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Ironie: Regionalverkehr und die Bahn
geschrieben von INW 
In der aktuellen April-Ausgabe der Zeitschrift Lebensart Ausgabe HH/NW fand ich diesen ironisch überspitzten Beitrag: Liebe für den Regionalverkehr in Schleswig-Holstein verantwortliche Damen und Herren, ja auch liebe Deutsche Bahn!

Bitte lächeln... ;-)

EDITh hatte 3x was zu meckern (Fipptehler).

Gruß Ingo



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.04.2014 00:56 von INW.
Zitat
INW
In der aktuellen April-Ausgabe der Zeitschrift Lebensart Ausgabe HH/NW fand ich diesen ironisch überspitzten Beitrag: Liebe für den Regionalverkehr in Schleswig-Holstein verantwortliche Damen und Herren, ja auch liebe Deutsche Bahn!

Als ich das las, musste ich doch sehr schmunzeln. Ein herrlicher Beitrag!

Indessen, bei aller Überspitzung: Im Kern stimmt das ja auch. Und angesichts der Lebenswirklichkeit kann einem das Lachen schon im Halse stecken bleiben, vor allem bei diesem Punkt hier:

"Wir wollen nicht in verdreckten Uraltinterregiowaggons rumsitzen, wenn wir von Flensburg nach Hamburg fahren..."

Dies gilt uneingeschränkt auch für den völlig inakzeptablen Fuhrpark, den die DB-Regionalbahn Schleswig-Holstein auf der Strecke von Itzehoe nach Hamburg einsetzt (Fotos weiter unten): in die Jahre gekommene, nur notdürftig aufgemöbelte, aber eben nicht barrierefreie, oft genug mit Graffiti verschmierte, laut rumpelnde und unkomfortable Uralt-Waggons mit mutwillig zerkratzten Fenstern und immer wieder auch beschädigten Sitzen.

Wagen, bei denen gerne immer wieder einmal die ohnehin nur mit starker Kraftanstrengung zu öffnenden Türen blockieren oder im Winter die Heizung nicht richtig funktioniert.

Waggons, für die Sauberkeit ein Fremdwort zu sein scheint, mit Toiletten, die nur zu oft nicht funktionsfähig, verdreckt und / oder gesperrt sind.

Kurzum: Wagen, die eine Zumutung für die zahlenden Fahrgäste und wahrhaftig kein Aushängeschild für die Deutsche Bahn sind, sondern den Niedergang symbolisieren.

Sowohl die DB-Regionalbahn als auch die für den Nah-/Regionalverkehr in Schleswig-Holstein zuständige Landesweite Verkehrsservicegesellschaft (LVS) wissen seit Jahren aus eigener Wahrnehmung, aufgrund vielfacher Kundenkritik und aus Medienberichten um diese Missstände, ändern aber nichts. Berechtigten Beschwerden, und die gab es schon zuhauf, wird zumeist mit Allgemeinplätzen und dem Hinweis begegnet, dass man an dem Fuhrpark nichts ändern werde.

Schade, dass man bei seiner regelmäßig deutlich teurer werdenden Fahrkarte (bei mir ist es eine Jahreskarte im Abonnement) aufgrund dieser permanenten und wesentlichen Mängel nicht eine Fahrpreisminderung umsetzen kann (so wie dies im Mietrecht geht, wenn die Wohnung bestimmte Mängel aufweist). Wäre dies auch im Bahnverkehr möglich, hätten die DB und die LVS längst für Abhilfe gesorgt, dessen bin ich mir sicher.

So bleibt man aber weiter auf dem hohen Ross sitzen, und den gebeutelten Berufspendlern und anderen zahlenden Reisenden bleibt nur die Hoffnung auf bessere Verhältnisse für den Übergang des Betriebs auf die NBE | "nordbahn" [klick!] im Dezember 2014...

| Bahnfahren | Das Leben in vollen Zügen genießen ... |


Das Problem ist nur, dass der Text zum Teil Unwahrheiten beinhaltet und zum Teil quasi schon gelöste Probleme anspricht. Andere Themen sind zwar individuell wünschenswert, würden aber die Kosten für andere erhöhen und müssen daher gut abgewogen werden.

Für diejenigen, die gern auf einer einzigen Buchungsplattform nah.sh- und HVV-Tickets kaufen möchten, könnte man ja auf der nah.sh-Plattform Tickets, die nach den entsprechenden nah.sh-Zonen kalkuliert sind, verkaufen. Dann gibt es die Fahrkarte von Boostedt nach Büchen eben nach nah.sh-Tarif für 19,70 statt zum HVV-Tarif für 8,20 Euro.

Die Anerkennung des SH-Tarifs in Fernzügen wird man sich sicherlich bei der DB erkaufen können, nur muss irgendwer auch die Kosten tragen - entweder alle Fahrgäste oder die Allgemeinheit über höhere Steuern und Subventionen.

Auch die volle Anerkennung der Bahncard 50 lässt sich sicherlich in den Tarif einbauen, aber auch hier wieder die Frage: wer bezahlt es. Irgendwann ist sind dann die Tickets für Gelegenheitsfahrgäste so teuer, dann niemand mehr die Gelegenheit nutzt.

Auch in Zürich führt das Halbtax-Abo übrigens nicht zu einer Halbierung des Fahrpreises.

Was die Uralt-Züge und die Flügelungen angeht, wird der gute Mann sich ja zumindest im kommenden Jahr freuen können.
Zitat
CARPE DIEM
Als ich das las, musste ich doch sehr schmunzeln. Ein herrlicher Beitrag!

Leider nicht besonders zielgerichtet. Eher publikumswirksam, nur für das falsche Publikum. Und verschreckend, denn wer so etwas liest kommt wohl eher nicht auf die Idee in Zukunft Eisenbahn zu fahren. Was bezweckt der Mann mit dem Artikel? Mehr Reisende auf den Straßen? Eine Änderung des derzeitigen Status Quo wohl kaum.

Zitat
CARPE DIEM
Indessen, bei aller Überspitzung:

Besagte Überspitzung wirkt auf mich eher kontraproduktiv, sprich unglaubwürdig. Ab wann ist ein Zug "verdreckt"? Und ich rede nicht von dem üblichen Wohlstandsmüll den unsere Fahrgäste liegenlassen, gerne auch mal mehr an Frei- und Samstagen, sondern "VERDRECKT". Gerade bei den von ihm angesprochenen Zügen wird permanent Müll gesammelt. In Hamburg, in Flensburg und zeitweise unterwegs. Bezieht er sich auf den Fußboden? Oder auf die Keimbelastung in den Sitzkissen?

Nein, dieser Artikel ist nix. Er zählt nur auf, bietet aber keine Lösungen. Bestenfalls dient er zur Stärkung des eigenen Egos des Verfassers.

Wenn er etwas ändern will soll er sich für eine erneute Verstaatlichung des Eisenbahnverkehrs (und einiger anderer wichtiger Einrichtungen) einsetzen.

Gruß Kilian
Viele Probleme haben nun mit dem SH-Tarif zu tun. Der fällt in die Kategorie "Gut gemeint, schlecht umgesetzt".

- Upgrade für IC/ICE: Ging vor dem SH-Tarif problemlos. Jetzt ist nach Tarif ein neues Ticket fällig, das alte kann nicht erstattet werden.
- 50 % Rabatt - ging vor dem SH-Tarif problemlos.
- Eine Stelle für jede Relation - ging vor dem SH-Tarif besser als heute. Wird langsam nachgebildet.
- Onlineverkauf: Wurde im SH-Tarif nach 10 Jahren realisiert.
- Preis: Der SH-Tarif ist überwiegend teurer als der C-Tarif, mit BC50 praktisch immer. Vorteil dagegen: die Durchtarifierung. S-H ist aber weiter das Land, in dem die schnellen, vertakteten Regionalbusse an einer Hand abzählbar sind. Und Bus-Linienverkehre nur in den größeren Städten existieren, abseits von Kiel oder teilweise noch Lübeck oft mit eher bescheidenem Angebot.

Zitat

Auch die volle Anerkennung der Bahncard 50 lässt sich sicherlich in den Tarif einbauen, aber auch hier wieder die Frage: wer bezahlt es. Irgendwann ist sind dann die Tickets für Gelegenheitsfahrgäste so teuer, dann niemand mehr die Gelegenheit nutzt.

Der SH-Tarif ist bereits so teuer, dass mehr als einmal ein Gelegenheitskunde fast rückwärts vom Automaten gekippt ist. 22 € für Hamburg-Kiel im einfach ausgestatteten Regiodosto einfache Fahrt 2. Klasse - das erwartet trotz Image Bahn=teuer keiner. Ich verweise gern auf den Fernbus, der die Tour Innenstadt-Innenstadt mit gleichem Tempo und höherem Komfort (gut gepolsterte Sitze, WLAN gratis) 50-70 % billiger als der subventionierte Regio fährt.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.04.2014 15:34 von Herbert.
Ich bin mal so frei und habe den Titel dieses Themas geändert, damit ich hier nicht noch ein neues Thema aufmachen muß:

Kann mir mal jemand erklären, wie man einen 648 teilt? Die Regionalbahn Schleswig-Holstein scheint das jedenfalls zu können, wenn ich den Anzeigen auf dem Kieler Hbf vom 29.04.2014 glauben darf. Ich bin nicht mit nach Lübeck gefahren um mir das Trennen der beiden Triebwagenteile anzusehen. War sicherlich interessant ...



Hier nochmal der gleiche Zug vom anderen Ende des Bahnsteiges. Diese Bilder sind nicht gefaket, der Zug fuhr so tatsächlich Richtung Lüneburg


Gruß vom vierachser



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.04.2014 07:35 von vierachser.
Ich benutze dieses Thema mal, um auf den sehr interessanten Ergebnisbericht zur Qualitätskontrolle an den Bahnstationen in Schleswig-Holstein hinzuweisen, der halbjährlich sehr ordentlich durchgeführt wird:

[www.nah.sh]

In einem Punkt bin ich immer noch anderer Meinung als der Tester:
Die Fahrgastinfos der AKN beziehen sich leider nicht auf Echtzeitdaten und sind daher im eigentlichen Sinne nicht aktuell. Auch sind Durchsagen und Lautsprecher nicht immer vorhanden, so dass es hier klar Abzüge geben müsste.
Schade ist auch, dass die Barrierefreiheit inkl. Fahrstuhlausstattung der Zugänge an den Stationen mit keinem Wort Erwähnung findet.
Ansonsten stimme ich dem Bericht in großen Teilen seiner Einschätzung zu.
Einen solchen Bericht wünsche ich mir übrigens auch für den HVV; das gäbe sicher ein sehr eindeutiges Politikum.
Zitat
BussHamburg001
Einen solchen Bericht wünsche ich mir übrigens auch für den HVV; das gäbe sicher ein sehr eindeutiges Politikum.

... Und zwar am besten mit den selben Standards und von den selben Leuten durchgeführt, dann kann man es am besten vergleichen ...
Zitat
BussHamburg001
Ich benutze dieses Thema mal, um auf den sehr interessanten Ergebnisbericht zur Qualitätskontrolle an den Bahnstationen in Schleswig-Holstein hinzuweisen, der halbjährlich sehr ordentlich durchgeführt wird:

[www.nah.sh]

In einem Punkt bin ich immer noch anderer Meinung als der Tester:
Die Fahrgastinfos der AKN beziehen sich leider nicht auf Echtzeitdaten und sind daher im eigentlichen Sinne nicht aktuell. Auch sind Durchsagen und Lautsprecher nicht immer vorhanden, so dass es hier klar Abzüge geben müsste.
...

O.k., zum Titel des Threads passt der Inhalt zwar nicht, aber trotzdem danke für den Link und eine kurze Nachfrage:

Auf welche Zeiten beziehen sich denn die Anzeigen an den AKN-Bahnhöfen?

Nach meinen Beobachtungen ist das Haupt"problem" der AKN-Infos, dass der Abbau von Verspätungen nicht im Voraus berücksichtigt wird. Das heißt, wenn z. B. 10 Minuten vor Abfahrt
"5 Minuten später" angezeigt wird, kann der Zug trotzdem pünktlich kommen. Bei der Anzeige geht die Verspätung dann aber meist auch über 4 und 3 Minuten zurück.

Die aktuelle Anzeige scheint minutengenau über den aktuellen Stand der jeweiligen Zugfahrt zu informieren.Für mich als Fahrgast sieht das eher ein bisschen zu viel nach Echtzeit aus als zu wenig.

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