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Stadtbahn Lübeck
geschrieben von Asimov 
Stadtbahn Lübeck
23.03.2007 17:36
Bekannterweise hat sich Lübeck ja dem verherrenden Norddeutschen Trend angeschlossen und in der Nachkriegszeit seine Straßenbahnen der Heligen Kuh Auto geopfert. In Kiel ist man mittlerweile zumindest soweit aufgewacht, das man dies als einen Fehler erkannt und mit den Planungen für ein modernes Stadtbahnnetz begonnen hat. Doch wie sieht das in Schleswig Holsteins zweitgrößter Stadt aus? Ich habe an verschiedenen Stellen gelesen, das es von Pro Bahn und den Grünen Vorschläge zu dem Thema gibt, aber leider nirgendwo Details (ZB Kartenmaterial uä) dazu finden können.

Wer hat Material/Quellen zu dem Thema?
Wie ist ganz allgemein eure Meinung dazu?
Ich freue mich auf eine (hoffentlich sachliche) Diskussion.
Wir sind uns wohl einig, daß es keinen Sinn hat, das Alte wieder im Originalzustand herbeizuschaffen.
- als hätte es seit 50 Jahren nur Abreißenswertes gegeben -

Eine wie auch immer aussehende "Straßenbahn" würde heute anderen Vorschriften unterliegen als in den Fünfzigern.
Obwohl (oder vielleicht gerade WEIL...) ich in HH wohne, ist Lübeck meine Lieblingsstadt.

In Eichholz am Teich hatte ich mal ein Zimmerchen...
Darf man dieser Stadt und ihren empfindlichen denkmalgeschützten Gebäuden samt Höfen zumuten, daß das Zentrum durch Buddeleien jahrelang hinter Bauzäunen verschwindet?

Einwohner und Touristen lieben diese Stadt und halten sich dort gern auf.
Ich glaube, "Verzicht" wäre hier ein Gewinn.

Was Kiel und andere Städte mit ihren freien Stadträumen anfangen, ist eine ganz andere Geschichte.

Träumen, das bringt mitunter Schöpferisches hervor, zerplatzende Illusionen nur Bitterkeit...

Freundliche Grüße
Heinz
Heinz Lindemann schrieb:
-------------------------------------------------------
> Wir sind uns wohl einig, daß es keinen Sinn hat,
> das Alte wieder im Originalzustand
> herbeizuschaffen.
> - als hätte es seit 50 Jahren nur Abreißenswertes
> gegeben -
>
> Eine wie auch immer aussehende "Straßenbahn" würde
> heute anderen Vorschriften unterliegen als in den
> Fünfzigern.
> Obwohl (oder vielleicht gerade WEIL...) ich in HH
> wohne, ist Lübeck meine Lieblingsstadt.
>
> In Eichholz am Teich hatte ich mal ein
> Zimmerchen...
> Darf man dieser Stadt und ihren empfindlichen
> denkmalgeschützten Gebäuden samt Höfen zumuten,
> daß das Zentrum durch Buddeleien jahrelang hinter
> Bauzäunen verschwindet?
>
> Einwohner und Touristen lieben diese Stadt und
> halten sich dort gern auf.
> Ich glaube, "Verzicht" wäre hier ein Gewinn.
>
> Was Kiel und andere Städte mit ihren freien
> Stadträumen anfangen, ist eine ganz andere
> Geschichte.
>
> Träumen, das bringt mitunter Schöpferisches
> hervor, zerplatzende Illusionen nur Bitterkeit...
>
> Freundliche Grüße
> Heinz

Das Bauarbeiten unannehmlichkeiten bedeuten ist unvermeidlich und unbstritten, tut aber aber nichts zur Sache. Es kann doch kein Argument sein, das eine Stadt auf die Vorteile einer Baumassnahme verzichtet, bloß weil während der Umsetzungsphase ein paar Einschränkungen für die Anwohner auftreten.
Und was die Touristen und die historische Altstadt angeht:

Gerade deswegen! Heute rollen endlose Kolonnen von Bussen quer durch die Altstadt, an diversen Ecken verschandeln Parkhäuser das Stadtbild und die wenigen Straßen die für Autos freigegeben sind, sind permanent voll und eine ständige Lärm- und Abgasquelle. Selbst die sonst so Autofahrerfreundlichen Einzelhändler in Lübeck fordern zB das die Königsstraße endlich für PKW's gesperrt wird.
Was für ein Segen wäre da eine moderne Stadtbahn die mit leisen, komfortablen Zügen eine weitgehend Autofreie Altstadt erschließt, die die Pendler aus den Randbezirken und Vororten bequem und schnell zur Arbeit bringt, die den Touristen ein bequemes "Erfahren" der Stadt ermöglicht usw usw usw. Es kommt doch nicht von ungefähr, das überall auf der Welt solche Systeme gebaut werden, und das durchaus auch in historischen Altstädten, vor allem in Frankreich. Die Darstellung, ein Verzicht auf einen modernen ÖPNV könnte ein Gewinn für eine Stadt sein, entbehrt da doch nicht einer gewissen Komik.
Von den endlos-Themen Treibhaus-Effekt, Oil-Peak, Feinstaub uä und den katastrophalen Perspektiven für Städte, die immer noch auf den MIV als Primärverkehrsträger setzen werde ich jetzt gar nicht erst anfangen, die Fakten sollten mittlerweile jedem bekannt.
Re: Stadtbahn Lübeck
23.03.2007 21:30
Möglich wäre es z.B. von Schlutup über Eichholz eine S-Bahnverbindung nach Lübeck Hbf einzurichten, wenn dann z.B. 628/928 eingesetzt würden käme man mit kurzen aber relativ kostengünstigen Bahnsteigen aus. Allerdings ist die Strecke eingleisig und deshalb sind nur lange Takte möglich.

Ferne wäre eine Anbindung des Lübecker Flughafens Blankensee sinnvoll und auch relativ kostengünstig möglich.

Das wären 2 Beispiele die im Rahmen des machbaren liegen, eine neue Stadtbahn/Straßenbahn zu errichten ist angesicht der Kosten wohl illusorisch.

Gruß
Grisu
Re: Stadtbahn Lübeck
24.03.2007 03:54
Grisu schrieb:
-------------------------------------------------------
> Möglich wäre es z.B. von Schlutup über Eichholz
> eine S-Bahnverbindung nach Lübeck Hbf
> einzurichten, wenn dann z.B. 628/928 eingesetzt
> würden käme man mit kurzen aber relativ
> kostengünstigen Bahnsteigen aus.

Möglich wäre das wohl schon, aber wenig sinnvoll leider auch. Die Strecke ist etwa doppelt so lang wie die derzeitige Busanbindung nach Schlutup und führt dabei auch noch sowohl an der Innenstadt als auch an nahezu sämtlichen Siedlungsschwerpunkten vorbei. Nicht einmal der Bahnhof St.Jürgen könnte angefahren werden, da sich die Strecke schon vorher verzweigt. Dazu kommt, daß die Strecke ziemlich schlecht ausgebaut ist, ich habe selten einen Zug mit mehr als 30 km/h gesehen. Außerdem ist inzwischen durch den neuen Hafen in Schlutup auch ein gewisser Güterverkehr zu verzeichnen, der die eingleisige Strecke schon ordentlich auslastet. Im alten Bahnhof Schlutup muss auch noch Kopf gemacht werden, auch keine Entlastung der Strecke. Immerhin können die Güterzüge inzwischen wohl komplett in einem Rutsch aufs Hafengelände fahren, so daß das mehrmalige Rangieren über die Mecklenburger Straße entfällt.

> Ferne wäre eine Anbindung des Lübecker Flughafens
> Blankensee sinnvoll und auch relativ kostengünstig
> möglich.

Die wird ja sicher auch in absehbarer Zeit kommen, nachdem die Standortfrage wohl allmählich zugunsten der Nähe zum heutigen Terminalgebäude entschieden sein dürfte.


> Das wären 2 Beispiele die im Rahmen des machbaren
> liegen, eine neue Stadtbahn/Straßenbahn zu
> errichten ist angesicht der Kosten wohl
> illusorisch.

Immerhin wurden ja einige Straßen mal mit Trassenfreihaltungen geplant, allen voran die Brandenbaumer Landstraße (allerdings schon in den 1950er-Jahren). Auch für den Hochschulstadtteil war mal vorgesehen, die Erschließung über die Berliner Allee so auszulegen, daß man problemlos noch eine Straßenbahn auf eigenem Gleiskörper dazu bauen könnte. Aber wenn ich mir das jetzt in local.live.com so anschaue, wurde das wohl eher nicht realisiert.

Was die Einbindung in die Altstadt angeht: da gibt es inzwischen durchaus sehr behutsame Lösungen, wie man in zahlreichen historischen Altstädten sehen kann. Das würde schon gehen. Im übrigen habe ich hier auch eine spannende städtebauliche Studie herumliegen, die eine Unterpflasterstraßenbahn in der Innenstadt vorschlug / untersuchte. Ist allerdings schon ein paar Jahre alt - so aus der Zeit kurz nach dem zweiten Weltkrieg, aber in wesentlichen Teilen durchaus eher der behutsamen Stadterneuerung als den damals sonst eher üblichen modernen planerischen Leitbildern verpflichtet.

Asimov schrieb:
-------------------------------------------------------
> Heinz Lindemann schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Wir sind uns wohl einig, daß es keinen Sinn
> hat,
> > das Alte wieder im Originalzustand
> > herbeizuschaffen.
> > - als hätte es seit 50 Jahren nur
> Abreißenswertes
> > gegeben -
> >
> > Eine wie auch immer aussehende "Straßenbahn"
> würde
> > heute anderen Vorschriften unterliegen als in
> den
> > Fünfzigern.
> > Obwohl (oder vielleicht gerade WEIL...) ich
> in HH
> > wohne, ist Lübeck meine Lieblingsstadt.
> >
> > In Eichholz am Teich hatte ich mal ein
> > Zimmerchen...
> > Darf man dieser Stadt und ihren
> empfindlichen
> > denkmalgeschützten Gebäuden samt Höfen
> zumuten,
> > daß das Zentrum durch Buddeleien jahrelang
> hinter
> > Bauzäunen verschwindet?
> >
> > Einwohner und Touristen lieben diese Stadt
> und
> > halten sich dort gern auf.
> > Ich glaube, "Verzicht" wäre hier ein Gewinn.
> >
> > Was Kiel und andere Städte mit ihren freien
> > Stadträumen anfangen, ist eine ganz andere
> > Geschichte.
> >
> > Träumen, das bringt mitunter Schöpferisches
> > hervor, zerplatzende Illusionen nur
> Bitterkeit...
> >
> > Freundliche Grüße
> > Heinz
>
> [Sinnvolles zur Sache]

Herzallerliebste/r "Asimov",

Bitte achte verstärkt darauf, richtig zu zitieren.

Es nervt nämlich (sicherlich nicht nur mich), in Deinen Beiträgen immer erst nochmal das Vorstehende lesen zu müssen, bevor Deine Antwort kommt.

Man kann Textpassagen, auf die man sich nicht bezieht, löschen (findige Computerarchitekten haben auf den Tastaturen sowohl eine BS-Taste wie auch eine DEL-Taste untergebracht) - oder man unterbricht ein Zitat, in dem man einfach ein paar Leerzeilen und seinen Kommentar einfügt.

Ich habe bewußt diesen Beitrag mit Deinem Komplett-Zitat Des Heinz-Lindemann-Beitrages eröffnet - welcher direkt über Deinem steht, man es also sehr kurz vorher alles schon mal gelesen hat.

Bitte beachte dies nicht als Rüge, sondern lediglich als Kritik...

Gruß Ingo



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.03.2007 12:35 von INW.
Re: Stadtbahn Lübeck
02.04.2007 20:18
Auch wenn ich selbst nicht an eine Realisierung glaube, wäre eine Stadt-/Strassenbahn sicher eine verkehrspolitisch sinnvolle Alternative zum hochdefizitären "Nur-Bus-Betrieb" wie er jetzt stattfindet. Eine Anbindung Schlutups wäre wenn überhaupt nur sinnvoll entlang der Wesloer Landstrasse. Zudem verschliesst der neue Herrentunnel jede finanziell tragbare Anbindung der Stadtteile nördlich der Trave (v.a. Kücknitz / Siems / Herrenwyk etc.) und Travemünde kann durch einen verbesserten RB-Betrieb ohnehin besser angebunden werden.

Möglich Endpunkte der Linien wären meines Erachtens (von Nord nach Süd im Uhrzeigersinn)
- Bad Schwartau über Schwartauer Allee (bis Markt?)
- Marli über Arnimstr. und/oder Schlutuper Str. (bis Bereich Wesloer Brücke?)
- Eichholz über Brandenbaumer Landstr. (bis Bereich Behaimring?)
- Strecknitz über Ratzeburger Allee (bis Uniklinik?/ Fachhochschule?/ Hochsschulstadtteil?)
- Moisling über Moislinger Allee??? / Ziegelstr.(bis Andersenring?)
- Stockelsdorf über Fackenburger Allee (bis Marktplatz?).

Dies nur einmal als Diskussionsgrundlage. Ach ja: durch die Altstadt z.B. von Nord nach Süd über Gr. Burgstr.- Königstr. - Mühlenstr.
Von West nach Ost über Holstenstr. - Kohlmarkt - Wahmstr.-Krähenstr.
Keine Frage, dass die Altstadt das Nadelöhr ist, dass einer äußerst kreativen Lösung bedürfte im zugegebenermaßen unwahrscheinlichen Fall einer Realisierung.
Re: Stadtbahn Lübeck
03.04.2007 08:07
Interessanter Vorschlag, er zielt aber eher auf eine klassische Straßenbahn ab und ignoriert das bestehende Bahnnetz. Eine moderne Stadtbahn zeichnet es ja gerade aus, das die bestehenden Strukturen so weit möglich sinnvoll genutzt werden.

Ein Startnetz unter benutzung der bestehenden Bahnstrecken könnte etwa so aussehen (Nicht alle Haltestellen aufgelistet):

Bad Oldesloe - Moisling - HB - Kücknitz - Travemünde
Neustadt - Timmendorf - HB - St.Jürgen - Schönberg - Grevesmühlen
Eutin - Bad Schwartau - HB - Flughafen - Ratzeburg - Zarrentin - Hagenow

Weitere Ausbaustufen:

Als Mischstrecke, die zumindest teilweise auf bestehenden Gleisen fährt:

HB - Genin - FH - Universität - Groß Grönau

Als "klassische" Straßenbahnen, ausserhalb der Altstadt auf eigenen Trassen:

Stockelsdorf - ZOB - Altstadt - Marli - Schlutup
Gothmund - Gustav Radbruch Platz - Altstadt - St- Jürgen - Universität - Flughafen
Herrnburg - Eichholz - Altstadt - ZOB - Buntekuh - CITTI-Park


Ich arbeite zZ daran, das grafisch darzustellen, sieht aber noch nicht wirklich präsentabel aus, ausser Paint hab ich im Moment leider nichts an Software auf der Platte, für Tips in der Hinsicht wäre ich dankbar.
Re: Stadtbahn Lübeck
03.04.2007 12:16
Asimov schrieb:
-------------------------------------------------------
> Interessanter Vorschlag, er zielt aber eher auf
> eine klassische Straßenbahn ab und ignoriert das
> bestehende Bahnnetz.

Ich denke, für Lübeck wäre das auch die sinnvollste Vorgehensweise. Das derzeitige Busnetz ist meines Erachtens schon nicht so schlecht, was die Verbindungen von der Innenstadt in die Stadtteile angeht. Natürlich mit dem Nachteil, daß sie eben auch die stark belasteten Hauptstraßen nutzen und damit verspätungsanfällig werden.

Bestehende Bahnstrecken werden sich nur mit erheblichem Aufwand sinnvoll in das Netz integrieren lassen. Zum einen ist das Lübecker Bahnnetz doch recht stark auf den Hafengüterverkehr ausgerichtet, zum anderen liegt der Bahnhof gerade zur Innenstadt doch eher ungünstig, so daß Innenstadtbesucher zunächst mit dem Bus (oder einer Straßenbahn) zum Bahnhof fahren müssten.

> Bad Oldesloe - Moisling - HB - Kücknitz -
> Travemünde
> Neustadt - Timmendorf - HB - St.Jürgen - Schönberg
> - Grevesmühlen
> Eutin - Bad Schwartau - HB - Flughafen - Ratzeburg
> - Zarrentin - Hagenow

Diese Strecken halte ich insgesamt für sinnvoll, allerdings eher als Regionalbahnlinien, die die bisherigen RE/RB-Linien verstärken. Mit sprintstärkeren Triebwagenzügen könnte man sicher ein paar weitere Stationen einrichten und auf einen Halbstundentakt verdichten. (Was ja beides auch in Planungen der LVS angedacht wird.) Problem dabei sind allerdings noch die knappen Kapazitäten: viele Strecken sind nur eingleisig und/oder haben teilweise erheblichen Güterverkehr, der tendenziell eher an Bedeutung gewinnen wird.

> HB - Genin - FH - Universität - Groß Grönau

Auch hier das Problem: Umwegfahrt. Man müsste die Ratzeburger Allee weiterhin mit Bussen bedienen, dabei ist sie für das Hauptverkehrsaufkommen verantwortlich. Und ob Groß Grönau das nötige Verkehrsaufkommen hat, um eine Stadtbahnanbindung zu bekommen?

> Als "klassische" Straßenbahnen, ausserhalb der
> Altstadt auf eigenen Trassen:
>
> Stockelsdorf - ZOB - Altstadt - Marli - Schlutup
> Gothmund - Gustav Radbruch Platz - Altstadt - St-
> Jürgen - Universität - Flughafen
> Herrnburg - Eichholz - Altstadt - ZOB - Buntekuh -
> CITTI-Park

Auch bei Herrnburg, Schlutup und Gothmund frage ich mich auch, ob sich eine Stadtbahn bis hier her lohnt. Sind doch teilweise recht lange Abschnitte (gerade nach Schlutup), die für eher kleine Siedlungen gebaut werden müsste.

Auch Arne Opitz hat sich auf seiner Website jüngst mit dem Thema beschäftigt: [mobihl.de] (Datum beachten)


> Ich arbeite zZ daran, das grafisch darzustellen,
> sieht aber noch nicht wirklich präsentabel aus,
> ausser Paint hab ich im Moment leider nichts an
> Software auf der Platte, für Tips in der Hinsicht
> wäre ich dankbar.

Es sollte auf jeden Fall ein vektororientiertes Zeichenprogramm sein, damit Du einmal gezeichnete Linien, Schriften, Haltestellensymbole etc auch noch leicht verschieben kannst. Mit Paint ist, was einmal gezeichnet ist, ja ziemlich fix und kann nur in der Hintergrundfarbe wegretouchiert und neu gezeichnet werden. Inkscape ist da wohl die beste, da kostenlose Wahl. [de.wikipedia.org] (mit Links zu Downloads und Anleitungen, ist aber fast intuiitiv zu bedienen)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.04.2007 12:18 von Lopi2000.
Re: Stadtbahn Lübeck
05.04.2007 21:48
Ich denke mal von Schlutup wäre es ohne großen Aufwand möglich einen Zugverkehr zu organisieren. Schlutup ist nicht gerade klein, und das es etwas abseits liegt braucht der Bus auch 35 min zum Hbf. Kleine Haltepunkte z.B. in Schlutup (Hbf), Schlutuper Tannen, Wesloe (Obi), Brandenbaum, Eichholz wären kostengünstig zu errichten und könnten gut angenommen werden. Kleine spurtstarke Triebwagen wären ideal.
Wenn dann noch Stadtwerke Fahrscheine im Zug gelten würde wäre es ideal.
Leider ist ja die DB aus der TG Lübeck ausgestiegen.

Das wird wohl nichts werden,aber man wird ja mal träumen dürfen :)

Gruß
Grisu
Re: Stadtbahn Lübeck
19.06.2007 12:52
Zitat

Für weitere Bahnhaltepunkte, z. B. am Flugplatz Blankensee, im Hochschulstadtteil und im Bereich Dänischburg/Sereetz, und zusätzliche Verknüpfungspunkte zwischen Bus und Bahn könne so eine wesentliche Voraussetzung geschaffen werden. "Unser Ziel ist es, auf der Basis des vorhandenen Schienennetzes den Einstieg zu finden für ein Stadtbahn-Angebot in der Region Lübeck, das jederzeit schrittweise bedarfsgerecht weiterentwickelt werden kann."

Quelle: [www.hl-live.de]

Das macht dann nmit den Grünen schon mal 2 Parteien, die sich für das Thema stark machen. Und in Anbetracht der raschen Fortschritte die das Projekt in Kiel macht, kann ich mir gut vorstellen, das es hier in Lübeck schon bald aus purem Stolz (Was die könnne, können wir schon lange, so eine traditionelle Rivalität hat schon was...) angegangen wird.
Re: Stadtbahn Lübeck
21.06.2007 08:14
Also ich denke mal das wird so schnell nichts.

Lübeck ist pleite !

Allen die da über Straßenbahnen, Stadtbahnen oder sonst was weiter diskutieren wollen möchten sich folgende derzeitge Situation verinnerlichen:

Mittlerweile wurde aus Kostengründen sogar das ASTI-Projekt (Anruf Sammeltaxi) eingestellt. Das heist abends die letzte Sternfahrt ab ZOB ist um 0:20 und dann fährt der nächste Bus erst wieder um 4:30.

Die Busverbindung von Schlutup nach Selmsdorf wird nur noch mit einem Kleinbus von Dahmetal bedient.

Die Taktungen der Busse werden vergrößert, Linien eingestellt oder gekürzt...
u.a. auch weil sich die Umlandgemeinden nicht an den Kosten beiteiligen. Gerne wird in Herrnburg der Stadtwerkebus genommen aber zahlen soll das doch bitte Lübeck, ähnlich sieht es mit Selmsdorf aus.

Angesicht dieser Tatsache halte ich eine weitere Diskussion über eine Straßenbahn/Stadtbahn für sinnlos. Lübecks Nahverkehr hat andere, größere Probleme.

Gruß
Grisu
Re: Stadtbahn Lübeck
21.06.2007 15:54
MOIN,

außerdem ist laut Fahrplanbuch die Taktausdehnung ja eine Fahrgastanpassung.
Dem Stadtverkehr laufen die Kunden weg, was ja auch bei dem Takt und Service kein
Wunder ist.

Gruß Roland
Re: Stadtbahn Lübeck
21.06.2007 20:08
Den Kunden die auf den Stadtbus angewiesen sind bleibt keine Alternative, auf der anderen Seite was soll die Stadtwerke machen, die Quersubvention aus den Gewinnen von Strom, Gas und Wasser ist heute leider nicht mehr möglich.
Die Stadt hat halt kein Geld und ein ÖPNV ist in Lübeck noch nie kostendeckend gewesen.
Wenn an den Einnahmen nichts zu ändern ist muß man halt die Ausgaben reduzieren.

Ich persönlich würde erst mal die Umlandgemeinden, die von der SL profitieren mehr zur Kasse bitten. Es kann nicht sein das die Busse quasi für lau nach Hernburg fahren.

Gruß
Grisu
Re: Stadtbahn Lübeck
25.06.2007 03:43
Grisu schrieb:
-------------------------------------------------------
> Den Kunden die auf den Stadtbus angewiesen sind
> bleibt keine Alternative, auf der anderen Seite
> was soll die Stadtwerke machen, die Quersubvention
> aus den Gewinnen von Strom, Gas und Wasser ist
> heute leider nicht mehr möglich.
> Die Stadt hat halt kein Geld und ein ÖPNV ist in
> Lübeck noch nie kostendeckend gewesen.
> Wenn an den Einnahmen nichts zu ändern ist muß man
> halt die Ausgaben reduzieren.

Ich denke, die derzeitige stiefmütterliche Behandlung des ÖPNV in Lübeck ist weniger eine Frage der Finanzen sondern eher des politischen Willens.

Leider hat man es versäumt, auf die nicht mehr mögliche Quersubventionierung vom Strom zum Verkehr innerhalb des SL-Konzerns, eine Antwort zu finden. Ein flächendeckender ÖPNV ist nicht ohne Zuschüsse zu erreichen, die übliche Verfahrensweise sind Ausschreibungen und/oder Verkehrsverträge zwischen Stadt und Verkehrsbetrieben. Das geht sowohl mit den bestehenden (halbprivatisierten) Eigenbetrieben als auch mit privaten Busunternehmen. Dazu ist es in Lübeck jedoch bisher nicht gekommen, man läßt sich lieber vom Stadtverkehr überraschen, wie hoch die Verluste mal wieder ausfallen.

> Ich persönlich würde erst mal die Umlandgemeinden,
> die von der SL profitieren mehr zur Kasse bitten.
> Es kann nicht sein das die Busse quasi für lau
> nach Hernburg fahren.

Das ist ja auch nicht der Fall, mit den in den letzten Jahren neu angebundenen Gemeinden und Kreisen gibt es ohnehin konkrete Verträge, die auch die Finanzierung regeln. Selmsdorf zahlt 50.000 Euro pro Jahr, Lüdersdorf (für Herrnburg) 60.000 Euro pro Jahr und Klein Wesenberg 22.000 Euro pro Jahr. Lüdersdorf diskutiert dabei offenbar sogar gerade eine Verlängerung der Linien 5 bis nach Wahrsow.

Auch die übrigen Gemeinden bzw. Kreise zahlen Geld an den Stadtverkehr und zwar als Zuschüsse für die Schülerbeförderung, um die 250 Euro pro Schüler und Jahr. Im Kreis Herzogtum Lauenburg sind das z.B. um die 800 Schüler in Groß Grönau und Krummesse, wobei ja Krummesse ohnehin teilweise zu Lübeck gehört, macht also rund 200.000 Euro, die es vom Kreis gibt.

Für Ostholstein habe ich keine Zahlen gefunden, aber es wird ähnlich sein. Insgesamt sind es jeweils zwischen 0,90 und 1,40 Euro pro gefahrenem Kilometer laut aktuellem Fahrplan, wenn man das mit den ca. 1,60 Euro, die die Autokraft jüngst in der Ausschreibung in Trittau erzielt hat, vergleicht, kein wirklich schlechter Preis.

Allerdings bringt es ohnehin nicht viel, großartig auf das Umland zu schielen, dort werden nämlich nur rund 10% der Fahrleistungen erbracht. Vor allem in Bad Schwartau mit 3,5%, in Stockelsdorf, Ratekau (Sereetz) und Groß Grönau sind es 1-2%, in Krummesse, Klein Wesenberg, Lüdersdorf und Selmsdorf unter 1%.

Mehr Zahlen dazu gibt es hier zu sehen: [spreadsheets.google.com] Ich habe sie aus dem aktuellen Fahrplan (ergänzt um Entfernungsangaben aus Google Earth) zusammengestellt.
Re: Stadtbahn Lübeck
25.06.2007 13:53
Nun ja - gerade Bad Schwartau z.B. ist ne Gemeinde, die gerne schreit, wenn der Stadtverkehr dort nicht mehr so fährt, wie sie es gerne wollen aber m.W. ist das genau wie in Stockelsdorf mit der Kostenbeteiligung eher mau. Ob sich das inzwischen geändert hat weiss ich nicht aber die Umlandgemeinden, die ansonsten gerne auf Lübeck rumhacken sind eben ausser mit diesem kleinen Obulus nicht wirklich stark am Stadtverkehr beteiligt. Da sind andere dann schon eher ein bißchen mehr betroffen.

Aber auch heute finde ich, dass durchaus noch Optimierungspotential da wäre aber leider ist man da nicht wirklich konsequent! Leider
Re: Stadtbahn Lübeck
08.07.2007 17:37
Dazu gilt es aber auch zu berücksichtigen, daß es in Bad Schwartau und anderen Gemeinden schon erhebliche Effizienzsteigerungen im Busnetz gibt. Rund 90% der sehr schwach ausgelasteten Fahrten (durchschnittlich unter 10 Fahrgäste pro Fahrt) finden in Lübeck statt.

Dies betrifft vor allem die gut angebundenen Gewerbegebiete Roggenhorst/Padelügge und Hinter den Kirschkaten, zu deren Erschließung die Linien 2,15,16 und 21 täglich um die 1.000 Kilometer mit eher leeren Bussen zurücklegen. Würde man das Ganze unter rein betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachten, müssten diese Abschnitte stillgelegt werden bzw. auf einzelne Fahrten zum Arbeitsbeginn und -ende zusammengestrichen werden.

Ebenso sind auch etliche in den letzten Jahren neu eingerichtete Abschnitte nicht sonderlich effektiv (z.B. Linie 1 zum Heiweg, Linie 3 durch die Finnlandsiedlung, Linie 19 zum Grillenweg), hier hat man dennoch die Verlängerung bestehender Buslinien als Anbindung gewählt. Vergleichbare Abschnitte werden z.B. in Bad Schwartau (Linie 18) oder Selmsdorf (Linie 12) deutlich seltener und nur mit Linientaxen angebunden. Wollte man hier ein betriebswirtschaftlich sinnvolles Angebot schaffen, gäbe es wohl ganztags ein Linientaxi Wesloer Brücke-Heiweg/Kirschenallee-An den Schießständen-Eichholz-Finnlandsiedlung-Herrnburg und nur einzelne Schülerfahrten auf diesen Abschnitten mit Busbedienung.

Nur würde eine solche Vorgehensweise natürlich dem "Gesamtsystem Busverkehr" eher schaden, weil zusätzliche Umsteigevorgänge nicht sonderlich geschätzt werden. Insofern ist das bisherige Vorgehen verkehrspolitisch schon sinnvoll, nur müssen die entstehenden Kosten eben auch politisch getragen werden.
Re: Stadtbahn Lübeck
10.07.2007 14:01
Rein wirtschaftlich gesehen ist der Nahverkehr wohl nirgens kostendeckend, allerdings sollten die "Stadtwerkebusse" wohl eher das Lübecker Stadtgebiet abdecken als sich z.B. in Mc Pomm rumtreiben, zumal dort die Bereitschaft für den Stadtverkehr zu zahlen nicht sonderlich ausgeprägt ist.

Gut finde ich meiner Meinung nach das Citti, natürlich auch im eigenen Interesse, sich an den Kosten der Linienanbindung zum Citti Park beteiligt hat. So etwas ist eine gute Sache und dieses kleine Beispiel könnte ruhig Schule machen.

Gruß
Grisu
Re: Stadtbahn Lübeck
10.07.2007 19:48
Grisu schrieb:
-------------------------------------------------------
> Rein wirtschaftlich gesehen ist der Nahverkehr
> wohl nirgens kostendeckend,

Doch, möglich ist das schon. In Großbritannien war/ist der Busverkehr teilweise so organisiert, daß es eigenwirtschaftliche Linien gibt, auf denen es ggf. sogar Konkurrenz durch mehrere Betreiber gibt. Ausschreibungen und Subventionierung sind dagegen für die Schwachlastzeiten und/oder -strecken notwendig.

So könnte man sicher auch in Lübeck Linien wie die 1, 5, 30 oder 31 komplett eigenwirtschaftlich fahren lassen, der Zuschußbedarf konzentriert sich dagegen auf schwachausgelastete Strecken / Zeiten, die man aus welchen Gründen auch immer trotzdem häufig und mit regulären Bussen bedient. In letzter Konsequenz würde eine komplette betriebswirtschaftliche Optimierung bedeuten, daß sich der Busverkehr darauf beschränkt, die Bewohner aus großen Wohngebieten zu großen Arbeitsplatzkonzentrationen oder anderen wichtigen Zielen zu befördern.

Wenn man es denn man geschafft hat, den Verkehrsbetrieb aus den Verlusten zu bringen, kann ein findiger Sparpolitiker als nächstes ja auf die Idee kommen, daß der nun auch Gewinn erwirtschaften soll. Schließlich kann es ja nicht sein, daß Fahrgäste von effektiv betriebenen Linien es mit finanzieren, daß ineffektive Linien betrieben werden - so würde ein Argument eines solchen Politikers lauten. Das jetzt aus der Auflösung von integrierten Stadtwerken aus Verkehr und Energie/Wasser vertriebene "Schreckgespenst Quersubventionierung" wäre ja auf einmal wieder da.

Letztlich sollten sich die Aufgabenträger (also die Kreise und die Stadt Lübeck) einmal genau ausrechnen lassen, wofür überhaupt welche Kosten entstehen und wo die Einnahmen herkommen, dann kann man auch mal sinnvoll diskutieren, wo man sparen kann und will und was man sich für einen verkehrspolitischen Standard gönnen möchte. Mit den derzeitigen Defiziten liegt Lübeck übrigens pro Kopf ähnlich wie Berlin.
Tach Leute, ich habe mir auch mal Gedanken gemacht und ein bisschen rumexperimentiert.

Als Grundlage dienten mir sowohl mehrere Dokumente als auch Voruntersuchungen.

Wichtig zu erwähnen wäre bei dem Plan noch, dass der ergänzende Busverkehr in Zukunft nicht mehr zentral über den ZOB läuft, sondern von den S-Bahn-Haltestellen aus die Perepherie bedient.
Hier habe ich mit 2 Systemen gearbeitet, klassische Straßenbahn und S-Bahn. Diese sind auch trassentechnisch klar getrennt. Die Straßenbahn kommt durch die Lindenarcarden auf den Bahnhofsvorplatz und geht nach einer Kurve direkt (über Konrad-Adenauer-Straße) auf den Lindenplatz zu.

Hier der Plan: [www.load.to]

Ich werde bei Gelegenheit auch mal eine Fotomontage machen.

CU BB
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