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Die Balleis-Stub: ein Konzept mit Verlierern
geschrieben von Frankenbahner 
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Frankenbahner
Es sind Zahlen denen ich nicht glaube. Beim Gutachten von 1996 rechnete sich die Stub nämlich bis Neunkirchen. Der Ast weiter nach Eschenau fiel damals als unwirtschaftlich durch. Allerdings haben in allen Gemeinden von Buckenhof bis Eschenau die Einwohnerzahlen seither zugenommen. Der Endpunkt Uttenreuth wurde deshalb gewählt, weil er an der Landkreisgrenze liegt.

Gut, das wäre zu prüfen, weshalb 1996 etwas anderes herausgekommen ist als bei der letzten Bewertung. Aber das wäre halt Sache der Interessierten im Landkreis Forchheim: Was hat sich in der Zwischenzeit geändert? Gab es "Stellschrauben", die anders eingestellt wurden? Wenn ja, warum? Oder ist das jetzige Ergebnis genauer als das von 1996 und aus diesem Grund ist das Gutachten anders ausgefallen?

Ich bekomme das im Moment gerade bei der Frage "Durchbindung der Gräfenbergbahn" mit, wo zwei völlig unterschiedliche Ergebnisse von Gutachten im Raum stehen. Die Stadt Nürnberg versucht im Moment, den Grund dafür herauszufinden und das ist offensichtlich alles andere als einfach. Aber als erstes muss halt mal jemand fragen, wie die Ergebnisse zustande kommen. Das kann nicht Erlangen oder der Landkreis Erlangen-Höchstadt sein, das muss vom Landkreis Forchheim und den dortigen Gemeinden kommen.

Im Moment ist halt das Gutachten Grundlage des in Gründung befindlichen Planungsverbandes, in dem ausgesagt wird, dass sich der Ostast höchstens bis Uttenreuth rechnet. Dann kann man halt nun mal nicht einfach doch eine längere Strecke planen.

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Frankenbahner
Und was ist denn, wenn man den Ostast nun bis Uttenreuth baut - dann läuft die bisherige Förderung 2019 aus, und der Weiterbau ist noch nicht in trockenen Tüchern. Keiner weiß bisher wie eine Neuauflage aussehen wird. Womöglich sind dann aber keine neuen Linienäste mehr drin. Dann wäre auf Jahre oder Jahrzehnte hinaus eine Umsteigeverbindung zementiert.

Das mögliche Förderungsende 2019 ist allgemein ein Damoklesschwert für alle ÖPNV-Ausbauplanungen. Wenn das zuschlägt, wird es auch keine StUB nach Herzogenaurach geben. Wenn jetzt der Planungsverband beschlossen wird, so kann ja erst mal mit der Detailplanung begonnen werden und frühestens irgendwann 2016 beginnt ein Planfeststellungsverfahren. Wenn das durch ist, wird über die Finanzierung verhandelt und die Verträge geschlossen und erst dann ist irgend etwas in trockenen Tüchern.

Da muss man kein Prophet sein, um zur Einschätzung zu kommen, dass da noch gar nichts Richtung StUB angefangen sein wird. Bestenfalls der Abschnitt Nürnberg - Erlangen. Aber auch das nur, wenn es keine "Hauptbedenkenträger" gibt, die die Planfeststellung verzögern und am Ende noch klagen. Dass die Planfeststellung glatt durchgeht, wage ich gar nicht erst zu hoffen.

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Frankenbahner
Und wenn Uttenreuth so wichtig wäre, daß es eine bessere Anbindung benötigt - dann würden jetzt schon zusätzliche Taktverstärker dorthin fahren. Das tun sie aber nicht. Eine Wendemöglichkeit für die Busse wäre nämlich schnell geschaffen. Alleine der Hauptort der Markgemeinde Neunkirchen hat ja schon deutlich mehr Einwohner als die gesamte Gemeinde Uttenreuth, zu der auch noch der Ort Weiher gehört.

Ob Uttenreuth der beste Endpunkt wäre, kann man diskutieren. Auch die Kreuzung bei Sieglitzhof oder Buckenhof käme in Frage, wenn es da Platz für eine Wendeschleife gäbe. Aber dass auch Uttenreuth sich gerade noch rechnen würde, hat ja das erwähnte Gutachten ergeben. Also warum nicht die StUB wenigstens so weit bauen, wie es sich auf jeden Fall lohnt? Für die Neunkirchener wäre es ja egal, wo sie umsteigen, wenn man ihnen das nicht ersparen kann.

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Frankenbahner
Eine echte Verkehrsentlastung ist nur dann möglich wenn man mindestens bis Neunkirchen baut. Ich werde als Neunkirchner eine Umsteigeverbindung jedenfalls nicht nutzen, weil ich mich verschaukelt fühle. Ich fahre dann halt mit dem Auto zum nächstgelegenen Bahnhof und steige dort in den Zug. Ich sehe es nicht ein, daß wir Neunkirchner den Preis für eine bessere Anbindung von Uttenreuth und Buckenhof zahlen sollen - nämlich durch den Wegfall unserer Busverbindung zum Bahnhof Erlangen. Dann gibt es halt zumindest vorerst keinen Ostast. In vielen anderen Städten ging erst ein Grundnetz in Betrieb, erst später kamen dann nach und nach neue Linienäste dazu.

Na ja, da kann man halt nur hoffen, dass es nicht allzu viele gibt, die auf diese Weise protestieren. Umgekehrt wird auch ein Schuh daraus: Warum sollen die Erlanger und Uttenreuther auf Verbesserungen verzichten, nur weil sich die Neunkirchener nicht ausreichend für die StUB eingesetzte haben? Ist diese Art der Argumentation nicht ein wenig albern?

Weshalb konzentrieren wir uns nicht darauf, wie man trotz der Rahmenbedingungen eine gute Lösung findet? Ein gute gestalteter Umsteigeknoten ist immer geeignet, die Nachteile zu minimieren.

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Frankenbahner
Ich bleibe dabei: der Stümmel-Ostast ist destruktiv, weil er zu keiner Verkehrsentlastung, sondern zu Verkehrszuwachs führen wird. Ich halte es für das Sinnvollste, zunächst die L-Stub zu bauen - das ist ja doch eine ganz schöne Strecke, deren Bau seine Zeit in Anspruch nehmen wird. Und gerade der Westast eröffnet ja einen völlig neuen Korridor Erlangen - Büchenbach - Herzogenaurach, der bisher im Nahverkehr nicht bedient wurde. Gerade die Chance sollte man wegen eines wenig förderfähigen Stümmel-Ostastes nicht riskieren!

Die Reihenfolge wird so sein: Als erstes kommt die StUB bis Erlangen, als zweites die bis Herzogenaurach und als drittes dann der Ostast. Und wenn die Detailuntersuchungen ergeben, dass er sich doch nicht rechnet, dann kommt er gar nicht. Aber mit der Planung und Untersuchung der Förderfähigkeit der Einzelmaßnahmen kann man doch mal anfangen, um Chancen nicht zu vergeben.

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Frankenbahner
Parallel zum Bau sollte man aber den vollständigen Ostast auf seine eindeutig gegebene Wirtschaftlichkeit noch einmal neu zu untersuchen. Dabei sollten sich auch die vier betroffenen Gemeinden östlich von Uttenreuth aktiv beteiligen. Und darunter verstehe ich mehr als nur Briefe an Landräte und OBs zu schreiben, sondern auch mit den zuständigen Ministerien zu reden.

Dass die Schienen mindestens bis Neunkirchen gehen sollten, sehe ich auch so. Aber genau das muss man halt erst mal mit tragfähigen Argumenten unterfüttern!

Und genau das ist Sache des Landkreises Forchheim und der beteiligten Gemeinden! Das Problem ist doch, dass - zumindest für mich wahrnehmbar - von dieser Seite nichts kommt. Dafür sollten sich die Neunkirchener und die anderen Gemeinden halt erst mal intensiv einsetzen. Wenn der Landkreis eine StUB will, dann kann mit den Ministerien reden und dem Zweckverband zur Planung beitreten. Aber bevor das möglich ist, muss halt auch im Landkreis Forchheim noch einiges an Überzeugungsarbeit geleistet werden.

Oder habe ich da einen falschen Eindruck davon, wie die allgemeine Meinung dort ist?

Die Stadt Erlangen und der Landkreis Erlangen-Höchstadt ist da meines Erachtens jedenfalls nicht in der Pflicht!

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Frankenbahner
Vielleicht läßt sich dadurch ja auch Zeit gewinnen, in der man die lange überfällige Gebietsrefom in der Region Erlangen ansprechen kann.

Die Landkreise sind blödsinnig zugeschnitten, das sehe ich auch so. Aber wenn wir auf eine Gebietsreform warten müssen, dann ist 2019 längst vorbei. Dieses Thema sollten wir deshalb schon getrennt betrachten.
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HansL
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Frankenbahner
Eine echte Verkehrsentlastung ist nur dann möglich wenn man mindestens bis Neunkirchen baut. Ich werde als Neunkirchner eine Umsteigeverbindung jedenfalls nicht nutzen, weil ich mich verschaukelt fühle. Ich fahre dann halt mit dem Auto zum nächstgelegenen Bahnhof und steige dort in den Zug. Ich sehe es nicht ein, daß wir Neunkirchner den Preis für eine bessere Anbindung von Uttenreuth und Buckenhof zahlen sollen - nämlich durch den Wegfall unserer Busverbindung zum Bahnhof Erlangen. Dann gibt es halt zumindest vorerst keinen Ostast. In vielen anderen Städten ging erst ein Grundnetz in Betrieb, erst später kamen dann nach und nach neue Linienäste dazu.

Na ja, da kann man halt nur hoffen, dass es nicht allzu viele gibt, die auf diese Weise protestieren. Umgekehrt wird auch ein Schuh daraus: Warum sollen die Erlanger und Uttenreuther auf Verbesserungen verzichten, nur weil sich die Neunkirchener nicht ausreichend für die StUB eingesetzte haben? Ist diese Art der Argumentation nicht ein wenig albern?

Ich kann die Argumentation durchaus nachvollziehen. Nicht weil ich mich verschaukelt fühle,
sondern weil der Umstand daß die StuB viele Vorteile hat ja nicht umgekehrt heißt das es nicht auch Verlierer geben kann.

Ich rechne das einfach mal an meinem Pendlerweg zeitlich durch (Momentan fahre ich mit der Busline 208 zur Arbeit)

- Mit dem Auto brauche ich ungefähr 20 Minuten
- Mit dem Bus brauche ich heute ungefähr 30 Minuten. Nehme ich kauf weil man ja durchaus Vorteile hat (keinen Parkplatz suchen,
kann was lesen, muß mich nicht über andere Autofahrer aufregen...)

Jetzt mal hypothethisch mit Brechung am Busbahnhof Buckenhof / Spardorf:

- In der Stadt dürfte die Bahn kaum schneller sein als der Bus, also reine Fahrzeit in etwa gleich.
- Nehmen wir mal an die StuB fährt im 10 Minuten Takt. Im worst case sehe ich die Bahn gerade wegfahren und muss 10 Minuten warten
(langt ja schon wenn auf den Dörfern die Müllabfuhr mal 5 Minuten die Strasse blockiert oder ein Traktor meint er müsste gerade im Berufsverkehr
die Strasse langzuckeln) --> 10 Minuten Verzögerung
- Auf der Rückfahrt muss ich den Bus erwischen, der fährt heute im 30 Minuten Takt. Im schlimmsten Fall also 30 Minuten warten.

Jetzt tritt natürlich nicht jeden Tag der "Ernstfall" ein, an manchen Tagen wird das reibungslos klappen, aber gerade im Berufsverkehr sind 10-15 Minuten Verspätung innerhalb von Erlangen (Stadtbus) durchaus normal. Der StuB wirds nicht besser gehen da ich nicht weiss wo Platz für einen eigenen Gleiskörper sein soll.

--> Sagen wir mal im Schnitt 20 Minuten am Tag. Damit summiert sich der Fahrtzeitunterschied zwischen ÖPNV und PKW für mich auf 50 vs. 20 Minuten.
Für mich wäre das definitiv ein Grund zurück aufs Auto zu wechseln, selbst wenn das nur 2 mal die Woche passiert.

Zitat
HansL
Weshalb konzentrieren wir uns nicht darauf, wie man trotz der Rahmenbedingungen eine gute Lösung findet? Ein gute gestalteter Umsteigeknoten ist immer geeignet, die Nachteile zu minimieren.

Nachteile minimieren setzt ja schon voraus das man Nachteile als notwendiges Übel akzeptiert hat, also Verschlechterung für einen Teil
der heutigen Fahrgäste in Kauf nimmt. Sinnvollerweise müsste man eine Lösung suchen die sich gegenüber den Gemeinden die keine direkte StuB Anbindung haben zumindest neutral verhält.

Zitat
HansL
Und genau das ist Sache des Landkreises Forchheim und der beteiligten Gemeinden!

Jein. Natürlich müssen die Gemeinden in irgendeiner Form sich konstruktiv einbringen.
In erster Linie ist es aber im Interesse von ER /ERH die StuB zum Erfolg zu machen.
Parkplatzmangel, verstopfte Strassen, Abgase etc. gibts in erster Linie in Erlangen.
Wenn der Ostast nicht funktioniert entstehen die Probleme mit zunehmenden Individualverkehr nicht in Forchheim oder Neunkirchen sondern in Erlangen.
Die Forchheimer Gemeinden werden da nür ein begrenztes Eigeninteresse zeigen da sie auch mit Status quo, also ganz ohne StuB, gut leben können.

/cpr



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.04.2015 19:12 von cpr.
Also zum Boykott muss ich doch was loswerden.

Generell finde bin ich nicht gegen jeden Boykott, ich selbst nutze z.B. grundsätzlich nicht die "S3" zwischen Nürnberg und Feucht, sondern nutze die S2, allerdings reel betrachtet ist der einzige Nutzen, das ich in Feucht dann Treppen steigen muss und so was für meine Gesundheit tue...

Was aber den Boykott der Umsteigebeziehung der Stub betrifft, zementiert man mittels Selbsterfüllender Profezeiung dann genau den gehassten Zustand:

Wenn den Boykott alle so machen, gehen die Nutzerzahlen des 209er herunter, und damit wird die Notwendigkeit einer Verlängerung ad absurdum geführt. Fahren alle mit dem Auto bis Uttenreuth,wird dieser Endpunkt als der Einzig richtige bestätigt. Lassen alle die Stub links liegen, und fahren bis zum Bahnhof kriegen die Stub-Kritiker recht, das es die Tram nicht gebraucht hätte.

Eine Verlängerung "erzwingen" ginge nur, wenn die Nutzerzahlen von 209er und Tram so brutal steigen, das beim Umsteigen unzumutbare Zustände auftreten, z.B.Leute nicht mehr in den Bus passen, und der 209er so einen Takt fahren muss das die Personalkosten explodieren und eine Verlängerung der Straßenbahn günstiger erschiene.

Eine selbsterfüllende Prophezeiung würde das dann auch, weil du das mehr an Autoverkehr selbst mit erzeugst. Dadurch wird aber auch die Trambahn ausgebremst dadurch wieder unattraktiver, ergo deren Verlängerung wieder unwahrscheinlicher... Kurzum ein Teufelskreis, der Protest bewirkt das Gegenteil.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Naja ich habe nicht vor irgendwas bewusst zu boykottieren, die Frage ist halt ob die Verbindung im Vergleich zum PKW noch attraktiv genug ist.

Dem Durchschnittspendler wird es egal sein ob da ein Bus, eine Strassenbahn oder was auch immer fährt,
da wird zum einem der Ticketpreis mit dem Benzinpreis verglichen und zum anderen die Fahrzeit, und da haben umsteigebehaftete Verbindungen halt einen schlechteren Stand. (Fixkosten fürs Auto werden psychologisch meist schon ignoriert, obwohl sie natuerlich anfallen)

Wenn 10 Neunkirchner aufs Auto umsteigen um im Gegenzug 30 Uttenreuther auf die StuB ist die Bilanz unter dem Strich immer noch positiv,
die Frage ist halt ob man solche Effekte bei Kosten-Nutzen Berechnungen miterfasst.
Ich habe da immer den Eindruck man rechnet die positiven Effekte rein, berücksichtigt aber nicht daß es auch negative Kollateralschäden geben kann.

Egal wie man sich entscheidet, es wird immer Gewinner und Verlierer geben, das ist überall im Leben so,
allerdings sollte man auch schon offen kommunizieren daß es dort wo bestehende Verbindungen gebrochen werden es durchaus auch mal zurückgehende Fahrgastzahlen geben kann.
Umsteigen ist nun mal für Viele die die freie Wahl zwischen ÖPNV und PKW haben eine psychologische Hemmschwelle, vollkommen egal wie gut oder schlecht der Umstieg
in der Praxis funktioniert.

Das ist nicht schlimm wenn es durch die positiven Effekte insgesamt überkompensiert wird, man sollte es aber berücksichtigen.

/cpr
Im Ziel sind wir uns ja in diesem Forum alle einig: Es ist wünschenswert und anzustreben, dass der angedachte Ostast mindestens bis Neunkirchen verlängert wird.

Die Frage ist, wie man das erreicht. Im Moment setzen halt zu viele Bewohner der umliegenden Gemeinden auf das Auto statt auf den ÖPNV und so gibt es ein Gutachten, dass sich eine StUB bis Neunkirchen nicht rechnet. Aber das muss ja nicht so bleiben.

Wenn Neunkirchen eine StUB will, so wäre das erste, dass man eine Nachfrage nachweist. Da könnte man doch einmal darüber nachdenken, was man tun könnte, um den Busverkehr von Eschenau über Neunkirchen bis Uttenreuth attraktiver zu machen. Das kann durch häufigere Takte geschehen, aber vor allem durch Beschleunigungsmaßnahmen. Wo könnte man noch Busspuren schaffen, nötigenfalls auch auf Kosten des PKW-Verkehrs, wo könnte man bei Platzmangel Pförtnerampeln anbringen, die dem Bus an Engstellen von der Busspur aus Vorfahrt in Engstellen hinein gibt? Gibt es geeignete Trassen, die man neu für den Bus bauen könnte und die man später für die Schiene nutzen könnte? Da wäre halt mal vom Landkreis Forchheim und deren Bewohnern Phantasie und Engagement gefragt.

Und wenn sich in dieser Richtung etwas tut, so hätte man auch die Chance, dass auf den ersten Bauabschnitt des Ostastes bald ein zweiter folgt und die Strecke bis Neunkirchen verlängert wird. Das ist um so leichter möglich, als mit der Planung und Ausführung der Schiene bis Uttenreuth bereits so früh als möglich begonnen wird. Eine Wendeschleife am Ortsrand von Erlangen braucht man ohnehin, da im Erlanger Stadtgebiet die Nachfrage immer ein Vielfaches sein wird im Vergleich zu einer Strecke im Landkreis.

Und wenn es eine Wendeschleife in Uttenreuth gibt, heißt das ja nicht zwangsläufig, dass die Busse aus dem Landkreis dort enden. Wo wollen die Leute aus Neunkirchen denn hin? Am Bahnhof umsteigen wird sicher nur ein relativ geringer Teil wollen, die meisten haben ein Ziel irgendwo in Erlangen. Das kann in der Innenstadt sein, aber auch in der Südstadt. Vielleicht kann man die Busse zum Beispiel dann ja über das Uni-Südgelände und den Siemens-Campus zur S-Bahn an der Paul-Gossen-Straße fahren lassen. Der direkte Umsteigepunkt am Bahnhof wäre dann zwar verloren, aber dafür bekäme der Landkreis einige neue attraktive Direktverbindungen zu Zielen in Erlangen und sogar noch einen Direktanschluss an die S-Bahn. So könnte doch ein Ausgleich der Nachteile für Andere aussehen, die ja nie völlig vermieden werden können.

Ich denke, es ist viel zielführender, über solche Ideen nachzudenken und auf diese Weise guten Lösungen für eine Mehrheit näher zu kommen.

Die Verhinderung eines erst mal verkürzten Ostastes der StUB bringt uns dem Ziel eines kompletten Ostastes jedenfalls nicht näher. Und bringt den Osten Erlangens um eine gute Chance für durchgreifende Verbesserungen.
Das mit dem "Boykott" klingt natürlich sehr hart. Ich denke einen offenen Boykottaufruf dürfte es da von keiner Seite geben, es würde eher so ablaufen wie von "cpr" geschildert: Pendler rechnen nach und entscheiden sich am Ende fürs schnellere Auto.

Allerdings sind halt auch die Uttenreuther derzeit genauso fleißige Autofahrer wie die Dormitzer, Neunkirchner und Eschenauer. Es ist auch im Uttenreuther Interesse, daß die Stub nicht in Uttenreuth enden wird sondern mindestens bis Neunkirchen geht. Denn die Uttenreuther sind diejenigen, die dann die Folgen des steigenden Autoverkehrs zu spüren bekommen. Ebenso die Buckenhofer.

Leider gibt es bisher nur sehr zaghafte Bemühungen der Gemeinden östlich von Uttenreuth zugunsten der Stub. Man müßte das Thema einfach stärker in die öffentliche Diskussion bringen und den Druck auf die Kommunalpolitiker erhöhen. Die haben aus meiner Sicht den Ernst der Lage noch nicht begriffen. Die Stadt Erlangen und der Kreis Erlangen-Höchstadt werden nicht von selber auf sie zukommen. Am zielführendsten wäre es sicherlich, würden sich alle betroffenen Gemeinden von Buckenhof bis Eschenau endlich gemeinsam an einen Tisch setzen und gemeinsame Ansätze erarbeiten, um die Stub gar nicht erst in Uttenreuth enden zu lassen sondern gleich bis Neunkirchen weiterzuführen. Im Fall einer Umsetzung der Stub dauert es ja sowieso Jahre, bis ein Ostast in Angriff genommen wird. Zeit um z.B. ein neues Gutachten einzhholen, welches die eindeutig gegebene Wirtschaftlichkeit der Abschnitte Uttenreuth - Neunkirchen und Neunkirchen - Eschenau nachweist. Dazu muß man zwar Geld in die Hand nehmen, aber die Kosten kann man ja auch die beteiligten Gemeinden anteilig nach Einwohnerzahl umlegen.

Es hat schon einen Beigeschmack, daß vor allem die Neunkirchener Kommunalpolitik im Fall der Stub weitgehend untätig bleibt, im Fall der geplanten Westumgehung aber mit dem zuständigen Ministerium verhandelt hat (Übernahme der Kosten für das Planfeststellungsverfahren durch die Gemeinde, um den Bau der Straße durch den Staat zu beschleunigen).
Ich kann nicht in die Zukunft schauen. Doch baut man das Netz mit dem Ostast bis Uttenreuth, wird der Landkreis Forchheim eines Tages zustimmen und die Bahn wird wohl weitergebaut. Denk ich mal...
Nach Dämpfer für die StUB: Mit Vollgas in Richtung L-Lösung
Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach wollen es alleine versuchen

[www.nordbayern.de]

Also kämpfen ist angesagt!

Viele Grüße
218
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