Bahnhof Dauenhof
17.05.2013 05:31
Der Bahnhof Dauenhof, seines Zeichens gegenwärtig letzte HVV-Station an der Strecke Hamburg-Neumünster-Kiel/Flensburg, liegt in der Gemeinde Westerhorn (Amtsbezirk Hörnerkirchen) im äußersten Norden des Kreises Pinneberg. Das historische Stationsgebäude ist leider schon seit längerer Zeit einem fortschreitenden Verfall preisgegeben.

Das ist aber offenbar nicht das einzige Problem der Gemeinde mit der DB. Schon seit Jahren bemüht man sich um mehr Sicherheit entlang der mitten durch den Ort führenden Bahntrasse, bisher allerdings vergeblich, weil es an der notwendigen Genehmigung der DB mangelt, auf deren Gelände einen Schutzzaun zu errichten.

Nun wollen die davon Betroffenen nicht weiter warten und versuchen, Bewegung in die Sache zu bekommen, wie man verschiedenen Pressemitteilungen aus den "Elmshorner Nachrichten" zum Thema entnehmen kann:

"Sicherheitszaun zur Bahn gefordert" (10.05.2013)

"Zank um Zaun - Runde zwei" (13.05.2013)

"Zaun-Streit: Rossmann wird aktiv" (17.05.2013)

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1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.05.2013 05:35 von CARPE DIEM.
Moin aus Kiel,

es handelt sich um dieses Gebäude



06.04.2010 - zum Zeitpunkt dieser Aufnahme war das Stellwerk im Gebäude noch in Betrieb.

Am 12.04.2010 wurde es stillgelegt.

Stellwerk Dauenhof

Bahnhof Dauenhof

Gruß aus Neumünster

D-Zug-Schaffner

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Re: Bahnhof Dauenhof
17.05.2013 10:11
Am besten wir zäunen die ganze Bahn ein.

Übrigens: Was machen wir denn mit den Straßen? Nach den Statistiken der letzten Jahre sind in etwa 2500mal mehr Kinder auf Straßen als auf Schienen verunglückt...achja richtig, die besorgten Eltern sind ja selbst Autofahrer.
Übrigens: Was machen wir denn mit den Straßen? Nach den Statistiken der letzten Jahre sind in etwa 2500mal mehr Kinder auf Straßen als auf Schienen verunglückt...achja richtig, die besorgten Eltern sind ja selbst Autofahrer.

Sehr gut auf den Punkt gebracht! :D
Moin Moin,

Zitat
Kilian
Am besten wir zäunen die ganze Bahn ein.

Hat die Hamburger Hochbahn gemacht, und damit gefühlt im Vergleich zur S-Bahn deutlich weniger Betriebsunterbrechungen, welche durch betriebsfremde Personen im Gleisbereich hervorgerufen sind.

Schöne Pfingsttage,
Birger
Re: Bahnhof Dauenhof
20.05.2013 01:22
Das Hochbahn-Netz ist aber sehr überschaubar im Vergleich zum gesamten Schienennetz der DB AG. Selbst für alle Streckenabschnitte nur in besiedelten Gebieten (von der Großstadt bis zum Kuhdorf) dürfte der finanzielle Aufwand für Zäune erheblich sein. Aber wenn nach XX Jahren die Vollkasko-Gesellschaft aufschreit, muss sie sich halt auch selber mit einbringen.
Wenn Vieh auf die Gleise trabt, ist meistens der Bauer verantwortlich - bei Kindern ist es immer die Bahn?!?
Re: Bahnhof Dauenhof
20.05.2013 01:29
Hallo Birger,

Zitat
Birger Wolter
Hat die Hamburger Hochbahn gemacht, und damit gefühlt im Vergleich zur S-Bahn deutlich weniger Betriebsunterbrechungen, welche durch betriebsfremde Personen im Gleisbereich hervorgerufen sind.

Sicher, nur springen bei der S-Bahn auch sehr viele vom Bahnsteig ins Gleis (damit sind keine Sachen Richtung PU gemeint) und latschen dann im Gleis rum. Bei der U-Bahn gibt's das kaum bis nicht (wird zumindest nichts veröffentlicht).


Grüße
Boris
Also die Fragen sind doch, wie haeufig sind Leute im Gleisbereich (aus welchen Gruenden immer), und wie stoerend ist sowas durchschnittlich ist (gerechnet in Gesamtverzoegerung fuer Zuege oder Personen).

Ich habe keine Ahnung ob in der Stadt mehr oder weniger Leute in den Gleisbereich latschen. Aber sicher ist das bei einer U- oder S-Bahnstrecke die Auswirkungen um einiges groesser sind weil wegen dem hohen Takt mehr Zuege direkt betroffen sind und wegen den knappen Anschluessen auch indirekt mehr Fahrgaeste. Deshalb kann es schon sinnvoll sein staedtische Schnellbahnen vollstaendig abzuzaeunen, waehrend ich einen Schutzzaun von HH nach Neumuenster doch auch fuer uebertrieben halte.
Re: Bahnhof Dauenhof
20.05.2013 17:00
Zitat
Railjet
Das Hochbahn-Netz ist aber sehr überschaubar im Vergleich zum gesamten Schienennetz der DB AG.

Das gilt vor allem für das oberirdische Hochbahnnetz auf Straßenniveau. In der Regel gibt es ja ohnehin deutlich stärkere Barrieren zwischen frei zugänglichen Bereichen und den Hochbahngleisen.

Dazu stellt sich auch noch die Frage, wo man zur Vermeidung welcher Personen im Gleis welche Schutzvorkehrungen trifft. Von Kinderspielplätzen in Gleisnähe abgesehen (die aber auch in Richtung der Straßen abgezäunt werden), dürfte in der Regel ohnehin klar sein, dass man nicht auf die Gleise gehen sollte. Ein Großteil derjenigen, die das trotzdem tut, wird auch nicht durch Zäune abgehalten.
Das ist doch das Problem. Man müsste eine Glaswand am Gleis bauen, da kann kein Experte drüber ^^
Re: Bahnhof Dauenhof
02.06.2013 17:25
Zitat
CARPE DIEM
Das historische Stationsgebäude ist leider schon seit längerer Zeit einem fortschreitenden Verfall preisgegeben.

Dem Backsteingebäude hat offenbar das letzte Stündlein geschlagen, "ersatzloser Rückbau" ist in Dauenhof angesagt: [www.eba.bund.de]

Eine aktuelle Nutzung für Fahrgäste ist aufgrund der Lage der Bahnsteige (andere Straßen- bzw. Gleisseite) eher unpraktisch.
Stand das Gebäude eigentlich mal zum Verkauf? Sinnvolle Nutzungen sind wohl nur mit erheblichem Sanierungsaufwand möglich. Wohnen käme da wohl nur für hartgesottenste Schienenküsser in Frage. Mein Büro würde ich da auch mit Schallschutzfenstern eher nicht haben wollen...

Ergänzend zum Foto vom D-Zug-Schaffner (s.o.) hier noch zwei weitere Ansichten:




Moin aus Kiel,

@ Railjet - Danke für die ergänzenden Foto.

Am Sonnabend, 01.06.13 stand ich morgens um ca. 05:30 vor der Schranke und hatte mich gewundert, dass der Stellwerksvorbau immer noch als Schrankenposten genutzt wird, denn die Signale werden ja vom ESTW Elmshorn ferngesteuert. Leider hatte ich nicht die richtige Fotoausrüstung dabei sonst hätte ich ein Foto gemacht.

Wie wird dann nach dem Abriss des Empfangsgebäudes die Schrankenanlage überwacht ? Hier gab es doch Probleme mit der Fernsteuerung von Elmshorn.

Gruß aus Neumünster

D-Zug-Schaffner

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[blog.eisenbahn-sh.de]
Re: Bahnhof Dauenhof
03.06.2013 10:08
Momentan sind da ja Vollschranken. Deshalb ist wohl auch die besondere Überwachung notwendig, damit niemand im Gleisbereich eingeschlossen wird, wenn die Schranken sich senken. Ich kenne noch einige BÜ mit Vollschranken, die sind kameraüberwacht - da gibt es aber noch Stellwerke mit Personal in der Nähe. In Hamburg (KBS 104 - BÜ Hammer Straße) ist auch noch ein Schrankenposten tätig.

Einfachste Lösung wäre ja, zwei der Schranken zu kürzen, sodass der BÜ zukünftig Halbschranken hat. Dann wird aber wohl diese Zaun-Bürgerinitiative protestieren, weil das ja total gefährlich ist...
Moin,
es gibt Bahnübergänge, die mit Vollschranken und Radarüberwachung ausgestattet sind. Diese können dann
Ferngesteuert werden. Siehe auch:
[content.honeywell.com]

Gruß Jens
Hallo Jens,

hier gibt es ein Anpassungsproblem mit den Stellwerk Elmshorn. Denn seit April 2010 ist das Dr S 2 Stellwerk aus dem Jahr 1964 außer Betrieb. Wenn man aber seit über 3 Jahren einen Schrankenwärter dort einsetzt ist es ja auch mit zusätzlichen Kosten verbunden. Es wurde ja auch schon ein Sicherungsposten bei der Umstellung der Stellwerksanlagen eingesetzt und es gab in dieser Zeit einen schweren Unfall.

Gruß aus Neumünster

D-Zug-Schaffner

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Re: Bahnhof Dauenhof
10.06.2013 14:06
sitzt da eigentlich noch n teurer Bahner oder irgendne Firma mit Billigkräften?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.06.2013 14:08 von Nordy.
Schrankenwärter, Fdl. und der gleichen sind immer von der Bahn...
Re: Bahnhof Dauenhof
11.06.2013 10:19
Immerhin muss er auch bei Bedarf die Anrufschranke des BÜ 36 - Hörn in km 40,515 mit bedienen. Aber insgesamt ist das wohl ein eher monotoner Arbeitsplatz und ich vermute, dass das Personal rotiert und nicht 2-3 Leute im Schichtwechsel ausschließlich dort in Dauenhof hocken. Die reinen Schranken- oder Bahnwärter dürften doch mittlerweile ausgestorben sein, oder?
Also an der Lahntalbahn gibt es noch einen Schrankenwärter und in Heide gab es zumindest bis vor einigen Jahren noch einen, aber der dürfte in Zusammenhang mit dem ESTW Heide verschwunden sein.
Re: Bahnhof Dauenhof
28.07.2013 08:59
"Ein Stück Geschichte ist in Gefahr"

Unter dieser alarmierenden Schlagzeile ist am 27. Juli 2013 zeitgleich in zwei Zeitungen ein Bericht über das geschichtsträchtige und akut vom Abriss bedrohte Bahnhofsgebäude in Dauenhof (Gemeinde Westerhorn, Kreis Pinneberg, Schleswig-Holstein) erschienen:

"Elmshorner Nachrichten" [klick!]

"Norddeutsche Rundschau" [klick!]



Historische Aufnahmen: Bahnhof Dauenhof zu Beginn des 20. Jahrhunderts | Quelle: www.schuemaen.zweipage.de

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