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Straßenbahn in Nürnberg - was tun?
geschrieben von Phantom 
Bei der Altstadttram gibt es halt leider aus den Reihen der sogenannten Altstadtfreunde einige Gegner... diese wollen eine Bahn höchstens ohne Oberleitung oder eben gar nicht weil die Oberleitung ja das Stadtbild "verunstalten" könnte (Mimimi).

Thorsten Brehm hatte meines Wissens mal gesagt das die Straßenbahnneubauten nicht vor 2017 in Betracht zu ziehen sind, aber jetzt sollten die Bauarbeiter dann erstmal mit Wegfeld fertig werden (sind ja schon auf einem guten Weg)

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)
Liebe Nahverkehrsfreunde, richtig ist es, wenn in gewissen Abständen das hiesige Thema aufgegriffen wird und so der vergangene Zeitabschnitt bewertet wird und die Zukunftsaussichten diskutiert werden. Dass jüngste Vergangenheit und nähere Zukunft für die Straßenbahn kritisch sind, wurde hier bereits besprochen.

Allerdings zeigt nun Griechenland, dass das Ausgeben von Geld, das man nicht hat und auch nicht anderswoher bekommt, kein sinnvoller Weg ist. Da auch Nürnberg die Überschuldungsschwelle ganz nah vor Augen hat, ist der Entscheidungsspielraum für die Politiker sehr begrenzt. Es hilft halt nicht, wenn Politiker verantwortungslos neue Schulden machen, um Dinge zu finanzieren, die nicht unbedingt erforderlich sind. Sollte man es probieren, wie Griechenland mit der EU: ob es Deppen gibt, die Luxus in Griechenland finanzieren, den sie sich selbst zu Hause nicht leisten können? Ein möglicher Weg?
Nürnberg hat sehr viele große Betriebe (Gewerbesteuerzahler) verloren und kann sich nicht viel leisten. Immerhin sind unsere Politiker von uns Bürgern gewählt und müssen die Interessen der Stadt und der Bürger bestmöglich vertreten. Dass Straßenbahnfreunde wie ich und Ihr unter "bestmöglich" etwas anderes verstehen als vielleicht die Mehrheit der Bevölkerung müssen wir so hinnehmen. Es hilft nicht, die Politiker zu schmähen, die anderer Meinung sind als wir. Wir müssten unser Anliegen mehrheitsfähig anderen nahebringen. Ob dies möglich ist, dürfte angesichts der Mehrheiten im Verkehrsraum wohl eher fernliegend sein. Aber wir können unsere Meinung kundtun und träumen. Und manchmal werden sogar Träume wahr. freundliche Grüße.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.07.2015 14:12 von lebenskür.
Griechenland ist nicht Nürnberg und edeshalb nicht vergleichbar. Nürnberg braucht die Altstadt Straßenbahn (mit Oberleitung) genauso, wie die STUB nach Erlangen und Herzogenaurach. Wir geben seit über 15 Jahren ein ganz schlechtes Bild ab. Nichts geht mehr in Sachen Straßenbahn. Wir haben seit 50 Jahren Planungsrückstau und nun sollen die Oberleitungen in der Altstadt und BRT alles zum stehen bringen?
Zitat
Christian0911
Bei der Altstadttram gibt es halt leider aus den Reihen der sogenannten Altstadtfreunde einige Gegner... diese wollen eine Bahn höchstens ohne Oberleitung oder eben gar nicht weil die Oberleitung ja das Stadtbild "verunstalten" könnte.
Gab es denn schon konkrete Überlegungen bzw. Vorplanungen, wie man die Altstadttram auch ohne Oberleitungen bauen könnte, um den gordischen Knoten zu lösen? Die Variobahn ist ja für die Installation von Batterien vorgesehen und könnte damit die Strecke durch die Altstadt auch ohne Oberleitung fahren. In München ist sie mit den Batterien bereits eine Rekordstrecke von 16km gefahren, was ein Vielfaches der Stracke durch die Altstadt ist. Und die Siemens Trams in Portugal fahren bereits seit Jahren mit solchen Batterien erfolgreich.

In anderen Städten denkt man ja auch kurze Strecken ohne Oberleitungen an bzw. hat sie schon umgesetzt. Ich meine, bevor die Altstadttram garnicht käme, sollte man sich solch einer Lösung öffnen, damit sie hoffentlich bald realisiert werden kann.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.07.2015 23:56 von Bahni.
an lebenskür

> Allerdings zeigt nun Griechenland, dass das Ausgeben von Geld, das man nicht hat und auch nicht anderswoher
> bekommt, kein sinnvoller Weg ist. Da auch Nürnberg die Überschuldungsschwelle ganz nah vor Augen hat, ist der
> Entscheidungsspielraum für die Politiker sehr begrenzt. Es hilft halt nicht, wenn Politiker verantwortungslos neue
> Schulden machen, um Dinge zu finanzi[...]

Ich würde den Schuh mal von hinten aufzäumen. Was hat Deutschland getan, um die Krise zu bewältigen? Neue Schulden, z.B für Abfrackprämie und Kurzarbeit. Sicher die 5 Millionen Arbeitslose haben wir nach wie vor (schon seit Rotgrünen Zeiten, auch wenn regierungsseitig nur 2-3 Millionen zugegeben werden). Aber insgesammt sind wir noch relativ mit nem blauen Auge davon gekommen, die Verlagerung des Geldes von arm zu reich hat sich nicht wesentlich beschleunigt, auch der soziale Frieden ist noch gewahrt. Im Gegensatz dazu Griechenland, wo man mit dem Spardiktat die Konjunktur abgewürgt hat, und nun direkt auf eine humanitärere Kriese bei den ärmsten Bevölkerungsschichten zusteuert. Was folgt daraus:

Sparen macht alles nur noch schlimmer: Jetzt sind Staatsinvestitionen gefragt. Normal soll sich der Staat gerade in Kriesen die Wirtschaft durch Staatsaufträge ankurbeln, und sich in der Zeit dazwischen raushalten (bis zur Regierung Kohl wurde das auch weitgehend so gemacht). Insofern steht jetzt mal die "Abfrackprämie" für schlechten Nahverkehr an. Die Autoindustrie hatte ihre Förderaktion, jetzt ist mal der andere Verkehr dran. Unterentwickelte System sollten gerade jetzt mal hochgezüchtet werden.

Allerdings mit bewährten Methoden. Also damit meine ich jetzt nicht, das der ÖPNV zur Spielwiese der Industrie verkommt. Auf diverse Akku-Experimente sollte sich Nürnberg keinen Fingerbreit einlassen. Eine oberleitungsfreie Altstadttram wäre sinnfrei und würde den Hauptzweck wieder Flexibilität ins Netz zu bringen und auch mal bei Störungen mal umleiten zu können, ad absurdum führen. Und auch so manch anderes inkompatibles System, darf gerne in den Aktenschränken verschwinden. Also sowas nicht! Aber so andere Projekte, wo ein schlechteres Verkehrsmittel (z.B ein Bus) schon lange durch eine Tram ersetzt gehört hätte, sollten gerade jetzt angegangen werden. Um zwar nicht trotz der Schulden, sondern gerade wegen der Schulden. Warum soll beim kleinen Mann (für den der Nahverkehr in D nunmal ist) gespart werden, bloß weil andere das Geld zum Fenster rausgeworfen haben?

Wie Marktkauf ganz richtig anmerkt hat, hier in der Region gibts richtig was aufzuholen. Ich habe neulich mal erleben dürfen, was ein richtiges Straßenbahnnetz ist. Eines, das im Innenstadtbereich ca alle 2- 3 Haltestellen Kreuzungen von der Größe des Schweigerknoten und größer (!) hat, eines bei dem man nahezu jede Stadteilkombi mit einmal umsteigen erreicht (allerdings jedes Mal woanders umsteigen, ohne permant in den Plan kucken geht da nix), eines wo 12-achsige Breispurwagen gut gefüllt das Rückrat einer Großstadt sind.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



5 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.07.2015 00:38 von Daniel Vielberth.
Zitat
Bahni
Gab es denn schon konkrete Überlegungen bzw. Vorplanungen, wie man die Altstadttram auch ohne Oberleitungen bauen könnte, um den gordischen Knoten zu lösen? Die Variobahn ist ja für die Installation von Batterien vorgesehen und könnte damit die Strecke durch die Altstadt auch ohne Oberleitung fahren. In München ist sie mit den Batterien bereits eine Rekordstrecke von 16km gefahren, was ein Vielfaches der Stracke durch die Altstadt ist. Und die Siemens Trams in Portugal fahren bereits seit Jahren mit solchen Batterien erfolgreich.

In anderen Städten denkt man ja auch kurze Strecken ohne Oberleitungen an bzw. hat sie schon umgesetzt. Ich meine, bevor die Altstadttram garnicht käme, sollte man sich solch einer Lösung öffnen, damit sie hoffentlich bald realisiert werden kann.

Früher hat da aber auch kein Mensch dran gedacht das die Oberleitung die Altstadt verschandelt... die Spinnen die Altstadtfreunde!

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)
Zitat
Christian0911
Früher hat da aber auch kein Mensch dran gedacht das die Oberleitung die Altstadt verschandelt... die Spinnen die Altstadtfreunde!
Kannst du mir meine Frage nicht einfach ganz normal beantworten, ohne gleich wieder einen Seitenhieb an irgendjemanden zu verteilen? Also: Gibt es bereits Vorplanungen für eine Altstadttram ohne Oberleitungen? Das kann doch bitte nicht so schwer zu beantworten sein.

Ja, sicher kann man drüber streiten, ob eine Ablehnung der Oberleitung nun in den Augen mancher dumm, blöd, spinnerhaft oder was auch immer ist. Nur ist dies hier garnicht das Thema sondern, wie man vielleicht hier einen guten Kompromiss findet, bevor die Altstadttram auch in 10 Jahren noch nicht gebaut würde. Also was will man: Weiter auf die Altstadttram mit Oberleitungen bestehen und sie hat so keine Chance auf Realisierung oder lieber eine Variante ohne Oberleitungen wählen und sie könnte in 5 Jahren da sein? Ich wäre ganz klar für Zweiteres.
Herr Bahni ist auch mal für die Stassenbahn! Aber, aber, aber... Die Oberleitung ist bei der Straßenbahn das notwendige Übel mit den man leben muß. So sehe ich die ganze Sache. Im Grunde habe ich auch nichts gegen die Altstadtfreunde. Sie haben in den ganzen Jahrzehnten dafür gesorgt, daß Nürnberg eine fränkische Stadt mit ihren Ansehen bleib und nicht mit der Moderne der 50er, 60er und 70er Jahre verschlechtert wurde. Einige große Bauten mußten wir zwar schlucken, aber die Nürnberger Altstadt ist immer noch ein Aushängeschild unserer Stadt. Deshalb ganz großes Lob für unsere Altstadtfreunde. Wir können stolz sein auf unsere Altstadt. Nun aber zur Straßenbahn. Die Straßaboh fährt nun mal mit Oberleitung. Man sollte aufpassen, daß man nicht alle Sachen umständlicher macht, als wie sie es müßten. An vielen Häusern in Nürnberg (früher auch in Fürth) werden die Aufhängungen der Oberleitungen an den Aussenwänden geschraubt. Somit hat man im Blick nach Oben nur den einen Strich pro Gleis und dazu auch noch die Aufhängung zum Strassenrand bis zum Masten oder zum eben zum Haus am Strassenrand. Ist dieser kleine Einschnitt ins Blickfeld es wert, so einen Aufwand zu betreiben. Wir müssten eine Hand voll Wagen extra für gutes Geld umbauen und gezielt für diese eine Linie (oder einigen Linien) bereitstellen. Die Kosten, der Aufwand, die Einschränkung im Fuhrpark sind so groß, daß man aus meiner Sicht die Sache Oberleitung so hinnehmen sollte. PS. Kein historischer Wagen könnte durch die Altstadt fahren.
> Die Kosten, der Aufwand, die Einschränkung im Fuhrpark sind so groß, daß man aus
> meiner Sicht die Sache Oberleitung so hinnehmen sollte. PS. Kein historischer Wagen
> könnte durch die Altstadt fahren.

Volle Zustimmung. Vor allem wenn man bedenkt, das mit der Altstadttram die alte Pirckheimerstrecke endgültig eingestellt würde. Dann zerfiele das Netz endgültig, das wäre der selbe Zustand, wie er während Betriebsverbot für die Pirckheimer bestand. Daran das dieses gekippt werden musste, sieht man eindeutig, das es ohne eine zweite leistungsfähige Ost-Westachse nicht geht.

Eine einzige (!) Ost-Weststrecke für alle Linien (Wölkernstraße), keine Umleitemöglichkeit mehr, Museumsverkehr nur entweder in "Plärrer Netz" oder im HBF Netz, Abschleppen im Akku-Betrieb wohl auch undenkbar. Man muss ganz klar sagen, ohne Oberleitung ist es besser, die Strecke garnicht zu bauen, als ein unnützes Geldgrab auf zu machen.

Interessant mag in dieser Hinsicht sein, wie es anderen, vergleichbaren Insellösungen ging: Ich greife mir ein besonders deutliches Beispiel raus:

Berlin Straßenbahnquerung der Straße "Unter den Linden", steter Zankapfel zwischen Kaiser und Verkehrsbedürfnis (ausführlich hier nachlesbar: [berliner-unterwelten.de]) aber im Schnellverfahren

ab Straßenbahnelektrifizierung bis 1901 Akkubetrieb: Bewährt sich nicht!
1901 - 1907: Unterleiter, Londoner Art: Personalaufwändig und im Winter Probleme
1907- 1914: 60m Freitragende Leitung
ab 1914 Straßenbahntunnel (Lindentunnel)

Bevor in Nürnberg auch so Gelder verschwendet würden, sollte man lieber heute klarstellen: Entweder normale Oberleitung, oder keine Strecke.

Zumal es sich in Nürnberg ja um eine Strecke handelt, die es schon mal so ähnlich gab, eine Optische Beieinträchtigung also schon mittels historischer Postkarten widerlegt werden kann. Sofern man im Bereich des Hauptmarktsauch bereit ist, Geld in die Hand zu nehmen, könnten Jugenstilmasten, wie aus den Anfänden der Straßenbahn sogar echte "Hingucker" werden, es muss ja nicht immer schlichter grauer Schleuderbeton sein.

EDIT: paar Leerzeichen und ein "g" spendiert

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.07.2015 18:15 von Daniel Vielberth.
Zitat
Bahni
Und die Siemens Trams in Portugal fahren bereits seit Jahren mit solchen Batterien erfolgreich.

wo bitte fahren in Portugal seit Jahren Siemens-Trams mit Batterien?
In Portugal gibt es drei reguläre Straßenbahnbetriebe und alle fahren normal mit Oberleitung.

Grüßle,
der Werkstattmeister
Zitat
werkstattmeister
Zitat
Bahni
Und die Siemens Trams in Portugal fahren bereits seit Jahren mit solchen Batterien erfolgreich.

wo bitte fahren in Portugal seit Jahren Siemens-Trams mit Batterien?
In Portugal gibt es drei reguläre Straßenbahnbetriebe und alle fahren normal mit Oberleitung.

Grüßle,
der Werkstattmeister
Siemens hat 2009 die Züge der Metro sul do Tejo mit Batterietechnik ausgerüstet, wodurch sie dort auch schon ganz ohne Strom aus der Oberleitung gefahren sind. Gut, sie werden heute erstmal nur dazu genutzt, um dort v.a. beim Anfahren zu unterstützen und dadurch den Engergieverbrauch zu senken, aber es ist soweit ich weiß schon damals eine Linie teils ohne Oberleitungen geplant gewesen.

Dagegen wird Siemens ab diesem Jahr an Doha 19 Avenios liefern, die dank Energiespeichern immer völlig ohne Oberleitungen fahren werden und an den Haltestellen in wenigen Sekunden aufgeladen werden. Die Testfahrten in Deutschland und in Doha sollen sehr positiv verkaufen sein. Sowas wäre also durchaus auch für die Altstadttram denkbar, wobei die Stadler Variobahnen hier ebenfalls bereits mit Bauraum für solche Energiespeicher ausgerüstet sind und jederzeit damit ausgestattet werden können. Hier muss an den Haltestellen in der Altstadt auch nicht geladen werden, weil die Entfernung locker mit dem Strom aus den Speichern gefahren werden kann. In München denkt man ja auch bereits an, die Tramstrecke durch den Englischen Garten mit solch einem oberleitungslosen System zu fahren.

Einen anderen Weg gehen dagegen Alstom und Bombardier. Alstom hat schon in diversen Städten auf mehreren Kontinenten sein APS-System gebaut, wo die Straßenbahnen ihren Strom durchwegs durch eine Stromschiene zwischen den Gleisen beziehen, wo nur gerade das Segment unter Strom gesetzt wird, wo die Straßenbahn drüber ist. Bombardiers Primove-System geht hier einen etwas anderen Weg, das zwar ebenfalls zwischen den Gleisen montiert ist, aber den Strom per Induktion überträgt.

Ich denke aber, dass für Nürnberg die Energiespeichervariante das Beste wäre, eben weil man dafür nur die Züge aber nicht die Strecken modifizieren müsste. Es wäre also die günstigste und die am schnellsten machbare Lösung.
Zitat
Marktkauf
Herr Bahni ist auch mal für die Stassenbahn!
Ja und? Warum darf ich das nicht sein? Ich bin ausdrücklich dafür, wenn ich der Meinung bin, dass es an der Stelle Sinn macht. Und das macht es in Nürnberg natürlich, weil ich ja dort schon ein Netz habe, dass ich in der Stadt (nicht unbedingt weit hinaus in andere Städte!) weiter ausbauen kann. Und da gibt es einige Strecken, die für den ÖPNV sehr viel bringen könnten. Nürnberg braucht nach dem Ende der 9er-Nordumfahrung endlich wieder eine zweite Strecke von Ost nach West und da wäre die Altstadttram eine sehr vorteilhafte Variante.

Und dieses seltsame "Herr" kannst du dir wirklich schenken...

Zitat
Marktkauf
Aber, aber, aber... Die Oberleitung ist bei der Straßenbahn das notwendige Übel mit den man leben muß. So sehe ich die ganze Sache.
Du kannst sie gerne so sehen, was ja dein gutes Recht ist. Nur sehe ich es eben wie gesagt so, dass man hier nur zwei Möglichkeiten hat:
1. Man besteht auch weiterhin stur auf seine Oberleitungen und so wird es auch in 10 Jahren noch keine Altstadttram geben.
2. Man öffnet sich einer oberleitungslosen Variante als Kompromiss und könnte so die Altstadttram vielleicht schon in 5 Jahren haben.

Also willst du die Altstadttram oder nicht? Wenn ja, dann wirst du sie mit Variante 1 auch auf absehbare Zeit nicht bekommen, weil sie wegen des Widerstands scheitern wird. Mit Variante 2 dagegen könntest du die Altstadttram bald haben, nur musst du dafür von deinem hohen Ross runter. Also was willst du? Ich wäre klar für Variante 2, weil lieber hat man eine Altstadttram ohne Oberleitungen als garkeine Altstadtram. Und Ziel ist doch bitte ganz klar, DASS die Strecke kommt und nicht ob sie jetzt ohne oder mit Oberleitungen kommt.
Zitat
Bahni
Und Ziel ist doch bitte ganz klar, DASS die Strecke kommt [...]

Mensch Bahni, endlich kann ich dir auch mal zustimmen. Respekt. :)

Du vergisst allerdings einen nicht unerheblichen Punkt:
Sollte die Altstadttram wirklich als "oberleitungslose" Variante realisiert werden, dann sperrst du quasi von heute auf morgen nahezu den kompletten Fuhrpark von der Neubaustrecke aus. Denn nur die GTV6 besitzen eine Nachrüstmöglichkeit für Energiespeicher; die GT6N und GT8N können nicht umgerüstet werden. Also müssten zusätzliche Neufahrzeuge her. Und wer will das bezahlen?

Wo wir schon beim nächsten Punkt wären: Dem lieben Geld. Wie dir sicher nicht entgangen ist, werden die GT6N und GT8N derzeit und über die nächsten Jahre hinaus komplett rundum erneuert. Für viel Geld. Da lässt sich die Bestellung von zusätzlichen Neufahrzeugen (dazu noch aus einer anderen/neuen Fahrzeugfamilie) politisch nicht durchringen.

Und zu "schlechter" Letzt würde man die komplette Museumsflotte von dieser äußerst sehenswerten und vor allem aus touristischer Sicht wichtigen Strecke aussperren. Dazu fiele die Strecke durch die Pirckheimer Straße weg. Somit wäre auch die Burgringlinie nicht mehr möglich.

Zusammengefasst macht für mich nur eine Neubaustrecke MIT Oberleitung Sinn. Die Nachteile bei "Oben ohne" überwiegen einfach zu stark.

Daniels Vorschlag betr. "Nachbildungen von Jugenstilmasten" finde ich richtig gut.

Grüße,
401/402
Zitat
401/402
Mensch Bahni, endlich kann ich dir auch mal zustimmen. Respekt. :)
Siehste. Werde einfach mal ruhiger und du erkennst, dass wir doch sicher in vielen Dingen gemeinsame Meinungen haben. Also warum nicht eher da ansetzen anstatt nur immer an dem wo wir unterschiedlicher Meinung sind? Das wäre doch schon ein guter Anfang.

Zitat
401/402
Du vergisst allerdings einen nicht unerheblichen Punkt:
Sollte die Altstadttram wirklich als "oberleitungslose" Variante realisiert werden, dann sperrst du quasi von heute auf morgen nahezu den kompletten Fuhrpark von der Neubaustrecke aus. Denn nur die GTV6 besitzen eine Nachrüstmöglichkeit für Energiespeicher; die GT6N und GT8N können nicht umgerüstet werden. Also müssten zusätzliche Neufahrzeuge her. Und wer will das bezahlen?
Ja, das ist mir natürlich bewusst. Warum sollte es das nicht sein? Von den Variobahnen hat man 8 Stück vorhanden, die man wie du schon sagst mit Energiespeichern nachrüsten kann. Unterstellt man nun, dass die Altstadttram von der Linien 9 befahren werden soll, die dann wie früher vom Hauptbahnhof her kommend durch die City bis nach Thon fährt (später bis Am Wegfeld), so kann mal mal grob die Fahrzeit der alten Linie 9 (Dokuzentrum - Hbf - Thon) von 30 Minuten als Basis ansetzen und auch den heutigen 10min-Takt.

Damit brauche ich bei je 4 Minuten Wendezeit 7 Variobahnen im Umlauf, so dass die eine in der Werkstatt sein kann bzw. Reserve ist. Klappt also mit den 8 vorhandenen Zügen ganz genau. Es gibt also kein Problem.

Zitat
401/402
Wo wir schon beim nächsten Punkt wären: Dem lieben Geld. Wie dir sicher nicht entgangen ist, werden die GT6N und GT8N derzeit und über die nächsten Jahre hinaus komplett rundum erneuert. Für viel Geld. Da lässt sich die Bestellung von zusätzlichen Neufahrzeugen (dazu noch aus einer anderen/neuen Fahrzeugfamilie) politisch nicht durchringen.
Ist wie gesagt auch garnicht nötig, da die Variobahnen für Altstadttram reichen.

Zudem eine Frage: Hat man nach der Freigabe der Strecke Thon - Am Wegfeld dann immer noch genug Fahrzeuge oder geht man dann schon an die Reduzierung der Betriebsreserve ran?

Auch stelle ich mir natürlich die Frage, wie lange man die GT6N überhaupt noch fahren will. Bis eine mögliche Altstadttram sagen wir mal im Jahr 2020 käme, wären die ersten GT6N auch schon 25 Jahre also und damit nur noch 5 Jahre von der bahntypischen Lebenszeit entfernt. Da wäre eine Neubeschaffung dann ohnehin bereits absehbar, so dass ich kurz nach der Eröffnung der Altstadttram ohnehin wieder Neufahrzeuge bestellen müsste. Und die können dann allesamt mit Energiespeicher ausgerüstet werden.

Zitat
401/402
Und zu "schlechter" Letzt würde man die komplette Museumsflotte von dieser äußerst sehenswerten und vor allem aus touristischer Sicht wichtigen Strecke aussperren.
Die sind dort niemals gefahren also gibt es auch keinen historischen Ortsbezug, also ist dies aus meiner Sicht vertretbar.

Zitat
401/402
Zusammengefasst macht für mich nur eine Neubaustrecke MIT Oberleitung Sinn. Die Nachteile bei "Oben ohne" überwiegen einfach zu stark.
Gut, hier hat eben jeder seine eigene Einstellung. Ich sehe eben keinen Grund darin wegen ein paar historischen Bahnen solch eine Lösung nicht zu machen, die wie gesagt mit Oberleitungen wegen der Proteste wohl überhaupt nicht käme und dann hätte man am Ende garnix. Es zählt nur der Nutzen im Alltag mit der normalen Flotte und dass die Altstadttram überhaupt kommt. Und die Museumszüge haben genau wie heute mehr als genug Strecke, wo sie ihre Runden drehen können.
Zitat
401/402
Und zu "schlechter" Letzt würde man die komplette Museumsflotte von dieser äußerst sehenswerten und vor allem aus touristischer Sicht wichtigen Strecke aussperren.
Zitat
Bahni
Die sind dort niemals gefahren also gibt es auch keinen historischen Ortsbezug, also ist dies aus meiner Sicht vertretbar.

Es sind also nie Bahnen zum Weißen Turm etc. gefahren, okay... *Facepalm*

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.07.2015 07:01 von Christian0911.
Zitat
Bahni
Siemens hat 2009 die Züge der Metro sul do Tejo mit Batterietechnik ausgerüstet, wodurch sie dort auch schon ganz ohne Strom aus der Oberleitung gefahren sind. Gut, sie werden heute erstmal nur dazu genutzt, um dort v.a. beim Anfahren zu unterstützen und dadurch den Engergieverbrauch zu senken, aber es ist soweit ich weiß schon damals eine Linie teils ohne Oberleitungen geplant gewesen.

Die Wagen von MST sind aus Gründen der Energieeinsparung mit Batterien ausgestattet. Es war und ist nicht vorgesehen dort ohne Oberleitung zu fahren. Es gab einzig mal ein paar von Siemens durchgeführten Test um sehen wie weit man in der Lage wäre mit Batterien zu fahren. Diese Test wurden aber nie im regulären Fahrgastbetrieb durchgeführt.

Grüßle,
der Werkstattmeister
Zitat
Christian0911
Zitat
401/402
Und zu "schlechter" Letzt würde man die komplette Museumsflotte von dieser äußerst sehenswerten und vor allem aus touristischer Sicht wichtigen Strecke aussperren.
Zitat
Bahni
Die sind dort niemals gefahren also gibt es auch keinen historischen Ortsbezug, also ist dies aus meiner Sicht vertretbar.

Es sind also nie Bahnen zum Weißen Turm etc. gefahren, okay... *Facepalm*
Wir sprachen hier explizit von der Trasse der geplanten Altstadttram und da ist nunmal nie eine Straßenbahn gefahren. Kannst deine Palme also stecken lassen.
Zitat
werkstattmeister
Die Wagen von MST sind aus Gründen der Energieeinsparung mit Batterien ausgestattet. Es war und ist nicht vorgesehen dort ohne Oberleitung zu fahren. Es gab einzig mal ein paar von Siemens durchgeführten Test um sehen wie weit man in der Lage wäre mit Batterien zu fahren. Diese Test wurden aber nie im regulären Fahrgastbetrieb durchgeführt.
Es war tatsächlich mal ein Teil ohne Oberleitung angedacht. Ich habe es gerade nicht zur Hand, kann es aber gerne raussuchen.

Nichts desto Trotz baut Siemens wie gesagt gerade seine ersten Avenio-Straßenbahn komplett ohne Oberleitungen in Doha, deren Tests sehr gut verlaufen sind. Und die Stadler Variobahn hat in München einen neuen Weltrekord fürs Fahren mit Energiespeicher ohne Oberleitung aufgestellt. Die Technik ist also vorhanden und getestet. Und in München denkt man wie gesagt derzeit ernsthaft an, die Strecke durch den Englischen Garten mit genau solcher Technik zu bauen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.07.2015 10:25 von Bahni.
Zitat
Bahni
Nichts desto Trotz baut Siemens wie gesagt gerade seine ersten Avenio-Straßenbahn komplett ohne Oberleitungen in Doha, deren Tests sehr gut verlaufen sind. Und die Stadler Variobahn hat in München einen neuen Weltrekord fürs Fahren mit Energiespeicher ohne Oberleitung aufgestellt. Die Technik ist also vorhanden und getestet. Und in München denkt man wie gesagt derzeit ernsthaft an, die Strecke durch den Englischen Garten mit genau solcher Technik zu bauen.

Man muss aber nicht jedes mal den Münchnern nacheifern, den Fehler hat man schon bei der U-Bahn gemacht (auch wenn ich denke das zumindest die U1 auch heute dann unterirdische Abschnitte hätte, aber dann eben mehr eine Straßenbahn geworden wäre... - aus Fehlern sollte Nürnberg eigentlich gelernt haben und diese eben nicht mehr begehen, das heißt die Altstadttram nur mit Oberleitung bauen.

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)
Zitat
Christian0911
Man muss aber nicht jedes mal den Münchnern nacheifern, den Fehler hat man schon bei der U-Bahn gemacht (auch wenn ich denke das zumindest die U1 auch heute dann unterirdische Abschnitte hätte, aber dann eben mehr eine Straßenbahn geworden wäre... - aus Fehlern sollte Nürnberg eigentlich gelernt haben und diese eben nicht mehr begehen, das heißt die Altstadttram nur mit Oberleitung bauen.
Naja, also sei mir nicht böse, aber diese scheinbare Parallele ist jetzt schon etwas sehr an den Haaren herbei gezogen. Das eine hat mit dem anderen nun wirklich garnichts zu tun. Zumal wie aufgezeigt schon lange vor München diverse Städte überall auf der Welt oberleitungslose Straßenbahnen in Betrieb genommen haben und damit gut fahren. Es ist also überhaupt kein München-spezifisches Thema, wie du es hier herauszustellen versuchst.

Und mal ganz ehrlich: Diese Pauschalmeinung, dass angeblich alles was München macht automatisch schlecht für Nürnberg wäre, wirkt nicht sehr glaubwürdig. Ich finde die Nürnberger U-Bahn doch sehr gelungen und wenn nun einer nach zich Jahren immer noch der Straßenbahn aus welchen Gründen auch immer hinterhertrauert und sagte dass man es ja anders hätte machen können, dann kann ich das beim besten Willen in keinster Weise nachvollziehen. Irgendwann muss man es auch mal gut sein lassen. Die Nürnberger U-Bahn wird hervorragend genutzt und ist beliebt, also passt doch alles.
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