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GDL streikt
geschrieben von Zwoachtzehn 
GDL streikt
03.05.2015 18:19
GDL kündigt sechstägigen Bahnstreik im Personenverkehr an

[www.nordbayern.de]

[gdl.de]

Viele Grüße
218



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.05.2015 16:10 von Forummaster Bayern.
Wann merken die zum Streik aufgerufenen GDL er endlich das sie mit den Streiks an ihrem eigenem Arbeitsplatz sägen?

Speziell im Güterverkehr sind wohl nach den letzten Streiks schon diverse Verkehre von der DB abgewandert...

Denn Streik ist nicht gleich Streik, und so eine Streik gleicht doch eigentlich mehr einer Erpressung...

Jo mei, dann fahr ich eben wieder Leistungen nach ersatzfahrplan.
Die schießen sich selbst ins Knie.

Soll keiner jammern wenn er entlassen wird weil der DB die aufträge weg brechen die von Privaten Firmen übernommen werden...

______________________________

Pro S-Bahn Cadolzburg - Fürth - Nbg Nordost - Gräfenberg
Jetzt tickt Weselsky endgültig aus...

für den Streik Nummer 7 hätte ich Verständnis gehabt (wenn es der erste der Tarifrundegewesen wäre), weil da ja erstmalig über Inhalte verhandelt worden sein soll. Aber nachdem man mit Streik 1-6 schon den Bogen überspannt hat, als es überhaupt nicht um die inhaltlichen Forderungen der Tarifverträge sondern nur um die Erweiterung des Machtbereichs der GdL ging, und der jetzigen Nummer 8 wohl gewaltsam einen triumphalen Untergang der Eisenbahn bewerkstelligen will, muss man wirklich auf das Tarifeinheitsgesetz hoffen. Weil da die anscheinend alle auto fahrenden Richter weiterhin jeden Streik als "rechtmäßiges Mittel" durchwinken werden, ist von Seiten der Justiz mit keiner Unterstützung für die Bahn und die Fahrgäste zu rechnen.

Mein Eindruck ist: Der vergangenen Streikwelle konnte erst Einhalt geboten werden, als die Presse massiv den GDL Obermacker anging, seine Telefonummer und ähnliches veröffentlichte, und sich so der Zorn der Massen sich mal gezielt an den Verursacher richten konnte. Ich weiß, sowas sollte man keinem Menschen wünschen, aber in der aktuellen Streikwelle bleibt das fast schon die einzige Hoffnung, weil die Bahn könnte glaub ich doppelte Entlohnung bei halber Arbeitszeit anbieten, und würde trotzdem keine Streiks dadurch verhindern.

So sehr ich den Lokführerkollegen höhere Löhne auch gönnen würde. An die Fahrgäste möchte ich nur den Apell richten: "Bitte ihren Frust nicht an den EVG-Kollegen und Gwerkschaftslosen auslassen, die das Notprogramm fahren, und sich bemühen, das schlimmste zu verhindern, die haben's so schon schwer genug"

Und die Medien sollten Endlich die Formulierung "Bahnstreik" verbannen, das ist ein GDl-Streik und nichts anderes.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



4 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.05.2015 20:30 von Daniel Vielberth.
[EDIT: Das Posting, auf das ich mich hier bezog, ist wohl verschwunden, deshalb zur Erläuterung: Es ging um den Vorschlag, doch NX die S-Bahn zu geben, als Reaktion auf die Streiks, von denen derzeit die Bahn heimgesucht wird]

Hallo Allseits,

es ist zwar eigentlich ein Nebenkriegsschauplatz, aber wenn nun schon das Thema darauf gekommen ist: Sicherlich wäre es aus Fahrgastsicht nicht unpraktisch, ein EVU mit andern Streikintervallen in Nürnberg zu haben, zumal der Nürnberger HBF auf andern Weg seit Wegfall des Alex gar nimmer anderweitig erreichbar ist. Gerade wer z.B während eines Streikes Urlaub hat, der würde sich über einen unabhängigen Anbieter, der trotzdem auf Schienen fährt, freuen. (Wobei, angenommen NX käme, das ganze ziemliche Umschwungfahrten ergeben würde. Die nahezu einzige Möglichkeit, von uns ohne Nutzung des Notprogramms woanders hin zu kommen, wäre dann NX bis Neumarkt, und dann agilis bis Regensburg. Sicher wenn man Regensburg erreicht hat, hat man das Große Los gezogen, denn ab dort kann man unter Nutzung der Privatbahnen etliche Ziele erreichen, notfalls sogar unter Nutzung der Nachbarländer (bei geschickter Fahrt ist sogar Berlin und die Insel Rügen drin!).

Andererseits haben wir in Nürnberg das Glück, das bei uns selbst mit dem Notfahrplan noch verhältnismäßig viel fährt, weil Nürnberg scheinbar keine GDL-Hochburg ist, solange das so bleibt, und der GDL Zulauf nicht größer wird, geht es noch so, wie es ist. Wobei ich zugegebernmaßen auch schon Panik schiebe ob - und falls ja - wie ich es am Dienstag bis 10:00 zur Arbeit schaffe, weil kombinierter Baustellen- und Notfahrplan, da weiß ich nicht was ab morgen wirklich fährt. Und bei der Onlineauskunft weiß man nie wirklich, ab wann der Sreikfahrplan mit einkalkuliert ist. Und leider kann ich nicht einen Streiktag abwarten, und dann schauen, wie der Betrieb diesmal läuft, sondern ich muss mich just zu Streikbeginn ins Getümmel stürzen. Insofern kann ich die Ängste der Fahrgäste und den Frust gut verstehen - ich überlege auch schon, mir für die Streikzeit ein Hotel am Arbeitsort zu nehmen.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.05.2015 23:28 von Daniel Vielberth.
Zitat
marco2206
Streikt die Bahn oder die GDL?

Das ist eine berechtigte Frage, bereits die bisherigen Streiks haben der Bahn mehr gekostet, als alle Forderungen der GDL bedingungslos zu erfüllen. Allein die Bonuszahlungen der Vorstände letztes Jahr hätten gereicht, die Anzahl Lokführer einzustellen, die ausreichen würde, um die Reduzierung der Arbeitszeit und den Abbau des Überstundenberges zu realisieren.

Die Bahn stellt sich hier schon entweder versehentlich oder bewusst blöd an. Ich kann die GDL jedenfalls sehr gut verstehen, weil inhaltlich rein gar nichts vorgelegt wurde, was nicht im Herbst schon kam.

Und ja, ich habe Verständnis, auch wenn ich mich am Wochenende durch den Streikfahrplan quälen darf.
Zwar nicht neu geschrieben, aber uneingeschränkt aktuell:

[www.focus.de]

Ich fürchte, der der jenen Focus-Artikel schrieb hat recht. Auch wenn er natürlich von der Arbeitgeberseite kommt.

Gruß D. Vielberth
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Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Zitat
bladewing
Zitat
marco2206
Streikt die Bahn oder die GDL?

Das ist eine berechtigte Frage, bereits die bisherigen Streiks haben der Bahn mehr gekostet, als alle Forderungen der GDL bedingungslos zu erfüllen. Allein die Bonuszahlungen der Vorstände letztes Jahr hätten gereicht, die Anzahl Lokführer einzustellen, die ausreichen würde, um die Reduzierung der Arbeitszeit und den Abbau des Überstundenberges zu realisieren.

Du übersiehst dabei nur eins: der GDL geht es gar nicht ums Geld, es geht ihr einzig und alleine um Macht. Das darf sie so natürlich nicht sagen, weil in dem Moment würden ihr die Gerichte sofort das Streiken verbieten. Von daher ist die GDL nicht an einer monetären Einigung interessiert und die Bahn darf sich die Macht-Allüren nicht gefallen lassen. Deswegen ist die DB ja auch für einen Schlichter und die GDL strikt dagegen. Bei einem Schlichter würden die Monetären Forderungen erfüllt, aber nicht die Macht-Allüren der GDL.
Von daher hatte ein Kommentator in einer Zeitung (weiss leider nicht mehr welche) Recht: in der aktuellen Situation kann es so zu keiner Einigung zwischen DB und GDL kommen, da helfen auch Wochenlange Streiks nichts.
Zitat
kukuk

Du übersiehst dabei nur eins: der GDL geht es gar nicht ums Geld, es geht ihr einzig und alleine um Macht. Das darf sie so natürlich nicht sagen, weil in dem Moment würden ihr die Gerichte sofort das Streiken verbieten. Von daher ist die GDL nicht an einer monetären Einigung interessiert und die Bahn darf sich die Macht-Allüren nicht gefallen lassen. Deswegen ist die DB ja auch für einen Schlichter und die GDL strikt dagegen. Bei einem Schlichter würden die Monetären Forderungen erfüllt, aber nicht die Macht-Allüren der GDL.
Von daher hatte ein Kommentator in einer Zeitung (weiss leider nicht mehr welche) Recht: in der aktuellen Situation kann es so zu keiner Einigung zwischen DB und GDL kommen, da helfen auch Wochenlange Streiks nichts.

Richtig. Nur kapieren das viele immer noch nicht.
Allerdings muss die GDL aufpassen, denn die Anzahl der streikbereiten Tf schrumpft - zumindest hier in Bayern - von Streiktag zu Streiktag..

Gruß,
Wolfgang
[www.nahverkehr-franken.de]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.05.2015 22:27 von nvf.
Der knackpunkt scheinen ja die rangierlokführer zu sein. Gibt es da einen unterschied bei der Ausbildung zwischen rangierer und TF, wenn ja welcher und würde er ein größeren Lohnunterschied zwischen den beiden Gruppen rechtfertigen?
Zitat
Xamiro
Der knackpunkt scheinen ja die rangierlokführer zu sein. Gibt es da einen unterschied bei der Ausbildung zwischen rangierer und TF, wenn ja welcher und würde er ein größeren Lohnunterschied zwischen den beiden Gruppen rechtfertigen?

Moin,

nach allem was ich gelesen habe ist die Ausbildung nahezu identisch und die GdL moniert, dass Rangierlokführer auch auf freier Strecke eingesetzt werden, aber nicht entsprechend entlohnt werden.
Danach ist es tatsächlich auch schwer einen unterschiedlichen Lohn zu rechtfertigen. Ein guter Grund wäre aus meiner Sicht allerdings der ortsfeste Arbeitsplatz. Lokführer müssen teilweise durch die halbe Republik reisen um zu ihrem Einsatzort zu kommen. Zwar müssen sie die Zugfahrt nicht bezahlen, aber diese Reisezeit ist auch keine Arbeitszeit. Problematischer ist es noch bei Nachtfahrten oder dem "ersten" Zug am Morgen, wo diese Anreisemöglichkeit wegfällt. So ähnlich schilderte mir ein Lokführer zumindest mal seine Alltagsprobleme vor ein paar Jahren. Lokrangierführer haben wohl häufiger den Luxus eines vergleichsweise festen Arbeitsplatzes (zumindest in geographischer Hinsicht)...

Ob die Unterscheidung zwischen Lokführern und Lokrangierführern aber tatsächlich "der" Knackpunkt ist?

Schöne Grüße aus dem Norden,
Felix
Zitat
FelixOs
Lokführer müssen teilweise durch die halbe Republik reisen um zu ihrem Einsatzort zu kommen. Zwar müssen sie die Zugfahrt nicht bezahlen, aber diese Reisezeit ist auch keine Arbeitszeit.

Bei der DB gelten Fahrgastfahrten schon immer zu 100% als Arbeitszeit. Man wollte da zwar schon einmal ran, scheiterte aber am, meiner Meinung nach berechtigten, Widerstand der Gewerkschaften. Damals war übrigens noch nicht die GDL verhandlungsführer für die Lokführer.

Von einer größeren Privatbahn habe ich mal gehört zwecks Anreise: Die erste Stunde 100% Anrechnung, dann 50%. Und das aber ab Haustür!
Ich danke allen Lokführern die trotz des GDL-Irrsinns ihren Dienst ausüben!
Bin selber Pendler und bin wirklich froh darüber, denn die Alternative wäre gewesen, ca. 130km täglich mit dem Auto zu fahren, trotz gültigen Ticket.
Deshalb darf man auch nicht alle Lokführer verurteilen, man muss differenzieren.
Was ich von Herrn Weselsky halte, führe ich hier aber lieber nicht aus, das ist nicht druckreif.

Gruß
Dirk
Ein großes Lob, für alle DB´ler, die ihren Dienst nachkommen.

Und zur GDL fehlen mir die Worte...
Das ganze kann man wohl Pro und Contra sehen...
Möglicherweise gibt es Pro und Contra.
Aber es leiden die Menschen, die weder etwas für den augenblicklichen Zustand können, noch ihn ändern können - selbst wenn sie wollten.
Aber warum soll ich mitfühlen mit denen, die mehr Geld wollen, wenn das Ende vom Lied ist, dass ich dann wieder mehr bezahlen darf?
Und meinen finanziellen Schaden durch diverse Streiks ersetzt mir ja auch keiner.

Sollen sie schön weiter sägen an dem Ast auf dem sie sitzen.
an efchen

> Aber es leiden die Menschen, die weder etwas für den augenblicklichen Zustand können,
> noch ihn ändern können - selbst wenn sie wollten.
und
>Und meinen finanziellen Schaden durch diverse Streiks ersetzt mir ja auch keiner.

Volle Zustimmung, der Weselsky empfielt den Pendlern ja zu fliegen - Realtitätsbezug hat er wohl keinen mehr. Aber das ist ein in oberen Gehaltsklassen weitverbreitetes Phänomen.


Der letzte Satz von dir würde ich so allerdings nicht unterschreiben, weil dummerweise Sägen die nicht nur am Ast des Berufstandes Lokführer, sondern an der Zukunft des Verkehrsträgers Eisenbahn allgemein. Nur mit viel Glück wandern die Verkehre von DB-EVU auf nicht-DB-EVU ab, wenn es aber ganz hart kommt, landen die Güter und der Personenverkehr gänzlich langfristig auf der Straße.

Neulich meinte noch jemand zu mir in 50 bis 100 Jahren gibt es keine Eisenbahn mehr - da habe ich noch herzlich drüber gelacht! Inzwischen fürchte ich, er könnte recht haben. Und es scheint grade so, als wolle die GDL unbedingt einen Beitrag dazu leisten, das es so kommt!

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.05.2015 12:58 von Daniel Vielberth.
Wesselsky fliegt ja selber lieber Flugzeug anstatt den Zug zu nutzen, findet mal den Fehler...

Dem isses auch Wurst wenn Betriebe entweder Pleite gehen oder eben ihre Fracht nur noch per LKW transportieren, der Stahlbetrieb in Schlüsselfeld z.B. will soweit ich das mitbekommen habe nix mehr per Schiene befördern, sprich diese Strecke liegt dann ganz brach, ob man die dann abreißt ist aber halt die andere Frage... aber das ist ja nicht der einzige Betrieb der sich vermutlich von der Bahn DAUERHAFT abwendet und so steigt der Güterverkehr auf der Straße weiter an.
Zitat
Daniel Vielberth

Neulich meinte noch jemand zu mir in 50 bis 100 Jahren gibt es keine Eisenbahn mehr - da habe ich noch herzlich drüber gelacht! Inzwischen fürchte ich, er könnte recht haben. Und es scheint grade so, als wolle die GDL unbedingt einen Beitrag dazu leisten, das es so kommt!

Ja Daniel, darüber würde ich auch nicht mehr lachen. Unsere Politik ist doch gar nicht an der großzügigen Förderung der Eisenbahn interessiert. Die Autoindustrie ist der Dreh- und Angelpunkt bei uns. Und wenn man das Zugangebot so gut machen würden, dass viele auf die Schiene unsteigen würden, dann würden wir doch weniger Autos verkaufen.
So geht die Denke in Berlin. Traurig, aber wahr.

Gruß,
Wolfgang
[www.nahverkehr-franken.de]
Wesselsky will nur für seine Leute die Lohnerhöhung durchdrücken. Die GDL soll der anderen Gewerkschaft besser gestellt werden. Das ist sein Ziel und dafür setzt er Alles aufs Spiel. Ich denke viele Leute im Land haben wegen der GDL schon einen ganz dicken Hals.

Den Vorschlag eines Vermittler, den die DB ins Spiel gebracht hatte, ist die Lösung und der Ausweg aus der Sackgasse. Aber der Herr will halt nicht...

Doch, doch, die Eisenbahn wird es noch in 100 Jahren geben. :-)
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