Naja, das DB Regio vollständige Akteneinsicht haben will, ist logisch: am Ende, bei der Verzögerung, bleibt eigentlich der BEG nur noch eine Neuausschreibung. Und DB Regio kann dann ein perfekt abgestimmtes Angebot abgeben, was am Ende nur Nachteile für alle ausser DB Regio haben kann.

Sollten jetzt alle Gerichte Entscheiden, dass der letzte Zuschlag an NX rechtens war, kann die BEG eigentlich ohne Neuausschreibung den Start auf später verschieben? Ansonsten hätte DB Regio ja schon gewonnen, auch wenn sie vor allen Gerichten in allen Instanzen verlieren werden.

Zitat
kukuk
Naja, das DB Regio vollständige Akteneinsicht haben will, ist logisch: am Ende, bei der Verzögerung, bleibt eigentlich der BEG nur noch eine Neuausschreibung. Und DB Regio kann dann ein perfekt abgestimmtes Angebot abgeben, was am Ende nur Nachteile für alle ausser DB Regio haben kann.

Perfekt abgestimmt auf was? Auf die dann alte Ausschreibung? Oder soll man dann etwa ein "Perfekt abgestimmtes Angebot" ,welches aber weit unter den Kosten liegt, abgeben? (So wie möglicherweise das von NX)
Außerdem, die Bewertungskriterien werden doch bei den Ausschreibungen ohnehin mit abgegeben.

Ich sehe das von einer ganz anderen Seite:
BEG und NX wollen nicht das DB Regio Akteneinsicht erhält, weil Sie nicht wollen das da irgendetwas an's Licht kommt was sich aus den Akten herauslesen lässt.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.03.2016 08:31 von marco2206.

Warum sollten sämtliche Betriebsgeheimnisse von NX auch einfach so an die DB weitergegeben werden? Die DB ist ja selbst auch immer sehr bedacht, daß nicht zu viele Internas verbreitet werden - warum wird jetzt von NX das Gegenteil erwartet?

Tschö
UHM

Am Ende wird der Gewinner (leider) wohl nur die DB sein, fürchte ich...

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)

Hallo allseits,

ich gehe auch davon aus, das aus den Akten sehr wohl hervorgehen würde, wie welche Teile eines Angebots in die Bewertung einfließen, vermutlich wird die BEG dafür Formeln verwenden, und mit der Kenntnis dieser "Formeln" ließe sich jede Ausschreibung so "tunen" dass man mit Optimalwerten antritt. Aus diesen Gründen kann ich die Weigerung der BEG verstehen. Wenn, dann dürfte Akteneinsicht nur einem unbeteiligten Dritten, keineswegs aber einem Mitbewerber erteilt werden.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)

Genau. Und die "Unbeteiligten Dritten" - sprich Gutachter - hatten ja schon Akteneinsicht und die Dinge für in Ordnung befunden.

Tschö
UHM

Zitat
UHM
Genau. Und die "Unbeteiligten Dritten" - sprich Gutachter - hatten ja schon Akteneinsicht und die Dinge für in Ordnung befunden.

Die Vergabekammer hatte das ehr für nicht in Ordnung befunden, schon vergessen?

Zitat
marco2206

Zitat
UHM
Genau. Und die "Unbeteiligten Dritten" - sprich Gutachter - hatten ja schon Akteneinsicht und die Dinge für in Ordnung befunden.

Die Vergabekammer hatte das ehr für nicht in Ordnung befunden, schon vergessen?

Die Vergabekammer hat vom Gericht auch einen auf den Deckel bekommen, schon vergessen?
Oder anders ausgedrückt, die Vergabekammer hat sich bisher nicht mit Ruhm bekleckert, böse Zungen könnten auch behaupen, die wäre pro DB Regio ...

Zitat
kukuk

Zitat
marco2206

Zitat
UHM
Genau. Und die "Unbeteiligten Dritten" - sprich Gutachter - hatten ja schon Akteneinsicht und die Dinge für in Ordnung befunden.

Die Vergabekammer hatte das ehr für nicht in Ordnung befunden, schon vergessen?

Die Vergabekammer hat vom Gericht auch einen auf den Deckel bekommen, schon vergessen?
Oder anders ausgedrückt, die Vergabekammer hat sich bisher nicht mit Ruhm bekleckert, böse Zungen könnten auch behaupen, die wäre pro DB Regio ...

Naja, ob die Gutacher der BEG so "neutral" sind ?
Bei einem Gutachten kommt doch meißtens das raus, was der Auftraggeber hören will.
Und Auftraggeber war hier die BEG, schon vergessen ?

Gruß,
Wolfgang
[www.nahverkehr-franken.de]

Zitat
nvf
Naja, ob die Gutacher der BEG so "neutral" sind ?
Bei einem Gutachten kommt doch meißtens das raus, was der Auftraggeber hören will.
Und Auftraggeber war hier die BEG, schon vergessen ?

Natürlich will die BEG NX als Betreiber, spart sie ja einige Millionen im Jahr.

Aber während die Entscheidung der Vergabekammer als falsch vom Gericht kassiert worden ist, hat die BEG "nur" Hausaufgaben aufbekommen.
Warten wirs ab, was in 2-3 Wochen das OLG sagen wird. Ich tippe aber darauf, das sie dem Ansinnen der Vergabekammer, dass die BEG DB Regio komplette Akteneinsicht zu gewähren hat, eine Absage erteilen wird.

Insgesamt zeigt sich, dass Fahrzeugpools die bessere Lösung wären. Dann wären die Fahrzeuge schon lange bestellt und der Zoff der potentiellen Betreiber hätte (wenn er sich nicht über vier Jahre zieht) keinen Einfluss auf die pünktliche Inbetriebnahme. Und dann könnten sich EVU und BEG nicht mehr gegenseitig den schwarzen Peter zuschieben, wer jetzt an der mießen Sitzlandschaft schuld ist.

Zitat
bladewing
Insgesamt zeigt sich, dass Fahrzeugpools die bessere Lösung wären.

Volle Zustimmung!

Allerdings aus etwas anderen Gründen. Mit der derzeitigen Lösung sehe ich eine immense Ressourcen-Verschwendung auf uns zukommen: Immer mehr Fahrzeuge werden vor Ende ihrer tatsächlichen oder sogar ihrer buchhalterischen Lebensdauer außer Dienst gehen. Das kann auf Dauer in meinen Augen nicht wirtschaftlich sinnvoll sein, und umweltfreundlich schon gar nicht.

Zitat
bladewing
(....) und der Zoff der potentiellen Betreiber hätte (...) keinen Einfluss auf die pünktliche Inbetriebnahme.

Das wiederum glaube ich weniger, denn dann würde die Ausschreibung vermutlich auch erst einige Zeit später stattfinden, als wenn noch ein Fahrzeugkauf erledigt werden muss. Wenn dann noch gestritten wird, droht wahrscheinlich ebenfalls ein Übergabetermin zu kippen.

Hier sehe ich eher als Lösungs-Ansatz, dass man Ausschreibungen noch frühzeitiger angeht und den Weg durch mehrere Gerichtsinstanzen von vornherein zeitlich mit einplant (wird wohl zur Regel werden), egal ob mit Fahrzeugkauf oder auf Fahrzeugpool-Basis.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.03.2016 13:40 von benji2.

Zitat
benji2

Zitat
bladewing
(....) und der Zoff der potentiellen Betreiber hätte (...) keinen Einfluss auf die pünktliche Inbetriebnahme.

Das wiederum glaube ich weniger, denn dann würde die Ausschreibung vermutlich auch erst einige Zeit später stattfinden, als wenn noch ein Fahrzeugkauf erledigt werden muss. Wenn dann noch gestritten wird, droht wahrscheinlich ebenfalls ein Übergabetermin zu kippen.

Also in NRW hat man Mitte letzten Jahres den Betrieb ab Ende 2018 vergeben (also wie S-Bahn Nürnberg). Sprich, das kann auch rechtzeitig erfolgen.

Auch in NRW hat NX unter der DB zu leiden:

[youtu.be]

Zitat
RSB
Auch in NRW hat NX unter der DB zu leiden:

[youtu.be]

Ha ha ha.

Hast du das Video zu Ende gesehen? Ab 5:25 wird es interessant.
Und noch interessanter ab Minute 6:40.

Tja, wer Billig will bekommt eben auch Billig!
Viel Spass mit NX in Nürnberg wenn es dabei bleibt.
Irgendwie finde ich die Aussage von Herrn Richter in sachen Reservezug fast ein wenig gleichgültig .

Ach ja, gab es bei der DB nicht, zumindest Zeitweise, eine überschlagene Wende auf dem RE 7 ?

NX will dafür in Nachverhandlungen nun aber bestimmt Geld sehen.
Ist das dann nicht nachträglich eine Wettbewerbsverzerrung? Denn vielleicht wäre dann ein anderes EVU, das von Anfang an mit Reservezug geplant hat, am Ende doch günstiger gewesen...

Zitat
marco2206
Ach ja, gab es bei der DB nicht, zumindest Zeitweise, eine überschlagene Wende auf dem RE 7 ?

Ja, nach Nachverhandlungen im alten Verkehrsvertrag.

Zitat
marco2206
NX will dafür in Nachverhandlungen nun aber bestimmt Geld sehen.
Ist das dann nicht nachträglich eine Wettbewerbsverzerrung? Denn vielleicht wäre dann ein anderes EVU, das von Anfang an mit Reservezug geplant hat, am Ende doch günstiger gewesen...

Es hat kein EVU (inkl. DB) mit höherer Reserve bzw. mit überschlagender Wende geplant. Nachverhandeln macht die DB genauso. Fugger-Express lässt grüßen. Da wollte man ordentlich Geld für die zusätzlichen Dosto+111 Garnituren sehen.

Jeder Anbieter versucht so günstig wie möglich zu bieten, ohne die Mindestanforderungen zu verletzen. Wenn diese Anforderungen Mist sind, dann ist der Auftraggeber schuld und muss eben nachverhandeln. Deswegen hat BaWü ja bei der Vergabe der Stuttgarter Netze so viele Anforderungen gestellt.

Was ist jetzt eigentlich mit der S-Bahn Nürnberg? Wer betreibt da jetzt?

Zitat
Trainspotter_Oberfranken
Was ist jetzt eigentlich mit der S-Bahn Nürnberg? Wer betreibt da jetzt?

Das Wissen derzeit noch immer nur die korrupten Leute welche das Entscheiden sollen...

Zitat
benji2


Volle Zustimmung!

Allerdings aus etwas anderen Gründen. Mit der derzeitigen Lösung sehe ich eine immense Ressourcen-Verschwendung auf uns zukommen: Immer mehr Fahrzeuge werden vor Ende ihrer tatsächlichen oder sogar ihrer buchhalterischen Lebensdauer außer Dienst gehen. Das kann auf Dauer in meinen Augen nicht wirtschaftlich sinnvoll sein, und umweltfreundlich schon gar nicht.

Genau darum geht's ja. Immer schneller immer mehr zu produzieren und wieder zu verschrotten. Nur so lässt sich Wachstum generieren. Das ein System das dauerhaftes Wachstum benötigt um zu funktionieren auf einer begrenzten Welt nicht nachhaltig funktionieren kann, sollte jedem klar sein. Nur die Politik scheinbar noch nicht.

______________________________

Pro S-Bahn Cadolzburg - Fürth - Nbg Nordost - Gräfenberg

Hallo,

eigentlich sollte zu Ostern ja das Urteil vom OLG bzgl. Aktenherausgabe an DB Regio sein. Hat da eigentlich noch irgendjemand etwas von gehört?
Am 10.6.2016 gab es dann ja die Pressemitteilung, das am 27.6. eine erneute Anhörung vor der Vergabekammer Südbayern sein soll. Ergebnis aber nicht vor Juli.
Das heist für mich eigentlich, dass das OLG irgend eine Entscheidung gefällt hat.
Zur Anhörung vor der Vergabekammer wird man ja in den nächsten Wochen hoffentlich irgendwann etwas hören.