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Straßenbahn in Nürnberg - was tun?
geschrieben von Phantom 
Liebe Foristen,

wie steht es um den Ausbau der Straßenbahn in unserer Stadt...? Aktuelle Beispiele: Altstadtquerung per Ordre de Maly kein Thema, Verlängerung Brunecker Straße auf die längstmögliche Bank, Thon-Wegfeld mit jahrelanger Verspätung, StUB im Landkreis ERH abgeschmettert. NVEP jahrelang für die Schublade geplant.
Während andere Städte km um km Strecke bauen. Ich behaupte, dadurch ergibt sich eine Eigendynamik - wenn es "läuft" eben pro Straßenbahn, bei uns eben contra.
Ich würde gerne versuchen, in der Diskussion weg von der Suche nach Schuldigen oder dem Bau von Fantasienetzen zu kommen (beides ist interessant, aber schon öfter hier zu finden). Stattdessen würden mich eure Ideen interessieren, was man tun könnte, um die Stimmung pro Straßenbahn zu stärken. So wie der U-Bahnbau immer noch in weiten Kreisen der Bevölkerung unstrittig ist ...

Hoffnungsvoll grüßt
das Phantom
Man bräuchte halt mal einen grundsätzlichen Wechsel der Politiker oder eben deren Meinungen, erstmal müsste aber vorrangig die CSU komplett weg aus dem Stadtrat, danach könnte man weiter sehen...

EDIT: Man müsste wohl auch mal gewissen Menschen die bei den Altstadtfreunden sind oder aus gewissen Ortsteilen wie Worzeldorf und co. kommen ein Verbot geben sich in die Politik einmischen zu dürfen, aber leider ist das wohl kaum möglich.

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.06.2015 14:21 von Christian0911.
@ Christian: Auch wenn ich dir natürlich grundsätzlich zustimme ... das klingt wie Warten auf den Weihnachtsmann. Mal eben Personal und Meinungen austauschen oder verbieten geht halt nicht. Und entspricht nebenbei auch nicht ganz meinem Demokratieverständnis.

Die Frage war eigentlich so gemeint, was man tatsächlich tun kann (außer Jammern und wissen, dass man selber schlauer ist). Mir fallen dazu bisher nur Leserbriefe, Stadträte nerven und entsprechende Verbände unterstützen ein. Aber vielleicht gibt es ja noch weitere Ideen.
Oder sollte man es sich mit dem guten Gefühl, dass man selber ja schlauer ... schön abfinden und wirklich nur hier in der eigenen Suppe rühren?
Wenn man Herrn Maly mit Briefe überschwemmt, dann kommen die meisten sicher eh nur in den Schredder...

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)
Mir fallen hier eigentlich nur "Studienreisen" für relevante Politiker und BIs in andere Städte ein, um denen mal zu zeigen wie das hinter dem eigenen Zaun gemacht wird. Wahrscheinlich werden dann die tollen Eindrücke aber wieder damit verworfen "man sei ja in Nbg und nicht in Karlsruhe oder woauchimmer. Bei uns klappt des net". Lokalpolitik vom Feinsten eben.

Seit ein paar Jahren im Rhein-Main-Gebiet lebend schaue ich sehr gerne zurück auf die Entwicklung hier. Es wurden seit 2003 insgesamt 3 Straßenbahnstrecken neugebaut (davon 2 komplette Linien und ein Lückenschluss), aber auch die U-Bahn hat sich weiterentwickelt und es wurden neue Strecken eröffnet.

Was mich hier am meisten fasziniert ist der Fakt, dass das Thema "Parallelverkehr" hier ganz anders aufgefasst wird. Straßenbahn und U-Bahn werden als eigenständige Netze gesehen. Die Straßenbahn ist eben nicht nur Zubringer zur U-Bahn. Wenn ich aus meinem Bürofenster schaue, fährt unten im Tunnel eine U-Bahn und obendrüber fahren parallel zwei Straßenbahnlinien und das über eine längere Strecke. Bis zum letzten Fahrplanwechsel fuhr auch noch eine Buslinie, die aber mangels Fahrgästen verkürzt wurde und nicht wegen der Begründung "Parallelverkehr". Wenn die Straßenbahn nur da fahren dürfte wo die U-Bahn (oder sogar S-Bahn) nicht fährt, dann würde es hier genauso nur ein Rumpfnetz geben wie in Nbg. Warum soll aber jemand aus einem Stadtteil ohne U-Bahn aber mit Straßenbahn keine Direktverbindung zum Hauptbahnhof haben?

Das Beispiel Frankfurt zeigt, dass jedes Verkehrsmittel seinen eigenen Einzugsbereich und Nutzerkreis hat. Der letzte Neubau hier im Jahr 2014 war ein 1,3km langer Lückenschluss ohne eine einzige neue Haltestelle und das sogar parallel zur S-Bahn. Der einzige Grund des Baus war die Anbindung des Außenastes an den Hbf und Durchbindung Richtung Messe und das obwohl der Ast vorher mit Anbindung an den Südbahnhof nichtmal schlecht dastand. Und die Bahnen sind voll.

Als größte Sünde halte ich für Nürnberg deshalb die damalige Einstellung des Abschnitts Hbf - Plärrer. Dieser ist auch heute noch für ein richtiges Netz absolut notwendig. Erst damit werden die richtig wichtigen Durchmesserverbindungen möglich. Die U-Bahn im Keller wäre dann trotzdem noch voll. Die Betriebskosten sind auf der kurzen Strecke ebenfalls vernachlässigbar und würden durch das Plus an Fahrgästen von den Außenstrecken wieder wettgemacht.

Wie man "die Straßenbahn als sinnvolles Netz" der Lokalpolitik schmackhaft machen kann? Eigentlich nur mit harten Fakten, wie dem finanziellen Aspekt im Vergleich mit den Baukosten einer Voll-U-Bahn, Reduzierung des Individualverkehrsaufkommens, Schienenbonus etc. Aber selbst damit läuft man gegen Wände, weil das Thema von allen beteiligten viel zu philosophisch gesehen wird.
Zur Vergangenheit

Nachdem München die U-Bahn und S-Bahn bekommen würde, dachte man in Nürnberg nun auch eine Millionen-Stadt zu sein und wollte auch die schöne U-Bahn haben. Aber Nürnberg mit Fürth sind halt für eine U-Bahn-Stadt eine Nummer zu klein gewesen. Diesen Fehler will halt keiner zugeben und man hat immer weiter gebaut und das Straßenbahn-Netz zerschlagen. Erst als die Straßenbahn ihr Minimum-Netz erreicht hat, merkte man, es geht nicht ohne Straßenbahn.

Zur Gegenwart

Solange an der U3 noch gebaut wird, wir es kein Umdenken geben. 2016 Nordwestring, 2019 Südast-Verlängerung und 2013 Gebersdorf. Danach hat die U3 ihr Ende erreicht. Erst ab 2023 kann die Straßenbahn aufblühen. 2030 wird man sich fragen, warum man überhaupt jemals eine U-Bahn gebaut hatte. Erlangen hätte ein Meilenstein für die Straßenbahn sein können, doch die lieben FW haben im Landkreis die Leute aufgescheucht.

Zur Zukunft

Mal schauen wie es mit der Linie 4 bis Am Wegfeld ab Dez. 2016 läuft.
Hallo allseits,

zwar sehe ich die eigentlichen Probleme woanders, nämlich in der immer-schneller-immer-weiter-Philosophie, statt Dinge die gut sind (in Nürnberg oft waren), auch einfach mal gut zu lassen. Ich sage es mal mit einem Malmsheimer Zitat: "Früher war nicht alles besser. Aber es gab dinge, die waren früher gut, und das wären sie auch heute noch, wenn man die Finger davon gelassen hätte". Und wir alle kennen Beispiele dafür, wo Dinge den ÖPNV betreffend ohne Not verändert wurden.

Und als zweites, das man per Definition Egoismus als Treibstoff für Weiterentwickung (nicht nur im Verkehrswesen, sondern im geasammten Wirtschaftsystem) hernimmt [Motto, "wenn jeder für sich das Beste zu bekommen versucht, kommt für alle das Beste raus" obwohl gar nicht alle gleichwertig am Markt auftreten können].

Für mich ergibt sich daraus die Fragestellung: wie bekämpft man den Drang, Dinge ständig ändern zu müssen einerseits, und bringt man Menschen dazu, nicht nur an sich und das eigene Wohl zu denken?

So gesehen halte ich Schulungsfahrten unserer Politiker in andere Netze für wenig zielführend (eher sogar rausgeschmissenees Geld !), denn, man hat das in der Vergangenheit schon getan, und die kamen immer mit der Meinung zurück, die sie vorher schon hatten. In Zeiten vor dem U-Bahnbau hat man das gemacht, m. W. zwei Städte die die Tram verbessert bzw. zur Stadtbahn gerade umgerüstet hatten, und dann London, was die Straßenbahn da schon hinter sich hatte. Womit kamen sie zurück? Mit der Erkenntnis, Nürnberg müsse es wie London tun. Es liegt nicht am Wissen sondern am Wollen. Dieses Wollen kann man einer Generation, der man bis 1993 noch erzählt hat, das die Straßenbahn zum alten Eisen gehört, und abgeschafft wird, auch nicht mehr (in Gesammtheit) antrainieren. Sicher ausnahmen bestätigen die Regel.

Ich denke, wir müssen warten, bis die die in diesem Glauben aufgewachsen sind, und seither drin verharren, sich auf biologischen Wege soweit dezimiert haben, bis eine aufgeschlossene Führungstruppe (und Bevölkerung !) alternative Denkwege überhaupt erst wieder zulässt. Insofern ist das Abwarten des Ende des U-Bahnbaus im Jahre 2025 eine guter Weg denn dann ist die formalistische Kehrtwende zurück zur Tram schon 32 Jahre her, incl Plaungsphase wäre dann so 40 Jahre nach 1994 vielleicht ein guter Zeitpunkt, den Leuten mal den Gedanken "Mobilität = ÖPNV" einzutrichtern, um zwar genauso gebetsmühlenartig, wie früher "autogerechte Stadt" und "Auto ist Muss" propagiert wurden.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Nürnberg hat sich in den 60er Jahren von München blenden lassen. Wir Franken haben ja mit Bayern und München sowieso so unsere Probleme. Da hatte man sich in den 60er Jahren einmal durchsetzten können und wollte auch so eine tolle Bahn haben. Nun ist ist Nürnberg wer. Nur Hamburg und Berlin haben eine Untergrundbahn. Nun also auch München und Nürnberg. Frankens geistige Hauptstadt hat nun zu den Millionen-Städten aufgeschlossen und kann den Wahn einer autogerechten Stadt verfolgen. Die Umwelt-Schleuder KFZ blieb auf der Straße und die umweltfreundliche Bahn mußte in den Keller. Eigentlich ein Unding, wenn man bedenkt, daß das Gute sich verstecken muß und das Schlechte die Strassen voll stauen darf.

Bei der U1/U11 ist alles "zu gut" gelaufen. Von Langwasser/Süd bis Fürth/Hauptbahnhof ist die U1 für die Fahrgäste auf den ersten Blick eine enorme Verbesserung. Erst auf den zweiten Blick sieht man die Nachteile. Großer Haltestellenabstand, Treppen laufen, hohe Kosten. Mit der Einstellung, die U-Bahn ist ein Segen ist man zum Bau der U2/U21 übergegangen. Aber schon Ende der 80er Jahre hätte man merken können, daß die U2 nun auch zum Fluch werden kann. Das Straßen-Leben in Schweinau und St. Leonhard hat 1984 die letzte Straßenbahn mitgenommen und seitdem sind die Stadtteile teilweise ausgestorben. Auch der Nordast ist zum Vergleich zur Straßenbahn nicht gerade der große Wurf und der Flughafen bringt die gewünschten Fahrgäste auch nicht.

Nun also auch noch die U3, die nun auch noch irgendwelche anderen Ecken in Nürnberg anfahren soll. Sinn der U3 ist mir bis zum heutigen Tag unbekannt. Und so lange an diesen U-Bahnwahn weiter gebaut wird, steht die Straßenbahn im Schatten. Man muß wohl froh sein, daß in den letzten Jahren mit den "Doku-Zentrum", "Celtisplatz" und "Am Wegfeld" überhaupt was gebaut wurde.

Ich denke aber, daß die Zeiten des U-Bahn-Ausbau in Nürnberg zu ende gehen. U1/U11 sind ausgebaut, U2/U21 auch und die U3 wird in Gebersdorf ihr Ende finden. Fürth, Zirndorf und Stein wollen nicht bzw. nicht mehr und eine U4 und eine U25 nach Eibach sehe ich nicht kommen. Wenn gegen 2023 der erste Zug der U3 nach Gebersdorf fährt, wird man die Augen auf die Straßenbahn richten. Altstadt-Strecke, Kornburg, Erlangen und womöglich auch Langwasser und Fischbach werden wieder aus der Schublade genommen und die Planungen gehen ab 2023 weiter. Und genau da liegen die Chancen unserer Straßaboh.
Abwarten und jetzt am besten die Erlanger und Herzogenauracher "ihr Ding" durchziehen lassen. Daß ERH bis auch Herzogenaurach draußen ist, sollte man als Chance sehen, denn damit sitzen die Bremser nicht mehr im Boot. Und der Stümmel-Ostast wäre eh nicht der "große Hit" geworden. Also nicht wirklich schade drum.

Und wer weiß, vielleicht löst ein Erfolg dieser Strecke dann in Nürnberg zumindest soweit ein Umdenken aus, daß man zumindest Projekte wie Kornburg oder Langwasser / Fischbach früher aus der Schublade holt. Zumindest bei der Strecke durch einen Stadtteil ohne historische Bausubstanz sollte es wohl ohne Protest der o.g. Gruppierungen (Altstadtfreunde, Dorfverein Worzeldorf...) gehen...
Ja, wenn Herzogenaurach, zusammen mit Erlangen und Nürnberg es schaffen, das L Netz von "Am Wegfeld" über Erlangen nach Herzogenaurach bauen können, kann es der große Wurf für unsere Strassenbahn werden und andere Strecken folgen lassen.
Warnung vor zu viel Optimismus...

Zeitgleich mit den warnenden Stimmen der Geschäftlleute aus der Pirckheimer Straße, das deren Läden mit Wegfall der Tram vor die Hunde gehen, haben in der Pillenreuther die Läden Umsatzeinbusen wegen der künftigen Tram artikuliert, wenn ich mich recht entsinne. Solches Wissen ist immer stark örtlich gebunden...

Ergo eine funktionierende Tram nach Herzogenaurach wird einen bekennenden Nahverkehrshasser aus Pillenreuth oder sonstwoher nicht zum Umdenken bringen, fürchte ich.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.06.2015 19:41 von Daniel Vielberth.
Franken wäre nicht Franken wenn es nicht der allgemeinen Entwicklung hinterherhinken würde. Das macht Franken einerseits liebenswert hat aber auch seine Schattenseiten, wie das Beispiel des ÖPNV zeigt.
Es hat auch in München seine Zeit gebraucht, bis echte Neubaustrecken angegangen wurden. Wegen Widerständen gegen die St. Emmeramer Tram ging die MVG auch erst einmal andere Projekte an, wie die Wiedereröffnung der Linie 17. Schließlich ging der 16er doch in die Verlängerung und wurde ein voller Erfolg.

Und die Münchner Stub - das Scheitern lag wohl eher daran daß die Pläne zu hoch gegriffen und / oder unrealisierbar waren.

Ob man die Sache nun optimistisch oder pessimistisch sieht, wichtig ist daß sich etwas tut. Und wenn ein Projekt aktuell nicht realisierbar ist, setzt man eben ein anderes um, wo es keine oder weniger Widerstände gibt.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.06.2015 11:52 von Frankenbahner.
Zitat
Frankenbahner
... der Stümmel-Ostast wäre eh nicht der "große Hit" geworden. Also nicht wirklich schade drum...

Der große Hit wäre es ganz sicher nicht gewesen sehr wohl aber die Grundlage für eine Verlängerung mindestens bis Neunkirchen und später Eschenau. Jetzt ist erst einmal gar nichts da und damit bleibt die Hemmschwelle, überhaupt irgendwas zu bauen.

Nach dem positiven Abstimmungsergebnis in Buckenhof wäre theoretisch noch möglich, dass Buckenhof (wie Herzi) statt dem Landkreis dem ZV beitritt und dann wenigstens ein noch mehr verstümmelter Ostast bis zum Busbahnhof Buckenhof/Spardorf gebaut wird. Dann wäre der Endpunkt wenigstens identisch mit einer geringfügig verängerten (dann wegfallenden) Linie 285, dem Zusammenlaufen der Linien 208, 209, 210 und auch noch das Schulzentrum Spardorf. Und es wäre immer noch eine Ausgangsbasis für einen richtigen Ostast.

Aber so richtig daran glauben kann ich nicht.
Ich glaube nicht, daß Buckenhof alleine in der Lage ist, sich Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach anzuschließen und ohne den Landkreis ERH den Ostast zu verwirklichen.

Erst mal schauen, ob die Politiker aus Erlangen, Nbg. und Herzogenaurach das L-Netz aufbauen können. Danach muß man sehen wie es weitergeht. Schon der erste Teil, das L-Netz zu bauen, ist eine große Leistung für die Region.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.06.2015 15:54 von Marktkauf.
Buckenhof müsste allein für die StUB-Trasse basierend auf der letzten offiziellen Kostenschätzung des Landratsamts ERH von 436 Mio. € fürs T-Netz aus 2014 über ihr Gebiet ca. 11 Mio. € selber bezahlen und da sind die Wendeschleife am Busbahnhof Buckenhof/Spardorf, der Grunderwerb entlang der Hauptstraße, die anteiligen Planungskosten und die anteiligen Fahrzeugkosten noch garnicht mit drin plus es kommen ja noch jährlich anteilige Unterhaltskosten mit drauf.

Um dies stemmen zu können, wäre Buckenhof schlichtweg nicht finanziell potent genug.
Zitat
Bahni
Buckenhof müsste allein für die StUB-Trasse basierend auf der letzten offiziellen Kostenschätzung des Landratsamts ERH von 436 Mio. € fürs T-Netz aus 2014 über ihr Gebiet ca. 11 Mio. € selber bezahlen und da sind die Wendeschleife am Busbahnhof Buckenhof/Spardorf, der Grunderwerb entlang der Hauptstraße, die anteiligen Planungskosten und die anteiligen Fahrzeugkosten noch garnicht mit drin plus es kommen ja noch jährlich anteilige Unterhaltskosten mit drauf.

Um dies stemmen zu können, wäre Buckenhof schlichtweg nicht finanziell potent genug.

Ich kann mir nicht ganz vorstellen, dass die paar Meter aus Erlangen raus 55-110 Millionen (je nach Förderung 80% oder 90%) kosten.
Die Straßenbahn in Nürnberg krankt daran, daß es nach wie vor nur ein Rumpfnetz gibt, da wesentliche Teile in der Mitte zu Gunsten der U-Bahn aufgegeben wurden.

So wird der Zeitgewinn durch die U-Bahn bereits bei einmaligem Umsteigen zu nichte gemacht, Direktverbindungen mit der Straßenbahn sind Mangelware.
Man könnte die Lücke Plärrer-Hbf kreativ schließen indem man nicht der alten Linienführung paralell zur U-Bahn folgt, sondern die südliche Altstadt durchquert (Ludwigstr. -Weißer Turm - Kornmarkt-Hallplatz-Hbf)

Genaus wäre ein Durchbindung der Buslinien von Zabo durch die Alstadt nach Norden sinnvoll.
Zitat
bladewing
Ich kann mir nicht ganz vorstellen, dass die paar Meter aus Erlangen raus 55-110 Millionen (je nach Förderung 80% oder 90%) kosten.

Zum Thema Buckenhof zeige ichb es dir hier:
Die StUB-Strecke von der Stadtgrenze Erlangen durch Buckenhof bis zum Busbahnhof Buckenhof/Spardorf sollte etwa 950m lang werden. Davon verliefen aber nur ca. 200m auf förderfähigem besonderem Bahnkörper und die restlichen ca. 750m straßenbündig. Nimmt man nun die insgesamt 30,8km Streckenlänge des T-Netzes und seine zuletzt offiziell genannten Kosten von 436 Mio. € her (Quelle: Landratsamt ERH 2014), dann ergibt dies einen Preis von 14,2 Mio. € pro Kilometer.

Somit müsste also Buckenhof grob gerechnet 0,75km * 14,2€/km + 0,2km * 14,2€/km * 0,1 (wegen 90% Förderung) = ca. 11 Mio. € selbst zahlen plus noch etwas mehr für die Wendeschleife plus die anteiligen Planungs- und laufenden Unterhaltskosten plus die anteiligen Kosten für die Fahrzeuge.

Sorry, denken wir bitte realistisch. Das ist für Buckenhof unstemmbar.

Zusammen mit dem Erlanger und Uttenreuther Anteil des Ostast habe ich das zwar im Detail noch nicht aufgerechnet, aber der Bereich 55-110 Mio. € ist hier absolut plausibel.
Schade, dass die Altstadttram derzeit kein Thema mehr ist. Denn diese hätte endlich wieder die Lücke geschlossen, die seit dem Ende der Alstadtnordumfahrung der 9er im Netz besteht. Und auch die Verlängerung zur Bauernfeindstraße wäre gut gewesen, um das Entwicklungsgebiet Brunecker Straße besser zu erschließen.

Was mir aber besonders gefallen würde wäre die Verlängerung von Gibitzenhof nach Finkenbrunn und weiter von der Worzeldorfer Straße über Langwasser und Klinikum-Süd zum S-Bahnhof Fischbach. Damit wäre der Südosten Nürnberg durch U-Bahn und Tram perfekt erschlossen. Und auch die Strecke über den GSO-Campus hätte sicher einiges Potenzial.

Nach Kornburg dagegen sehe ich persönlich ein deutlich verbessertes Buskonzept als bessere Lösung an.
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