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Reaktivierung Wrist - Kellinghusen
geschrieben von Railjet 
Zitat
Glinder
Schleswig-Holstein zur Absage des Bundes zur Erhöhung der Regionalisierungsmittel

Na ja,

wenn ich das jetzt richtig lese, wurde nur eine (letzte Woche auf der Konferenz quasi spontan geforderte) Erhöhung um 1,2 Milliarden ab dem nächsten Quartal (also 2015 - 2019) abgelehnt - wen wunderts...

Viel entscheidender dürfte der letzte Absatz der Erklärung von Herrn Gatzer sein:
"Eine Einigung über die Regionalisierungsmittel will das Bundesfinanzministerium laut Gatzer nur im Paket mit anderen Bund-Länder-Finanzfragen lösen: „Die Finanzierung des SPNV kann nicht isoliert von den laufenden Gesprächen zur Neuordnung der Bund-Länder Finanzbeziehungen gesehen werden. Es macht wenig Sinn, die Frage der Revision für die Jahre ab 2015 unabhängig davon zu klären, wie es ab 2019 weitergeht. Auf dieser Basis werden wir mit den Ländern eine langfristige Lösung für die Finanzierung des SPNV entwickeln.“

Ich denke, für die Realisierung der meisten offenen Projekte (Schönberg, Fockbeck, Kellinghusen) ist einzig und allein die Dynamisierung der Regionalisierungsmittel nach 2019 entscheidend und da ist absolut noch alles offen.

Darüber hinaus weiß in diesem Moment auch noch keiner, welche Auswirkungen der neue Verteilerschlüssel für Schleswig - Holstein genau haben wird. Man wird diese neue Verteilung sicher nicht federführend angestrebt haben, wenn klar wäre das wir uns dabei nur verschlechtern.
Seit Schleswig-Holstein den Vorsitz in der VMK hatte wurde die Neuordnung der Regionalisierungsmittel angegangen und diskutiert. Der Vorschlag ist alles andere als spontan sondern nach harten Ringen enstanden. Der Osten muss seine Vorteile danach abgeben. Die Mittel laufen 2014 aus.
Zitat
Glinder
Der Vorschlag ist alles andere als spontan sondern nach harten Ringen enstanden.

Mit "quasi spontan" meine ich den Zeitpunkt, Ende 2014 noch 1.200.000.000,00 Euro mehr pro Jahr ab dem folgenden Quartal ab 2015 zu fordern. Hat da jemand im Ernst geglaubt, der Bund würde soviel Geld mal eben schnell nachreichen? Aus welchem Haushalt soll das jetzt noch kommen? Hier geht es doch wohl eher schon um eine Verhandlungsposition gegenüber dem Bund für die Zeit nach 2019.

Bevor man Bahnprojekte wegen der heutigen Meldung für praktisch beerdigt erklärt: z.B. Kiel Schönberg ist doch angeblich schon durch Einsparungen bei vergangenen Ausschreibungen komplett finanziert. O-Ton Meyer: die 30 Mio. sind nicht das Problem, sondern ob wir uns den Weiterbetrieb neuer Linien über 2019 hinaus leisten können...

Von daher ist die heutige Meldung über abgelehnte Mittelzuwächse zwischen 2015 und 2019 eigentlich ohne großen theatralischen Wert, zumal noch nichtmal klar ist ob wir mit dem neuen Verteilerschlüssel nicht sogar vor 2019 schon besser darstehen als erwartet.
Zitat
Dude
Bevor man Bahnprojekte wegen der heutigen Meldung für praktisch beerdigt erklärt: z.B. Kiel Schönberg ist doch angeblich schon durch Einsparungen bei vergangenen Ausschreibungen komplett finanziert. O-Ton Meyer: die 30 Mio. sind nicht das Problem, sondern ob wir uns den Weiterbetrieb neuer Linien über 2019 hinaus leisten können...

Eben, das Geld für die (einmaligen) Baukosten der Infrastrukturmaßnahmen wäre wohl schon vorhanden - also z.B. für das Gleis nach Kellinghusen oder RD-Seemühlen/Fockbek inklusive der Stationen. Aber für die dann nach Inbetriebnahme anfallenden ständigen Mehrkosten für die erweiterten Fahrplanangebote (Trassen- & Stationsgebühren) fehlt dann das Geld. Und da ist man in Kiel halt ehrlich und vernünftig und verfährt jetzt eben nicht nach der Methode 'was wir jetzt noch schnell bauen können, haben wir', nur um die Neubauten später nicht nutzen zu können oder an anderer Stelle Leistungen kürzen zu müssen. Es kauft sich ja auch kein normaler Mensch ein Auto, wenn er weiß, dass er anschließend kein Geld zum Tanken mehr übrig hat. Jetzt ist halt erst einmal Abwarten und Verhandeln angesagt.
und wieso ist das auf dieser Strecke ein Problem? Der Zug ist sowieso da, der Fahrer und Schaffner bezahlt, die weiteren Kosten sidn die Stromkosten. Was die Trassen- und Stationskosten angeht, wenn SH den Wiederaufbau bezahlt, dann kann doch die Bahn nicht auch noch dafür Geld verlangen?
Hallo Christian,

mit den Trassengebühren werden die laufenden Unterhaltungskosten gedeckt, wie z. B. Instandhaltung und Wartung der Gleisanlagen, Bahnübergänge, Signal- und Sicherungsanlagen.

Gruß aus Neumünster

D-Zug-Schaffner

[eisenbahn-sh.de]

[blog.eisenbahn-sh.de]
Theoretisch schon, aber ich nicht das Gefühl das die Entwicklung der Trassenkosten in den letzten Jahren der Entwicklung der laufenden Unterhaltungskosten entspricht...
Zitat
christian schmidt
Theoretisch schon, aber ich nicht das Gefühl das die Entwicklung der Trassenkosten in den letzten Jahren der Entwicklung der laufenden Unterhaltungskosten entspricht...

Tut sie auch sicher nicht. Sie entspricht wohl eher den Gewinnerwartungen des Bundes an ihre eigenen Unternehmen. Außerdem wollen ja auch noch die Auslandsaktivitäten der DB bei den Stadtbussen in Malta oder GB mitfinanziert werden...

Ein wirklich spannende Frage wäre für mich mal, wie es mit der Entwicklung der Trassenkosten auf den zu reaktivierenden drei Strecken aussieht. Die Gleise werden ja teilweise durch Landesmittel neu verlegt, sind ja also eigentlich garnicht mehr im Besitz von DB Netz. Bei den "nur" zu sanierenden Abschnitten nach Seemühlen und Schönberg sind die Trassen ja auch in "Privat"besitz, wie findet hier wohl der Ausgleich der Investitionskosten zwischen dem Land und den Eigentümern (also Stadt Rendsburg, VKP, VVM, Schönberg) statt...
Gerade nach einem Neuaufbau dürften die Unterhaltskosten ja eher niedrig sein. Hier müßten sich zumindest die Trassenkosten doch eigentlich langfristig zu Gunsten des Landes deckeln lassen...
Naja, es gab ja mal Gedanken den Betrieb der AKN-Strecken auszuschreiben und aus der AKn dann eine Landes-Bahnnetz-Firma zu machen.

Bei der Kellinghusener Strecke glaube ich allerdings dass die Trasse noch der Bahn gehoert, und die Bahn will im allgemeinen nocht Verkaufen wenn man mit der Strecke noch wgewinn machen kann (Trassengebuehren!) ...
Mahlzeit allerseits!

Bin heute mal wieder in Wrist vorbeigekommen und war etwas überrascht, dass sich dort trotz der Ankündigung der Bauarbeiten für das Abstellgleis bisher noch kaum etwas getan hat. Lediglich einige Fundamente für neue Oberleitungsmasten sind gegossen, aber von den Gleisbauarbeiten (das seit vielen Jahren abgeklemmte Gleis muss doch sicherlich erneuert werden) ist noch keine Spur zu sehen, auch auf dem angekündigten Bauplatz scheinen noch kaum Baumaterialien abgelegt zu sein. Verzögert sich das irgendwie? Bis zum Fahrplanwechsel ist es ja nicht mehr allzu weit hin.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.10.2014 00:33 von Matze015.
Heute wurde die Weiche eingebaut, das neue Abstellgleis ist bereits erneuert, alles muss noch eingeschottert werden. So konnte man es zumindest heute im Nachrichtenblock des Schleswig-Holstein-Magazins (NDR-Fernsehen) kurz sehen. Angekündigt wurde das als erster Bauabschnitt der Reaktivierung nach Kellinghusen - im letzten Satz kam dann der Hinweis, dass die Umsetzung des letzten Abschnittes nach Kelle noch nicht angegengen wird, da der Bund Kohle für die Betriebskosten bereitstellen müsste.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.11.2014 23:02 von Railjet.
Zitat
Railjet
So konnte man es zumindest heute im Nachrichtenblock des Schleswig-Holstein-Magazins (NDR-Fernsehen) kurz sehen.

Wer es selber sehen möchte: Minute/Sekunde 08:10 unter Schleswig-Holstein Magazin
Zitat
Railjet
Heute wurde die Weiche eingebaut, das neue Abstellgleis ist bereits erneuert, alles muss noch eingeschottert werden. [...]

Die Weiche ist drin, der Prellbock ist auch eingebaut und die Gleise sind eingeschottert. Da das Sperrsignal bereits leuchtet, kann man davon ausgehen das das Abstellgleis in den Stellbereich von Wf bereits eingebaut und aktiv ist.

--
Moi, moi,
kiitos
Ein kleiner Bildbericht aus dem sonnenverwöhnten, aber eisig-windigen Wrist - erster Standort ist das nördliche Bahnsteigende am neuen Gleisabzweig.

Gleis 3 ist gerade wegen Bauarbeiten am und im Gleis gesperrt - Die Bewohner des ehemaligen Stellwerks können die Eisenbahn jetzt richtig "hautnah" erleben:



Zwei Arbeiter von Spitzke Gleisbau legen gerade einen neuen Kabelkanal...



...während ein legaler Gleislatscher sich langsam nähert, die neue Weiche "einlatscht" und sich schließlich dazugesellt:




Plötzlich hält ein neuer nordbahn-FLIRT an Gleis 2, ein junger Mann kommt verbotenerweise aus der Böschung über Gleis 3 gesprungen und versucht allen Ernstes, in den Zug einzusteigen!!! Die Türen ließen sich aber nicht öffnen. Nach einer höflichen, aber bestimmten Durchsage des Tf gab er sein Vorhaben auf, legte sich bei ca. 2°C auf eine Bank und machte ein Nickerchen. Merkwürdiger Typ...




Standortwechsel zum Wittenkampsweg - der neue Prellbock nimmt ein ausgiebiges Sonnenbad, auch der Lichtmast lässt 5 grade sein & macht fofftein:



Links hinten der BÜ Wittenkampsweg der Strecke 1220 HH-Altona - Kiel, im Vordergrund das neue Gleisende der Strecke 1221
- hoffentlich nur vorrübergehend hier, demnächst bitte in Kellinghusen!



Der neue Dienststeg entsteht im Gleisinnenbogen - ob das dann alles noch eingezäunt wird?



Auf der gesamten Baustelle herrschte rege Betriebsamkeit - neben den Arbeiten am Gleis kamen ständig Kipper vorgefahren, die überschüssiges Erdreich und Altschotter abtransportierten.
Top Bilder, vielen Dank dafür :-)
Ja, vielen Dank für die aufschlußreichen Bilder auch von mir.
[www.shz.de]

Ein neuer Artikel zum Status Quo der Reaktivierung nach Kelle mit den bekannten Für- & Wider-Meinungen sowie einigen merkwürdigen, alternativen "Ideen", z.B.:

- Bau eines Bahnsteiges am neuen Gleis 4 und einer Buskehre & P+R-Parkplätze im "Gleisdreieck" für eine schnellere Busanbindung von/nach Kellinghusen (Lars Harms, SSW)
- nach Reaktivierung bis Kellinghusen Fortführung der Strecke über Brokstedt nach Neumünster (Landtagsabgeordneter Bernd Voss, Die Grünen)
- Zu behaupten man haette die 6 Millionen nicht, oder keine 200.000 pro Jahr, ist schon eine ziemliche Frechheit. Das laesst sich schon finden wenn man will.
- Zu bahaupten es gaebe keine Zustimmung nur weil es auch ein paar Gegner gibt ist es ebenso. Leben wir eigentlich in einer Demokratie? Wenn es den Schleswig-Holsteiner Gruenen nicht genug ist Wahlen zu gewinnen, sondern wenn man nur etwas unternimmt wenn man dafuer auch von allen geliebt wird kann man den Laden gleich dichtmachen.
Wenn ich mich richtig erinnere, kam es sehr plötzlich, daß die Landesregierung im letzten Jahr für die Streckenreaktivierungen sowohl nach Kellinghusen als auch nach Schönberg einen Rückzieher gemacht hat und das ganze unter den Vorbehalt höherer Regionalisierungmittel gestellt hat.
Ich kann mir das nur so erklären und es scheint mir logisch, daß damit Druck auf den Bund gemacht werden soll. Nach dem Motto: "Wenn ihr nicht mehr Geld gebt, können wir keine neuen SPNV-Projekte stemmen, bei uns liegt alles auf Eis, wir müssen sogar kürzen." etc... Deswegen glaube ich kaum, daß man vor Abschluß der Verhandlungen mit dem Bund jetzt konkrete Schritte für die Reaktivierung machen wird. Nachher wird dann einiges gehen, sag ich mal voraus, egal wieviel Geld es mehr gibt.
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