National Express nimmt nicht weiter am Vergabeverfahren S-Bahn Nürnberg teil

Kurzfristige Betriebsaufnahme mit angebotenen Neufahrzeugen sei nicht mehr zu gewährleisten und verursache unverhältnismäßig hohe zusätzliche Kosten / Angebotsauswertung wird neu durchgeführt / Vergabeentscheidung soll noch in diesem Jahr getroffen warden

MÜNCHEN. Der Bieter National Express Rail GmbH (NX) hat der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) mitgeteilt, dass er seine beiden Angebote für die Lose 1 und 2 im Vergabeverfahren S-Bahn Nürnberg nicht weiter aufrechterhalten kann. Nach Aussagen von NX sei aufgrund der durch die anhaltenden gerichtlichen Verfahren bedingten gravierenden Verzögerung der Zuschlagsentscheidung eine Betriebsaufnahme im Dezember 2018 mit den von NX angebotenen Neufahrzeu-gen nicht mehr zu gewährleisten. Außerdem würden durch eine derart kurzfristige Betriebsaufnahme unverhältnismäßig hohe zusätzliche Kosten entstehen.
Die BEG ist nun angehalten, unter Nichtberücksichtigung der beiden Angebote von National Express eine neue Angebotsauswertung vorzunehmen und das wirtschaftlichste Angebot zu ermitteln. Dies bedeutet allerdings nicht, dass die DB Regio, die gegen die Vergabeentscheidung an NX juristisch vorgegangen ist, automatisch den Zuschlag erhalten wird. Die BEG strebt an, bis Ende des Jahres eine neue Vergabeentscheidung getroffen und entsprechende Gremienbeschlüsse über die Vergabe herbeigeführt zu haben.
Dass die Entscheidung der BEG, dem Bieter NX den Zuschlag für die Verkehrs-leistungen der S-Bahn Nürnberg erteilen zu wollen, fehlerfrei getroffen wurde und folgerichtig war, hatte zuletzt die Vergabekammer Südbayern in ihrem Beschluss vom 27.07.2016 bestätigt.

(Pressemeldung BEG)

Gruß,
Wolfgang
[www.nahverkehr-franken.de]
Postings haben sich überschnitten. Hier noch die Veröffentlichung in NN-ONline:

[www.nordbayern.de]
Schade drum, aber nach den Quärelen dann doch irgendwo verständlich.
Damit dürfte klar sein, das die DB mit ihren ewigen Einsprüchen wohl doch der Sieger der Ausschreibung sein wird, man kann also im wahrsten Sinn sagen das die Bahn sich den "Erfolg" rechtskräftig(?) erklagt hat, oder sehe ich das falsch?

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.10.2016 11:46 von Christian0911.
Aber was haben so Ausschreibungen für einen Sinn, wenn jeder so lange klagen kann, bis der der den Zuschlag bekommen hat, den Zeitplan nicht mehr einhalten kann?
Zitat
Efchen
Aber was haben so Ausschreibungen für einen Sinn, wenn jeder so lange klagen kann, bis der der den Zuschlag bekommen hat, den Zeitplan nicht mehr einhalten kann?

Papierverschwendung, wobei in Zeiten von PC und Hightech könnte man vllt auch von Terra-Byte-Verschwendung sprechen?

Zumindest eine sehr gute Frage wofür es Ausschreibungen gibt wenn man EWIG dagegen vorgehen kann also durch alle Instanzen. Ggf. sollte man hier einen Riegel vorschieben und sagen das man höchstens vor zwei Instanzen gehen kann zum klagen und wenn die ablehnen, Pech gehabt.

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.10.2016 11:49 von Christian0911.
Schade, sehr schade. Damit wird nicht nur streckenseitig, sondern auch fahrzeugseitig der Kompromiss vom Kompromiss das Maß der Dinge. Wobei ich NX den Rückzug auch nicht verübeln kann, gegen die Widerstandsfront bis zum Ende zu kämpfen hätte einen sehr langen Atem erfordert.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Zitat
Christian0911
Damit dürfte klar sein, das die DB mit ihren ewigen Einsprüchen wohl doch der Sieger der Ausschreibung sein wird,

Sicher ist das nicht, die BEG sagt ja das die DB damit nicht automatisch gewonnen hat. Und zwischen den Zeilen liest sich das fuer mich, als wenn die BEG nach dem Theater alles versuchen wird, damit ja nicht DB Regio zum Zuge kommt. An Stelle der BEG wuerde ich die Ausschreibung neu starten mit neuem Starttermin, und Uebergangsvertrag mit DB Regio machen.
Zitat
kukuk


Sicher ist das nicht, die BEG sagt ja das die DB damit nicht automatisch gewonnen hat. Und zwischen den Zeilen liest sich das fuer mich, als wenn die BEG nach dem Theater alles versuchen wird, damit ja nicht DB Regio zum Zuge kommt. An Stelle der BEG wuerde ich die Ausschreibung neu starten mit neuem Starttermin, und Uebergangsvertrag mit DB Regio machen.

Ist halt nur die Frage ob sich jetzt noch andere VU finden lassen, die überhaupt Lust/Interesse haben sich für ein neues Ausschreibungsverfahren zu bewerben.

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.10.2016 13:51 von Christian0911.
Aber mal ne andere frage: wird dann juristisch der Fall der korrekten Vergabe überhaupt noch zu Ende geprüft, oder werden die ganzen Verfahren jetzt eingestllt. Ich meine es nutzt NX jetzt zwar nix mehr, das noch zu klären, aber für alle andern potentiellen Bewerber wäre es ja irgendwie schon interessant, ob die Klage der DB haltbar wär, oder man tatsächlich nur solange geklagt hat, bis freiwillig NX aufgibt. kommt das Urteil also noch, oder nimmer?

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Zitat
Daniel Vielberth
Aber mal ne andere frage: wird dann juristisch der Fall der korrekten Vergabe überhaupt noch zu Ende geprüft, oder werden die ganzen Verfahren jetzt eingestllt.

Normallerweise muesste das Verfahren jetzt eingestellt werden, weil der Grund dafuer fehlt. Aber sollte ein oeffentliches Interesse bestehen, kann das Gericht auch entscheiden, trotzdem zu verhandeln, halte ich aber fuer sehr unwahrscheinlich.
Zitat
Daniel Vielberth
Schade, sehr schade. Damit wird nicht nur streckenseitig, sondern auch fahrzeugseitig der Kompromiss vom Kompromiss das Maß der Dinge. Wobei ich NX den Rückzug auch nicht verübeln kann, gegen die Widerstandsfront bis zum Ende zu kämpfen hätte einen sehr langen Atem erfordert.

NX wird seine Gründe gehabt habe, wenn die drei Tag vor der Verhandlung in ledtzter Instanz das Handtuch werfen ...

Gruß,
Wolfgang
[www.nahverkehr-franken.de]
Schade für NX und die Pendler in der gesamten Region.

Der RegioPanter wäre das ideale S-Bahn Fahrzeug für die Pendler und die Region gewesen.


Wird jetzt neu Ausgeschrieben oder wird das Netz an DB Regio vergeben? (D.h. zwei S-Bahn Fahrzeuge -> Br 442 und Br 1440) ?
Jetzt wird es langsam Zeit, die BEG macht es so ähnlich wie der VRR.

Farbe der Sitze könnte etwas einheitlicher ausfallen und ich bin eher Fan von Vis a Vis und Doppeltraktion fürs Schwächen bei N- und SVZ. Ansonsten: Besseres Konzept als das der BEG.
Zitat
nvf
NX wird seine Gründe gehabt habe, wenn die drei Tag vor der Verhandlung in ledtzter Instanz das Handtuch werfen ...

Man könnte auch sagen da hat jemand kalte Füße bekommen....

Mal schauen wie es weitergeht. Aber gut, das NX mit seinem Billigangebot, basierend auf bisher in Deutschland nicht zugelassenen Fahrzeugen, nun raus ist.

Ich vermute das da im Hintergrund aber noch ganz andere sachen abgelaufen sind, welche nicht so liefen wie man es sich bei NX vorgestellt hatte. Z.b. ist ein dem einem offenen Brief von Tobias Richter die Rede von unkalkulierbaren Wartungskosten.

Wenn fur das Angebot schon eine Werkstatt feststand, warum wird das plötzlich unkalkulierbar?
Ich finde die BEG mus zukünftig entweder die Vorlaufzeiten deutlich erhöhen, oder einen eigenen Fahrzeugpool schaffen. Es kann ja nicht sein, dass trotz der massiven Verzögerungen, bezüglich des Rechtsstreits, immer noch an diesem unhaltbaren Termin für die Betriebsaufnahme festgehalten wird. Nicht mal die DB kann so schnell Neufahrzeuge aus dem Ärmel schütteln, schon alleine deswegen nicht, weil es seitens der Herstellerindustrie auch ständig Lieferverzögerungen gibt.

Ich hoffe die DB muss ordentlich Pönale bezahlen, wenn sie über Dez 2018 hinaus mit den X-Wagen rumgurkt. Denn die entsprechen ja so gar nicht den Kriterien der Ausschreibung.
Wenn es eine neue Ausschreibung geben sollte wird die schon auf die DB angepasst, keine Sorge... das ist doch alles nur Mauschelei.

Ich glaube eher das NX eben ausgestiegen ist weil man die Schnauze voll hatte. Es ist ein Trauerspiel :(
Es wäre schon ein großer Paukenschlag würde nicht DB die S-Bahn weiterfahren sondern doch noch ein anderes VU zum Zuge kommen das noch gar keiner auf dem Zettel hat.

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)
Zitat
Christian0911
Wenn es eine neue Ausschreibung geben sollte wird die schon auf die DB angepasst, keine Sorge... das ist doch alles nur Mauschelei.

Bei den Aerger, den die BEG dank der DB hatte, warum sollte die BEG jetzt eine neue Ausschreibung an die DB anpassen?
Das haetten sie auch frueher und einfacher haben muessen, Vergabekammer und Gericht haben ja genug Chancen fuer so etwas gegeben.
Wenn ich das in der NN korrekt verstanden habe gibt es ja noch go-ahead, mal sehen vielleicht gibt es noch einen unwürdigeren 2. Akt in diesem Theater.
Mal einen Gedankengang...

1. Fall: Die Ausschreibung der BEG ist richtig gelaufen und NX ist auf Platz 1 gelandet und die DB Regio auf Platz 2. Nun gab es Fehler, Probleme oder Schwierigkeiten bei den ausgefüllten Unterlagen der NX und die DB hat mehrmals Einspruch eingelegt bis NX aufgegeben hat. Somit muss doch die DB genommen werden, weil (wohl angenommen) ihre Unterlagen sauber ausgefüllt wurden.
Somit müsste die DB den Zuschlag bekommen!

2. Fall: Die Ausschreibung der BEG hatte Fehler im Ausschreibungstext und NX hatte die fehlerhafte Ausschreibung vor der DB Regio gewonnen. Somit ist die Ausschreibung fehlerhaft und es hätte die Ausschreibung aufgehoben werden müssen.
Somit hätte in diesen Fall NX auch nicht den Zuschlag bekommen!

Was auch immer, NX hätte bei Fall 1 und 2 so nie an den Start gehen dürfen! Oder habe ich einen Denkfehler?
an Marktkauf

oder 3. Fall (ich übernehme mal Teile, die gleich sind)

1. Fall: Die Ausschreibung der BEG ist richtig gelaufen und NX ist auf Platz 1 gelandet und die DB Regio auf Platz 2. Die DB kann das Verlieren nicht ertragen und behauptet das Angebot von NX muss fehlerhaft und damit ungültig sein. Die Gerichte entdecken, das man zusätzliche Sicherheiten eingeholt hatte, die nicht zum Verfahren gehören. Man wiederholt den Vorgang ohne die Sicherheiten, und NX gewinnt auch diesmal. Die DB fechtet wieder an, und zwischenzeitlich geht NX das Geld aus, bzw die Vorzögerung führen zu unkalkulierbaren Zusatzkosten und machen das Projekt für NX unhaltbar. Somit muss doch die DB genommen werden, weil die den Gegner zu Tode geklagt hat. Gewonnen hätte NX, aber DB wird fahren.

Es muss nicht so sein, ob es so, oder einer deiner Fälle war, hätte nur die abschließende juristische Klärung ergeben.

Deswegen bin ich der Meinung, die Verhandlung sollte erfolgen, es liegt ein Allgemeininteresse vor: Sollte die BEG geschlampt haben, muss ihr auf die Finger gehaut werden. Ist dagegen alles richtig gelaufen, und die DB hat zu unrecht so oft dagegen gehalten, bis NX aufgab, läge das unfaire Verhalten bei ihr. Aber ich vermute mal, da da auch politische Interessen eine Rolle spielen, wird man nie die Wahrheit erfahren, egal, wie die ausgesehen hat.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
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