Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Elektrobusse für VAG und infra
geschrieben von kbigo 
Völlig unbemerkt über die Feiertage hat die VAG letzten Mittwoch eine Ausschreibung über 2 Elektrobusse inkl. 2 zugehöriger Schnellladestationen, je einmal für sich selbst und die infra Fürth, zur Lieferung bis Jahresende 2017, mit Option auf Aufstockung um ein weiteres Fahrzeug und/oder eine weitere Ladestation für die VAG zur Lieferung bis Jahresende 2018, veröffentlicht.

Wie in Ausschreibungen üblich wurden im öffentl. Ausschreibungstext die technischen Daten nur grob umrissen, diese werden in einem vom potentiellen Auftragnehmer anzufordernden Lastenheft i.d.R. (vorallem in Hinsicht auf die Art der Ausführung) dann näher definiert.

Fahrzeugdaten:
• Fahrzeuglänge: 12 Meter (normaler Solobus)
• Reichweite: ~ 120 km

Daten der Ladestation:
• ~150 kW Ladestrom




Leider lässt sich der Ausschreibung auch kein Betriebs-, bzw. Ladekonzept, entnehmen. Da der Einsatz der Fahrzeuge allerdings vorerst an eine bestimmte Linie gebunden ist (Ladestation), dürfte zumindest der Nürnberger Bus IMHU sowohl aus Umwelt-, als aber auch Prestigegründen (wie einst auch die 2 Hybridbusse), vorerst hauptsächlich für den Einsatz auf dem Linienbündel 34/36 vorgesehen sein.

Also habe ich mal fix den Taschenrechner hergenommen und die Eckdaten eines solchen Umlaufes grob überschlagen:

Ein Umlauf Linie 34: ~ 7 km
Ein Umlauf Linie 36: ~ 13 km
= Ein gesamter Umlauf 34/36: ~ 20 km

Somit würde der Bus ohne zwischenzeitliche Aufladung ca. 6 Kurse schaffen, bevor er faktisch liegenbleibt - somit wären wir bei eher realistischen maximal 4-5 Umläufen. Da eine solche Tiefenentladung mit anschließender voller Aufladung (z.B. im Betriebshof) dem Akku wohl allerdings langfristig Schaden zufügen würde und zudem in den betrieblichen Ablauf nur sehr "sperrig" zu integrieren wäre, spekuliere ich auf die Platzierung der Ladestation am Plärrer, auch wenn man hier sehen müsste, wie man das Problem mit unterschiedlichen Haltestellen von Linie 34 und 36 mit darunter liegendem U-Bahnhof (im Hinblick auf induktive Systeme) löst.

Als kleine Lektüre empfehle ich die Seite zur E-Bus-Linie der BVG, auch wenn der Betrieb in Berlin mit mehr Ladestationen bei geringerer Batteriekapazität umgesetzt wurde (die Reichweite der Berliner Solaris Urbino 12 electric liegt bei lediglich ~ 60 km) - hier wurden an beiden Endhaltestellen der 6,5 km langen Strecke induktive Ladestationen mit 200 kW Ladeleistung eingerichtet.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.01.2017 13:18 von kbigo.
Zitat
kbigo
Völlig unbemerkt über die Feiertage hat die VAG letzten Mittwoch eine Ausschreibung über 2 Elektrobusse inkl. 2 zugehöriger Schnellladestationen, je einmal für sich selbst und die infra Fürth, zur Lieferung bis Jahresende 2017 mit jeweils Option auf Aufstockung um ein weiteres Fahrzeug bis Jahresende 2018 veröffentlicht.

nicht ganz. Die Option gilt nur für die VAG und nicht für die infra. In Fürth ist nur der eine Bus vorgesehen. In Nürnberg sollten von Anfang an zwei Busse fahren. Aus Finanzgründen erfolgt hier die Beschaffung aber auf zwei Lieferungen.

Zitat

Leider lässt sich der Ausschreibung auch kein Betriebs-, bzw. Ladekonzept, entnehmen. Da der Einsatz der Fahrzeuge allerdings vorerst an eine bestimmte Linie gebunden ist (Ladestation), dürfte zumindest der Nürnberger Bus IMHU sowohl aus Umwelt-, als aber auch Prestigegründen (wie einst auch die 2 Hybridbusse), vorerst hauptsächlich für den Einsatz auf dem Linienbündel 34/36 vorgesehen sein.

Nach dem bisherigen Planungsstand erfolgt die Ladung ausschließlich im Betriebshof und nicht im Streckennetz.
Daher gibt es auch keine Bindung an eine spezielle Linie. Der genaue Einsatzort in Nürnberg steht noch nicht fest. Aktuell gibt es verschiedene Varianten die geprüft werden. In Fürth soll es nach dem jetzigen Stand ein HVZ-Kurs der Linie 177 werden.

Grüßle,
der Werkstattmeister
Die Linie über den Hauptmarkt mag zwar auf dem ersten Blick die naheliegendste sein. Die Erfahrungen mit Elektro-/Hybridtaxis zeigen allerdings das sie sich nur bedingt für Fußgängerzonen / verkehrsberuhigte Bereiche eignen.
.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.01.2017 13:23 von kbigo.
Werden das solche Busse wie die Hamburger haben mit Stromabnehmer auf dem Dach, oder werden die wie die E-Autos dann über Ladekabel aufgeladen?

Irgendwie finde ich es ja nur lustig, der letzte Elektrobus den die VAG hatte wurde auf Dieselbetrieb zurück gebaut und jetzt kauft man wieder welche? Gut die heutige Technik dürfte weiter sein, ich vermute mal, das diese Busse aber wohl eher zum Flop werden, die Hybridbusse scheinen ja auch eher nicht viel zu bringen, sonst würde man ähnlich wie München auch Hybridbusse für Gelenklinien beschaffen.

Auch die Erdgastechnik scheint am Ende, wenn man sich die letzen Beschaffungen so ansieht waren das fast alles Dieselfahrzeuge, selbst wenn diese Euro 6 haben, Diesel oder Bio-Diesel ist eben nicht sehr umweltfreundlich.
Zitat
f.er
Werden das solche Busse wie die Hamburger haben mit Stromabnehmer auf dem Dach, oder werden die wie die E-Autos dann über Ladekabel aufgeladen?

Ich sags ja nur ungern, aber wer lesen kann ist im Vorteil...

Zitat
f.er
Irgendwie finde ich es ja nur lustig, der letzte Elektrobus den die VAG hatte wurde auf Dieselbetrieb zurück gebaut und jetzt kauft man wieder welche? Gut die heutige Technik dürfte weiter sein, ich vermute mal, das diese Busse aber wohl eher zum Flop werden, die Hybridbusse scheinen ja auch eher nicht viel zu bringen, sonst würde man ähnlich wie München auch Hybridbusse für Gelenklinien beschaffen.

Ich kann mich jetzt an keinen Elektrobus erinnern, den die VAG bereits besessen, nicht nur ausgeliehen, hat. Vllt meinst du den Diesel-Elektrischen Bus 999, der im Prinzip der Vorgänger der heutigen Hybrid-Busse 995 und 996 war, nur zu einer Zeit, als es diesen Begriff vermutlich noch garnicht gab. Da dieser Bus ein Einzelstück war, waren nach einem größeren Schaden am elektr. Antriebssystem keine Ersatzteile mehr verfügbar, bzw. eine Reperatur nicht mehr rentabel, und er wurde 2010 auf reinen Diesel-Antrieb zurückgebaut.
Bus 998 (auch Bj. 1998) hingegen fährt auch heute noch, auch wenn man hier die Reißleine gezogen hat und ihn aus dem Linienverkehr verbannt hat.
Ich denke aber kaum, dass sich das damalige System mit den heutigen Hybrid-Systemen, geschweige denn rein elektrischen Systemen, annähernd vergleichen lässt.
Zitat
f.er
Irgendwie finde ich es ja nur lustig, der letzte Elektrobus den die VAG hatte wurde auf Dieselbetrieb zurück gebaut und jetzt kauft man wieder welche? Gut die heutige Technik dürfte weiter sein, ich vermute mal, das diese Busse aber wohl eher zum Flop werden, die Hybridbusse scheinen ja auch eher nicht viel zu bringen, sonst würde man ähnlich wie München auch Hybridbusse für Gelenklinien beschaffen.

Zum 999 hat ja kbigo ja schon entsprechend geantwortet. Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.

Wie kommst Du darauf, dass München Hybridgelenkbusse kauft? Die MVG hat bisher zu Testzwecken drei Hybridbusse (1 Solo und 2 Gelenk) gekauft. Davon wurde ein Gelenkbus bereits wieder verkauft. Weitere Wagen sind bis heute nicht hinzugekommen und werden es nach dem jetzigen Stand auch nicht.

Zitat

Auch die Erdgastechnik scheint am Ende, wenn man sich die letzen Beschaffungen so ansieht waren das fast alles Dieselfahrzeuge, selbst wenn diese Euro 6 haben, Diesel oder Bio-Diesel ist eben nicht sehr umweltfreundlich.

Die Erdgastechnik ist doch nicht am Ende. Sie ist noch immer sauberer und umweltfreundlicher als Diesel.
Das die VAG in der letzten Zeit mehrheitlich Dieselbusse gekauft hat liegt an einer Vorgabe vom Aufsichtsrat. Danach soll es auch zukünftig eine Mischung aus Erdgas- und Dieselbussen geben und die entsprechenden Ersatzbeschaffungen die Antriebsart der ausscheidenden Fahrzeuge haben. Da zum jetzigen Zeitpunkt überwiegend Dieselbusse ausgemustert werden, sind auch die entsprechenden Neuwagen mit Diesel unterwegs.

Grüßle,
der Werkstattmeister
Ich frag mich gerade ob es nicht doch wirtschaftlicher wäre, wenn der Aufsichtsrat darüber nachdenken würde bei einer Antriebsart zu bleiben? Man könnte zwar nicht den ganzen Fuhrpark auf Gasbusse aufstocken (außer man würde endlich mal die Unterführung Reichelsdorf beim 62er ausbauen) aber es wäre doch umweltfreundlicher wenn man auf Dieselfahrzeuge verzichten könnte?

Was ich immernoch nicht begreife, die Erlanger haben sämtliche dreitürige Busse aus dem Bestand genommen und in Nürnberg fängt man jetzt großflächig damit an und verpflichtet auch die Privatunternehmer dazu solche Fahrzeuge zu beschaffen die Fahrzeuge haben schon merklich wenig Sitzplätze, dadurch das sie zwei Rollstuhlstellplätze haben kommt noch dazu das z.B. im neuesten Solaris von Neukam im vorderen Teil nur Rückwärtssitze sind. Das ist doch nicht Fahrgastfreundlich finde ich!
Erstmal ein "Gutes Neues Jahr 2017"!

Die Busse 998 und 999 kann man mit den zukünftigen E-Bussen nicht vergleichen. Sehe ich auch so, sind im Grunde als Vorgänger für 995 und 996 zu sehen. Ist ja alles schon geschrieben worden.

An f.er

Ich sehe es nicht als großen Nachteil an, wenn die VAG, die Infra, oder auch die ESTW ihren Fuhrpark in Sachen Antrieb mischt. Die VAG hat einen sehr großen Fuhrpark und kann sich es erlauben, verschiedene Antriebsformen auf den Hof zu stellen. Sich auf nur eine Art festzulegen finde ich sogar hinderlich. Es ist die Stärke des Busses, Fahrzeuge in verschiedenen Längen und Antriebsformen zu haben. Genau, daß macht Ihn ja so einfach für viele Zwecke einsetzbar. Jede Linie in Nürnberg und Umgebung hat ihre Besonderheit und auch in Zukunft wird die VAG einen abwechslungsreichen Fuhrpark haben (müssen). Einen Kleinbus für die Linie 82, keine Gasbusse für die Linie 62 und mit Sicherheit wird es auf Linie 61 nach Schwabach und 20/30 nach Erlangen auf Jahre keine E-Busse geben.

Ja, zur dritten Tür.

Mal schauen ob die VAG in 10 Jahren immer noch die dritte Tür haben will?
Der Kleinbus am 82er wird aber nur noch durch ein Privatunternehmen gestellt, die VAG setzt dort nur noch normale 12 Meter Busse ein.

Ich denke mal - würde VAG es wollen - dann könnte man die Unterführung in Reichelsdorf sicher für Gasbusse ausbauen lassen, das hätte halt zur Folge das man die Straße noch tiefer legen müsste, m.E. wurde dies schon einmal gemacht, da man das Problem hatte das die Gelenkbusse am Boden aufgesetzt sind was immer mit einem lauten Kratzen am Unterboden quittiert wurde. Seit ca. 1 Jahr hab ich dieses kratzen persönlich nicht mehr wahrgenommen, also hab ich den Verdacht das man den Teer ausgebessert hat bzw. eben etwas tiefer gelegt hat(?)

Zumindest wäre die Unterführung tiefer dann würden auch Gasbusse durch können, so können dort eben nur Dieselfahrzeuge durch fahren.

Am 61er könnten Gasfahrzeuge fahren, aber da der 61er mit dem 62er verknüpft ist... naja.
Das am 20/30 keine Elektrofahrzeuge fahren dürfte klar sein, denn dort fahren eh nur Gelenkbusse und die Elektrobusse sollen ja erstmal nur Solobusse (12 Meter) werden.

Ich tendiere erstmal das die Prestigelinie 36 damit befahren wird am Anfang, später könnte ich mir ähnlich wie beim Hybrid aber auch den Einsatz auf allen anderen Solo-Linien vorstellen (wo es eben Brückentechnisch keine Einschränkungen gibt) was aber bei den meisten soweit ich es im Hinterkopf habe nicht der Fall sein sollte...

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.01.2017 19:08 von Christian0911.
Christian, ist mir klar, daß am 82er (derzeit) ein Privatunternehmer fährt. Was aber in einigen Jahren ist, wird die Zeit zeigen.
Ja, der 61er nach Schwabach fährt Werktags im Linienwechsel mit der Linie 62. Somit fahren da auch normalerweise keine Gasbusse.

Ich wollte damit auch nur ausdrücken, daß die Linie 82 sich für einen E-Bus eignen würde. Oder eben auch die Linien 34 und 36. Aber die langen Linien 20, 30, 61, 62, 65 und 67 sind wohl überhaupt nicht für E-Busse angedacht.

Und genau deshalb wird es wohl auch auf Jahre einen Fahrzeugmix bei der VAG und ihren Subunternehmen geben.

Und ob die Stadt Nürnberg, nur für die VAG-Gasbusse die Unterführen am Reichelsdorfer Bahnhof nochmal absenkt?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.01.2017 19:29 von Marktkauf.
1. Ja zur 3 Tür. Da die meisten Leute einfach zu blöd sind um sich im Bus zu verteilen.

2. Zur Unterführung: Ich denke nicht das die Stadt die Unterführung noch tiefer legen will. Denn wahrscheinlich ist der Kanal unter der Straße viel zu nah an der Oberfläche. Würde man jetzt die Straße senken müsste man auch den Kanal absenken. Da aber der Rest des Kanalnetzes dann höher liegen würde müsste man dann Hebewerke installieren die in Anschaffung und vor allem in der Wartung teuer sind. Zudem sind Hebewerke nicht so Leistungsfähig bei Starkregenereignissen wie ein normaler Kanal. Deswegen wird auch die Bahnunterführung vom 43/44 in der Zerzabelshofstraße nicht tiefergelegt, weil der Kanal zu nah unter der Straße liegt.
Zitat
Christian0911

Zumindest wäre die Unterführung tiefer dann würden auch Gasbusse durch können, so können dort eben nur Dieselfahrzeuge durch fahren.

Das Problem ist nicht die Höhe der Unterführung sondern die direkt nach der Unterführung folgende Steigung. Die Höhe ist zwar knapp, aber eigentlich für Gasbusse ausreichend. Nur durch die direkt folgende Steigung neigt sich der Vorderwagen nach oben und dadurch kann es zu einer Berührung mit der Decke der Unterführung kommen. Um dies zu ändern, müsste man die gesamte Zufahrt neu trassieren.

Grüßle,
der Werkstattmeister
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen