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Erlanger Farce um die StUB
geschrieben von LaurenzBo 
Jetzt, mit dem Quasi-Verzicht des örtlichen CSU-Verbandes auf die StUB in Mittelfranken und dem damit verbundenen Freiwerden von Fördergeldern für Oberbayern, kann der Bund (CDU/CSU/SPD) gleich viel freizügiger evtl. Finanzierungslücken bei der ca. 3.000 Millionen teuren zweiten S-Bahn Stammstrecke in München schließen:

(Link auf PNP-Artikel Dobrindt über zweiten S-Bahn-Tunnel: "Kenne zur Zeit kein Limit" wird hier anscheinend nicht dargestellt)




2 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.12.2015 18:59 von spuernase.
Zitat
Bovist66
Sehr, sehr, lohnenswert, das zu lesen :-) :

[www.br.de]

Gut 700 zu wenig. Dafür, dass man schon seit Ewigkeiten Unterschriften sammelt echt peinlich und auch ein Zeichen, dass die Erlanger scheinbar die StUB wollen, sonst hätten sie sich ja schon an den vielerorts ausliegenden Unterschriften eingetragen.
Hallo,

das ist heute mein erster Beitrag, nachdem ich schon seit vielen Jahren still mitlese. Entschuldigung, wenn er etwas lang geraten ist.

Da sowohl von Sun_King_135 als auch von lebenskür die Folgekosten bzw. laufenden Kosten der StUB als Gegenargument genannt wurden möchte ich gerne etwas dazu schreiben.

Ich habe mir damals die Mühe gemacht, die Standardisierte Bewertung von 2012 genau anzuschauen. Und obwohl es ein extrem schwieriges und teilweise für mich unverständliches Zahlenwerk ist, glaube ich doch so viel verstanden zu haben, dass ich ungefähr sagen kann wie viel teurer die StUB im Vergleich zum heutigen Busnetz ist. Ich bin damals auf folgende Werte gekommen: Das StUB-T-Netz (inklusive des dazugehörigen Busnetzes) wäre demnach in Betrieb und Unterhalt rund 1,6 Millionen Euro pro Jahr teurer als das heutige Busnetz (die genauen Aufzeichnungen von damals habe ich leider nicht mehr). Für die Stadt Erlangen wären es dann (ca. 60% davon) rund eine Millionen Euro pro Jahr mehr. Da wir heute mit dem L-Netz planen dürfte der Wert aber wahrscheinlich eher geringer ausfallen, zumindest wenn man annimmt, dass die Mehrkosten durch die Straßenbahn verursacht werden und nicht durch das veränderte (und verbesserte!) Busnetz. Denn dass die StUB auch ein verbessertes Bussystem mit sich bringt wird ja ebenfalls gerne verschwiegen.

Von den Gegnern wurden in den letzten Jahren häufig Mehrkosten für Betrieb und Unterhalt von rund 13 Millionen pro Jahr genannt. Dies wurde auch so kommentarlos in den EN veröffentlicht. Das sind aber nicht die MEHRkosten sondern die Gesamtkosten des StUB- und Bussystems von denen dann natürlich die Gesamtkosten des heutigen Bussystems abgezogen werden müssen um einen Vergleich zu ziehen. Und dann kommt man auf die oben genannten Werte (so habe ich zumindest gerechnet). Das Beispiel zeigt, dass die Gegner entweder selbst keine Ahnung haben und die Zahlen und Untersuchungen nicht verstanden haben, oder ganz bewusst solche falschen Informationen verbreiten.

Auch wenn ich mit meiner Interpretation der Daten falsch liegen sollte (was gut sein kann), scheinen mir meine Werte trotzdem plausibler. Denn wenn die StUB tatsächlich mehrere Millionen Euro pro Jahr teurer wäre als das heutige Bussystem, würde niemals ein Nutzen-Kosten-Faktor über 1 herauskommen und kein Beteiligter würde so ein Projekt ernsthaft empfehlen oder weiterverfolgen.

Auch die Mehrheit der Erlanger wird sich nicht die Mühe machen, sich die Unterlagen im Internet anzuschauen und sich unabhängig zu informieren. Sie werden aufgrund dessen entscheiden, was Ihnen irgendwelche Leute, die selbst keine Ahnung haben, Ihnen erzählen (das sind leider hauptsächlich die Gegner des Projekts) oder - genau so schlimm - den Unsinn glauben, der seit Jahren in den Erlanger Nachrichten dazu steht.

Genau aus diesen Gründen bin ich mittlerweile ein Gegner von direkter Demokratie. Denn es entscheiden hauptsächlich Leute, die keine Ahnung haben worüber sie eigentlich abstimmen und nur aufgrund ihrer Gefühlslage abstimmen, oder Leute, die vorher (bewusst oder unbewusst) nicht richtig informiert wurden.
Also, liebe Postleitzahl, ich bin sicher kein Gegner oder Nutzer des MIV, sondern habe lediglich den "Führerschein" für die Öffentlichen Verkehrsmittel. Von daher begrüße ich auch jede Weiterentwicklung des Netzes.

Nur, ich werde sicher nicht kommentar-/kritiklos eine Entscheidung hinnehmen wollen, die ein paar Stadträte und Oberbürgermeister fällen nur um sich für die Nachwelt zu verewigen. Die Stub bringt im Grunde nicht viel Besserung im Vergleich zum laufenden Betrieb außer der erheblichen Mehrkosten und Baustellen.

Und gerade dann, wenn eine Stadt hoch oder zumindest verschuldet ist, sollte der gesunde Menschenverstand dazu animieren das Geld nicht mit beiden Händen unüberlegt zum Fenster rauszuwerfen.

Liebe Grüße.

Stefan



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.12.2015 21:42 von Sun_King_135.
> die ein paar Stadträte und Oberbürgermeister Fällen nur um sich für die Nachwelt zu verewigen.

Wieso, legen die sich die Schienen vor die eigene Haustür, damit sie die selber nutzen könnten? Wenn nein, würde ich vorschlagen in Erwägung zu ziehen, das die Bahn vielleicht doch nicht nicht zum Selbstzweck und als Fotomotiv, sondern für bisherige und künftige Nutzer des Erlanger Nahverkehrs gebaut wird. Ungefähr nach diesem Krititeren erfolgt nämlich die Bewertung durch fachleute...

Die einzigen, die sich in Erlangen m. M. wirklich verewigen wollen, sind die Autofahrer, die den Straßenraum für ihr Statussymbol Auto nicht mit etwas Attraktiveren teilen wollen, damit sie gegenüber ÖPNV-Kunden die Nase vorn haben, und auf diese herabsehen können.

> Uns gerade dann, wenn eine Stadt hoch oder zumindest verschuldet ist, sollte der gesunde Menschenverstand
> dazu animieren das Geld nicht mit beiden Händen unüberlegt zum Fenster rauszuwerfen.

Logisch, wenn man schon die Planungphase torpediert, muss ein Projekt ja unüberlegt sein. Der Zweckverband soll die Planungen intensivieren. Wenn noch nicht mal mehr geplant werden darf dann kriegen wir in D NIE wieder wieder durchdachten Nahverkehr, das ist ein Kreislauf.

Und wenn es nach dem Kriterium Verschuldung geht, bauen in Deutschland nur nach die reichsten 10% der Bevölkerung ihre Privatvillen, sonst geschieht nichts mehr, weil woanders so gut wie ist kein Geld mehr ist. Öffentliche Investitionen sind dann bis zur nächsten Hyperinflation mit anschließenden Währungscrash unmöglich. Und nachdem die Politik einen derartigen Neuanfang gewaltsam verhindern will (vgl Griechenland-Krise) werden wir dann keine Änderungen am Nahverkehr außer Betriebseinstellungen mehr erleben. Soll heißen, wenn wir darauf warten, das die Kommunen vor Geldüberfluss nicht mehr wissen, wohin sie noch investieren sollen, können wir genauso gut auf die nächste Stufe der Evolution warten, das der Mensch dann fliegen kann, und es keine Trambahnen oder Straßen mehr braucht...

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.12.2015 22:09 von Daniel Vielberth.
Zitat
Sun_King_135
. Die Stub bringt im Grunde nicht viel Besserung im Vergleich zum laufenden Betrieb außer der erheblichen Mehrkosten und Baustellen.

Liebe Grüße.

Stefan

Das ist deine Persönliche subjektive meinung die mit einer Neutralen betrachtung durch ein Fachgremium eindeutig wiederlegt ist.

Bitte kennzeichne DEINE Meinung und stelle sie nicht als Tatsachen dar sonst müsste man dich der Lüge bezichtigen.

______________________________

Pro S-Bahn Cadolzburg - Fürth - Nbg Nordost - Gräfenberg
Zitat
91074
Hallo,

das ist heute mein erster Beitrag, nachdem ich schon seit vielen Jahren still mitlese. Entschuldigung, wenn er etwas lang geraten ist.

Da sowohl von Sun_King_135 als auch von lebenskür die Folgekosten bzw. laufenden Kosten der StUB als Gegenargument genannt wurden möchte ich gerne etwas dazu schreiben.

Ich habe mir damals die Mühe gemacht, die Standardisierte Bewertung von 2012 genau anzuschauen. Und obwohl es ein extrem schwieriges und teilweise für mich unverständliches Zahlenwerk ist, glaube ich doch so viel verstanden zu haben, dass ich ungefähr sagen kann wie viel teurer die StUB im Vergleich zum heutigen Busnetz ist. Ich bin damals auf folgende Werte gekommen: Das StUB-T-Netz (inklusive des dazugehörigen Busnetzes) wäre demnach in Betrieb und Unterhalt rund 1,6 Millionen Euro pro Jahr teurer als das heutige Busnetz (die genauen Aufzeichnungen von damals habe ich leider nicht mehr). Für die Stadt Erlangen wären es dann (ca. 60% davon) rund eine Millionen Euro pro Jahr mehr. Da wir heute mit dem L-Netz planen dürfte der Wert aber wahrscheinlich eher geringer ausfallen, zumindest wenn man annimmt, dass die Mehrkosten durch die Straßenbahn verursacht werden und nicht durch das veränderte (und verbesserte!) Busnetz. Denn dass die StUB auch ein verbessertes Bussystem mit sich bringt wird ja ebenfalls gerne verschwiegen.

Von den Gegnern wurden in den letzten Jahren häufig Mehrkosten für Betrieb und Unterhalt von rund 13 Millionen pro Jahr genannt. Dies wurde auch so kommentarlos in den EN veröffentlicht. Das sind aber nicht die MEHRkosten sondern die Gesamtkosten des StUB- und Bussystems von denen dann natürlich die Gesamtkosten des heutigen Bussystems abgezogen werden müssen um einen Vergleich zu ziehen. Und dann kommt man auf die oben genannten Werte (so habe ich zumindest gerechnet). Das Beispiel zeigt, dass die Gegner entweder selbst keine Ahnung haben und die Zahlen und Untersuchungen nicht verstanden haben, oder ganz bewusst solche falschen Informationen verbreiten.

Auch wenn ich mit meiner Interpretation der Daten falsch liegen sollte (was gut sein kann), scheinen mir meine Werte trotzdem plausibler. Denn wenn die StUB tatsächlich mehrere Millionen Euro pro Jahr teurer wäre als das heutige Bussystem, würde niemals ein Nutzen-Kosten-Faktor über 1 herauskommen und kein Beteiligter würde so ein Projekt ernsthaft empfehlen oder weiterverfolgen.

Auch die Mehrheit der Erlanger wird sich nicht die Mühe machen, sich die Unterlagen im Internet anzuschauen und sich unabhängig zu informieren. Sie werden aufgrund dessen entscheiden, was Ihnen irgendwelche Leute, die selbst keine Ahnung haben, Ihnen erzählen (das sind leider hauptsächlich die Gegner des Projekts) oder - genau so schlimm - den Unsinn glauben, der seit Jahren in den Erlanger Nachrichten dazu steht.

Genau aus diesen Gründen bin ich mittlerweile ein Gegner von direkter Demokratie. Denn es entscheiden hauptsächlich Leute, die keine Ahnung haben worüber sie eigentlich abstimmen und nur aufgrund ihrer Gefühlslage abstimmen, oder Leute, die vorher (bewusst oder unbewusst) nicht richtig informiert wurden.

Sehr gut formuliert. Sehe ich genauso. Faktisch gibt es keine Grund die Stub nicht zu Bauen. Aber es gibt viel Lobbyarbeit dagegen..-

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Pro S-Bahn Cadolzburg - Fürth - Nbg Nordost - Gräfenberg
Entschuldigen Sie bitte, R-ler und Daniel, aber verlangen Sie ernsthaft eine Zensur all jener Meinungen die der Ihren nicht entsprechen?

Das kann doch nicht ihr Ernst sein, dass man seine eigene Meinung nicht äußern darf/kann/soll/kennzeichnen MUSS weil sie in einem Forum für den NAHVERKEHR nicht dem der Pro-Stub Befürwortern entspricht?

Ich habe mich hier sicherlich NICHT angemeldet, weil ich wie ein entsprechender Nutzer auf Streit oder Zwist aus war, sondern weil ich in diesem Ort einen Platz sah um - so erhoffte ich es mir - konstruktiv das Für und Wider auszudiskuttieren. Entschuldigen Sie bitte vielmals, das ich die Stub nicht so positiv ansehe - obwohl ich ein Eisenbahn Fan bin, obwohl ich auf den ÖPNV angewiesen bin und obwohl ich einen Umweltschutz per ÖPNV befürworte.

Es geht doch darum, dass man eben auch mal eine Meinung oder Entscheidung akzeptieren sollte, wenn Sie demokratisch gefällt wird:

Und meiner Meinung nach ist es am besten, wenn die Bevölkerung in Erlangen selber per Stimmabgabe über ein Infrastruktur Projekt diesen Ausmaßes entscheidet. Was ist daran so verwerflich, wenn die Bahn demokratisch abgewählt wird oder doch kommt? In letzterem Fall ist es doch super.

Liebe Grüße.

Stefan
> Entschuldigen Sie bitte, R-ler und Daniel, aber verlangen Sie ernsthaft eine Zensur all jener Meinungen die der
> Ihren nicht entsprechen?

Nein, Zensur erwarte ich nicht, wenn ich auf Zensur aus wäre, würde ich nicht Gegenargumente bemühen. Ich führe nur ihre Argumente zu ende, was die Folge der an den Tag gelegten Haltung wäre. Die Haltung sei ihnen unbenommen, wenn sie so leben, das sie z.B ab den 15. des Monats konsequent zu essen aufhören, weil das Geld zu Ende ist, können sie das gerne so tun, aber als Leitlinie für politische Gestaltung halte ich das eher für ungeeigenet.

> Das kann doch nicht ihr Ernst sein, dass man seine eigene Meinung nicht äußern darf/kann/soll/kennzeichnen
> MUSS weil sie in einem Forum für den NAHVERKEHR nicht dem der Pro-Stub Befürwortern entspricht?

Das Rech, Meinungen zu äußern, hat im Forum jeder, aber diese Recht beinhaltet auch, das jeder andere User zu dieser Meinung Stellung nehmen kann, und dabei ist nicht vorgeschrieben, das diese zustimmend sein muss. Sie haben die Meinung geäußert, ich habe eine Meinung geäußert, so what?

Und was die Unterstellungen gegenüber Politikern betrifft, das in der Politik generell vieles zu verbessern wäre, ist unbenommen, aber die Behauptung, die Stub nütze keinen Verkehrsinteressen, sondern diene nur zum Profilieren von Lokalpolitikern ist nach meinem Empfinden eine ziemliche Unverschämtheit gegenüber den Politikern,aber auch den künftigen Nutzern und den Fachleuten gegenüber, derern Gutachten hier im Forum schon des öfteren verlinkt waren, und die damit als Lügner bzw Steigbügelhalter fürProfilierungsversuche dargestellt werden.

Und dahier im Forum in letzter Zeit unefreulich häufig mit (bislang ausnahmslos haltlosen) Unterstellungen hantiert wurde, habe ich hier eine etwas deutlichere Kontrabotschaft gesetzt.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.12.2015 04:20 von Daniel Vielberth.
Zitat
HansL
Wenn Erlangen gegen die StUB stimmt, so wird es keine geben!

Ach was :-)

Zitat

Und dann müsste auch noch Fürth mitmachen und das werden sie nicht tun. Die Fürther sind noch einmal auf den Vorschlag eingegangen, [...] "Kein Interesse" [...] "Wir sind zufrieden mit den Bussen"

Ich bin sicher das ist die Meinung im Rathaus. Aber in der Hinsicht spiegelt die nicht unbedingt den Willen der Fürther wieder. Der Herr Doktor hat ja schon genug durchblicken lassen, dass er vom ÖPNV keine Ahnung hat (Schreiben an NX).

Zitat

Aber wo sollte denn eine StUB über Fürth nach Herzogenaurach auch entlangführen?
Sorry, aber diese Idee hat nicht den Hauch einer Chance für eine Umsetzung!

Stimmt, Du hast recht. Ich glaube ein BRT wäre viel besser für Fürth!

P.S.: Falls Du Ironie findest, hast Du richtig gefunden. Falls nicht, hast Du schon im ersten Posting von mir etwas übersehen ;-)
Wie lange dürfen eigentlich Gegenstimmen gesammelt werden, steht das irgendwo und besteht da eine Chance das die "Boykottierer" das schaffen können? (Ohne Stimmen zu fälschen oder zu kaufen was ja scheinbar schon versucht wurde, sonst könnte ich mir keine ungültigen Stimmen erklären)

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)
Aus einem Gerichtsurteil in Bezug auf ein anderes Bürgerbegehren:
"Das Nachreichen weiterer Unterschriftslisten mit 72 gültigen Unterschriften am 3. und 6.
Februar 2012 war zulässig. Unterschriften können bis zur Entscheidung über die Zulässigkeit
des Bürgerbegehrens nachgereicht werden (vgl. Thum, a.a.O., 13.04, Anm. 3
a) aa))."

Ungültige Stimmen kann ich mir ganz einfach erklären: Man sammelt Unterschriften irgendwo in der Fußgängerzone, alle möglichen Leute unterschreiben und die Unterschriften von Leuten, die garnicht in der Stadt Erlangen ihren Wohnsitz angemeldet haben (z.B. Pendler, Studenten) sind dann ungültig.

Tschö
UHM



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.12.2015 15:09 von UHM.
Zitat
Sun_King_135
Also, liebe Postleitzahl, ich bin sicher kein Gegner oder Nutzer des MIV, sondern habe lediglich den "Führerschein" für die Öffentlichen Verkehrsmittel. Von daher begrüße ich auch jede Weiterentwicklung des Netzes.

Nur, ich werde sicher nicht kommentar-/kritiklos eine Entscheidung hinnehmen wollen, die ein paar Stadträte und Oberbürgermeister fällen nur um sich für die Nachwelt zu verewigen. Die Stub bringt im Grunde nicht viel Besserung im Vergleich zum laufenden Betrieb außer der erheblichen Mehrkosten und Baustellen.

Und gerade dann, wenn eine Stadt hoch oder zumindest verschuldet ist, sollte der gesunde Menschenverstand dazu animieren das Geld nicht mit beiden Händen unüberlegt zum Fenster rauszuwerfen.

Liebe Grüße.

Stefan

Hallo Stefan,

kein Problem. Ich finde es auch nicht schlimm wenn jemand sagt: "Das Projekt ist mir zu teuer. Ich will nicht, dass so viel Geld dafür ausgegeben wird.". Was mich nur stört ist, wenn dann Argumente oder Zahlen verwendet werden, die nicht oder nur teilweise stimmen.

In deinem Fall hast du geschrieben, dass dich die Folgekosten der StUB stören. Und du hast ja recht, dass die StUB (mit dazugehörigem Busnetz) im Betrieb und Unterhalt wahrscheinlich teurer sein wird als ein reines Busnetz. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass du das nur vermutet hast und keine konkreten Zahlen wusstest oder eventuell die Zahlen aus der Zeitung geglaubt hast. Das wollte ich korrigieren und zeigen, dass der Unterschied gar nicht so riesig ist (falls ich mich nicht vertan hab).

Im übrigen ging meine allgemeine Kritik nicht an dich, sondern eher an die organisierten Gegner, die (wahrscheinlich bewusst) falsche Argumente und Zahlen verbreiten und an die Erlanger Nachrichten, die das ebenso tun. Ein weiteres Beispiel will ich dazu nennen (ich muss mir wohl etwas den Frust von der Seele schreiben):

Ein ebenfalls oft gehörtes Argument ist, dass die StUB deswegen für Erlangen so teuer sei, weil die Gleise hauptsächlich auf der Straße verlegt werden müssten und deshalb nicht förderfähig seien. Das war nach meiner Erinnerung das erste Gegenargument von Herrn Balleis und wird seitdem so von den Erlanger Nachrichten wiederholt.

Dabei genügt ein Blick in die Unterlagen im Internet um zu sehen, dass das Quatsch ist. Dort ist sogar eine Karte zu finden auf der eingezeichnet ist, wo die Planer keinen Platz für separate Gleise sehen. (ich hab jetzt allerdings keine Lust den Link im Ratsinfosystem zu suchen). Das sind im Stadtgebiet Erlangen ca. 900m! Davon liegen 700m in der Henkestraße, die jetzt wegfallen, da der Ostast entfällt. Das heißt: fast die gesamte L-Netz-StUB in Erlangen kann auf förderfähigen Gleisen fahren. Wenn man sich mal auf einem Satellitenfoto den Streckenverlauf ansieht, sieht man auch gleich selbst, dass da fast überall Platz für eigene Gleise ist. Zugegebenermaßen wundert es mich ein bisschen, dass in der Nürnberger Straße (südlich der Fußgängerzone) laut Planung ebenfalls ein eigener Gleiskörper Platz finden soll, aber da geht es auch nur um wenige hundert Meter.

Ich habe das damals der Redaktion der EN geschrieben, sowohl als Leserbrief als auch zur reinen Information an die Redaktion. Der Brief wurde nicht veröffentlicht und gebracht hat es auch nichts. Mittlerweile liest und hört man dieses Argument immer wieder. Das hat dazu geführt, dass sich inzwischen die verschiedensten Leute (sogar Befürworter) für eine Förderung von eigentlich nicht-förderfähigen Gleisen einsetzen, obwohl das Erlangen schon beim T-Netz "nur" etwa 10% des Eigenanteils gespart hätte und jetzt beim L-Netz rein gar nichts mehr bringen würde. Nützen würde es nur Herzogenaurach. Denn da werden tatsächlich rund 50% der Gleise auf der Straße liegen.

Damit ist auch das Argument hinfällig, dass die StUB den MIV stören und zu Staus führen würde. Das könnte vielleicht in Herzogenaurach so sein aber nicht in Erlangen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.12.2015 16:06 von 91074.
an 91074

> Und du hast ja recht, dass die StUB (mit dazugehörigem Busnetz) im Betrieb und Unterhalt wahrscheinlich teurer sein wird als ein reines
> Busnetz.

Kommt drauf an, wie man es betrachtet. In der Praxis wird es so sein, das die eingesparten Busse und Fahrer der bislang beteiligten Unternehmen auf andere Linien oder (im Falle der Regionalbusse) ggf auch in anderne Regionen zum Einsatz kämen, wenn man also es aus Sicht der Betreiber sieht, man also die Kosten der neuen Tramkutscher und Fahrzeuge und Fahrwege tatsächlich addieren müsste.

Wählt man als Bezugebene aber die zu ersetzenden Strecken, dürfte da durch einen geringeren Bestand an benötigten Fahrzeugen, sowie weniger Fahrern schon mal der erste Einspareffekt auftreten. Nimmt man dann noch mögliche Einsprungen beim Straßenunterhalt dazu, die überall dort auftreten, wie künftig kein ÖPNV mehr Straßen mitbenutzt, kann man das von den Unterhaltskosten der Gleis- und Oberleitungsanlagen ebenfalls wiederum abziehen.

Endgültig verliert das Busnetz dann, wenn man allerdings für das Busnetz 100% des Effekts der Tram als Betrachtungsgrundlage ansetzt: Da ein grobes Abweichen von der bisherigen Beschaffungspolitik der Verkehrsunternehmen ohne die Stub sehr unwahrscheinlich ist, wir also die Rechnung nicht mit XXL-Busen, sondern mit normalen einfachen- und Gelenkbussen ziehen müssten, dürfte eine Linie, die Beförderungeskapazitäten der Tram Herzogenaurach - Gibitzenhof + 15% (Schienenbonus) erreichen soll, in Sachen Fahrzeug und Personalkosten und Unterhalt eigener Fahrspuren (in diesem Fall Busspuren) deutlich Teuerer sein, als die Tram, und das trotz des Wegfall von Gleisanlagen und Oberleitung.

So gesehen ist es also nur eine Frage des Bezugrames, was die teuerere Lösung ist.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Danke lieber 91074 (haben Sie auch einen Namen?) :)

Das war ein konstruktiver Beitrag und richtig, ich habe die Zahlen nicht vorliegen, sondern gehe davon aus das die Kosten vorhanden sind. Allerdings, kenne ich die genauen nicht.

Wäre es möglich die Pläne für die Stub im Raum Erlangen hierher zu verlinken?

Der Punkt, dass die Befürworter und Gegner gerne auffrisierte Zahlen präsentieren ist sicher richtig und ich denke, dass die Wahrheit wohl in der Mitte liegen wird. Das wäre auch nicht das erste mal - siehe S21 oder BER.

Ich kann auch teilen, dass die lokalen Zeitungen sehr voreingenommen zu berichten tendieren. Einer der Gründe, warum ich die NN/NZ wenn überhaupt an der Mauthalle lese. Ansonsten bin ich auf die Neue Zürcher Zeitung umgeschwenkt, die meiner Meinung nach objektiver zu sein scheint. Aber das ist OT.

Es würde mich freuen, wieder von Ihnen zu lesen und ich hoffe das nun die Diskrepanz ausgeräumt werden konnte.

@Daniel Vielberth: Das gilt auch für Sie. Herzlichen Dank. Wäre es möglich mal mit auf eine ihrer Touren zu gehen? Die in ihrer Webseite präsentierten sind sehr interessant. Falls Sie das "Du" bevorzugen: gerne - ich mache das nur, wenn es ausdrücklich erwünscht ist.

Liebe Grüße.

Stefan



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.12.2015 00:32 von Sun_King_135.
Hallo,

Zitat
Sun_King_135
Wäre es möglich die Pläne für die Stub im Raum Erlangen hierher zu verlinken?

Gutachten von 2012: [www.vgn.de]

Vor kurzem gab es eine Aktualisierung zum L-Netz, die ich gerade nicht finde. Die Kerninfo war, das aktuell Kostenschätzung und Nutzenschätzung gleichermaßen gestiegen sind, der Faktor also gleich bleibt.

MFG
Lukas
Tenor war doch immer, dass die StUB zwar mehr Folgekosten bringt als der ROBUS, aber auch mehr Folgenutzen generiert.
Und das weiß auch die schwäbische Hausfrau: Wer billig kauft, kauft zweimal.
Es geht beim öffentlich-rechtlichen Handeln nicht darum das billigste zu kaufen, sondern die wirtschaftlichste und sparsamste Lösung zu wählen, zumindest war das mal so als noch nicht mit den Rolandbergers und McKinseys das Profitcenterdenken in der öffentlichen Verwaltung einzog.
Die wirtschaftlichste und sparsamste Lösung kann auch die teurere Lösung sein, die länger hält oder mehr erwirtschaftet. Ein Beispiel dafür ist eben auch die StUB.
Schade finde ich, dass bei dieser Diskussion die aurachtalbahn außer acht gelassen wird. Wenn ich mich recht erinnere, lag laut Gutachter der prognostizierte Fahrgastwert bei ca. 7000 pro Werktag (außer Samstag). Selbst wenn es nur die Hälfte wären, könnte man bei der BEG einen 30 Minuten Takt bestellen. Ich bin die Strecke auch mal virtuell abgegangen - aus meiner Sicht könnte man sie problemlos reaktivieren - einziges Problem wäre das Endstück bei Herzogenaurach. Ich finde, dass die aurachtalbahn gegenüber den Pendlern aus Nürnberg und Fürth einen Vorteil zur StUB hat. Integriert man sie in das sbahn Netz könnte man durch Flügelung umsteigefrei nach herzi gelangen, bzw könnte der Umlauf der in erlangen endet nach Herzogenaurach fahren. Damit hätte man auf alle Fälle einen Stundentakt und die Eröffnung der Strecke würde auch deutlich schneller von statten gehen.
Meinungen?
@Xamiro:

Herzogenaurach ins S-Bahn-Netz? Da gibt es aber dann halt auch einige Nachteile, von Nürnberg aus müsste der Zug erst bis Erlangen und der geflügelte Zugteil dann entgegen der vorherigen Fahrtrichtung wieder zurück nach Erlangen-Bruck, ich bezweifle das man das machen würde, da wäre es dann wohl einfacher in ER-Bruck einen Umsteigepunkt einzurichten, wobei, ich hatte im Hinterkopf, das diese Variante schon "in den Papierkorb" gewandert ist?

Und zumindest laut Wikipedia ist bis Frauenaurach immernoch Betrieb, ich persönlich habe da seit Umbau des Bahnhofes Bruck keinen Güterzug mehr fahren sehen, außer die fahren jetzt nur noch in den Nachtzeiten, bis vor einigen Jahren gab es einen Güterzug in der Mittagszeit. [de.wikipedia.org]

Damals ™:


Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.12.2015 09:58 von Christian0911.
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