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Die Balleis-Stub: ein Konzept mit Verlierern
geschrieben von Frankenbahner 
Unter der "Balleis-Stub" verstehe ich die T-Stub mit einem bis Uttenreuth verstümmelten Ostast - da diese Pfuschplanung in der Amtszeit von Balleis als Erlanger OB ins Spiel gebracht wurde. Auch nach dessen Abgang wird diese Pfuschplanung leider weiter verfolgt.

Da ich davon unmittelbar selber betroffen bin, möchte ich hier ein eigenes Thema zum Stub-Ostast aufmachen, nachdem ich mir auf der Facebkook-Seite der Allianz „Ja zum Einstieg“ mit kritischen Anmerkungen zur Verstümmelung des Ostastes die Finger verbrannt habe.

Wenn diese Leute auch hier schreiben, sind sie eingeladen mitzudiskutieren; ich habe allerdings keine Lust, auf Facebook als Einzelkämpfer auf weiter Front zu agieren und mir unterstellen zu lassen, ich hätte deren Einträge nicht verstanden….

Ich möchte hier nun einige Argumente verschiedener Seiten aufgreifen.

Interessant ist dabei die Argumentation, daß irgendwo begonnen werden muß und jedes Netz irgendwo mal angefangen hat, und man ein komplettes Netz nicht auf einmal bekommen kann. Das würde für die Stub konkret bedeuten: man stellt zunächst einen Verkehrsplan für ER und ERH auf, in dem sämtliche mögliche Strecken aufgenommen werden. Dann sucht man sich für den Anfang zunächst eine – die technisch, verrkehrlich und wirtschaftlich sinnvollste – Strecke heraus. Das wäre in diesem Fall der Südast - man baut, wenn man in Buch angekommen ist, zunächst nach Erlangen weiter und nimmt diese Strecke in Betrieb. Anschließend man mit der zweitwichtigsten Strecke weiter – nämlich der nach Herzogenaurach. Anschließend kann man sich überlegen, ob nun Höchstadt oder Eschenau das dringlichere Ziel ist. Das Netz wächst so Strecke um Strecke. Das erleichtert auch die Finanzierung wesentlich. Aber komischerweise werde ich den Eindruck nicht los, daß Erlangen eben nicht so vorgehen möchte, sondern versucht, ein komplettes T-Netz auf einmal finanziert bekommen. Um das zu erreichen, versucht man die dann logischerweise explodierenden Kosten damit abzufangen, indem man einem verkehrlich völlig unsinnigen Punkt – nämlich „Uttenreuth-Ost“ - die Schere ansetzt und damit über 20.000 Bürgern ihre durchgehende Busverbindung nimmt.

Aber welchen Nutzen soll dieser verkürzte Ostast überhaupt bringen, wenn man die wichtigsten Orte im Erlanger Osten abhängt? Ein Ostast, der das östliche Stadtgebiet etwa auf Länge der Buslinie 285 abdeckt, wäre irgendwo noch nachvollziehbar. Aber Uttenreuth – eine Gemeinde mit 4.000 Einwohnern – als Endpunkt? Dafür reichen Busse doch völlig aus. Das eigentliche Fahrgastpotenzial liegt östlich von Uttenreuth. Auch aus dem Blickwinkel der Kostensenkung für das Gesamtprojekt macht so ein verkürzter Ostast keinen Sinn. Denn bis Uttenreuth sind nur wenige eigene Gleiskörper möglich, womit die größtenteils im Straßenplanum verlaufende Strecke nach aktueller bayerischer Rechtslage auch nicht förderfähig ist. Stadt und Landkreis müßten also für eine Strecke ohne Verkehrswert eine stattliche Summe Geld selber in die Hand nehmen. Zwischen Uttenreuth und Eschenau dagegen wären auf weiten Streckenabschnitten eigene Gleiskörper machbar und somit eine hohe Bezuschussung erzielbar. Somit ergibt sich aus meiner Sicht ein echtes Einsparungpotenzial nur dann, wenn man sich zunächst auf eine L-Stub beschränkt und sich einen vollständigen Ostast bis Eschenau als spätere Erweiterungsmöglichkeit offen hält. Denn auf dem Süd- und Westast sind weitgehend eigene Gleiskörper möglich und damit auch eine hohe Förderfähigkeit.


Zumal man in Uttenreuth-Ost ähnlich wie in Buch-Am Wegfeld eine Endschleife mit Umsteigeknoten bauen müßte, die bei einer Verlängerung obsolet würde. Eine Verschwendung von Steuergeldern!

Gerade da im Raum Höchstadt / Adelsdorf viele Bürger wegen der hohen Kosten für den Landkreis gegen die Stub sind, sollte man es sich doch gut überlegen, ob man einen kostenintentsiven, aber verkehrlich wertlosen verkürzten Ostast weiterhin bauen möchte und damit vielleicht am Ende das ganze Projekt zum Scheitern bringt.

Was auf Facebook auch gesagt wurde: von Langwasser mußte in die Nürnberger Innenstadt jahrelang von der U-Bahn auf die Straßenbahn umgestiegen werden, bevor die U-Bahn das Zentrum erreichte. Nun, da hat es zuvor auch keine direkte Verbindung aus Langwasser in die Innenstadt gegeben. Ob man nun vom Bus oder von der U-Bahn umstieg - letztendlich kam es aufs Gleiche heraus. Im Erlanger Osten wird aber eine seit Jahrzehnten funktionierende Direktverbindung mutwillig zerstört. Die ursprüngliche Stub-Planung hätte durchgehende Buslinien auf denselben Linienverläufen durch durchgehende Straßenbahnlinien ersetzt. Die Buslinien wären zu Straßenbahnlinien aufgewertet worden. Die Anlieger der Linien wären die eigentlichen Gewinner gewesen. Bei der weiterhin verfolgten Balleis-Planung gibt es aber Gewinner und Verlierer. Und Verlierer darf es bei solchen Projekten nicht geben! Und um bei der U-Bahn zu bleiben, zwei treffende Beispiele: Hbf - Ziegelstein wurde von einer umsteigefreien Straßenbahn- zu einer umsteigefreien U-Bahnstrecke aufgewertet. Hbf - Thon dagegen zu einer Direkt- zu Umsteigeverbindung abgewertet.

Ein anderer Aspekt: eine Straßenbahn nach Neunkirchen soll unwirtschaftlich sein, gleichzeitig soll sich aber eine U-Bahn ins etwa gleich große Eibach rentieren. Wo man für den Preis von etwa einem Kilometer U-Bahn zehn Kilometer Straßenbahn bekommt, was in etwa der Strecke von der Erlanger Innenstadt nach Neunkirchen entspricht.


Sollte die Balleis-Planung wirklich realisiert werden und die Stub auf bestimmte oder unbestimmte Zeit in Uttenreuth-Ost enden, sehe ich u.a. folgende negativen Konsequenzen für den Erlanger Osten:

- keine Verkehrsreduktion, da für Autopendler kein Anreiz besteht, eine Umsteigeverbindung zu nutzen
- eher Verkehrszuwachs, da Pendler, die bisher den 209er nutzten, die Verschlechterung nicht hinnehmen werden und wieder auf den Pkw umsteigen
- Ortsentwicklung von Neunkirchen stagniert durch die Abkoppelung vom hochwertigen ÖPNV
- Ortsentwicklung von Uttenreuth stagniert zumindest entlang der Hauptstraße, da zum aktuellen Verkehr neben der Stub auch noch zustäzlicher Pkw-Verkehr dazukommt, womit die Lebensqualität weiter sinken wird
- Negative Auswirkungen für den Erlanger Einzelhandel, da sich viele Neunkirchner dann gut überlegen werden, ob sie ihr Geld weiterhin in Erlangen ausgeben sollen. Denn wer in den Pkw gezwungen wird, fährt mit diesem dann gleich in eine attraktivere Einkaufsstadt namens Nürnberg. Und der Raum Eschenau wird sich dann noch stärker als bisher nach Nürnberg hin orientieren

Fakt ist: es kann und darf einen Endpunkt Uttenreuth-Ost NICHT geben. Auch nicht als „Übergangslösung“, bei der man sich eine „mögliche Verlängerung“ offenhält, denn Provisorien erweisen sich meistens als extrem langlebig.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.03.2015 21:04 von Frankenbahner.
Hallo @Frankenbahner,

die Diskussion über die StUB habe ich doch deutlich anders in Erinnerung.

Herr Balleis wollte die lange Zeit überhaupt nicht haben und hat mit allen Mitteln dagegen gekämpft. Auch gegen aufgeschlossene Leute aus der eigenen Fraktion. Erst als der Siemens-Campus in die Diskussion kam und Siemens sehr deutlich gemacht hat, dass sie auf eine StUB setzen, ist er umgeschwenkt und wollte plötzlich auch eine StUB. Aber nicht mehr durch die Nürnberger Straße, sondern durch diesen neuen Campus.

Es gab zwischenzeitlich ein Nahverkehrsgutachten, das den volkswirtschaftlichen Nutzen der Planung errechnete, da war der Campus nicht dabei. Aber die Gutachter haben eben auch errechnet, dass der Ostast sich in Gänze nicht lohnen würde, sondern nur der verstümmelte Teil bis Uttenreuth. Das mag man in Frage stellen, denn oft übertreffen die Zahlen im Betrieb weit die der Prognose. Aber im Moment ist es halt die Basis aufgrund der gutachterlichen Aussage, dass sich eine StUB bis Neunkirchen nicht rechnen würde, auch eine StUB nur bis Erlangen oder Herzogenaurauch ganz ohne Ostast auch nicht, sondern nur dieses verstümmelte T-Netz. Das finde ich auch eigenartig, aber auf dieser Basis findet die Weiterplanung statt, ob uns das gefällt oder nicht.

Den verstümmelten Ostast zu Fall zu bringen heißt im Moment, das ganze Projekt zu Fall zu bringen, so sieht es halt leider aus.

Und sorry: Wenn es endlich mal eine StUB geben sollte, so wird sich diese bewähren und wenn die Zahlen tatsächlich besser sind als prognostiziert, so sieht die Gesamtrechnung wieder ganz anders aus. In einem Bauabschnitt wird doch so und so nicht die ganze StUB gebaut. Da ist es doch tatsächlich besser, man fängt erst mal an und bringt nicht das ganze Projekt durch eine solche kompromisslose Haltung in Gefahr.

Die Schleife in Buch-Wegfeld wird auch bei einem Weiterbau der StUB nicht entbehrlich, da niemals alle Züge bis Erlangen fahren werden. Bis Wegfeld ist heute schon Potential da für einen 10-Minuten-Takt und man kann auf einen 5-Minuten-Takt für zwei überlagernde Linien hoffen, wenn es weitergeht bis Erlangen. Aber nördlich von Buch lässt das Fahrgastpotential doch deutlich nach und so wird es da erst mal im wesentlichen einen 20-Minuten-Takt geben. Die restlichen Bahnen müssen dann am Wegfeld nach wie vor wenden.

Das wird in Uttenreuth auch nicht anders sein. Ein Weiterbau der StUB macht also die Wendeschleife in Uttenreuth nicht entbehrlich.

Ich denke, man sollte die ganze Frage anhand des vorliegenden Gutachtens diskutieren, denn das ist die aktuelle Basis. Ich muss mir das Ganze auch nochmal im Detail ansehen, aber hier ist schon mal eine Verknüpfung auf den Abschlussbericht: [www.vgn.de]
Zitat
HansL
Aber die Gutachter haben eben auch errechnet, dass der Ostast sich in Gänze nicht lohnen würde, sondern nur der verstümmelte Teil bis Uttenreuth. Das mag man in Frage stellen, denn oft übertreffen die Zahlen im Betrieb weit die der Prognose. Aber im Moment ist es halt die Basis aufgrund der gutachterlichen Aussage, dass sich eine StUB bis Neunkirchen nicht rechnen würde, auch eine StUB nur bis Erlangen oder Herzogenaurauch ganz ohne Ostast auch nicht, sondern nur dieses verstümmelte T-Netz.

Das stimmt nicht. Gemäß der Gutachten aus den Jahren 2010+/-, die beim VGN heruntergeladen werden können, ergaben sich folgende prinzipiell zuwendungsfähige Alternativen aufgrund von Nutzen-Kosten-Verhältnissen (NKV) über 1,00:

Reduktionsstufe II: T-Netz
bis Herzogenaurach Bahnhof
und Buckenhof/Spardorf
NKV = 1,05 (Abb. 4-35)

"L-Variante"
bis Herzogenaurach Bahnhof
ohne Ostast
NKV = 1,10 (Abb. 4-41)

Reduktionsstufe "Uttenreuth"
bis Herzogenaurach Bahnhof
und Uttenreuth
NKV = 1,10 (Abb. 5-34)


Als nicht zuwendungsfähig sind wegen NKV unter 1,00 u. a. durchgefallen:

T-Netz Ursprungsversion
bis Herzogenaurach Atlantis
und Eschenau Bahnhof
NKV = 0,79 (Abb. 4-14)

Reduktionsstufe I: T-Netz
bis Herzogenaurach Bahnhof
und Neunkirchen Busbahnhof
NKV = 0,89 (Abb. 4-35)


Alle o. g. Angaben stammen aus dem Intraplan-Abschlussbericht vom August 2012.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.04.2015 13:02 von benji2.
Zitat
HansL
Das wird in Uttenreuth auch nicht anders sein. Ein Weiterbau der StUB macht also die Wendeschleife in Uttenreuth nicht entbehrlich.

Ich denke, man sollte die ganze Frage anhand des vorliegenden Gutachtens diskutieren, denn das ist die aktuelle Basis. Ich muss mir das Ganze auch nochmal im Detail ansehen, aber hier ist schon mal eine Verknüpfung auf den Abschlussbericht: [www.vgn.de]

Das würde einen dichteren Takt bis Uttenreuth bedeuten. Aber derzeit sieht es halt so aus, daß bei den Bussen keine Taktverstäkrer bis Uttenreuth angeboten werden. Die Linie 209 wird werktags halbstündlich bis Eschenau bedient, dazu kommen die Taktverstärker bis Neunkirchen Busbahnhof. Im morgendlichen Berufs-/Schülerverkehr setzen stadteinwärts einzelne Fahrten in Weiher, sowie Uttenreuth Breslauer Straße ein. Das macht bei der Belegung der Busse aus Eschenau und Neunkirchen durchaus Sinn. Wäre Uttenreuth aber tatsächlich verkehrlich so bedeutsam, würde sich das sicher längst in zusätzlichen Fahrten niederschlagen - nämlich solchen, die stadtauswärts in Uttenreuth enden. Und daß es die nicht gibt, hat sicher nicht nur mit dem Fehlen einer Busschleife in Uttenreuth zu tun. Immerhin wurden die Fahrpläne der Linie 209 regelmäßig neuen Gegebenheiten angepaßt bzw. sogar grundlegend verändert.

Der Busbahnhof in Buch-Am Wegfeld wird dagegen durchaus weiterhin seine Berechtigung haben, weil man auf die Buserschließúng im Knoblauchsland auch mit Stub nicht verzichten kann. Die Linien die bisher in Thon endeten, enden dann in Buch. Umsteigen war hier schon immer nötig, ob das nun ein paar Kilometer weiter südlich oder nördlich erfolgt, ist für den Fahrgast eigentlich unbedeutend. Es kann aber nicht sein, daß Neunkirchner und Eschenauer künftig in Uttenreuth umsteigen sollen, wo sie zuvor jahrzehntelang (!) umsteigefrei in die Erlanger Innenstadt fahren konnten.

Rechnet man die Einwohnerzahlen der vier beim Stümmel-Ostast abgehängten Gemeinden zusammen, kommt man auf knapp 25.000. Demgegebenüber zählt die Gemeinde Uttenreuth knapp 4.900 Einwohner - und zu dieser Gemeinde gehört der dann ebenfalls abgekoppelte Ort Weiher. Zumal sich bei den vorherigen Gutachten der komplette Ostast ja rechnete - und die Einwohnerzahlen dieser Gemeinden sind seither eher noch gesteigen.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.03.2015 00:26 von Frankenbahner.
Hallo @Frankenbahner,

wenn man sich die prognostizierten Fahrgastzahlen anschaut, dann kann man sich schon mit Recht fragen, weshalb der Ostast in Uttenreuth enden soll und nicht schon in Buckenhof. Bis Buckenhof gibt es noch starken im Grunde innerörtlichen Erlanger Verkehr, aber dann lässt es ostwärts mit jeder Ortschaft stark nach.

Ich kann da auch nur vermuten, was der Grund sein könnte, weil ich die Örtlichkeiten doch nicht so im Detail kenne. Wäre ein möglicher Grund, dass man in Uttenreuth eher den Plätz hätte für eine Wendeschleife und einen P&R-Parkplatz?

Wie auch immer: Auch wenn es eine StUB bis Neunkirchen oder gar bis Eschenau gibt: Es werden nie alle Züge bis dahin fahren, die man im Erlanger Osten braucht. Irgendwo muss da trotzdem eine Wendeschleife hin.
  • Wenn also im 2012 Gutachten der SiemensCampus noch nicht berücksichtigt ist (und das Semesterticket, und steigenden Arbeitsplatz-, Studi- und Einwohnerzahlen)... dann sehe ich da ja schon noch Spielraum, im ersten Schritt mindestens bis Neunkirchen zu kommen. Muss man aber den Zweckverband dafür erstmal haben - Neunkirchen ist ja Kreis FO :(
  • 0,89 bei verbesserten Bedingungen - beim NVEP in Nürnberg hat der Gutachter jedenfalls gemeint, +/- 0,1 sind im Detail immer noch drin. Und wenn man dann noch bedenkt, unter welchen Rahmenbedigungen die Standi geschrieben wurde (da kommt jetzt wieder Balleis ins Spiel), ...
  • Die kleine Lösung N-ER als Anfang wurde genau unter Balleis ja totgerechnet, deshalb jetzt also das ganze T... auch wenns natürlich nicht überall gleichzeitig gebaut werden kann.
  • Ich wäre (trotz Umsteigezwängen) aber froh um jeden km Schiene, der schonmal da ist. Verlängern ist (psychologisch, nicht fördertechnisch) sicher besser als ein komplett neuer Ostast. Und wer weiß heute schon, wie nach 2019 die Förderung überhaupt aussieht.
Die Betroffenen sind eben nicht froh darüber. Wenn das tatsächlich so kommt, muß der 209er bis Erlangen weiterfahren. Auch wenn das dann Parallelverkehr ergibt. Man kann dann ja die Haltestellen auf diesem Abschnitt reduzieren oder bis zum Busbahnhof Buckenhof-Spardorf ganz durchfahren.

Uttenreuth hat für sich genommen doch in der Erlanger Verkehrsplanung nie eine große Rolle gespielt - wichtig war stets die Anbindung von Neunkirchen und Eschenau, wodurch Uttenreuth ja automatisch mit angebunden wird.

Denkbare Wendeanlagen wären aus meiner Sicht Buckenhof/Spardorf - also der heutige Busbahnhof, womit der Ostast der Linie 285 ersetzt werden könnte (auch wegen des Schulzentrums in Spardorf), dann Neunkirchen, dann Eschenau.

Derzeitige Situation im Erlanger Osten: Linie 209 bis Eschenau, bis Neunkirchen alle 15 min, jeder zweite Bus fährt nach Eschenau weiter. Bis Buckenhof / Spardorf Verstärkung durch die Linie 208 alle 30 min, die dort dann Richtung Marloffstein / Effeltrich abzweigt. Bis Buckenhof verkehrt die Linie 285 (nebenbei hätte man die auch schon längst bis zum Busbahnhof Buckenhof / Spardorf verlängern und damit für stadteinwärts fahrende Schüler eine deutliche Verbesserung schaffen können). Nach der Gemeindegrenze Buckenhof / Erlangen kommen ab der Haltestelle Markuskirche stadteinwärts noch die Linien 284 und 296 hinzu.

Verkehrstechnisch gesehen macht Uttenreuth keinen Sinn. Zumal die Fahrgastzahlen im Bereich von Uttenreuth auch nachlassen werden, wenn die Nutzer der Linie 209 östlich von Uttenreuth dann der Umsteigeverbindung den Rücken kehren.

Das Problem mit Uttenreuth sehe ich eben auch in der unsinnigen Zugehörigkeit Neunkirchens zum Kreis FO, obwohl es Erlanger und nicht Forchheimer Einzugsbereich ist. Die Linie 224 Neunkirchen - Forchheim verkehrt ja auch nur im Stundentakt, obwohl es da sicher trotzdem noch Potenzial gäbe.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.03.2015 14:12 von Frankenbahner.
Zitat
Phantom
Ich wäre (trotz Umsteigezwängen) aber froh um jeden km Schiene

Gibt es eigentlich schon eine Planung für die Streckenführung der Buslinien in Erlangen, wenn es eine StUB gibt?
Nicht, dass der Umsteigezwang dann zu einem ähnlichen Desaster führt wie in Fürth. Dann könnte ich sogar verstehen, wenn es Erlanger gibt, die keine StUB wollen. Aber die U-Bahn hat den Fürthern auch mehr geschadet als geholfen.
Zitat
HansL 23.03.2017, 7.10:
"...aufgrund der gutachterlichen Aussage, dass sich eine StUB bis Neunkirchen nicht rechnen würde..."

Die 20.000 Einwohner und die (leichtere / billigere) Realisierbarkeit östlich von Uttenreuth wurden ja schon erwähnt. Insofern finde ich es äußerst verwunderlich, dass die Stub gerade östlich von Uttenreuth, also an der Landkreisgrenze - so ein Zufall aber auch - unwirtschaftlich sein soll.

Dass die standardisierte Bewertung zu so einem Ergebnis kommt kann ich mir nur erklären, dass der Landkreis Zahlen zu Fahrgastpotential geliefert hat und diese zu niedrig angesetzt waren mit dem Ziel, dass sich FO an der Stub nicht beteiligen braucht. Der Forchheimer Horizont reicht halt gerade mal von Hallerndorf über Heroldsbach bis Wallerschboch, alles außerhalb ist Ausland. Geld für Neunkirchen / Dormitz / Kleinsendelbach ausgeben wird nach Möglichkeit vermieden.

Dem widersprechen würde allerdings, dass dadurch auch der äußerste Osten, der wiederum zu ERH gehört, eben auch abgeschnitten wird.


Zitat
Frankenbahner 24.03.2015, 0.21:
"...daß es die [Taktverstärker bis Uttenreuth] nicht gibt, hat sicher nicht nur mit dem Fehlen einer Busschleife in Uttenreuth zu tun..."

Falls wirklich Bedarf besteht wäre die fehlende Wendemöglichkeit kein Hindernis. In Weiher können Busse problemlos um die Verkehrsinsel in der Rosenbacher Straße herum wenden. Die ca. 3 km längere Hin- und Rückfahrt dürfte kostenmäßg kaum ins Gewicht fallen.


Zitat
Frankenbahner 24.03.2015, 14.11:
"...Die Linie 224 Neunkirchen - Forchheim verkehrt ja auch nur im Stundentakt, obwohl es da sicher trotzdem noch Potenzial gäbe."

Das Potential kann ich außer beim Schülerverkehr nicht erkennen. Während ca. 50 Beobachtungen in Neunkirchen, Hetzles und Effeltrich zu allen möglichen Zeiten sowohl unter der Woche als auch samstags seit Einführung des Stundentakts war oft außer dem Fahrer niemand im Bus.

Meine Beobachtungen mögen vielleicht nicht repräsentativ sein, aufgrund der Vielzahl besitzen sie aber schon eine gewisse Aussagefähigkeit. Auch wenn zum Landkreis FO gehörend hat die Gegend um Neunkirchen außer Schulen und Behördenangelegenheiten mit Forchheim eben kaum Beziehungen, da die Orte nunmal eindeutig nach Erlangen ausgerichtet sind. Bei der Linie 224 könnten eher noch Fahrten weggelassen und das gesparte Geld für sinnvollere Verbindungen ausgegeben werden.



Mein Fazit:
Ändern könnte das vielleicht eine Gebietsreform, bei der Dormitz, Neunkirchen und Kleinsendelbach (evtl. auch Hetzles) in den Landkreis ERH wechseln. Das wird sich FO aber nicht gefallen lassen weil im Erlanger Speckgürtel nunmal gut verdient wird und damit gute Steuern gezahlt werden.
Heute stehen einige Leserbriefe zum Thema STUB in den Erlanger Nachrichten.
Um die Frage nach dem Linienverlauf der Erlanger Buslinien mit Stub zu beantworten:

[www.vep-erlangen.de]

Das Dokument widerspricht sich aber teilweise selbst: im Lageplan 1.2 sollen die Linien 208, 209 und 210 bis Busbahnhof Buckenhof / Spardorf verstümmelt werden. In der Tabelle auf der Folgeseite soll die Linie 208 wie gehabt weiterfahren, während der wichtige 209er zu einer Rumpflinie bis "Uttenreuth-Ost" zusammegestrichen wird.

Noch etwas: den Neunkirchnern nimmt man also ihre Direktverbindung ins Stadtzentrum, aber Büchenbach soll trotz Stub weiterhin von fünf (!) Buslinien angefahren werden, von denen zwei sogar zwischen Erlangen und Büchenbach parallel zur Stub verkehren (über den Kosbacher Damm und die dann noch zu bauende Kosbacher Brücke)... Wo ist da bitte das Einsparungspotenzial?

Was mich persönlich ammeisten auf die Palme bringt: warum beteiligt sich die Neunkirchener Lokapolitik nicht offen an den Stub-Diskussionen und versucht den Endpunkt Uttenreuth zu verhindern? Irgendwie scheint es da bei allen Parteien am nötigen Interesse zu fehlen - und das bei einer elementaren Frage!



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.03.2015 20:56 von Frankenbahner.
Zitat
Frankenbahner

Noch etwas: den Neunkirchnern nimmt man also ihre Direktverbindung ins Stadtzentrum, aber Büchenbach soll trotz Stub weiterhin von fünf (!) Buslinien angefahren werden, von denen zwei sogar zwischen Erlangen und Büchenbach parallel zur Stub verkehren (über den Kosbacher Damm und die dann noch zu bauende Kosbacher Brücke)... Wo ist da bitte das Einsparungspotenzial?

Mit der Kappung der Buslinien würde nicht nur die Direktverbindung in die Innenstadt wegfallen,
sondern auch die direkte Anbindung an die Berufschule, die beiden Gymnasien CEG und MTG sowie
an den Healthcare Teil von Siemens. Die Schüler dürften sich nicht wehren können aber für die
Berufspendler dürfte bei einer Verschlechterung des Angebotes wohl das Auto die Alternative sein.
Zitat
Efchen
Zitat
Phantom
Ich wäre (trotz Umsteigezwängen) aber froh um jeden km Schiene

Gibt es eigentlich schon eine Planung für die Streckenführung der Buslinien in Erlangen, wenn es eine StUB gibt?
Nicht, dass der Umsteigezwang dann zu einem ähnlichen Desaster führt wie in Fürth. Dann könnte ich sogar verstehen, wenn es Erlanger gibt, die keine StUB wollen. Aber die U-Bahn hat den Fürthern auch mehr geschadet als geholfen.

Die Busergänzungsnetze sind in dem oben verlinkten Intraplan-Gutachten (herunterladbar von der VGN-Website) für alle Planfälle enthalten und in Tabellen und teilweise Netzplänen dargestellt. Es wurde sehr darauf geachtet, dass genau dieser Effekt aus Fürth nicht eintritt. Genau aus diesem Grund ist zum Beispiel die Kosbacher Talquerung in diesem Gutachten auch als gemeinsame StUB-Bus-Brücke geplant und nicht nur für die StUB. Sie bringt dadurch auch erhebliche Beschleunigungen im Busnetz.
Zitat
Wenn sie weiterhin nur bis Uttenreuth bauen wollen, dann sollen sie den Ostast ganz bleiben lassen und nur nach Herzogenrauch bauen. Das ist sowieso das weitaus wichtigere Ziel. Ein Endpunkt Uttenreuth wäre so wie ein RE oder ICE der in Erlangen durchfährt und dafür in Bruck oder Bubenreuth hält...beim München-Nürnberg-Express wird sowas ja bereits seit ein paar Jahren "erfolgreich" praktiziert.

Ich glaube ich antworte auch mal dazu. Sicherlich sind Umsteigezwänge nicht schön, da stets risikobehaftet (Das man den Anschluss verpasst). Aber andererseits könnte man das Teilstück Buckenhof - Uttenreuth als "Bonus" sehen. Statt nur den Stadtbus 1:1 ersetzen, bezieht man nun zumindest Teile des Umlands ein, lässt das "quasi-städtische" Verkehrsmittel noch die Stadtgrenze überwinden, um die unmittelbaren Nachbargemeinden stärker an sich zu binden, das ist prinzipiell nicht die verkehrteste Sache. In den "Autofahrerdörfern" weiter außen muss die politische Überzeugungsarbeit erst noch geleistet werden. Macht man aber den Weiterbau davon ab, das erst alle "auf Linie pro Tram sind" könnte man genauso gut den Bau zum Wegfeld infrage stellen.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Im Fall Wegfeld bestand der Umsteigezwang ja schon immer. Erst am Friedrich-Ebert-Platz, jetzt in Thon und künftig halt in Buch. Es ändert sich lediglich der Umsteigeort. Somit gibt es auch keine Verlierer, denn wer künftig umsteigen muß, mußte das auch bisher schon. Zumal das ja sowieso ein Umsteigeknoten für die Linien im Knoblauchsland und im Nürnberger Norden war und ist. Aber von Eschenau / Neunkirchen gab es seit jeher die umsteigefreie Verbindung nach Erlangen. Uttenreuth war und ist kein Umsteigeknoten. Da fahren außer dem 209er und den wenigen 210er-Fahrten keine weiteren Linien.

Nürnberg ist eine Großstadt wo der Umstieg auf ein Schienenverkehrsmittel Sinn macht. Welchen Sinn soll aber in einer Mittelstadt in Erlangen ein Umstieg in der Peripherie machen? Gerade auf dem Abschnitt Innenstadt - Uttenreuth lassen sich durch die gezwungenermaßen straßenbündige Trassierung keine nennenswerten Fahrzeitgewinne erzielen. Die Fahrt nach Erlangen dauert dann ab Neunkirchen sicher 40 Minuten oder noch länger.

Erlangen sollte sich gut überlegen ob es den Gemeinden östlich von Uttenreuth ohne Grund ihre attraktive Direktverbindung wegnimmt. Immerhin geben die Leute ihr gutes Geld in der Einkaufsstadt Erlangen aus.

Ich bin normalerweise auch für jeden neuen Meter Schiene. Aber Projekte bei denen man über 25.000 Bürgern ihre Anbindung nicht nur an die Innenstadt sondern auch an den Nah- und Fernverkehr der Bahn nimmt, sind abzulehnen. L-Stub und nach Eschenau dann ein weiter ausgebauter 209er. So sieht eine diskriminierungsfreie Lösung aus. Und der Landkreis spart gutes Geld, das in ein auf die L-Stub abgestimmtes optimiertes Busnetz investiert werden kann. Uttenreuth darf kein fränkisches Petershausen werden!



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.04.2015 23:05 von Frankenbahner.
Zitat
Frankenbahner
Im Fall Wegfeld bestand der Umsteigezwang ja schon immer. Erst am Friedrich-Ebert-Platz, jetzt in Thon und künftig halt in Buch. Es ändert sich lediglich der Umsteigeort. Somit gibt es auch keine Verlierer, denn wer künftig umsteigen muß, mußte das auch bisher schon.

da täuscht du dich aber. Es wird mit dieser Verlängerung einige Verlierer geben. Nämlich alle die, die bisher in Thon von den aus dem Norden kommenden Buslinien in die Ringbusse (35+45) bzw. die Linie 47 umgestiegen sind. Diese "gewinnen" mit der Verlängerung zum Wegfeld einen zusätzlichen Umsteigevorgang dazu. Und wie gut die in Nürnberg klappen, wissen wir ja wohl alle.

Zitat
Frankenbahner
Erlangen sollte sich gut überlegen ob es den Gemeinden östlich von Uttenreuth ohne Grund ihre attraktive Direktverbindung wegnimmt. Immerhin geben die Leute ihr gutes Geld in der Einkaufsstadt Erlangen aus.

Diese Entscheidung liegt nur nicht bei der Stadt Erlangen alleine sondern hauptsächlich bei den betroffenen Landkreisen. Das Hauptproblem auf der Verbindung in Richtung Osten ist der Abschnitt der durch den Landkreis Forchheim führt.

Grüßle,
der Werkstattmeister



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.04.2015 08:55 von werkstattmeister.
Umsteigezwänge
13.04.2015 17:07
Bei jeder Änderung im ÖPNV gibt es Gewinner und Verlierer.

Das gilt sicher zum Beispiel auch für die Verlängerung der Straßenbahn zum Wegfeld. Wer nördlich von Buch wohnt und irgendwo am mittleren Ring sein Ziel hat, der muss jetzt zweimal umsteigen. Aber da muss man halt dagegenhalten, wer alles von der Verlängerung Vorteile hat. Und das sind nicht nur die Leute zwischen Thon und Buch, sondern zum Beispiel auch die Menschen, die eine Verbindung am Mittleren Ring über die Bucher/Erlanger Straße hinweg benötigen.

Und das sollte man prinzipiell gegeneinanderstellen: Wie viele Leute haben wie große Vorteile von einer Veränderung. Und für wie viele Leute gibt es wie starke Verschlechterungen.

Ob man ein L-Netz ohne Ostast baut oder doch erst mal ein "verstümmeltes" T-Netz mit Ostast bis Uttenreuth, sollte man genau nach diesen Kriterien diskutieren. Weiter als bis Uttenreuth kann man im Moment nicht planen, weil die Gutachten ergeben haben, dass sich der Ostast bisher nur maximal bis Uttenreuth lohnen würde.

Aber es spricht trotzdem schon auch einiges für ein Gleis bis Uttenreuth:
  1. Binnenverkehr: Wenn man die aktuellen Zahlen und die Prognosen ansieht, so lässt Nachfrage außerhalb von Erlangen stark nach. Für die Erlanger und auch die Buckenhofer gäbe die Schiene durchaus auf jeden Fall Sinn.
  2. Uttenreuth - Erlangen: Auch wenn Uttenreuth keinen so großen Bedarf mehr hat: Für die Uttenreuther wäre die Schiene eine Verbesserung
  3. Durhmesserlinie: Mit dem Ostast bekäme Erlangen auch zwei Durchmesserlinien Richtung Nürnberg und Herzogenaurach: Das könnte auch ein Vorteil für Fahrgäste östlich von Uttenreuth sein, wenn sich in den Süden oder Westen von Erlangen wollen. Sie steigen dann halt schon in Uttenreuth um und nicht erst am Hugenottenplatz, aber hätten im Osten eine attraktivere Verbindung.
  4. Probleme am Hugenottenplatz und in der Goethestraße: Die oben erwähnten Durchmesserlinien wären eine weitere Entlastung für diesen Bereich, wenn Busse durch Straßenbahnen ersetzt werden könnten.

Und dann ist Umsteiegen ja auch nicht gleich Umsteigen. Lästig ist das Ganze, wenn die Anschlüsse nicht zuverlässig klappen und wenn man keine bequemen Knoten zum Umsteigen hat, sondern von einem Fahrzeug zum Anderen über mehrere Ampeln muss. Östlich von Erlangen könnte man aber einen Knoten schaffen, wo man "Tür an Tür" vom Bus in die Straßenbahn kommt und umgekehrt. Und die Fahrpläne kann man ja so gestalten, dass der Bus losfährt, wenn die Straßenbahn kommt und umgekehrt. Da muss man halt nötigenfalls dafür sorgen, dass die Busse ungehindert auch fahren können, mit geeigneten Busspuren und Pförtnerampeln, wo der Platz dafür nicht reicht.

Dann ist auch ein Umsteigezwang nicht mehr so tragisch und hat das Potential, neue Fahrgäste zu gewinnen. Und wenn das gelingt, so wird es sicher auch eine Chance für eine Verlängerung der Schiene geben. Heute gibt es kaum Bedarf für einen Verkehr zwischen Eschenau und Neunkirchen, weil alles mit dem Auto fährt. Aber eine Schiene wenigstens ein Stück weit nach Osten und ein darauf abgestimmtes Buskonzept könnte diesen Bedarf schaffen.

Diese Argumente sollte man zumindest in der Diskussion berücksichtigen, bevor man leichtfertig eine mögliche Chance totredet. Die Konzepte liegen ja vor und die Fahrgastprognosen. Lasst uns doch anhand dieser Zahlen die Frage diskutieren, ob eine Ostast Sinn gibt oder nicht.
Wenn man als Bewohner einer Gemeinde mit über 8.000 Einwohnern umsteigen muß, um die nächstgelegene Innenstadt und den nächstgelegenen Bahnhof mit Nah- und Fernverkehrsanbindung zu erreichen, ist das eine Lachnummer sondergleichen- vor allem wenn davor jahrzehntelang eine umsteigefreie Direktverbindung bestand.

Für mich als Neunkirchner gibt es keine Argumente für einen Endpunkt Uttenreuth. Entweder die Stub fährt bis Neunkirchen, oder der durchgehende Bus 209 bleibt. Eine Umsteigeverbindung wird dann eben einfach boykottiert - so lange bis der Endpunkt Uttenreuth endlich stillgelegt ist und die Stub bis Neunkirchen fährt. Die Fahrt dauert ja jetzt schon mit 30 Minuten relativ lange. Mit Umsteigen wird sie noch länger dauern.

Studien gehen immerhin von einem Verlust von bis zu 50 Prozent an Fahrgästen bei sinnlosen Umsteigezwängen aus.

Ja, man kann einen Knoten schaffen - aber in Neunkirchen, wo ja auch andere Linien dazukommen. Man läßt die Stub neben dem Busbahnhof halten und die Fahrgäste können bequem in die Busse nach Eschenau, Forchheim und in andere Richtungen umsteigen. Der Busbahnhof ist ja bereits vorhanden und müßte eben nur um die Stub-Haltestelle erweitert werden. Da hätte ein Umsteigeknoten Sinn. Aber in Uttenreuth fahren ja keine anderen Buslinien, und es sind auch keine neuen vorgesehen.

Und anhand der Zahlen betrachtet: wenn man bis Uttenreuth baut und dort den Bus 209 kappt - das bedeutet für 4.000 Leute vielleicht eine Verbesserung. Für etwa fünf mal so viele aber eine massive Verschlechterung.

Meinetwegen kann man einen Ostast bis Buckenhof bauen - wenn die Buslinien 208 und 209 weiterhin bis in die Innenstadt fahren.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.04.2015 17:53 von Frankenbahner.
@Frankenbahner: Das Problem im Moment ist halt, dass die 20.000 Neunkirchner den Bus bisher nicht so annehmen, dass man über einen StUB-Bau bis dorthin nachdenken könnte. Woran auch immer das liegen mag.

Die Frage ist halt, wie man zu einer Schiene bis Neunkirchen kommt. Wenn es gar keinen Ostast gibt, den man erweitern könnte, so werden die Chancen nicht besser, fürchte ich. Mit einem begonnenen Ostast gibt es eine Chance, die man nutzen könnte.

Wer jetzt den Ostast ablehnt, der ist in Gefahr, dass er gar nichts bekommt, weil die aufgestellten Forderungen nicht erfüllt werden können.

Ich halte auch einen StUB-Knoten in Neunkirchen für das sinnvollste. Aber da muss noch einiges vorher geschehen, bis der eine realistische Realisierungschance hat. So sind halt im Moment die vorliegenden Zahlen - ob uns das gefällt oder nicht.

Und ganz nebenbei: Auch bei einer StUB bis Neunkirchen werden niemals alle Züge bis dorthin fahren. Da braucht man immer auch einen Knoten, wo ein Teil der Fahrzeuge wendet. Wo genau der liegen sollte, kann man sicher diskutieren, aber Uttenreuth erscheint mir dafür nicht ganz abwegig. Dorthin wäre ja zum Beispiel auch ein Zubringerbus von Kalchreuth her denkbar ...
Es sind Zahlen denen ich nicht glaube. Beim Gutachten von 1996 rechnete sich die Stub nämlich bis Neunkirchen. Der Ast weiter nach Eschenau fiel damals als unwirtschaftlich durch. Allerdings haben in allen Gemeinden von Buckenhof bis Eschenau die Einwohnerzahlen seither zugenommen. Der Endpunkt Uttenreuth wurde deshalb gewählt, weil er an der Landkreisgrenze liegt.

Und was ist denn, wenn man den Ostast nun bis Uttenreuth baut - dann läuft die bisherige Förderung 2019 aus, und der Weiterbau ist noch nicht in trockenen Tüchern. Keiner weiß bisher wie eine Neuauflage aussehen wird. Womöglich sind dann aber keine neuen Linienäste mehr drin. Dann wäre auf Jahre oder Jahrzehnte hinaus eine Umsteigeverbindung zementiert.

Und wenn Uttenreuth so wichtig wäre, daß es eine bessere Anbindung benötigt - dann würden jetzt schon zusätzliche Taktverstärker dorthin fahren. Das tun sie aber nicht. Eine Wendemöglichkeit für die Busse wäre nämlich schnell geschaffen. Alleine der Hauptort der Markgemeinde Neunkirchen hat ja schon deutlich mehr Einwohner als die gesamte Gemeinde Uttenreuth, zu der auch noch der Ort Weiher gehört.

Eine echte Verkehrsentlastung ist nur dann möglich wenn man mindestens bis Neunkirchen baut. Ich werde als Neunkirchner eine Umsteigeverbindung jedenfalls nicht nutzen, weil ich mich verschaukelt fühle. Ich fahre dann halt mit dem Auto zum nächstgelegenen Bahnhof und steige dort in den Zug. Ich sehe es nicht ein, daß wir Neunkirchner den Preis für eine bessere Anbindung von Uttenreuth und Buckenhof zahlen sollen - nämlich durch den Wegfall unserer Busverbindung zum Bahnhof Erlangen. Dann gibt es halt zumindest vorerst keinen Ostast. In vielen anderen Städten ging erst ein Grundnetz in Betrieb, erst später kamen dann nach und nach neue Linienäste dazu.

Ich bleibe dabei: der Stümmel-Ostast ist destruktiv, weil er zu keiner Verkehrsentlastung, sondern zu Verkehrszuwachs führen wird. Ich halte es für das Sinnvollste, zunächst die L-Stub zu bauen - das ist ja doch eine ganz schöne Strecke, deren Bau seine Zeit in Anspruch nehmen wird. Und gerade der Westast eröffnet ja einen völlig neuen Korridor Erlangen - Büchenbach - Herzogenaurach, der bisher im Nahverkehr nicht bedient wurde. Gerade die Chance sollte man wegen eines wenig förderfähigen Stümmel-Ostastes nicht riskieren! Parallel zum Bau sollte man aber den vollständigen Ostast auf seine eindeutig gegebene Wirtschaftlichkeit noch einmal neu zu untersuchen. Dabei sollten sich auch die vier betroffenen Gemeinden östlich von Uttenreuth aktiv beteiligen. Und darunter verstehe ich mehr als nur Briefe an Landräte und OBs zu schreiben, sondern auch mit den zuständigen Ministerien zu reden. Vielleicht läßt sich dadurch ja auch Zeit gewinnen, in der man die lange überfällige Gebietsrefom in der Region Erlangen ansprechen kann.



4 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.04.2015 23:19 von Frankenbahner.
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