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Volldigitalisierung von Verkehrsunternehmen: Ein Irrweg?
geschrieben von Daniel Vielberth 
Hallo allseits,

Den Einwurf von Sun_King_135

> WLAN zu teuer, aber "Am Wegfeld" und Stub erschwinglich - das ist doch ne verkehrte Welt.

nehme ich mal als Aufhänger, um mal eine Diskussion anzustoßen, ob man und speziell die Verkehrsunternehmen wirklich jeden Technik-Trend hinterher hecheln müssen.

Zum WLAN-Artikel speziell ist meine Meinung: Die Netzabdeckung innerhalb Nürnbergs ist gut genug, damit jeder auf seinen eigenen Vertrag an seine Daten kommt, wenn er denn muss. Und wer nicht zahlen will, hat eben kein Anrecht darauf. Deswegen gewinnt man keine Kunden (oder nur minimal) und spart auch nichts ein.

Bei Wegfeld hingegen spart man Buskilometer (und Personalkosten) eines Parallelverkehrs von 5 Linien ein, bei der Stub wird der Nutzen nicht unbedingt direkt bei der VAG oder den Nürnberger Stadtsäckel zu sehen sein, weil sie dort nicht auf Kosten der Stadt Nürnberg fahren wird (sofern sie überhaupt die Strecke betreibt), sondern auf Kosten des jeweiligen Bestellers.

Nürnberg hat genügend Wunden am Verkehrssystem, für die man Geld braucht, Geld in ein WLAN zu verplembern, würde ich den Verkehrsbetrieben persönlich nehmen! Abgesehen, das sowas rechtlich gefährlich ist (Stichwort Störerhaftung, wenn Kunden illegales über das WLAN machen). Die VAG hat sich richtig entschieden, das Projekt in die Wüste zu schicken!

Allerdings geistern solche Projekte auch anderswo umher. Ich habe es neulich bei der Werbelok für die Strategie DB 4.0 schon erwähnt. Ich finde eine kritische Auseinnadersetzung nötig, mit Fragen wie: Macht die Volldigitalisierung und Vernetzung das Bahnwesen wirklich besser, oder nicht eher angreifbarer (Stichwort Hacker)? Ist alles was technisch möglich ist, auch notwenig, oder vieles nicht verzichtbar? Braucht es alles was wir schon haben, braucht es sogar noch mehr davon? Ist "das Internet der Dinge" wirklich wünschenswert? Sollte man in Zeiten, in denen "1984" schon Realität ist, freiwillig das Kontrollnetz noch enger machen? Oder ist nicht in Wirklichkeit ein Funkloch im Zug inzwischen eine Oase im Vergleich zum stetig auf uns niederbrennenden totalen Datenaustausch?

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.08.2015 02:41 von Daniel Vielberth.
Sagen wir es mal so, lieber er Daniel, das WLAN hat den A380 in dem ich zuletzt flog und viele andere Flugzeuge nicht zum Absturz gebracht - ebenso der Handy-Empfang in über acht Kilometer Höhe. ;)

Ob ein Unternehmen jedem Trend "hinterher hecheln" muss, kann ich auch nicht beantworten. Was ich aber sicher sagen kann - und das wurde so in den Medien zu diesem Thema gesagt - ist aber das gerade das Hightechland Deutschland in dieser Hinsicht und gerade wegen dieser schwachsinnigen Phobie das jemand einen Film oder ähnliches downloaden könnte, derart beherrscht wird das es im Vergleich zu anderen (Nachbar-)Ländern immer noch in der Steinzeit verharrt. Ganz übertrieben formuliert, könnte jeder der es wollte sich auch in ein Heim-/Büronetzwerk einloggen um dies zu machen - diese Argumentation ist nur eine Ausrede.

Wieso kann die Deutsche Bahn in ihren Zügen WLAN anbieten, eine VAG hingegen wegen der Kosten - wie immer wenn es mal was sinnvolles ist - nicht? Dasselbe Hickhack auch beim Semesterticket: fast alle anderen deutschen Universitäten hatten ein sehr gutes, nur die die tolle VAG nicht und sie wollte es auch jahrelang nicht anbieten, weil es angeblich wegen der Kosten nicht ging. Ich frage mich, wie die Universitäten in Rhein Main, Rhein Ruhr oder anderswo das Ticket handhaben. Wenn es um Ausreden ging, war die VAG schon immer führend, wie auch bei Preissteigerungen oder der Verhinderung von sinnvollen Neubauten/Neuerungen bzw. Innovationen (das Prestigeprojekt in Erlangen mal ausgenommen und darum geht es auch nicht in diesem Topic!).



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.08.2015 07:10 von Sun_King_135.
Hier könnte man aber auch wieder argumentieren das man in einem Zug von der DB länger unterwegs ist wie in einem Fahrzeug der VAG (ähnlich wie bei der Diskussion über harte und weiche Sitze) also von dem her... es reicht doch das die VAG den Handyempfang in der U-Bahn nun im kompletten Netz ermöglicht (früher hatte man da stellenweise echt Schwierigkeiten) aber dafür hört man es halt jetzt auch alle paar Sekunden aus irgendeinem Handy pfeifen und piepen...

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)
Zitat
Sun_King_135
Sagen wir es mal so, lieber er Daniel, das WLAN hat den A380 in dem ich zuletzt flog und viele andere Flugzeuge nicht zum Absturz gebracht - ebenso der Handy-Empfang in über acht Kilometer Höhe. ;)

Ist nicht nur im A380 so, war letzte Woche in der Boing 767 auch so.

Zitat

Ob ein Unternehmen jedem Trend "hinterher hecheln" muss, kann ich auch nicht beantworten. Was ich aber sicher sagen kann - und das wurde so in den Medien zu diesem Thema gesagt - ist aber das gerade das Hightechland Deutschland in dieser Hinsicht und gerade wegen dieser schwachsinnigen Phobie das jemand einen Film oder ähnliches downloaden könnte, derart beherrscht wird das es im Vergleich zu anderen (Nachbar-)Ländern immer noch in der Steinzeit verharrt. Ganz übertrieben formuliert, könnte jeder der es wollte sich auch in ein Heim-/Büronetzwerk einloggen um dies zu machen - diese Argumentation ist nur eine Ausrede.

Nach 2 Wochen Urlaub im Ausland: Ja, Deutschland ist hier wirklich noch in der Steinzeit. Ich habe in den 2 Wochen nie Daten-Roaming gebraucht, auch in den abgelegensten Ecken Islands habe ich immer freies WLAN gefunden. In solchen Ecken in Deutschland hätte man nicht mal Handy-Empfang gehabt. Und das bekommt ein Staat hin, der eigentlich pleite ist, während in Deutschland es immer am Geld mangelt?
Aber solange unsere Politiker immer nur Stammtisch-Parolen von sich geben, aber nie etwas wirklich angehen (und wenn doch, dann kommt da absoluter Murks bei raus, den dann das Bundesverfassungsgericht mal wieder kippen muß), wird sich in Deutschland nichts ändern.

Zitat

Wenn es um Ausreden ging, war die VAG schon immer führend, wie auch bei Preissteigerungen oder der Verhinderung von sinnvollen Neubauten/Neuerungen bzw. Innovationen (das Prestigeprojekt in Erlangen mal ausgenommen und darum geht es auch nicht in diesem Topic!).

Es ist nicht nur die VAG. Es fängt schon bei den Nürnberger Stadträten an, die auch gegen jegliche Veränderung sind und immer gute Gründe haben, ja nichts zu verändern oder neues auszuprobieren. Und wenn sie dann doch mal dafür sind, blockieren SÖR, VAG, ...
In der Bahn macht es definitiv Sinn, da ist man länger und fährt auch Strecken auf denen viele Mobilfunkanbietern Funklücken haben. Bei Trilex hat man das sehr intelligent gelöst. Die binden ihr WLAN per LTE an alle drei großen Mobilfunkanbieter an und haben so fast durchgängige Abdeckung.

Auch im ICE nutze ich das WLAN sehr gerne, da man gerade auf den SFS mit UMTS/LTE nicht weiter kommt, da bei der Geschwindigkeit man mehr Zellenwechsel als Datenübertragungen hat. Nach einem Monat erster Klasse (mit gratis WLAN), war ich richtig genervt, beim Versuch in der Zweiten mit UMTS vernünftig zu arbeiten und tendiere aktuell dazu mir einen Hotspot-Pass zu holen.

In der U-Bahn, Straßenbahn und Stadtbus sehe ich da aber weniger den Sinn von WLAN, da man meistens in einem Gebiet operiert, in dem der Handyempfang gut ausgebaut ist, in den U-Bahn-Tunneln sind häufig auch Repeater installiert. Auch die Geschwindigkeit ist langsam genug für die Zellenwechsel. Hier macht es allerdings aus meiner Sicht durchaus Sinn, nochmal UMTS/LTE-Repeater in die Fahrzeuge zu packen um das Problem mit dem Faradayschen-Käfig zu lösen.
an sun_king_135

> und gerade wegen dieser schwachsinnigen Phobie das jemand einen Film oder ähnliches downloaden könnte,

Allerdings muss man eben auch sehen, das Deutschland das nahezu einzige Land ist, in dem es dem "Abmahnwahn" gibt. Insofern besteht bei uns in Deutschland echte Gefahr für den der das WLAN anbietet, mit teueren Abmahnungen überzogen zu werden, ohne dieses wirklich dringend zu überarbeitende Gesetz gingen auch hierzulande vermutlich mehr Sachen. Aber so lange die deutsche Gesetzlage sogar verlangt, jeden Nutzer eines WLAN vorher einzeln darüber zu belehren was es alles nicht darf (und das muss sogar noch z.T nachgewiesen werden), solange ist ein komplett offenes und freies WLAN nicht ernsthaft sinnvoll realisierbar. Es kann ja auch nicht sein, das dann die Abmahnanwälte die Verkehrunternehmen mit WLAN als Abzockquelle entdecken, und es dann künftig heißt: Streckenunterhalt können wir uns nicht Leisten, wir haben grade x Abmahnungen abzuzahlen. Zum rechtlichen, siehe auch [www.youtube.com]

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.08.2015 16:15 von Daniel Vielberth.
Zitat
Daniel Vielberth
ob man und speziell die Verkehrsunternehmen wirklich jeden Technik-Trend hinterher hecheln müssen.
... und gerade zu einer Bratwurst- und Lebkuchenstadt mit sterbenden Industrien passt moderne Technik nunmal überhaupt nicht!
Ich habe bisher noch kein einziges Argument gehört, warum WLAN in den VAG-Fahrzeugen sinnvoll sein sollte.

Es ist ja mitnichten so, dass man nur ein vorhandenes Netz für die Kunden öffnen müsste, wie dies in vielen Gaststätten der Fall ist. Da kann man es den Kunden dann als "Zuckerl" anbieten. Aber in den Fahrzeugen gibt es kein WLAN, sondern man müsste es erst für teures Geld aufbauen. Und wie dimensioniert man das? Das wäre eine riesige Investition und zudem mit erheblichen laufenden Kosten verbunden.

Es ist nicht Aufgabe der VAG, den Kunden in der U-Bahn das kostenlose Download von Filmen zu ermöglichen oder den Update ihrer Software. Sie hat Fahrgäste zu befördern und das knappe Geld dafür einzusetzen.

Ich bin ganz entschieden dagegen, dass die VAG für den Aufbau eines WLAN Geld zum Fenster hinauswirft. Es reicht voll und ganz, dass in den U-Bahnen Repeater einen ungestörten Handy-Empfang ermöglichen, mehr muss es wirklich nicht sein.
Mich nervt es eh wenn ich gezwungen bin Gespräche anderer Fahrgäste in Bus, Tram und U-Bahn mitzuhören, über desen Sinn (Schwachsinn) wir jetzt nicht diskutieren wollen. Auch Musik, obwohl man ja seitens VAG höflich bittet dies zu unterlassen. Aber es sagt keiner was, alle ärgern sich nur und guggen lieber weg.

Und dann sollen die jetzt auch noch dank WLAN Videos anschaun und ihren Begleitern vorspielen, damit alle Fahrgäste was davon haben?

Manchmal verstehe ich, dass manche Leute sagen sie fahren lieber mit dem Auto oder Rad im Sommer anstatt VAG. Den dann müssen sie nicht die stinkenden und lärmenden Mitreisenden ertragen.

Früher gabs noch mal ne Durchsage vom Fahrer "seids mal a weng leiser, ihr seids net allanz aff dera Welt" heut kriegt der in seinem Käfig da vorn eh nix mehr mit was hinten abgeht.

Von daher bitte kein WLAN
Ich weiß ja nicht, ob es einer mal ausprobiert hat. Aber im Plärrer bei der U-bahn und in Fahrtrichtung Eberhardshof ist der Empfang dermaßen mies, das ein WLAN angebracht wäre. Und wenn einige ihre Software Updates machen müssen, weil sie das Geld für oder nicht den Provider mit einem Datenvolumen haben, dann ist es eine soziale Tat seitens der VAG und würde gut für das angeschlagene Image sein.

Außerdem sind die Gigabyte an Datenvolumen sehr schnell aufgebraucht, wenn man regelmäßig Maps nutzt oder E-Mails synchronisiert. Es gibt genug Menschen die das Smartphone als Laptop-Ersatz nutzen müssen. Aber es geht manchmal nicht anders.

Es stimmt, aber in anderen Ländern war ich seltener auf mein Datenvolumen angewiesen, als hier. Das ist nicht negativ zu werten, sondern eher schade. Am Frankfurter Flughafen wird jetzt als die Innovation des Jahrhunderts eine halbe Stunde kostenloses WLAN angepriesen, etwas was es in Singapur - ohne zeitliche Begrenzung - seit mindestens zehn Jahren gibt. Da hat auch keiner Angst vor Downloads.

Kürzlich stand in der Zeitung das der Chef der Energie fünfmal mehr verdient als der Oberbürgermeister. Trifft das auch auf den Verein VAG zu, dann sollen die mal auf vier Fünftel des Lohnes verzichten. Das wäre gut für die Fahrpreise und überleben kann man damit auch. ;)
Zitat
Sun_King_135
Aber im Plärrer bei der U-bahn und in Fahrtrichtung Eberhardshof ist der Empfang dermaßen mies, das ein WLAN angebracht wäre.

Dann wartet man eben bis der Empfang wieder besser wird!
Ich muss sagen ich telefoniere auch öfter in der U-Bahn aber ich muss auch oft hart lachen wenn bei anderen Fahrgästen die Gespräche mangels Empfang unterbrochen werden... da wartet man für das Telefonieren eben bei der U1 bis zur "oberirdischen" Strecke dann passt das schon, auf der U2 und U3 hab ich meistens vollen Empfang.

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)
Zitat
Sun_King_135
...
Und wenn einige ihre Software Updates machen müssen, weil sie das Geld für oder nicht den Provider mit einem Datenvolumen haben, dann ist es eine soziale Tat seitens der VAG und würde gut für das angeschlagene Image sein.

Außerdem sind die Gigabyte an Datenvolumen sehr schnell aufgebraucht, wenn man regelmäßig Maps nutzt oder E-Mails synchronisiert. Es gibt genug Menschen die das Smartphone als Laptop-Ersatz nutzen müssen. Aber es geht manchmal nicht anders.
...

Sorry, aber dafür ist der örtliche Nahverkehr aber wirklich nicht zuständig.

Wer sich keinen anständigen Provider suchen kann, und glaubt, trotzdem extensiv die Bandbreite nutzen zu müssen, der muss halt bezahlen. Und wenn er das Geld nicht dafür hat, dann gibt es halt keine Maps. Wobei die nicht so zu Buche schlagen. Aber vor allem Filme herunterladen, das schlägt zu Buche. Und das alles muss man nun mal wirklich nicht in der U-Bahn erledigen.

Eine solche Anspruchshaltung, da geht mir richtig die Hutschnur hoch.

Die VAG hat einen guten Nahverkehr anzubieten und das mit möglichst bezahlbaren Fahrpreisen. Und nichts anderes ...
Zitat
HansL
Zitat
Sun_King_135
...
Und wenn einige ihre Software Updates machen müssen, weil sie das Geld für oder nicht den Provider mit einem Datenvolumen haben, dann ist es eine soziale Tat seitens der VAG und würde gut für das angeschlagene Image sein.

Außerdem sind die Gigabyte an Datenvolumen sehr schnell aufgebraucht, wenn man regelmäßig Maps nutzt oder E-Mails synchronisiert. Es gibt genug Menschen die das Smartphone als Laptop-Ersatz nutzen müssen. Aber es geht manchmal nicht anders.
...

Sorry, aber dafür ist der örtliche Nahverkehr aber wirklich nicht zuständig.

Wer sich keinen anständigen Provider suchen kann, und glaubt, trotzdem extensiv die Bandbreite nutzen zu müssen, der muss halt bezahlen. Und wenn er das Geld nicht dafür hat, dann gibt es halt keine Maps. Wobei die nicht so zu Buche schlagen. Aber vor allem Filme herunterladen, das schlägt zu Buche. Und das alles muss man nun mal wirklich nicht in der U-Bahn erledigen.

Eine solche Anspruchshaltung, da geht mir richtig die Hutschnur hoch.

Die VAG hat einen guten Nahverkehr anzubieten und das mit möglichst bezahlbaren Fahrpreisen. Und nichts anderes ...

Die VAG und einen guten Nahverkehr? Das ist wohl ein schlechter Witz. Ich habe seit 1984 bis April 2015 die VAG genutzt, seit 1991 mit eigener Monatsmarke und seit 1999 auch nach Schwabach oder Erlangen.

Der RMV hat einen guten Nahverkehr, mit einem angenehmen Krisenmanagement und dem Versprechen das Geld bei einer Verspätung von über zehn Minuten zu erstatten. Der MVV hat einen guten Nahverkehr mit durchwegs guten Verbindungen an allen Wochentagen. Der Berliner und Hamburger Verbund sind gut organisiert. Nürnberg ist ein Witz dagegen, ein Dorf mit einer U-Bahn. (Achtung Ironie)

Mir geht die Hutschnur hoch, wenn solche Pauschalisierungen kommen das jeder WLAN nutzen würde um Filme herunterladen zu können oder Updates durchzuführen. Mich verstört auch dieses Eiseskälte und Herzlosigkeit, wo jeder der kein super Handyvertrag hat eben Pech gehabt hat. Manche können es sich eben wirklich nicht leisten Mega-Datenpackete für etwa 50€/Monat zu holen. Dabei geht heute vieles NICHT mehr OHNE Internet. Unterlagen, Bewerbungen, Kontobewegungen, Fahrkarten (Flixbus und Co.) etc. funktionieren leider fast nur noch und ausschließlich online. Andernfalls wäre es nicht möglich Tickets für 11€ anzubieten für eine Fahrt von Frankfurt nach Nürnberg. Sollen diese Menschen ausgeschlossen werden? Was andere (Bundes-)Länder schon längst Standardmäßig haben, muss in Franken nicht sein? Mit Verlaub das ist Engstirnig.

Das macht traurig. Vor allem zahlt man nicht wenig für die VAG. Da könnten WLAN oder Klimaanlage ja wohl mal im Budget sein.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.08.2015 20:05 von Sun_King_135.
Hallo,

allen, die so "technikfeindlich" sind, sollten sich zum einen mal überlegen, was sie hier teilweise für einen Unsinn zusammenschreiben. Was hat mit dem Handy telefonieren mit WLAN zu tun? Außer das man dann eventuell über Skype telefoniert und nicht direkt über seinen Provider ...
Die meisten werden eher online gehen um Informationen, Mails, Nachrichten, etc. zu bekommen.

Einerseits will die VAG, das alle mit dem Smartphone online gehen, online Fahrkarten kaufen, sich über Fahrpläne, Störungen etc. informieren und so weiter. Da soll also der Kunde noch extra Geld zahlen, damit er die Leistung der VAG nutzen kann und die VAG Geld spart. Also noch eine Fahrpreiserhöhung durch die Hintertür. Dann soll die VAG aber auch die Informationen auf ihre Kosten zur Verfügung stellen, zum Beispiel durch kostenloses WLAN.

Es gab da noch so einen großen, technikfeindlichen Konzern: DB Bahn. Dann gab es plöztlich die Fernbusse, die alles boten, wo sich die Bahn immer gesträubt hat und jetzt muß die Bahn auf teufel komm raus aufholen, damit ihr die Kunden nicht komplett weglaufen. Das gleiche gilt für die VAG: Der Irrsinn mit der Spirale aus Preiserhöhung und immer weniger Fahrgästen (vergleicht mal das Wachstum der Fahrgäste der VAG mit dem Wachstum der Stadt Nürnberg, da haben wir ein deutliches Minus, Fürth gibt ja inzwischen sogar offiziell zu, dass die Anzahl der Fahrgäste deutlich sinkt) funktioniert nicht mehr lange. Und wenn die Verluste der VAG weiter steigen, dann muß Nürnberg den ÖPNV irgendwann ausschreiben und darf ihn nicht mehr direkt an die VAG vergeben.
Von daher sollte man alles ausprobieren, um mehr Fahrgäste zu bekommen, und nicht weiter machen, die treuen weiter zu vergraulen.
Hallo allseits,

zunächst mal freut es mich, hier eine durchaus kontroverse Diskusion ausgelößt zu haben. Ich selber habe ja seit zwei Jahren auch ein Smartphone, und das in letzter Zeit der Empfang in der U-Bahn nachgelassen hat, fiel mir auch schon auf (wobei das auch mit der Netzfusion von o2 mit e-Plus, oder mit dem Zunehmenden alter und zunehmenden Macken meines Telefones zusammenhängen kann). Heutezutage reicht der Empfang nichtmal mehr, damit zwischen Hernnhütte und HBF die IRIS-Seite vom HBF lädt, sodass ich im Voraus die Verspätung meiner S-Bahn sehen könnte, wodurch ich nicht mehr so gut planen kann, ob ich gleich von der U-Bahn hoch zur S-Bahn muss, oder vielleicht dooch noch Zeit für den neuen Lidl hab'. Manchmal wünsche ich mir schon, das es runder liefe.

Aber andererseits kenne ich zahlreiche Sachen in unserm Verkehrsnetz, die ich, so wie sie gelößt sind, suboptimal finde und dann denke ich mir, das Geld sollte erstmal dorthin geleitet werden, und kostenloses WLAN ist wirklich ein Luxusproblem. Und die VAG ist nunmal eben nicht das Sozialamt. Deswegen finde ich "Eiseskälte und Herzlosigkeit, wo jeder der kein super Handyvertrag hat eben Pech gehabt hat" als völlig Normal, Pech haben ist der Normalfall im Leben, die guten erfolgreichen Tage sind die seltenen, hier sehe ich nicht einen anderen wie die VAG in der Pflicht, diesen Grundsatz des Lebens zu ändern.

Ich kann durchaus diejenigen verstehen, die sich an der VAG rächen wollen, indem sie sagen: Wenn schon Perlenschnüre und Innenraumanzeigen abgeschafft und durch eine Service-Nummer ersetzt werden, un viele andere offline-Informationsquellen (z.B konkrete U-Bahnfahrzeiten) wegfallen und gleichzeitig Nutzer von Handytickets preismäßig begünstigt werden, (was ich übrigens als ein Unding empfinde, vorhalten der Infrastruktrur durch den Nutzer hin oder her) und massiv dafür geworben wird, soll die VAG auch den Nutzer selbst die infrastruktur zur Verfügung stellen. (Wobei ja inzischen die Bildschirme zum Teil diese funktion übernommen haben, womit mir hier den Einspareffekt aber wieder sehr bezweifeln darf...). Von dieser Rache erhoffe ich mir aber nciht die Durchsetzung des WLAN, sondern eher die Abkehr von der Internetisierung. Hier sehe ich also die Forderung der Technik-Fraktion eher als Chance, das die Verkehrsunternehmen mal ihre Politik der Verantwortung von sich an den Nutzer zu verlegern, sehr kritisch überdenken.

Fahrscheine (auch verfahrene) stellen für mich eine Wert dar (auch Sammlerwert). Das Unternehmen, das mir die Aushändigung eines von ihm hergestellten Fahrscheines verweigern, oder mich mit unsicheren Digitalmist abspeißen möchte, würde ich boykottieren! Als Zusatzangebot für Technikfreaks ist Handyticket und Print-Ticket ja OK, aber als Ersatz von gedruckten Fahrscheinen, empfände ich es als Unverschämtheit!

Alles andere Zeug, was aber so genannte wurde, also "Unterlagen, Bewerbungen, Kontobewegungen" sind meiner Meinung nach viel zu sensible Daten, als das man sowas in der Öffentlichkeit eines Busses oder einer U-Bahn machen müsste (sowas würden die meisten ja noch nichtmal in einem Internet-Cafe machen !), und hier ist online bei weitem nicht "alternativlos". Ganz im Gegenteil, sollte es wirklich so sein, dass
Zitat

Fahrkarten (Flixbus und Co.) etc. funktionieren leider fast nur noch und ausschließlich online.

halte ich das für einen schweren Verstoß gegen den Gleicheitsgrundsatz, zumal dadurch m. M der größerer Teil der Bevölkerung um eine günstige Fahrmöglichkeit gebracht, Generation Internet erachte ich als die Mindeheit (vergleiche Demografisches Problem in Deutschland), Folglich möchte die Frage "Sollen diese Menschen ausgeschlossen werden?" lieber auf die, die ihre Fahrkarten auf normalen Vertriebswegen beziehen wollen, und fragen, mit welchen Recht wir schlechter gestellt sein dürfen?

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Zitat
Daniel Vielberth
halte ich das für einen schweren Verstoß gegen den Gleicheitsgrundsatz, zumal dadurch m. M der größerer Teil der Bevölkerung um eine günstige Fahrmöglichkeit gebracht, Generation Internet erachte ich als die Mindeheit (vergleiche Demografisches Problem in Deutschland),

Das wage ich doch sehr stark zu bezweifeln. Es gibt sehr viele Angebote für Ältere, um sich im Internet zurecht zu finden. Ich kenne keinen in meiner Umgebung, der nicht im Internet unterwegs ist und sich z.B. Bahn-Fahrkarten online kauft. Und da sind so manche über 70 dabei, wo sich einer sogar gerade erst ein Smartphone gekauft hat, damit er auch unterwegs online ist. Ich habe das Gefühl, Ältere sind da teilweise viel aufgeschlossener als die aktuelle Generation "40/50".
Lieber Daniel.

Ich glaube kaum, dass es einen "Dieb" interessiert, ob ich im Internetcafe gerade über die Vegetation in der Subsahara schreibe oder ob meine Verlobte mir ein neues Katzenvideo per Mail gesendet hat. Jeder normal denkende Mensch wird seine Bankvorgänge am heimischen PC oder wenn absolut gar nicht anders möglich am Smartphone erledigen.

Mal Butter bei die Fische, aber selbst auf einem Phablet - Mischung aus Handy und Tablet - ist die Schrift in aller Regel so groß, dass ein "Dieb" wirklich sehr, sehr dicht am Benutzer sitzen muss, um überhaupt im Ansatz was zu erkennen.

Wer die S1 oder die Busse in Richtung Erlangen benutzt, wird sehr schnell merken das der überwiegende Teil der Fahrgäste - nämlich Schüler und Studenten - inzwischen dazu übergegangen sind ihre PDF Dokumente aus den Vorlesungen oder dem Unterricht direkt am Smartphone, Phablet, Tablet oder Laptop zu studieren weil sich dadurch die Druckkosten und Papierverschwendung auf ein absolutes Minimum reduzieren lassen.

Keiner erwartet bei dem Verein VAG goldbestickte Sitze, Flatscreen HD Geräte oder einen Snackservice. Was man aber erwartet, ist das man überall und jederzeit an seine Unterlagen, Mails oder dergleichen heran kommt. Das ist Teil einer Infrastruktur und selbst die Bundesregierung hat das Ziel diese Zugriffmöglichkeiten mit einem besser ausgebauten Internet zu ermöglichen.

In anderen Worten, sind die Argumente hanebüchen und ziemlich leicht widerlegbare Ausreden, mit dem Ziel das Geld zu sparen. Das wird sich früher oder später bitter rächen. Kaum einer sitzt heutzutage in den Öffentlichen Verkehrsmitteln, weil er die Landschaft genießen möchte. Das erwarten die Arbeitgeber und Dozenten auch, überall erreichbar zu sein. Mit einer schlechten Infrastruktur geht das nicht.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.08.2015 23:16 von Sun_King_135.
an kukuck

> Das wage ich doch sehr stark zu bezweifeln. Es gibt sehr viele Angebote für Ältere, um sich im Internet zurecht zu finden. Ich kenne keinen
> in meiner Umgebung, der nicht im Internet unterwegs ist und sich z.B. Bahn-Fahrkarten online kauft. Und da sind so manche über 70 dabei,
> wo sich einer sogar gerade erst ein Smartphone gekauft hat, damit er auch unterwegs online ist. Ich habe das Gefühl, Ältere sind da
> teilweise viel aufgeschlossener als die aktuelle Generation "40/50".

Mag sein, das in deinem Soziotop das so ist, wenn ich jetzt meines denke, ist dort hingegen der eindeutige Trend, das, wenn überhaupt Internet (nicht die Regel), dann vielleicht mal Google-Recherche und E-Mail, aber in 75% der Fälle keine Form von Internethandel (auch nicht bei etablierten, wie Amazon oder Ebay), also auch kein Fahrkartenkauf oder gar Online-Banking. Insofern sehe ich einen einseitig Internet-Kunden bevorzugenden Vertrieb ein für die Mehrheit Ungerechtigkeit schaffendes Mittel. (Abgesehen davon das ein Betrieb m. M. nicht wirklich dolle überleben könnte, wenn der Großteil seiner Kunden Zugriff auf das jeweils günstigste Angebot hätten, nur solange die Mehrheit die "normalen" Preise zahlt, sind einzelne "Superschnäppchen" wirtschaftlich tragbar. Anderfalls gibts die Firma nicht all zu lange. Das ist wie beim Lotto: Jeder kann Millionär werden, aber eben nicht alle (frei nach Volker Pispers))

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Zitat
Daniel Vielberth
Fahrscheine (auch verfahrene) stellen für mich eine Wert dar (auch Sammlerwert). Das Unternehmen, das mir die Aushändigung eines von ihm hergestellten Fahrscheines verweigern, oder mich mit unsicheren Digitalmist abspeißen möchte, würde ich boykottieren! Als Zusatzangebot für Technikfreaks ist Handyticket und Print-Ticket ja OK, aber als Ersatz von gedruckten Fahrscheinen, empfände ich es als Unverschämtheit!

Und ich empfinde gedruckte Fahrscheine als überflüssige Geldverschwendung, Umweltschädlich (es ist schließlich kein normales Papier), ...
Ich mag das HandyTicket (den neuesten Quatsch der VAG, das selber zu machen, halte ich allerdings für Unsinn, mit dem Handyticket hatte man ein System, was in vielen Städten Deutschlands funkioniert. Warum muß mir jetzt in jeder Stadt wieder eine neue App installieren und neu registerien? Das ist doch nur wieder eine künstliche Barriere, die Gäste von der Benutzung abhält. Aber wahrscheinlich ist das sogar der Grund, sonst würden ja zu viele Gäste mit dem ÖPNV fahren ...). Endlich kein nerviges anstehen am Automaten mehr. Endlich keine Probleme mit defekten Automaten und Entwertern mehr. Endlich kein gekrame nach Kleingeld mehr. Endlich keine Papierfetzen in der Hosentasche mehr, weil man den Fahrschein vorm Waschen vergessen hat aus der Hosentasche zu nehmen. Endlich kein mühsames studieren der Tariftabellen mehr. Und auch die Qual, welche Ticket jetzt das günstigste ist, wird damit reduziert.
Und ich kann auch bequem von zu Hause, Bekannten, Kneipe, etc. nachsehen, wann meine nächste Bahn fährt.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.08.2015 09:49 von kukuk.
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