angebot auf die Beine stellen können, wenn die Linie 345 jede 2.Fahrt der 245 ersetzen würde. Denn zw. Bf. Harburg und EKZ Marmstorf sind die Linienwege ohnehin identisch, und die beiden letzten Haltestellen der 245 am Beutnering, welche die 345 nicht bedient, sind nur schwach genutzt. Also in der HVZ alle 20 Min. alternierend nach Beutnering (245) und nach Sinstorfer Kirchweg (345), in der NVZ jeweils abwechselnd alle 30 Min. zu beiden Zielen.

Damit hätte man ein vernünftiges Angebot zw. Marmstorf und Sinstorf und zur Erschließung des Sinstorfer Weges.

Noch sinnvoller wäre es, wenn am Sinstorfer Kirchweg nicht "Schluss" wäre, sondern eine Durchbindung mit der 343 nach Maschen realisiert würde. Denn durch den Umsteigezwang zw. 343 und 14 in Fleestedt verprellt man sich unnötig Fahrgäste, zumal nicht immer ein direkter Anschluss von der 343 zur 14 hergestellt wird, sondern teilweise Wartezeiten von über 10 Minuten erforderlich sind.

Zitat
Tom81
Ich frage mich, wer allen ernstes glaubt, mit einem solchen Minimalangebot einen sinnvollen Nachfragetest machen zu können!?

Einen bei dem man das Ergebnis selber steuern möchte ;)

Etwas OT, aber die fehlende Durchbindung in Fleestedt kam als auf der 243 Gelenkbusse eingeführt wurden, vorher konnte man schon durchfahren. Dafür waren damals die Anschlüsse am Bahnhof Maschen oft nichtexistent, da hat die Gemeinde schon die Gelegenheit genutzt dass zu verbessern.

Zitat
christian schmidt
Etwas OT, aber die fehlende Durchbindung in Fleestedt kam als auf der 243 Gelenkbusse eingeführt wurden, vorher konnte man schon durchfahren. Dafür waren damals die Anschlüsse am Bahnhof Maschen oft nichtexistent, da hat die Gemeinde schon die Gelegenheit genutzt dass zu verbessern.

Ja, ich erinnere mich, dass die 243 Mal eine Zeit lang durchgehend bis Maschen fuhr, wobei auch schon damals die Anschlüsse am Bahnhof Maschen auf die RegionalBahn ausgerichtet waren, zumindest bei dem überwiegenden Teil der Fahrten.
Aber mittlerweile hat man bei der 343 teilweise in Fleestedt keine vernünftigen Anschlüsse, und der Bahnhof Maschen wird überhaupt nicht mehr bedient (off-topic, aber trotzdem: Warum eigentlich? Ist die Brücke über der Güterbahnhof nicht mehr tragfähig genug für das Gewicht eines Stadtbusse??)

Stattdessen fährt die 343 alle 2 Stunden zum Bahnhof Meckelfeld und alle 2 Stunden zum Schulzentrum Meckelfeld. Und vom Schulzentrum Meckelfeld braucht man noch ewig, bevor man mit dem 443 oder 141 in Harburg ist. Das ist alles andere als attraktiv, da die meisten Maschener in die Harburger City orientiert sind. Insofern wäre eine Durchbindung nach Harburg mit der 345 nach Harburg schon sehr sinnvoll.

Bevor jemand sagt, dass es an dem Mehrleistungsvolumen in der Gemeinde Seevetal scheitern muss: Man könnte im Gegenzug in der NVZ ein paar Fahrten der 14 am Sinstorfer Kirchweg statt in Fleestedt oder der Grenzkehre enden lassen. Das Angebot mit dem mehrmals am Tag wechselnden 10- und 20-Min.-Takt, und innerhalb des 20-Min.-Taktes zum Teil noch alle 40 Min. Fahrten bis zur Grenzkehre, ist ohnehin nicht merkbar. Da würde ein sauberer 20-Min.-Takt der 14, ergänzt um eine stündliche Fahrt der 343/345 in der NVZ mehr Sinn machen.

Aber die Verbindung von 343 und 345 wäre in meinen Augen sowieso nur ein zusätzlicher Sahnebonbon. Vor allem wäre es für den Erfolg der 345 - so wie oben geschrieben - wichtig, dass ein regelmäßiges Angebot bis zum Sinstorfer Kirchweg besteht. Und das ginge, wenn man wollte, mit ähnlicher Betriebsleistung wie diese Kruxx-Lösung mit einer Fahrt alle 2-3 Stunden:

Zitat
Tom81
Mit nur wenig mehr Aufwand hätte man auch ein vernünftiges Angebot auf die Beine stellen können, wenn die Linie 345 jede 2.Fahrt der 245 ersetzen würde. Denn zw. Bf. Harburg und EKZ Marmstorf sind die Linienwege ohnehin identisch, und die beiden letzten Haltestellen der 245 am Beutnering, welche die 345 nicht bedient, sind nur schwach genutzt. Also in der HVZ alle 20 Min. alternierend nach Beutnering (245) und nach Sinstorfer Kirchweg (345), in der NVZ jeweils abwechselnd alle 30 Min. zu beiden Zielen.

Leider glaube ich, dass Hochbahn und HVV teilweise selbst kein attraktives (Fahrplan-)Angebot haben wollen. Stattdessen werden lieber Millionen in Elektrobusse gesteckt, obwohl man den CO2-Ausstoß genauso senken könnte, wenn man das Geld in einen Angebotsausbau steckt und damit Autofahrten einspart - was aus meiner Perspektive einen deutlichen Mehrnutzen für alle Hamburger hätte - die staugeplagten Autofahrer genauso wie die ÖPNV-Nutzer. Aber damit wird es jetzt sehr off-topic...

Zitat
Tom81
Aber mittlerweile hat man bei der 343 teilweise in Fleestedt keine vernünftigen Anschlüsse, und der Bahnhof Maschen wird überhaupt nicht mehr bedient (off-topic, aber trotzdem: Warum eigentlich? Ist die Brücke über der Güterbahnhof nicht mehr tragfähig genug für das Gewicht eines Stadtbusse??)

Die Decaturbrücke ist seit Herbst 2016 wegen Problemen mit der Statik für jeglichen Verkehr gesperrt. Der Bf. Maschen ist nur noch über einen großen Umweg via Meckelfeld oder Stelle erreichbar, der Bf. Meckelfeld ist die bessere Alternative und wurde vermutlich nur ausgewählt um Maschen überhaupt einen Bus zur RB zu stellen. Der Bf. Maschen könnte aktuell höchstens durch die 548 angefahren werden, der Bedarf geht allerdings wohl gegen 0. Die Brücke muss abgerissen werden und ob eine neue gebaut wird steht noch nicht fest. Vielleicht beschäftigt man sich auch nochmal mit der Verlegung des Bf. Maschen auf die Westseite.


Was die Durchbindung der 343 angeht, die Idee ist tatsächlich recht interessant. Allerdings braucht die 345 6 Minuten länger zum Bf. Harburg als die M14. In Harburg Rathaus ist man mit der 345 schneller.