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Straßenbahn in Nürnberg - was tun?
geschrieben von Phantom 
Zitat
HansL
Sorry, da solltest Du aber mal das Nahverkehrsgutachten ansehen, warum die Altstadtquerung so interessant ist, dass sie sogar das Betriebsergebnis verbessern würde: Da wird davon ausgegangen, dass die Strecke von zwei langen Durchmesserlinien bedient wird, wovon eine zum Dokuzentrum geht. Dort wird man sinnvollerweise den Linienwechsel nicht aufgeben und somit brauchst Du auf drei Linien akkufähige Wagen, wenn Du auf die Oberleitung verzichten willst. Das heißt, die Mehrzahl der Fahrzeuge müsste ausgetauscht oder umgerüstet werden.

Das wird auch nicht so schnell geschehen und damit ist das Argument widerlegt, dass eine Altstadtquerung ohne Oberleitung schneller realiesierbar sein könnte.
Ich erkläre dir es gerne nochmal so, wie ich es hier schon vor einiger Zeit erklärt habe. Dies war nur eine Rechnung, wie man eine Altstadttram für eine Lösung mit oberleitungslosem Betrieb schaffen könnte OHNE dass dabei neue Fahrzeuge angeschafft werden müssten. Du musst schon bitte korrekt lesen.

Mir wäre wie schon mehrmals gesagt auch eine Altstadttram mit Oberleitungen und den drei geplanten Linien lieber, weil sie sehr wichtig wäre, um endlich wieder den Ost- und Westteil des Netzes leistungsfähig zusammenzufügen. Ich bin absolut dafür. Doch weil ich eben auch sehe, dass eine Lösung mit Oberleitungen wohl am Widerstand von genug Leuten scheitern könnte bzw. noch sehr lange auf sich warten lassen würde, mache ich mir eben alternativ Gedanken, wie man eine Altstadttram mit einer Oberleitung zumindest doch noch relativ zeitnah umsetzen könnte. Sicher sollte dann auch mehr als eine Linie durchfahren, aber das wäre in der Tat dann nur durch den Kauf weiterer Neufahrzeuge mit Energiespeichern zusätzlich zu den bestehenden, nachzurüstenden Variobahnen, die für eine Linien wie gesagt reichen würden, machbar. Es ging mir hier aber auch nur drum zu zeigen, dass man so eine Linie mit fahren könnte. Nicht mehr und nicht weniger.

Doch ich hoffe sehr, dass die Altstadttram trotzdem und das relativ bald mit Oberleitungen kommt.
Warum kann eigentlich niemand die Artikel richtig lesen? Davon werden 3 Maßnahmen bezahlt. Der Bau eines Konzertsaals, der Sanierung des Opernhauses und der Ausbau der Meistersingerhalle zum Tagungs- und Kongresszentrum. Da es auf 13 Jahre finanziert wird und die Stadt ein Budget von 1,6 Milliarden pro Jahr hat sind das gerade einmal 1,2% des Jahresbudgets. Und 100 Mio.€ werden sowieso gebraucht da das Opernhaus Renoviert werden muss! Außerdem wird wahrscheinlich sowieso die Hälfte vom Land gezahlt. Zudem ist Kultur genauso ein Standortfaktor wie guter ÖPNV. Und die Lebensqualität der Bürger nicht zu vergessen. OFF TOPIC ENDE



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.07.2015 00:01 von Undergrounder.
Zitat
HansL
Dass Nürnberg im Moment das Geld fehlt und deshalb in Sachen Straßenbahn nichts vorangeht, sehe ich auch so. Aber genau da gäbe es jetzt eine Chance: Nachdem aus dem Projekt Frankenschnellweg die nächsten Jahre ja nichts werden wird, wäre ja Geld da, das man umwidmen könnte.

Da müsste halt aber erst mal die Stimmung in der Bevölkerung umschwenken und die Leute müssten zur Einsicht kommen, dass für eine Straßenbahn das Geld viel sinnvoller angelegt wäre. In dieser Richtung ist noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten. Aber ich denke, das wäre die einzige Chance. Wenigstens die Altstadtquerung wäre so ganz einfach zu finanzieren und brächte einen enormen Fortschritt.
Die Stadt Nürnberg will den Tunnel am Frankenschnellweg aber und hat dafür bereits die Planung vergeben:
[www.nordbayern.de]
Es muss jetzt nur die UVP zusätzlich gemacht werden, aber das ist ein Vorgehen, dass bei Autobahnen Standard ist. Nur ist der Frankenschnellweg hier eben als Kreisstraße gewidmet, so dass die Stadt Nürnberg keine UVP für nötig sah, was jetzt allerdings nach einer Klage vom Gericht als nötig erachtet wurde.

Man sollte sich also keine falsche Hoffnung machen, denn die Stadt Nürnberg treibt es Projekt weiter voran, so dass hier also auch keine Gelder für den ÖPNV umzuwidmen sind.
Frankenschnellweg

Als der Frankenschnellweg gebaut wurde kreuzten in der Rothenburger Str. und in der Schwabacher Str. noch die Straßenbahnen nach Schweinau und zur Gustav-Adolf-Str. Die alte Linie 4 fuhr noch über die Rampen und die Autobahn hatte ihre Lücke in der Streckenführung. Der Teil zwischen Rampen und Kreuz Nürnberg/Hafen ist noch immer keine Autobahn und hat gelbe Schilder am Straßenrand. Als 1984 die Straßenbahn nach Schweinau und zur Gustav-Adolf-Str. eingestellt wurde, bin ich auch mal für den Ausbau der A73 gewesen. Nun, 30 Jahre später bin ich einer der größten Gegner dieses Bauvorhabens. Die A73 dient schon lange nicht mehr als Stadtautobahn zwischen Nürnberg, Fürth, Erlangen und Forchheim, Bamberg. Im Norden wurde die A 73 bis nach Nordostdeutschland verlänger und im Süden endet sie am Dreieck Nürnberg/Feucht. Baut man die A73 aus, hat man zwischen den Autobahndreieck Nürnberg/Feucht und den Viereck Fürth/Erlangen, die Abkürzungsstrecke für die A9 und A3 vollendet. Viele Auto.- und LKW-Fahrer werden nicht um Nürnberg fahren, sondern die A73 nehmen und die Autobahn zusetllen. Damit wird die A73 die A3 und A9 entlasten, aber nicht den Autoverkehr in Nürnberg und Fürth. Ganz im Gegenteil, der Autoverkehr durch Nürnberg/Fürth wird ansteigen und bei einen Unfall fahren die LKW`s halt in Nürnberg und Fürth von der A73 runder und stellen sich im Berufsverkehr in die Blechschlangen im Stadtgebiet. Und genau deshalb bin ich nicht für den Ausbau der A73.

Straßenbahn

Ich bin für den Bau der Altstadtstrecke mit Oberleitung. Auch falls die STUB kommt, hoffe ich sehr, daß es Fahrzeuge werden, die frei eingesetzt werden können. Also keine Extrawurscht für Erlangen. Aber auch keine aufwendigen Speicher-Straßenbahnwagen für die Linie 9 (oder was auch immer alles durch die Altstadt fahren soll). Um so mehr Ausnahmen ich in den Fuhrpark stelle, um so teurer kommt der Fuhrpark. Wir haben derzeit zwar drei Typen, aber sie können auf allen Linien fahren.
Pro Altstadtstrecke mit Oberleitung, pro STUB Erlangen.

zu HansL

Ja, er hat schon Recht. Da ist vor 50 Jahren was durchgefahren. Und zwar mit Oberleitung. Und ja, die Linie 9 wechselt am Doku-Zentrum auf die Linie 6. Und auch wenn mal drei Linien durch die Altstadt fahren sollen, ist es erst recht ein Grund, die Strecke mit Oberleitung durchzubauen.
Ja hier im Forum fehlt halt manchmal etwas historisches Fachwissen bezüglich früherer Linienführungen durch Nürnberg.
Dazu gibt es aber genug Seiten im Internet, Bücher, VAG als Quellen.

Ja die Straßenbahnen fuhren bereits seit dem Pferdebahnalter durch die Sebalder Altstadt auf nahezu genau dieser Trasse zwischen Rathenauplatz (damals Laufer Tor) und Hallertor über Rathaus und Hauptmarkt. Die Pferdebahnlinie war alledings eingleisig.
Die Grüne auch Seblader Linie fuhr vom Maxfeld über Laufer Tor - Rathaus - Hallertor - Plärrer in die Gostenhofer Hauptstr. und später nach Schweinau.

Als der Betrieb vor dem Jahrhundertwechsel elektrifiziert und zweigleisig ausgebaut wurde hat man im Bereich Hauptmarkt/Rathaus aufgrund der Enge ein Problem gehabt. Die Häuser standen damals noch anders als heute.
So fuhr die Tram in Richtung Rathenauplatz direkt über den Hauptmarkt und an der Frauenkirche vorbei. Die Gegenrichtung war in etwa die des heutigen 36er.

Da fuhr dann die Linie 3 durch und dann auch die Linie 6 vom Westfriedhof quer durch die Stadt nach Erlenstegen.

Erst die Kriegszerstörungen brachten 1945 diese Strecke zum erliegen. Den dort stand kein Stein mehr auf dem anderen und daher baute man die Strecke auch lange nicht mehr auf.

Als die Häuserlücken in den 50/60ern wieder geschlossen wurde, gab es eine kurze Reaktivierung mit einer Stichstrecke vom Rathenauplatz zum Rathaus, welche von der Linie 16 befahren wurde.
Sie fuhr anfänglich vom Rathaus nach Erlenstegen bzw. nur bis Viktoriastr (heute Tauroggenstr.), da die Linienführung etwas blöd war, fuhr sie später vom Rathaus über Rathenauplatz zum HBF.
Da sie aber nicht durchgebunden war, war die Auslastung nicht so toll und außerdem war sie dem steigenden Individualverkehr im Weg. Damals durften die Autos nämlich noch durch die Altstadt so wie der 36er heute fährt. Sie standen aber zunehmend im Stau.
Daher hat man im Sinne der autogerechten Stadt und des geplanten U Bahn Baus diese Linie eingestellt.

Nun ist mittlerweile der durchgängige Autoverkehr verschwunden und der Weg wäre frei. Eine umsteigefreie Verbindung von Erlenstegen und von St. Johannis direkt ins Zentrum wäre möglich.
Nun sagt man die Oberleitung stört. Und wer sich alte Bilder anschaut vom alten Nürnberg vor der Zerstörung, der wird sehen wie schön und harmonisch die Straba ins Stadtbild passte, auch rings ums Rathaus.
Tja, da gabs noch keine Bürgerbegehren.

Und wenn jemand behauptet und sagt dass sich die Tram doch net rentieren würde, weil ja der 36er Bus jetzt schon nicht überaus ausgelastet ist, der ist ein Ignorant und hat keine Ahnung von Gutachten.
Man hat prognostiziert dass die Fahrgastzahlen mit einer Verbindung von Erlenstegen direkt in die Altstadt und weiter zum Plärrer, sowie direkt vom Westfriedhof ins Zentrum ein ums vielfache Fahrgastpotenzial hätte als diese Busführung. Zumal es dann auch wieder eine Verbindung Rathaus - HBF gäbe. Daher hat diese Strecke auch einen Kosten Nutzen Faktor von weit über 1,5 erhalten. Was nicht mal ne U Bahn bisher bekommen hat.

Das werden aber die Gegner vollkommen unter den Tisch kehren. Und die Stadt gar nicht erst aufzeigen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.08.2015 17:22 von Straßaboh-Fan.
Ich bin ganz klar für die Straßenbahn durch die Altstadt.

Anmerkung am Rande: Die heutige Linie 36 hatte vor über vierzig Jahren noch die Liniennummer 66.
Da haben wir anscheinend ein sogenanntes Nummernsystem. Die Nummern mit der 6 fuhren da viele Jahre durch. Zwar erst die 3er, aber dann 6er, 66er und aktuell 36.
Scheint also doch, zumindest früher mal, ein gewisses System gegeben zu haben. Der ehemalige Teil der Straßenbahnlinie 4 vom Friedrich-Ebert-Platz über Kirchenweg - Brückenstr. (St. Johannisfriedhof) - Willstr. (Gostenhof) wurde von der 4er zum 34er.

Irgendwie nett für die Leute +50/60 eine Erinnerung.
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