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Grüße von George Orwell und der NSA
geschrieben von Daniel Vielberth 
Wo werden denn da MEINE Daten von ANDEREN gelesen?
Wo kann man denn wirklich meine Daten mit MIR verbinden?
Ist das nicht alles Panikmache?
Und, wer will denn überhaupt, dass seine Daten geschützt werden? Wenn ich die Millionen von Facebook-Nutzer sehe, dann wohl niemand >;-/

Ich glaube, es gibt da draußen weitaus mehr Datenkraken, die häufig genutzt werden, als das was die VAG vor hat. Vor allem will sie ja nicht DEINE Daten (wie Du weiter oben schreibst), sondern sie will Daten, die von Dir erzeugt wurden. Eine Verbindung zu Dir wird es nicht geben, sie bringt der VAG auch rein gar nichts.

Außerdem steht es Dir ja frei, irgendwo in den Urwald umzuziehen, wo Du Dich selbstversorgen kannst und kein Telefon oder Internet hast :-D
Ich finde deine Antwort nicht OK. Ich habe nie gesagt, daß ich in den Urwalt umziehen will und mich selbt versorgen will. Ich möchte nur nicht, daß meine Daten verwendet werden und/oder in falsche Hände kommen.

Ich habe Telefon, Fernseher, lese Zeitungen und gehe oft ins Internetcafe. Sonnst könnte ich ja nicht schreiben.

Efchen, ich würde mich mal etwas zurückhalten mit deinen unqualifizierten Antworten!
Hallo @HansL,

Zitat
HansL
wenn das Smartphone eingeschaltet ist, so kann man feststellen, in welcher Funkzelle sich jemand bewegt. Das ist sicher auch Information, aber eine "ergiebige Datenquellle für die VAG" ist das wohl kaum. Dafür ist die Genauigkeit, die man auf diese Weise bekommt, dann doch um einiges zu gering, als dass man damit eine Fahrgastanalyse machen könnte. Damit erfährt man noch nicht einmal, ob jemand im Bus sitzt oder in einem PKW, sondern bestenfalls, von welchem Stadtteil in welchen Stadtteil sich wann jemand bewegt hat.

Für detailliertere Analysen müssten dann schon noch zum Beispiel GPS-Standortdaten dazukommen, die sich aus einem eingeschalteten Smartphone auch herausholen kann, so lange eine App aktiv ist, die diese versenden kann und darf. Aber wer achtet denn schon darauf, was auf dem Gerät alles läuft und irgendwelche Daten versendet.

Bitte lies Dir noch mal die Zeitungsartikel dazu durch. Dort steht explizit dick und fett, das keine GPS-Standortdaten verwendet werden. Deswegen habe ich hier im Thread ja schon die Frage aufgeworfen, wie dann die Telekom herausfinden will, ob ich in einem Bus sitze oder hinterherfahre.
Leseempfehlung:

[blog.nz-online.de]

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)
Zitat
kukuk
Bitte lies Dir noch mal die Zeitungsartikel dazu durch. Dort steht explizit dick und fett, das keine GPS-Standortdaten verwendet werden. Deswegen habe ich hier im Thread ja schon die Frage aufgeworfen, wie dann die Telekom herausfinden will, ob ich in einem Bus sitze oder hinterherfahre.

Mal was zum räumlichen Auflösungsvermögen von Handyortungen:

- Wertet man nur die Funkzelle aus in der das Handy angemeldet ist, entspricht das Auflösungsvermögen in etwa dem Abstand der Funkmasten.
Auf dem Land vlelleicht im zweistelligen km Bereich, in dicht besiedelten Gebieten vielleicht auch < 1km. Auf dem Messgelände in Hannover stehen
die Masten auch schon mal im Abstand von 100m.

- Da die Funkmasten mehrere Antennen in den verschiedenen Himmelsrichtungen haben und man die Signallaufzeit zwischen Handy und Mast auswerten kann,
kommt man dann ausgehend von einem einzelnen Sendmasten schon auf ein Raster von ca. 500m + Richtung.

- In der Stadt hat man jetzt aber in der Regel mehrere Sendemasten, d.h. man kann, vereinfacht ausgedrückt, eine "Kreuzpeilung"
von mehreren Sendemasten aus vornehmen. (Praktisch muss der Netzbetreiber noch bisschen in Hardware investieren da man die Signallaufzeiten
sehr genau ausmessen muss)

Damit kommt man auf Genaugkeiten von bis zu 25 Meter, ohne daß das Handy aktiv irgendwas machen muss.
Eine endgeräteseitige Positionsbestimmung (z.B. GPS) brauch man nur wenn man genauer als die besagten 25m werden will.

Die Genauigkeit langt also vollkommen aus um einen Abgleich mit dem Positionsdaten der Fahrzeuge zu machen, letzendlich ist ja auch bei
Location Basierten Abrechnungssystem wie Touch and Travel GPS nicht zwingend erforderlich.

Wenn man jetzt genau hinter einem Stadtbus herfährt kann man das natürlich nicht unterscheiden, aber wie groß ist da schon die Wahrscheinlichkeit?
In der Regel fährt man ja an der nächsten Haltestelle vorbei und dann fällt man aus dem "Fahndungsraster", zumal ja die Bewegungsdaten von 10 Minuten früher und später auch vorhanden sind. Wer dann schlagartig auf 100km/h beschleunigt und auf den Frankenschnellweg abbiegt hat bestimmt nicht im Bus gesessen.

Das ganze Big Data Geschäft funktioniert ja nicht mit dem Auswerten eines einzelnen Messpunktes, sondern mit dem kontinuierlichen Auswerten einer großen Datenmenge,
z.B. verlassen der Wohnung am frühen Morgen (Handy hat sich nach 12 Stunden Ruhe in einem Wohngebiet wieder bewegt) bis zum erreichen des Arbeitsplatzes (Handy ist 45 Minuten durch Mittelfranken bewegt worden und liegt jetzt in einem Industriegebiet), Da kann man mehr rauslesen als den Meisten von uns bewusst ist.

Ganz einfach ist es bei U Bahn Stationen etc, da sind ja in der Regel extra Sendemasten verbaut damit man unterirdisch überhaupt Empfang hat.
Zitat
Marktkauf
Ich finde deine Antwort nicht OK.
Efchen, ich würde mich mal etwas zurückhalten mit deinen unqualifizierten Antworten!

Du bist hier einer der größten Verfechter, dass jeder seine Meinung haben darf. Von daher musst Du mir auch meine Meinung lassen und sie nicht als unqualifiziert abtun.

Und ich habe auch nicht geschrieben, dass Du geschrieben hättest, Du wolltest in den Urwald gehen. Es war nur ein Vorschlag :-)

Ich habe lediglich geschrieben, dass
a) die meisten Menschen zu sorglos mit ihren Daten umgehen, wenn sie um Datenschutzprobleme wissen, diverse Dienste aber dennoch nutzen
b) ich der Meinung bin, dass alles weniger schlimm ist, als die Medien und zu vermitteln versuchen. Das Schlimmste, was mir mit meinen Daten angestellt wird, sind gelegentliche unerwünschte Anrufe. Post kann man wegwerfen, Junk-Mail wird gefiltert und ob die Werbung im Internet personalisiert ist oder nicht, ist mir eigentlich egal, weil die Werbeblocker sie effektiv meiner Aufmerksamkeit entziehen.
an benji2

> Ich kann die Aufregung hier kaum verstehen. [...] Aus Sicht des Datenschutzes (und auch der Datenschutzbeauftragten, siehe
> Berichterstattung) ist meines Erachtens an dem Vorhaben nichts auszusetzen.

Für o2 habe ich mir, weil ich auch Kunde bin, zwischenzeitlich mal die Mühe gemacht, sämtliche Datenschutzerklärungen durchzusehen. Es steht grundsätzlich die Wendung drin, das die nur die für die Nutzung des Dienst notwendigen Daten erhoben werden, und wo Drittanbieter betroffen sind (z.B Handyversicherungen) die Datenweitergebae nur an jenen einen einen Drittanbieter, nicht an beliebige weitere, durchgeführt wird. Was anderes wäre auch im Sinne des Verbraucherschutzes höchst fragwürdig.

Was die Telekom genau in ihre Verträge gepinset hat, weiß ich nicht, ich finde es aber doppelt verwerflich, denn der angebotene "optionale Einspruch" verhindert noch nichtmal die Aufzeichnung des Bewegungsprofils, sondern nur die drei Zusatzinformationen Heimatregion, Geschlecht und Alter - die ja Eindeutig Daten sind, die aus den Hinterlegten Vertragsdaten und nicht aus dem Bewegungsmuster gewonnen werden, aber selbt ohne Zustimmung wiederum aus dem Bewegungsprofil zurückgerechnet werden können - also Verarschung vom feinsten.


an Hans L.

> Aber damit wird doch nur sichtbar, was mit diesen Daten gemacht werden kann und gemacht wird. Bei anderen Firmen dringt das doch nur
> niemals an die Öffentlichkeit. Es ist doch nur bei der VAG so, dass das bemerkt worden ist, weil hier der Stadtrat ein Wörtchen mitzureden
> hat und da Probleme gesehen hat. Und das dann öffentlich thematisiert worden ist.
> Aber der "wahre Feind" steht in dieser Frage ganz sicher wo ganz anderes!

Also der Punkt, das prinzipiell die Aufzeichnung des Profil der verwerflichere der Schritte ist, dem Stimme ich zu. Andererseits ganz entlasse ich die Verkehrsbetriebe nicht aus deren Verantwortung: Die Symbolwirkung, wenn nicht nur dubiose Spamproduzenten, sondern öffentliche städtische Unternehmen solche Daten anfordern, sendet ein verheerendes Signal aus. Nach den Gesetzen von Angebot und Nachfrage, wo der Konsument auch zu einem gewissen Teil an dem, was produziert wird, "schuld" ist, finde ich es völlig richtig und notwendig, das dieses Projekt gestoppt wurde, denn das wäre sozusagen der Adelsschlag für die Widerrechtlich gewonnen Daten gewesen (ich bleibe dabei, es ist widerrechtlich, denn kaum einer hätte sowas zugestimmt, wenn man ihn gefragt hätte)

an Markkauf

> Wie steht ihr dazu, daß eure Daten von vielen anderen Menschen gelesen werden. bekommt ihr da nicht ANGST?

Schon vor Jahren haben Leute gesagt, das man Geheimnisse nicht via Telefon austauschen darf, inzwischen wissen wir warum. Datenschutz in Deutschland heißt, wie Pelzig das mal fomulierte, das wir nicht wissen dürfen, wie viele Telefone wirklich abgehört werden... Mehr Angst bekam ich eigentlich erst jüngst, als jemand bei der U-Bahn-Hacker-Diskussion jemand hier im Forum Stuxnet erwähnte (ein Vorgang, von dem ich zuvor nie etwas mitbekam, mich aber zwischenzeitlich eingelesen habe) und seither weiß, das Daten nicht nur auf Rechner die direkt mit dem Internet/ Intranet verbunden sind, in Gefahr sind, sondern man im Prinzip Daten nur dann sicher hat, wenn man von einem Rechner auf den andern, die Daten händisch abtippt, und es keinen Datenträger geben darf, der zuvor mal an einem mit dem Internet verbunden Rehcner hing, weil die verbrecherischen Eingriffe in Daten (im Stuxnet Fall weiterübertragung eines Virus, aber vermutlich geht das auch mit Datenspionage) auch via USB Stick und co. längst möglich sind (das man so Viren auf nicht am Netz hängende Rechner bringen kann, ist mir schon länger klar, aber nicht, das dann quasi via wiederholten Anschluss die Daten an die Verbecher zurückströmen.)

Was die Miss-Nuzung der Daten betrifft hat, hat ja HansL schon die Mechanismen z.B bei google erwähnt. Wer einen Free-E-Mailhoster nutzt kann diese ja sehr leicht live beobachten. Man nehmen ein Thema was einen nie interessiert hat, ich nehme jetzt mal "landwirtschadftliche Anbaumethoden" kopiere sich paar Internetartkel (z.B wikipedia) in ne Mail und sende sich diese selbst. und warte, wie lange es dauert, bis man seitlich die entsprechende Werbung findet. Das Emails gänzlich ausgelesen werde ist bekannt - "kostenlose" Emails, werden mit den eigenen Daten bezahlt!

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
@cpr,

Das ist hochinteressant, was Du da schreibst! Und die technische Beschreibung leuchtet ein.

Aber bisher war ich so naiv und dachte, dass man auf diese Weise nur Handies orten würde im Rahmen von Fahndungsmaßnahmen. Ist es tatsächlich so, dass diese Verfahren standardmäßig eingesetzt werden, um Massendatenaufzeichnungen zu bekommen? Anders wären ja solche Auswertungen wie die hier diskutierte ohne Hinzuziehen von GPS-Aufzeichnungen gar nicht möglich. Ich kann es noch immer kaum glauben!

Wenn das wirklich so läuft: Auf welcher Rechtsgrundlage findet das statt? Da brauchen wir uns über Vorratsdatenspeicherung dann ja tatsächlich nicht mehr streiten. Mag ja sein, dass das alles anonymisierte Daten sind. Aber seit der Volkszählungsdebatte vor 30 Jahren kann es doch jedem Interessierten klar geworden sein, wie wenig man braucht, um aus einer Menge anonymer Daten doch wieder persönliche Daten herauszufiltern.
[netzpolitik.org]


Für alle die Datenschutzrelevanz besagter
Bewegungsprofile leugnen dürfte ferner dieses Experiment sehr
aufschlussreich sein. Achtung Kotzgefahr:

[netzpolitik.org]

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.03.2015 01:32 von Daniel Vielberth.
Zitat
Daniel Vielberth
an benji2

> Ich kann die Aufregung hier kaum verstehen. [...] Aus Sicht des Datenschutzes (und auch der Datenschutzbeauftragten, siehe
> Berichterstattung) ist meines Erachtens an dem Vorhaben nichts auszusetzen.

Für o2 habe ich mir, weil ich auch Kunde bin, zwischenzeitlich mal die Mühe gemacht, sämtliche Datenschutzerklärungen durchzusehen. Es steht grundsätzlich die Wendung drin, das die nur die für die Nutzung des Dienst notwendigen Daten erhoben werden, und wo Drittanbieter betroffen sind (z.B Handyversicherungen) die Datenweitergebae nur an jenen einen einen Drittanbieter, nicht an beliebige weitere, durchgeführt wird. Was anderes wäre auch im Sinne des Verbraucherschutzes höchst fragwürdig.

Da lese ich auf [www.o2online.de] unter Verbindungs- und Nutzungsdaten aber etwas Anderes:

"Für Marktforschung, besondere Diensteangebote oder eine angepasste Gestaltung unserer oder von Ihnen in Anspruch genommener Produkte oder Services verwenden wir Ihre Verkehrsdaten nur mit Ihrem Einverständnis."

Wie bereits geschrieben, bei alten Verträgen war dieses Einverständnis im Vertragstext integriert; mit Möglichkeit zum nachherigen Widersprechen. Vielleicht ist das inzwischen kundenfreundlicher gelöst (Ankreuzfeld oder so). Lies mal Deinen Vertrag und die damals ausgehändigten AGB durch.
Zitat
benji2
Wie bereits geschrieben, bei alten Verträgen war dieses Einverständnis im Vertragstext integriert; mit Möglichkeit zum nachherigen Widersprechen. Vielleicht ist das inzwischen kundenfreundlicher gelöst (Ankreuzfeld oder so). Lies mal Deinen Vertrag und die damals ausgehändigten AGB durch.

Das Widerspruchsrecht scheint aber auf freiwilliger Basis zu sein. Die Telekom stellt dies unter [www.telekom.com]
so dar das man auf freiwiliiger Basis ein Widerspruchsrecht implementiert mit dem man zumindest die Weitergabe der "angereichterten" Datensätze (Bewegungsprofile + Alter im 10 Jahresraster, Geschlecht, ungefährer Wohnort) unterbinden kann.
Ein Widerspruchsrecht für die Weitergabe von Bewegungsprofilen die keinerlei Zusatzdaten enthalten, also theoretisch vollkommen anonym sind ist, soweit es auf der genannten Seite dokumentiert ist, wohl aber zumindest bei der Telekom gar nicht vorgesehen.

Um mal einen Eindruck von der Datenmenge zu bekommen die da gesammelt werden habe ich mal die Bewegungsdaten die Google mittels seiner Androidhandys
über mich gesammelt hat heruntergeladen und visualisieren lassen. Je mehr rot, desto häufiger bzw. länger war ich an einem Ort. Das Ergebnis findet Ihr im Attachment.
Die räumliche Auflösung ist nicht besonders gut da fast ganz Süddeustchland + Tschechien drauf ist, aber man bekommt einen ganz guten Eindruck über das allgemeine Datensammeln. Die zugehörigen Einträge in so einem Datenfile haben einen Zeitstempel, geogr. Breite und Länge, Höhenangabe, Geschwindigkeit, die Richtung in der ich mich bewege und eine Wahrscheinlichkeit die angibt ob ich gerade im Auto, zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs war, ausserdem eine Präzisionsangabe die angibt mit welcher Genauigkeit die Daten erfasst wurde Speziell im Fall Google denke ich aber auch daß da GPS Daten mit dabei sind da die Daten ja aktiv vom Handy gesammelt werden

Schaut dann so aus:
"timestampMs" : "1427301929752",
"latitudeE7" : 496373931,
"longitudeE7" : 110695699,
"accuracy" : 3,
"velocity" : 2,
"heading" : 5,
"altitude" : 344,
"activitys" : [ {
"timestampMs" : "1427301925482",
"activities" : [ {
"type" : "inVehicle",
"confidence" : 40
}, {
"type" : "unknown",
"confidence" : 21
}, {
"type" : "onBicycle",
"confidence" : 19
}, {
"type" : "onFoot",
"confidence" : 17
}, {
"type" : "unknown",
"confidence" : 17
}, {
"type" : "still",
"confidence" : 2
} ]


Danke für eure guten Beiträge. Nun hat man etwas Licht in die Sache gebracht.
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