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VAG-Tarife 2016
geschrieben von spuernase 
Zitat
Christian0911
Man sollte die Richtigen prügeln! Und nicht auf den Esel einschlagen, der die Lasten tragen muss. Der kann nun mal nicht mehr schleppen, so sehr man sich das auch wünscht.

Ich sehe auch ein Problem darin, dass die (Stadtrats-)Politiker, die wesentlich für die Entwicklung verantwortlich sind, sich gerne hinter der VAG verstecken und es dadurch (offensichtlich gewollt) für den nicht- oder nur halb-kundigen Bürger so aussieht, als ob die VAG die ganzen Vorschläge zu Tarif usw. macht, was sie - vordergründig betrachtet - ja auch tut. Aber sie tut es, weil es ihr faktisch die selben Stadträte, die im Verkehrsausschuss und Stadtrat "Empfänger" der neuesten Nachrichten und VAG-Absichten sind, im VAG-Aufsichtsrat selbst so vorgeben bzw. es dort so entwickeln. Der Aufsichtsrat ist aber ein nicht-öffentliches Gremium, so dasss dieser vorgelagerte Prozess der Entscheidungen nicht sichtbar wird. Mit ihm können die Politiker unpopuläre Entscheidungen im Hinterkämmerchen lange und in Ruhe vorberaten, bis alles vorentschieden und ausgehandelt ist und sie die VAG dann mit konkret ausgearbeiteten Vorstellungen an die Stadt herantreten lassen, die dann wie Sachzwänge erscheinen oder dargestellt werden ("es geht nur so!"). Zu diesem Zeitpunkt ist die Entwicklung dann meist schon so weit, dass gar nicht mehr über die grundlegenden Annahmen und Prinzipien diskutiert wird, sondern nur noch über die Maßnahmen.

Meines Erachtens wäre es unserer Demokratie und Kultur zuträglicher, diese Nichtöffentlichkeit der VAG-Aufsichtsrat-Sitzungen abzuschaffen, jedenfalls für diese politischen Themen* wie Tarife und Angebots-Entwicklung. Und überhaupt stört mich dieses Jahr ganz konkret, dass bei der ganzen Preisreform versucht wird, den Bürgern ein X für ein U vorzumachen (zum Beispiel die angebliche Verbilligung der Kurzstrecke). Wenn man Preise erhöhen will, soll man das m. E. ehrlich und konkret sagen; ist ja eine legitime politische Haltung. Ich finde nicht gut, wenn man in der Demokratie versucht, seine Macht mittels Täuschung zu erhalten.

* natürlich gibt es Themen, die nicht-öffentlich sein müssen, bspw. Personalangelegenheiten



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.12.2015 12:51 von benji2.
Zitat
benji2
Zitat
HansL
Man sollte die Richtigen prügeln! Und nicht auf den Esel einschlagen, der die Lasten tragen muss. Der kann nun mal nicht mehr schleppen, so sehr man sich das auch wünscht.

Ich sehe auch ein Problem darin, dass die (Stadtrats-)Politiker, die wesentlich für die Entwicklung verantwortlich sind, sich gerne hinter der VAG verstecken und es dadurch (offensichtlich gewollt) für den nicht- oder nur halb-kundigen Bürger so aussieht, als ob die VAG die ganzen Vorschläge zu Tarif usw. macht, was sie - vordergründig betrachtet - ja auch tut. Aber sie tut es, weil es ihr faktisch die selben Stadträte, die im Verkehrsausschuss und Stadtrat "Empfänger" der neuesten Nachrichten und VAG-Absichten sind, im VAG-Aufsichtsrat selbst so vorgeben bzw. es dort so entwickeln. Der Aufsichtsrat ist aber ein nicht-öffentliches Gremium, so dasss dieser vorgelagerte Prozess der Entscheidungen nicht sichtbar wird. Mit ihm können die Politiker unpopuläre Entscheidungen im Hinterkämmerchen lange und in Ruhe vorberaten, bis alles vorentschieden und ausgehandelt ist und sie die VAG dann mit konkret ausgearbeiteten Vorstellungen an die Stadt herantreten lassen, die dann wie Sachzwänge erscheinen oder dargestellt werden ("es geht nur so!"). Zu diesem Zeitpunkt ist die Entwicklung dann meist schon so weit, dass gar nicht mehr über die grundlegenden Annahmen und Prinzipien diskutiert wird, sondern nur noch über die Maßnahmen.

Meines Erachtens wäre es unserer Demokratie und Kultur zuträglicher, diese Nichtöffentlichkeit der VAG-Aufsichtsrat-Sitzungen abzuschaffen, jedenfalls für diese politischen Themen* wie Tarife und Angebots-Entwicklung. Und überhaupt stört mich dieses Jahr ganz konkret, dass bei der ganzen Preisreform versucht wird, den Bürgern ein X für ein U vorzumachen (zum Beispiel die angebliche Verbilligung der Kurzstrecke). Wenn man Preise erhöhen will, soll man das m. E. ehrlich und konkret sagen; ist ja eine legitime politische Haltung. Ich finde nicht gut, wenn man in der Demokratie versucht, seine Macht mittels Täuschung zu erhalten.

* natürlich gibt es Themen, die nicht-öffentlich sein müssen, bspw. Personalangelegenheiten


Genau so ist es... und "wir Fahrgäste" müssen es dann leider ausbaden, nur weil die Politiker eben nichts zu stande bringen...ist ja bei der StuB etc. das selbe.

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)
Re: VAG-Tarife 2016
30.12.2015 14:30
Zitat
Mezzo
Ein Tages Ticket Solo kostet ab 2016 statt 5,40€ dann über 7€ !!!

Vor 10 Jahren hab ich dafür gerade mal so um die 3€ gezahlt!!

Was ist nur los mit dieser VAG? Das wird ja langsam übertrieben teuer!

Vor 25 Jahren haben 50 Minuten Parkplatz in der Lorenzer Straße umgerechnet 2,56 Euro gekostet, vor 15 Jahren umgerechnet 1,53 Euro, vor 10 Jahren 1,50 Euro und das hat sich bis heute (noch) nicht geändert. In der Zwischenzeit ist das Brot teurer und die Milch billiger geworden. Das ringt mir eher ein WTF! ab

Damals lag der Preis bei 2,0 bis 2,2 Einzelfahrten der Preisstufe 2, jetzt ist man irgendwo zwischen 2,5 und 2,6 Einzelfahrten der Preisstufe A, der Rest ist Mathematik.
Wem das zu teuer ist weil er die dritte Fahrt am Tag nicht hinbekommt, der sollte ganz einfach zum 4er-Ticket greifen.

Wenn Du dein Geld in TagesTicket Solos einteilst, dann hat sich nach 10 TT schon das Solo31 gelohnt, alles andere ein bisschen früher.

Was wurde eigentlich aus dem Firmenticket für alle mit den Kammern und Verbänden als Vermittler?
Re: VAG-Tarife 2016
30.12.2015 17:46
Zitat
werkstattmeister
nur dumm, dass in der Mehrzahl der Fälle die Klientel für eine Tageskarte nicht die selbe ist wie für ein Jahresabo....
Auch touristisch gesehen ist der Preis ein tolles Signal.

Touris und Geschäftleuten ist der Tagesticket-Preis für Nürnberg/Fürth fast völlig wurscht.

Mir als Ortsansäßigen, der fast jedes Wochenende ein solches Tagesticket gekauft hat, ist der Preis aber nicht wurscht, daher habe ich ab Übermorgen das 9-Uhr Abo (das an den ersten drei Tagen auch gleich zu 100% der Zeit gilt). Preislich ist es zwar immer noch etwas teuerer als 4-5 Tagestickets im Monat, aber dafür kann ich es unter der Woche auch abends mal benutzen, oder mal bei Schiitwetter morgens mit der billigeren, hier gleich weit geltenden Kurstrecken-Mehrfahrtenkarte kombinieren.

Bisher war der Preisabstand zum Vollabo zu klein, als dass es einen Anreiz zum Kauf des 9-Uhr Abo gegeben hätte. Daher hatte ich gar kein Abo.

Das einzige, was mich beim Abo bestimmt bald wieder auf die Palme bringen wird ist die Nicht-Erstattung von VAG-Streiktagen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.12.2015 17:47 von spuernase.
Tja hier in diesem Thread haben manche die Verschlimmbesserung der Tarife noch gelobt, inzwischen hat sogar die VAG erkennen müssen, ich zitiere

Zitat
http://www.nordbayern.de/ressorts/leserforum/kritik-an-der-kurzstrecke-muss-die-vag-neu-planen-1.4964374

Laut VAG sind inzwischen mehr Menschen mit Einzelfahrkarten unterwegs als vor der Reform.

Uiuiui, so eine Überraschung aber auch, dass das Wiener Modell ohne Wiener Preise nciht funktionieren kann, und die Leute eben doch rechnen können, und sich bei der Feststellung, das z.B bei der Kurzstrecke eine Preissenkung um 12% keine um 50% und mehr gekürzte Leistung ausgleicht, eben nicht auf die bezahlten Jubler aus der Presse hereinfallen...

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Was ich persönlich ja ulkig finde mit der Linie 92/93 kann man jetzt von Werkvolksiedlung über LM bis zur Bauernfeindstraße fahren (also abgesehen davon das die Schullinien nur einmal am Tag fahren, aber man KÖNNTE theoretisch!) mit der U-Bahn schafft man es von Langwasser-Mitte jedoch lediglich bis Langwasser-Nord, das führt dieses Kurzstrecken-System doch zu einem großen Paradoxum meiner Meinung!

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)
Re: VAG-Tarife 2016
04.02.2016 19:21
Zitat
Daniel Vielberth
eben nicht auf die bezahlten Jubler aus der Presse hereinfallen...

Lechz! Ich als bezahlter Jubler werde gleich morgen eine Kurzstreckenfahrt zu 1,37 € mit meinem 9-Uhr-Abo kombinieren, da ich heute wegen Regen mit dem Auto und nicht mit dem Fahrrad gefahren bin, das Auto heute aber am Büro gelassen habe.

Aber mal analysiert: die Nörgler in der NN sind doch alles Leute, die sowieso nie mit den Öffentlichen fahren, sondern nur ihr (mehr oder weniger) schlechtes Gewissen (da sie immer mit der Karre fahren) mit den üblichen, für ÖPNV-Benutzer abstrusen Ausreden gutreden wollen.

Und gerade, wenn bei der NN ausnahmsweise mal bei einen Artikel die Diskussion freigegeben wird, wird dort besonders genörgelt, weil die Leser ein Ventil für die bekannten Themen brauchen, die von der NN dauergesperrt sind.

Das wird übrigens auch ein Problem bei der Abstimmung zur StuB in Erlangen sein, es könnte zum Teil zur Abstimmung gegen "Gutmenschen" werden.
Re: VAG-Tarife 2016
05.02.2016 00:01
Zitat
spuernase
Aber mal analysiert: die Nörgler in der NN sind doch alles Leute, die sowieso nie mit den Öffentlichen fahren, sondern nur ihr (mehr oder weniger) schlechtes Gewissen (da sie immer mit der Karre fahren) mit den üblichen, für ÖPNV-Benutzer abstrusen Ausreden gutreden wollen.

Und gerade, wenn bei der NN ausnahmsweise mal bei einen Artikel die Diskussion freigegeben wird, wird dort besonders genörgelt, weil die Leser ein Ventil für die bekannten Themen brauchen, die von der NN dauergesperrt sind.

Das wird übrigens auch ein Problem bei der Abstimmung zur StuB in Erlangen sein, es könnte zum Teil zur Abstimmung gegen "Gutmenschen" werden.

Hast Du die Kommentare überhaupt wirklich durchgelesen? Ich habe alle 50 bisher zu dem oben verlinkten Artikel abgegebenen Kommentare durchgelesen und da sind eine Menge sehr authentischer Schilderungen von Bisher-ÖPNV-Nutzern drin, die durch die extrem verteuerte und "versinnloste" (weil viel zu kurze) Kurzstrecke jetzt starke Nachteile haben und 66% mehr, da A statt K, bezahlen müssen.

Ich finde es eher fragwürdig, dass die Nürnberger Nachrichten sich 2015, also vor Inkrafttreten der neuen Preise, wie ein Hofberichterstatter der Nürnberger Stadtspitze und der VAG gebährt haben, anstatt ihrem moralischen Auftrag als Presse gerecht zu werden, und die Sachen beim Namen zu nennen, Verteuerungen nicht als Verbilligungen zu bezeichnen oder als "Reform" oder "Neuorganisation" zu verschleiern (NN-Zitat vom 22.04.2015: "Dafür wird die Kurzstrecke neu organisiert und günstiger").

Genau das rächt sich jetzt nämlich. Die meisten Kommentatoren im oben verlinkten Artikel ärgert vor allem, dass man sie als dumm verkaufen will. Das versucht die VAG immer noch, siehe die in vielen Haltestellen-Vitrinen aushängende Werbung wonach die Kurzstrecke angeblich billiger geworden sei.
an spuernase

mit den bezahlten Jublern meinte ich die Presse, die die Verschlechterung als Verbesserungen hinbügelten, wie benji2 ja ausführlicher darstellt. Da die Artikel ja erst kürzlich hier im Gespräch waren, ging ich davon aus, das jeder noch die Unfug-Berichterstattung vor Augen hat, und habe deshalb meine Aussage verkürzt gehalten.

Das diejenigen wenigen, für die wirklich etwas billiger wurde, sich ehrlich freuen oder besser gefreut haben, glaub ich gerne. Aber die, die mit dem 9 Uhr-Abo was anfangen können, können mit Sicherheit nicht die Mehrheit der VAG-Nutzer abbilden. Wäre das 9-Uhr-Abo eine der Haupteinnahmequellen und nicht ein "Randgruppen-Nebenticket" (soll keine Diskriminierung der Nutzer sein) wäre, könnte die VAG es sich doch gar nicht leisten, 1 Jahr den Preis dafür zu senken, und auf Einnahmen zu verzichten. Wobei ich auch nicht glaube, das man ein weiteres Jahr auf die Einnahmen selbst von diesen Randerscheinungsticket verzichten können wird, ich würde für nächstes Jahr mal eher damit rechnen, das das Ticket nicht nur auf den alten Preis, sondern auf alten Preis + 2 Jahre Atzelsberg-Teuerungsrate erhöht wird.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Re: VAG-Tarife 2016
06.02.2016 10:57
Zitat
Daniel Vielberth
Wäre das 9-Uhr-Abo eine der Haupteinnahmequellen und nicht ein "Randgruppen-Nebenticket" (soll keine Diskriminierung der Nutzer sein) wäre, könnte die VAG es sich doch gar nicht leisten, 1 Jahr den Preis dafür zu senken, und auf Einnahmen zu verzichten. Wobei ich auch nicht glaube, das man ein weiteres Jahr auf die Einnahmen selbst von diesen Randerscheinungsticket verzichten können wird, ich würde für nächstes Jahr mal eher damit rechnen, das das Ticket nicht nur auf den alten Preis, sondern auf alten Preis + 2 Jahre Atzelsberg-Teuerungsrate erhöht wird.

Naja, der Einnahmeverlust soll ja durch die Erhöhung der Parkgebühren in der Stadt ausgeglichen werden. Da ich auch nicht glaube, dass das 9-Uhr-Abo die Masse ausmacht, würde mich nicht wundern, wenn die VAG dadurch einen fetten Batzen mehr Geld einstreicht als vorher behauptet. So wie bei den Rundfunkgebühren.
Aber natürlich, das könnte trotzdem die Begehrlichkeiten der Politiker wecken, entweder das 9-Uhr-Abo demnächst auch wieder verteuern ("wurde ja nicht so angenommen wie gehofft") und den Stadt-Beitrag für die VAG zu verringern, oder Abo erhöhen und die Parkgebühren zweckentfremden ...
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