Liebe Leute,

die 'Beförderungspriorität' "Rollstuhl vor als Kinderwagen befördern und Kinderwagen vor Fahrrad" in den dafür freigegebenen Bussen und die Diskussionen darüber sind alt; die möchte ich nicht wieder aufwärmen.

Am Donnerstag Abend verweigerte mir jedoch der Busfahrer, im letzen Bus meiner Hochbahn-Linie (auf der Fahrradmitnahme erlaubt ist), die Fahrrad-Mitnahme mit der Begründung, dass ein Kinderwagen im Bus sei. Der Bus aber war mit nur ca. 10 Fahrgästen relativ leer, und bei der "Kinderwagen" war sehr schmnal/klein (ein "Buggy", in dem das Kind sitzt, nicht liegt), so dass mein Fahrrad ohne jedes Platzproblem daneben Platz gehabt hätte. Ich entgegnete daher, dass doch aber Platz genug vorhanden sei, für Kinderwagen und Fahrrad, aber der Fahrer antwortete kurz "Nein. Sicherheitsgründe.", schloss die TÜr und fuhr ab.

Aus meiner Sicht war dies jedenfalls sehr ärgerlich, da es (wie gesagt) der letzte Bus war, und es außerdem geregnet hat -- zwar nur Nieselregen, aber als ich 30 Min später zu Haus war, war ich doch sehr nass.

Was mich interessieren würde, und worum ich die Mitlesenden um Antwort bitte: Ist das richtig? Und: Was sind das für "Sicherhheitsgründe", die dagegen sprechen, einen (kleinen) Kinderbuggy und ein Fahrrad zugleich zu transportieren? Ist das z.B. eine Frage des Versicherungsschutzes im Falle eines Unfalls, bei dem etwa das Kind zu Schaden käme? (Aber auch das ist mir kaum verständlich, da ich die Situation für nicht weniger sicher/gefährlich halte, als wenn zwei Fahrräder oder drei Kinderwagen oder auch zwei Rollstühle zugleich befördert werden.)

Viele Grüße!
PJG



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.07.2005 09:58 von PJG.

Also ich finde das eine Sauerei - genauso wie wenn der Fahrer bei nem leeren Bus mit Sperrzeiten daher kommt.

Außerdem sollte man sein Fahrrad während der Fahrt gefälligst festhalten!

Gruß
Kevin

[www.ratzeburgbus.de]

maraxla26 schrieb:
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> Also der Busfahrer hat Dienstlich RICHTIG
> gehandelt! Menschlich gesehen...

Was heißt hier Menschlich gesehen... Möchte dich mal als Vater erleben, wenn durch eine Vollbremsung das Fahrrad in,auf bzw.gegen den Kinderwagen knallt und dann dein Kind schwerverletzt wird.
Solche Leute schreien doch als erste der böse Busfahrer hätte das Fahrrad nicht mitnehmen dürfen usw.bla bla bla

Wenn ein Kinderwagen oder Rolli im Bus ist kommt ein Fahrrad nicht mit.Egal ob es der letzte Bus ist oder nicht.

Vorschriften sind dafür da eingehalten zu werden sonst ist das Fahrpersonal immer der Dumme.

Gruß Chris







1 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.07.2005 14:13 von Chris.

maraxla26 schrieb:
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> Chris, also wenn es der Letzte Bus ist, was um
> himmelswillen macht den ein KINDERWAGERN MIT EINEM
> SITZENDEN KIND dort im Bus

Ah. Das hab ich gar nicht geschrieben in meinem Text oben:
Das Kind saß gar nicht im Kinderwagen. Sondern auf dem Schoß der Mutter auf dem Zweier-Sitzplatz, der auf der linken Seite an die "Freifläche" an der hinteren Tür angrenzt.

Wie gesagt -- Sicherheitstechnisch aus meiner Sicht schwer nachvollziehbar. Ich verstehe aber vollkommen, Björn, dass der Busfahrer im Sinne der Dienstvorschrift im Recht ist. Dennoch bin ich überzeugt, dass (gerade wo der Bus recht leer und das Kind nicht im Wagen war) eine flexiblere Dienstvorschrift (unabhängig von der Frage des Fingerspitzgefühls) für die Hochbahn und ihrer Darstellung als moderner, freundlicher Dienstleister mehr nützen würde, als manch teure Imagekampange.

Und... ich war richtig übel gelaunt, als ich Donnerstag entsprechend nass und spät endlich zu Hause war. Aber das hat sich inzwischen wieder gebessert. :))

Viele Grüße!
PJG



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.07.2005 10:50 von PJG.

maraxla26 schrieb:
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[...]
> Stell dir vor das Fahrad kippt auf das/ein Kind
> durch die größe des Kindes und Fahrades sind die
> evtl. Verletzungen erheblich größer!

Der Radfahrer muss sein Gefährt festhalten. Übrigens auch die Kinderwagenschieber, wenn die "Feststellbremse" nicht funktioniert.

> Außerdem können Fahrräder fahren! Auch bei Regen!

Meines konnte es neulich nicht mehr. Egal, ob Regen oder nicht. Und wenn ich nicht so nahe an meiner Wohnung gewesen wäre, wäre ich damit auch in den Bus eingestiegen.

Da es offiziell heißt "solange Platz ist"... ein Fahrrad und ein Kinderwagen können sich leicht arrangieren. Sehr leicht.

Viele Grüße,

Eisenbahn-Mausi

maraxla26 schrieb:
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[...]
> Ich bin sowiso dafür das ein Radfahrer sein Fahrad
> an eine Haltestange anschließt, denn kann auch
> nicht mehr so viel Passieren!

Auf gar keinen Fall anschließen, das ist eine ganz üble Unsitte von Radlern, die zu faul sind!

Ein Rad ist in den engen Räumlichkeiten Öffentlicher Verkehrsmittel ziemlich sperrig und ein potentielles Ärgernis. Es darf keinesfalls irgendwo angeschlossen werden, egal ob Bus oder U- oder S-Bahn, damit es schnell aus dem Weg geräumt werden kann, wenn es jemandem den Weg versperrt. Vom Fluchtweg ganz zu schweigen...

Viele Grüße,

Eisenbahn-Mausi (Radfahrerin)

Chris schrieb:
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> Was heißt hier Menschlich gesehen... Möchte dich
> mal als Vater erleben, wenn durch eine
> Vollbremsung das Fahrrad in,auf bzw.gegen den
> Kinderwagen knallt und dann dein Kind
> schwerverletzt wird.
> Solche Leute schreien doch als erste der böse
> Busfahrer hätte das Fahrrad nicht mitnehmen dürfen
> usw.bla bla bla

Und wenn im vollen Bus die stehende Person sich bei einer Vollbremsung nicht halten kann (schon bei normalen harten Bremsungen u.U. schwierig) und auf den Kinderwagen knallt? Menschen sind i.d.R. schwerer als Fahrräder (wenn auch weicher).

Simon

BTW: Habe ich schonmal angemerkt, daß diese Dreirad-Kinderkarren für Busse nicht tauglich sind?