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Straßenbahn in Nürnberg - was tun?
geschrieben von Phantom 
Zitat
Bahni
Ich finde die Nürnberger U-Bahn doch sehr gelungen und wenn nun einer nach zich Jahren immer noch der Straßenbahn aus welchen Gründen auch immer hinterhertrauert und sagte dass man es ja anders hätte machen können, dann kann ich das beim besten Willen in keinster Weise nachvollziehen. Irgendwann muss man es auch mal gut sein lassen. Die Nürnberger U-Bahn wird hervorragend genutzt und ist beliebt, also passt doch alles.

schön das du die Nürnberger U-Bahn gut findest. Fakt ist aber, dass die U-Bahn ein sehr gutes Verkehrsnetz mit vielen Direktverbindungen und wenig Umsteigezwang vernichtet hat. Dafür hat Nürnberg nun ein Netz, das bis auf wenige Relationen, immer ein- oder mehrfaches Umsteigen erfordert. Von den hohen Kosten für Bau und Unterhalt reden erst gar nicht.

Grüßle,
der Werkstattmeister
an Bahni

Eigentlich wollte ich mir das direkte Antworten ja verkneifen, aber dein einer Beitrag ist sachlich so falsch, dass das nicht unkorrigiert dastehen sollte, am Ende glaubt das noch irgendwer...

> , dass die Altstadttram von der Linien 9 befahren werden soll,

grober Fehler: In jedem (!) Plan des NVEP der die Altstadttram enthält fahren mindestens 3 Linien die Altstadtstrecke: [www.nuernberg.de]

Einfach durchscrollen und Planfälle ansehen

> Die sind dort niemals gefahren also gibt es auch keinen historischen Ortsbezug, also ist dies aus meiner Sicht vertretbar.

Uff, also da würde ich ganz ehrlich raten, schnellstmöglich sich mit der Geschichte der Nürnberg - Fürther Straßenbahn zu befassen, offenbar ist dir nicht bekannt, das früher 4 verschiedenen Strecken durch die Altstadt führten, davon drei in der Lorenzer und die eine in der Sebalder Altstadt. Von 1881 bis Zweiten Weltkrieg war die Strecke durchgängig zwischen Rathaunauplatz und Haller Tor befahren, nach dem Krieg wurde bis 1961 noch von Rathenauplatz bis Rathaus befahren. Falls du dich drauf rausreden willst, die alte Strecke sei nicht komplett auf der geplanten Trasse gefahren, ist das zwar an wenigen Stellen richtig (früher gab von Rathaus Richtung Hallertor wegen zu enger Straßen eine etwas verwinkelte Führung in der Weintraubengasse, Augustinerstraße, Winklerstraße und Tuchgasse) aber warum soll man heute die Bahn so kurven lassen, obwohl nach dem Zweiten Weltkrieg die Straßen diesbezüglich schon für zweigleisige Strecken optimiert worden sind?

Solltest du diese nicht glauben (wollen), kannst du wahlweise am Stadtmuseum Fembohaus Bilder finden, wo Straßenbahnen am Hallertor in die Stadt abbiegen, alternativ natürlich bei den Straßenbahnfreunden, die dir vermutlich Aktenordnerweise Bilder von der vermeintlich "nie gefahrenen Strecke" präsentieren können. Oder anders gesagt: Alles bis zu den 900er Triebwagen ist für den westlichen Teil der Strecke authentisch, auf dem östlichen könnten sogar noch die 100er Triebwagen gelaufen sein (für die 200er Großraumwagen wurden damals die Gleismittenabstände nicht mehr angepasst).

Das die historische übirgens zwingend über die Altstadtteam muss, sollte auch bekannt sein. Immer wenn die keine Rundfahrt hatten, sondern eine Strecke hin und zurück fahren mussten, hatten die wenger Fahrgäste. Da die Pirckheimer ja definitiv wegfällt, gibt es für eine Rundfahrt gar keine andere Möglichkeit. Eine Umrüstung der historischen Züge auf Batterie steht nunmal wirklich nicht zur Debatte. Also entweder die Strecke richtig, oder gar nicht. Bei einem wie auch immer geartete Kompromiss käme immer die für alle Seiten schlechteste Lösung heraus.

Vielleicht noch ne kleine Bemerkung am Rande, es war ja in der Altstadt sogar mal eine 5te Strecke geplant, nämlich eine Nord-Südstrecke. In der Projektierungsphase hat man extra auf der Museumsbrücke mal eine Probe-Oberleitung installiert, um nachzuweisen, das die Sichtachsen zur Burg nicht gestört würde. Hier muss man auch mal ganz klar sagen, im Vergleich mit anderen Städten haben wir wirklich unauffällige Oberleitungen, ich kenne auch Netze da hängt wirklich ein Drahtverhau oben, aber dazu zählt Nürnberg nicht.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.07.2015 17:10 von Daniel Vielberth.
Zitat
werkstattmeister
Fakt ist aber, dass die U-Bahn ein sehr gutes Verkehrsnetz mit vielen Direktverbindungen und wenig Umsteigezwang vernichtet hat. Dafür hat Nürnberg nun ein Netz, das bis auf wenige Relationen, immer ein- oder mehrfaches Umsteigen erfordert. Von den hohen Kosten für Bau und Unterhalt reden erst gar nicht.
Genau DAS würde die StUB auch in Erlangen mit dem Busnetz machen!
Zitat
Bahni
Zitat
werkstattmeister
Fakt ist aber, dass die U-Bahn ein sehr gutes Verkehrsnetz mit vielen Direktverbindungen und wenig Umsteigezwang vernichtet hat. Dafür hat Nürnberg nun ein Netz, das bis auf wenige Relationen, immer ein- oder mehrfaches Umsteigen erfordert. Von den hohen Kosten für Bau und Unterhalt reden erst gar nicht.
Genau DAS würde die StUB auch in Erlangen mit dem Busnetz machen!

ach, und die Nürnberger U-Bahn ist dann gelungen und die STUB nicht? Jetzt passt aber irgendwas nicht zusammen!

Grüßle,
der Werkstattmeister
Bahni, sorry, aber langsam disqualifizierst du dich aber selber hier.

Gruß
Dirk
Zitat
Daniel Vielberth
> , dass die Altstadttram von der Linien 9 befahren werden soll,

grober Fehler: In jedem (!) Plan des NVEP der die Altstadttram enthält fahren mindestens 3 Linien die Altstadtstrecke: [www.nuernberg.de]

Einfach durchscrollen und Planfälle ansehen
Daniel, nix für Ungut, aber du hast meine Aussage oben so abgeschnitten, dass der Sinn verfälscht wurde. Ich sagte ganz klar: "Unterstellt man nun, dass die Altstadttram von der Linien 9 befahren werden soll,...". Ja, der NVEP plant hier mit drei Linien, aber bei diesem Betriebsschema wäre ja schon klar, dass noch zusätzliche Fahrzeuge beschaffte werden müssen, die dann für oberleitungslosen Betrieb ausgestattet sein könnten/sollten.

Doch ich ging bei meiner Betrachtung erstmal davon aus, was mit der bestehenden Flotte möglich ist, weshalb ich hier erstmal mit nur Linie 9 gerechnet hatte. DAS war der Hintergrund. Wenn dann aber ohnehin noch weitere Fahrzeuge angeschaffte werden müssen, dann sind die gleich für oberleitungslosen Betriebs ausgestattet und somit wären dann auch zwei Linien oder ggf. mehr durch die Altstadt möglich.

Wie gesagt muss man sich hier immer eines klarmachen:
Eine Altstadttram mit Oberleitungen wird auch auf absehbare Zeit nicht kommen, wenn deshalb die Proteste zu groß werden. Dann hätte man garnichts. Dagegen könnte eine Altstadttram ohne Oberleitungen und mit ggf. 2 statt 3 Linien wohl schon in 5 Jahren umsetzbar sein, weil man sich dann mit den Altstadtfreunden einigen könnte. Also ganz offen gefragt: Was wollt ihr? Wollt ihr die Altstadttram oder nicht? Wenn ihr auf der vollen Forderungen besteht, dann werdet ihr sie nicht bekommen. Also muss man sich bewegen.

Zitat
Daniel Vielberth
> Falls du dich drauf rausreden willst, die alte Strecke sei nicht komplett auf der geplanten Trasse gefahren, ist das zwar an wenigen Stellen richtig
Na also! Im Kernbereich der Alstadttram und auf deren geplanter Trasse dort, wo die Altstadtfreunde ja gerade so auf eine Lösung ohne Oberleitungen pochen, ist niemals was gefahren. Nichts anderes habe ich gesagt. Also wo ist nun das Problem?
Zitat
dirk1970
Bahni, sorry, aber langsam disqualifizierst du dich aber selber hier.

Gruß
Dirk
Dirk, ließ dir einfach meine Antwort eins drüber durch, dann wirst du sehen, dass hier zwei Dinge missverstanden wurden bzw. vielleicht sogar missverstanden werden wollten.
> Na also! Im Kernbereich der Alstadttram und auf deren geplanter Trasse dort, wo die
> Altstadtfreunde ja gerade so auf eine Lösung ohne Oberleitungen pochen, ist niemals was
> gefahren. Nichts anderes habe ich gesagt. Also wo ist nun das Problem?

Auch falsch, vermeintliches Problem der Altstadtfreunde ist der Hauptmarkt, und die Burgstraße und das völlig zu unrecht, denn genau dort ging es früher schon lang. Es gibt wunderbare Fotos, wo man den Gleisbogen am schönen Brunnen in die Burgstraße sieht, das andere Gleis ging dann hintern Rathaus herum (das Ding wurde von der Straßenbahn umrundet) sodass eine Straßenbahn dort gerade zu authentisch ist, ja im Gegenteil, die Straßenbahn ist genau das,was der Stadtansicht an dieser Stelle noch fehlt. Abgesehen davon, das eine Stadt in erster Linie zum Leben, und nur sekundär auch zum Anschauen dasein sollte. Und zum Leben gehört eine vernünftige Verkehrsanbindung.

> Wenn dann aber ohnehin noch weitere Fahrzeuge angeschaffte werden müssen, dann
> sind die gleich für oberleitungslosen Betriebs ausgestattet und somit wären dann auch
> zwei Linien oder ggf. mehr durch die Altstadt möglich.

Die Konzepte sind auf jeden Fall so, dass - falls überhaupt - nur sehr wenige Fahrzeuge angeschafft werden müssten: wir haben bereits Fahrzeugüberhang bei der Tram, und es müssten sogut wie keine oder maximal einige wenige Fahrzeuge für eine Innenstadtlinie mit 3 Linien und Oberleitung angeschafft werden. Dagegen bräuchte man viel mehr Neufahrzeuge, wenn man sich auf den Akku-Schwachsinn einließe. Warum soll man intakte und soeben generalüberholte Fahrzeuge zugunsten einer Insellösung und künftigen Problemstrecke aufgeben? Das wäre dann wirklich brutalstmögliches Geld-zum-fenster-rausschmeißen. Dann würde sogar ich gegen das Projekt auf die Straße gehen, ganz ehrlich.

Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, bei jeder Diskussinen ist das Ziel, die jeweiligen Städte unbedingt zu Neubaufahrzeugen zu zwingen, in Erlangen zu Doppelgelenkbussen und Nürnberg mit Akku-Trams zwangszu"beglücken"...

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Bahni, eins musst du mal erklären: Beim BRT argumentierst du damit, dass man fast die gleiche Verlagerung mit weniger Mitteln erreichen kann, aber bei der Altstadttram findest du die deutlich teurere Lösung mit Akku-/Supercaptrams besser.

Induktionslösungen bzw. Mittelstromschiene kann man effektiv ausklammern. Bei ersterer Lösung kann man für den Preis auch direkt die Altstadt mit Gold pflastern, bei letzterer Lösung kommt die Zulassungbehörde, weil Stromschienenstrecken bei Neubauten durch Zäune etc. abgegrenzt sein müssen bzw. alle paar Meter eine aktive Steuerung brauchen und extrem teuer werden. Und ich glaub Zäune in der Altstadt will erst recht keiner haben.
Zitat
bladewing
Bahni, eins musst du mal erklären: Beim BRT argumentierst du damit, dass man fast die gleiche Verlagerung mit weniger Mitteln erreichen kann, aber bei der Altstadttram findest du die deutlich teurere Lösung mit Akku-/Supercaptrams.
Also erstens mal würde diese Lösung garnicht soviel mehr kosten. Und zweitens hast hier etwas völlig missverstanden. ICH habe in keinster Weise etwas gegen eine Altstadttram mit Oberleitung! Warum sollte ich? Im Gegenteil: Ich bin absolut für die Altstadttram. Ich sehe aber, dass sie wohl auf absehbare Zeit mit Oberleitungen auf Grund der Proteste wohl nicht umsetzbar ist. Und genau deshalb mache ich mir eben Gedanken, wie es eben doch machbar sein könnte. Und eine oberleitungslose Lösung könnte hier eben ein Kompromis dazu sein. Also darf es doch wohl erlaubt sein, sich hier Gedanken dazu zu machen.

DAS ist hier meine Intentionund das hatte ich auch bereits geschrieben. Wenn du es trotzdem missdeuten willst, dann kann ich dir auch nicht helfen.
Bitte die Groß geschriebenen Wörter beachten! Diese haben WESENTLICH zu meiner Erheiterung beigetragen. ;D

Zitat Anfang:
APS-Stromschiene in Bordeaux

APS-Stromschiene in Angers
Schon im 20. Jahrhundert wurde mit oberleitungslosen Straßenbahnen experimentiert. So gibt es auf dem Testgelände von Bombardier in Bautzen eine Strecke, bei der die Straßenbahn den Strom mittels einer Stromschiene zapft. Hier sei auch zu erwähnen, dass die erste Straßenbahn der Welt in Berlin-Lichterfelde ebenfalls zunächst mittels Stromschiene fuhr, bis der Bügelstromabnehmer erfunden wurde. Bei der Straßenbahn Bordeaux wurden 2004 diese Konzepte jedoch zu einem modernen alltagsverträglichen Konzept weiterentwickelt: das "Alimentation Par Sol" (kurz: APS). Hierbei befindet sich mittig zwischen den Gleisen eine Stromschiene, welche in acht Meter lange Abschnitte aufgeteilt ist. Am Ende eines solchen Abschnitt befindet sich eine Isolierschicht. Die Stromschienen haben eine Spannung von 750 Volt, sind aber, sofern keine Straßenbahn kommt, abgeschaltet, um Fußgänger nicht zu gefährden. Kommt jedoch eine Tram angefahren, sendet diese ein Funksignal aus, sodass jene Abschnitte, welche unmittelbar unter der Tram liegen, unter Strom stehen, sodass die Straßenbahn die nötige Energie bekommt.

Am Anfang kam es ständig zu Problemen und Betriebsausfällen und die Tram musste durch Busse ersetzt werden. Zwar gibt es aktuell keine Schwierigkeiten mehr, aber hohe Regenfälle können das System dennoch kurzfristig lahmlegen. Das System ist WESENTLICH teurer als klassische Oberleitungen, nicht zuletzt wegen der hohen Betriebskosten. Dennoch etabliert es sich inzwischen als Alternative zu Oberleitungen in historischen Stadtzentren. So wurde das System auch schon in anderen Städten umgesetzt - jedoch nur abschnittsweise -, z. B. in Angers und Orléans.

Aufgrund der Besonderheiten des Systems APS kann das Streckennetz nicht von kürzeren Fahrzeugen befahren werden. Die stromführenden Teilstücke müssen immer zur Gänze von einer Straßenbahn überdeckt sein. Um dies zu erreichen müssen die Fahrzeuge mindestens 33 Meter lang sein.

Das System APS gilt als äußerst innovativ, hatte aber mit massiven Kinderkrankheiten zu kämpfen - welche natürlich in Bordeaux, dem ersten Einsatzort des APS, auftraten. Betriebsstörungen waren in der Anfangsphase an der Tagesordnung, und oft musste ein Ersatzverkehr mit Bussen durchgeführt werden, was Zusatzkosten von 500.000 Euro pro Jahr verursachte. Mittlerweile hat das System eine zufriedenstellende Betriebssicherheit erreicht, wenngleich auch immer noch gelegentliche Störungen auftreten. Hauptursache ist meist stehendes Wasser nach starken Regenfällen, was zu elektrischen Defekten führen kann. Daher wurde es anfangs wegen seiner technischen Probleme von den Einwohnern Bordeaux’ und der örtlichen Presse stark kritisiert. Das Unterflursystem APS ist in der Errichtung etwa DREIMAL so teuer wie eine konventionelle Oberleitung und verursacht SIGNIFIKANT höhere Wartungs- und Betriebskosten. Außerdem verteuert das System JEDE Straßenbahngarnitur um ca. 100.000 Euro. Allerdings weisen die Projektverantwortlichen in Bordeaux darauf hin, dass die Straßenbahn NUR ein Viertel dessen kostet, was eine U-Bahn gekostet hätte.
ZITAT ENDE

PS: Ich glaube ich hätte das mit der Erheiterung nicht schreiben sollen. Jetzt wird nur wieder die Mangelde Ernsthaftigkeit bemängelt und der Rest des Eintrages geschickt ignoriert. Ich hoffe das dieser Beitrag trotzdem kommentiert wird. Nicht so wie mein letzter ausführlicher Beitrag wo auf einige Punkte gar nicht eingegangen wurde.



4 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.07.2015 02:04 von Undergrounder.
Nachdem es für die Nürnberger Pläne die U-Bahn nach Eibach und Reichelsdorf zu verlängern kein Geld geben wird: vielleicht kommen unsere Politiker doch noch zur Vernunft und bauen endlich lieber die Straßenbahn weiter aus.
@undergrounder:
Das APS-System steht hier in Nürnberg wie schon gesagt überhaupt nicht zu Diskussion, weil man dafür komplett neue Fahrzeuge anschaffen müsste und genau dies auch nur von einem bestimmten Hersteller, nämlich Alstom. Damit braucht man darüber keine Worte mehr zu verlieren.

Für Nürnberg ist für eine Kompromisslösung der Altstadttram eine Energiespeicherlösung der logischste und finanziell machbarste Weg, eben weil man dafür keine Extra-Schiene zwischen den Gleisen bräuchte und sich auch nicht an einen bestimmten Hersteller binden müsste. Zudem ist ein Teil der bestehenden Flotte, also die Stadler Variobahnen, auch bereits konstruktiv dafür vorgesehen.

Und nochmal: Mir wäre eine Altstadttram mit Oberleitungen auch deutlich lieber, weil dann von allen Fahrzeugen der Flotte befahrbar. Doch es geht hier eben um die Frage, ob man solch eine Lösung überhaupt durchbekäme oder ob man eben doch eine Kompromisslösung eingehen müsste, damit die Strecke in absehbarer Zeit doch eine Chance hat, realisiert zu werden.
Ich hoffe es gibt bei der Strassenbahn mal den große Wurf. Mögliche Pläne haben wir ja alle schon in der Schublade.
Erlangen, Herzogenaurach, Altstadt, Kornburg, Fischbach...
Da bisher die Altstadtquerung vom Hallertor zum Rathenauplatz vom Bus (Linie 36) problemlos gemeistert wird, dürfte auf dieser Strecke nur dann eine Straßenbahn entstehen (mindestens 20 Mio Euro), wenn die Altstadtquerung durch Neubau einer Straßenbahn einen Mehrwert für den gesamten Straßenbahnbetrieb brächte. Dies wäre dann der Fall, wenn durch die neue Strecke der Pferdefuß des bisherigen Netzes, nämlich die einzige kaum ausreichende Verbindung der Ostteils des Straßenbahnnetzes mit dem Westteil (über die Landgrabenstraße-Wölckernstraße) durch eine zweite Trasse nämlich die Altstadtquerung beseitigt würde. Dieser Mehrwert würde aber nur vorliegen, wenn die neue Strecke von allen Straßenbahnzügen im Störungsfall u.ä. genutzt werden könnte und nicht nur von 7 Fahrzeugen eines bestimmten Typs.
Leider hat "Bahni" unsere Diskussion dazu im Jahre 2012 nicht mitbekommen. Damals hatte ich nach einem Besuch in Nizza hier auch euphorisch über die Einfachheit des Straßenbahnbetriebes mit eingezogenem Stromabnehmer auf Teilstrecken ohne Oberleitung geschwärmt. Kurz darauf musste ich aber meinen Denkfehler einräumen, weil Nizza eben nicht Nürnberg ist und dort der Straßenbahnbetrieb neu aufgebaut wurde und bereits beim Neubau die Fahrzeuge auf den Teilakkubetrieb hin beschafft wurden.
Im übrigen ist die Oberleitung in der Altstadt auch historisches Kulturgut, da schon vor über 100 Jahren verwendet.
Die Aldtstadt muß per Oberleitung durchfahren werden. Meine Meinung. Ich glaube, daß auch die Strecke zwischen Friedrich-Ebert-Platz und Rennweg erhalten werden muß. Bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube liegengebliebende Fahrzeuge dürfen nicht über das Tiergärtnertor abgeschleppt werden!? Aber, bin mir da nicht ganz sicher!?!?
Dass Nürnberg im Moment das Geld fehlt und deshalb in Sachen Straßenbahn nichts vorangeht, sehe ich auch so. Aber genau da gäbe es jetzt eine Chance: Nachdem aus dem Projekt Frankenschnellweg die nächsten Jahre ja nichts werden wird, wäre ja Geld da, das man umwidmen könnte.

Da müsste halt aber erst mal die Stimmung in der Bevölkerung umschwenken und die Leute müssten zur Einsicht kommen, dass für eine Straßenbahn das Geld viel sinnvoller angelegt wäre. In dieser Richtung ist noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten. Aber ich denke, das wäre die einzige Chance. Wenigstens die Altstadtquerung wäre so ganz einfach zu finanzieren und brächte einen enormen Fortschritt.
Zitat
Bahni
Unterstellt man nun, dass die Altstadttram von der Linien 9 befahren werden soll, die dann wie früher vom Hauptbahnhof her kommend durch die City bis nach Thon fährt (später bis Am Wegfeld), so kann mal mal grob die Fahrzeit der alten Linie 9 (Dokuzentrum - Hbf - Thon) von 30 Minuten als Basis ansetzen und auch den heutigen 10min-Takt.

Damit brauche ich bei je 4 Minuten Wendezeit 7 Variobahnen im Umlauf, so dass die eine in der Werkstatt sein kann bzw. Reserve ist. Klappt also mit den 8 vorhandenen Zügen ganz genau. Es gibt also kein Problem.

Sorry, da solltest Du aber mal das Nahverkehrsgutachten ansehen, warum die Altstadtquerung so interessant ist, dass sie sogar das Betriebsergebnis verbessern würde: Da wird davon ausgegangen, dass die Strecke von zwei langen Durchmesserlinien bedient wird, wovon eine zum Dokuzentrum geht. Dort wird man sinnvollerweise den Linienwechsel nicht aufgeben und somit brauchst Du auf drei Linien akkufähige Wagen, wenn Du auf die Oberleitung verzichten willst. Das heißt, die Mehrzahl der Fahrzeuge müsste ausgetauscht oder umgerüstet werden.

Das wird auch nicht so schnell geschehen und damit ist das Argument widerlegt, dass eine Altstadtquerung ohne Oberleitung schneller realiesierbar sein könnte.
Zitat
Bahni
Zitat
Christian0911
Zitat
401/402
Und zu "schlechter" Letzt würde man die komplette Museumsflotte von dieser äußerst sehenswerten und vor allem aus touristischer Sicht wichtigen Strecke aussperren.
Zitat
Bahni
Die sind dort niemals gefahren also gibt es auch keinen historischen Ortsbezug, also ist dies aus meiner Sicht vertretbar.

Es sind also nie Bahnen zum Weißen Turm etc. gefahren, okay... *Facepalm*
Wir sprachen hier explizit von der Trasse der geplanten Altstadttram und da ist nunmal nie eine Straßenbahn gefahren. Kannst deine Palme also stecken lassen.

Das ist leider nicht richtig: Vor dem 2. Weltkrieg gab es schon mal eine Altstadtquerung. Und bis in die 60'er-Jahre ist diese Strecke sogar noch zwischen Rathaus und Rathenauplatz betrieben worden. Die Oberleitungen haben das Bild ganz gewiss nicht beeinträchtigt.
Zitat
HansL
Dass Nürnberg im Moment das Geld fehlt.

Aber Hauptsache man hat gerade erst frisch beschlossen 250 Millionen Euro in einen neuen Konzertsaal zu stecken... *Verschwendung deluxe* (Sorry für's Off-Topic aber da platzt mir einfach die Hutschnur)

Zitat
HansL
Da müsste halt aber erst mal die Stimmung in der Bevölkerung umschwenken und die Leute müssten zur Einsicht kommen, dass für eine Straßenbahn das Geld viel sinnvoller angelegt wäre. In dieser Richtung ist noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten. Aber ich denke, das wäre die einzige Chance. Wenigstens die Altstadtquerung wäre so ganz einfach zu finanzieren und brächte einen enormen Fortschritt.

Du meinst eher das die Politiker umdenken müssten, an der Bevölkerung (bis auf einige Ausnahmen) dürfte das eher weniger liegen...

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.07.2015 20:49 von Christian0911.
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