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Ursprüngliche Planungen U 1 Fürth
geschrieben von Julian 
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benji2
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Daniel Vielberth
Hallo allseits,

ich weiß nicht, die Fürther Südstadt ist für mich irgendwie eine klassiche Loose-loose-Situation. Es gibt ja keine richtige zentrale Achse (Höchstens auf der Schwabacher Straße selber bis Flösaustraße (oder noch eine weiter), aber da lässt man dann die Wohngebiete weitgehend links liegen), wo die Busse alle gebündelt entlang kommen, es ist ja irgendwie mehr klein-klein-Gewusel. Eine Straßenbahn kann starke Achsen wo vorher viele Busse parallel fuhren (z.B Thon - Wegfeld) sehr gut auf sich bündeln, aber das Gewusel wo immer nur eine Linie jeden Wohnblock dreimal umkreist, kann sie fast nicht wirtschaftlich erschießen. Es liefe immer darauf hinaus, eine Achse (Oder wie in Julians Plan zwei Achsen) dann kräftig zu stärken, wärend aber dann der Rest wieder abgehängt werden müsste, bzw Parallelverkehr erfordert. Viele Straßen wo das heutige Liniengewusel ist, kommt man mit der Tram erst gar nicht rein, und dort wo man hinkäme ist schon so viel Autoverkehr und auch kein Platz für einen klassichen Gleiskörper. Irgendwie denkbar schlechte Ausgangsbedingungen, für ein Schienenverkehrsmittel. Man müsste losgelößt von Straßenverlauf eine neue Erschließungsachse legen, aber dann landet man (egal ob für U-Bahn oder Tram) wieder bei Tunnellösungen, derer man in Fürth ja nicht mehr so gewogen scheint.

Das hätte ich nicht besser formulieren können.

Und selbst wenn man eine Tunnelachse oder anders geartete Achse mittendurch legen würde, dann erschließt diese die Südstadt auch nur in diesem Trassenstreifen. Man braucht dann links und rechts davon weiterhin weitere Strecken, Haltestellen und daher Buslinien. Die Südstadt ist zu flächenhaft, um es dem ÖPNV einfach zu machen. Außerdem sind die Pendlerströme in Fürth und insbesondere in der Südstadt auch noch nach Nürnberg, Fürth und Erlangen ausgerichtet, es gibt also auch keine eindeutige Richtung, weshalb ein so kurios anmutender Linienweg wie der der Linie 173/174 durchaus seine Berechtigung hat.

Hier wäre mal ein 450 m Radius um "irgendwo liegende" mögliche U-Bahnhöfe dargestellt (natürlich Luftlinie). Ohne Frage, man bräuchte weiterhin Buslinien durch die Südstadt, bspw. entlang der Schwabacher Str. um auch die Verbindung nach Gebersdorf und Röthenbach etc. zu sichern. Aber ich finde eigentlich, ohne, dass ich jetzt 100%ig für eine U-Bahn-Lösung bin, dass die Südstadt damit doch recht ordentlich erschlossen werden könnte.

Die Haltestelle Höfen wäre noch auf Nürnberger Stadtgebiet. War es nicht bei der Station Stadtgrenze so, dass sie zwar auf Fürther Gebiet ist, aber von Nürnberg bezahlt wurde, oder so ähnlich? Wäre das auch für Höfen eine Möglichkeit?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.06.2017 13:16 von Julian.
Zitat
R-ler
Weil Fürth eine 2 ubahn kategorisch ausgeschlossen hat.

Wo steht das?
Zitat
Julian
(...) hier wäre mal ein 450 m Radius um "irgendwo liegende" mögliche U-Bahnhöfe dargestellt (natürlich Luftlinie). Ohne Frage, man bräuchte weiterhin Buslinien durch die Südstadt, bspw. entlang der Schwabacher Str. um auch die Verbindung nach Gebersdorf und Röthenbach etc. zu sichern. Aber ich finde eigentlich, ohne, dass ich jetzt 100%ig für eine U-Bahn-Lösung bin, dass die Südstadt damit doch recht ordentlich erschlossen werden könnte.

Diese Ansicht fällt es mir schwer zu teilen, zumal Deine Kreise unter anderem den völlig unbewohnten Südstadtpark perfekt erschließen, die Bahnhofslagen aber ein wichtiges Stadtteilzentrum mit Umsteigestelle zum Bus wie den Stresemannplatz verfehlen, und auch bevölkerungsreiche Ecken wie die Kalbsiedlung ganz links liegen lassen. Da fand ich Daniels Einschätzung, dass die Fürth Südstadt sich nicht gut für einen (bandförmigen) ÖPNV eignet - eine "loose-loose-Situation" sei - weitaus zutreffender. Zumal das Ersetzen von Buslinien ja kein Selbstzweck sein soll, sondern wesentlich zur Frage der Wirtschaftlichkeit einer Straßenbahn oder U-Bahn-Strecke beiträgt. Zurecht.

Wenn man in der Südstadt "bandförmig" etwas machen kann, dann denke ich, am Ehesten mit der Herrnstraße, in der auch der Stresemannplatz liegt. Die Herrnstraße hat zu beiden Seiten immer noch einige Hundert Meter Geschosswohnungsbau. An der Jakobinenstraße hat man die Strecke nach Nürnberg, und wenn man die Schwabacher Straße oder Ludwigstraße zum Fürther Hauptbahnhof als zweites Band dazunimmt, dann wäre die nördliche Südstadt, also nördlich des Südstadtparks, halbwegs abgedeckt. Bleiben der Süden der Südstadt und die beiden Streifen westlich und östlich des Südstadtparks übrig und das Problem, dass es eben auch Verkehr innerhalb der Südstadt gibt und es daher nix bringt, sich nur auf die Innnestädte / Hauptbahnhöfe von Nürnberg und Fürth als Ziele zu konzentrieren. Insofern machen die dort umhergondelnden Busse heute irgendwie anscheinend alles falsch aber irgendwie auch etliches richtig. Alle außer 67/178 fahren zum Beispiel über den Knoten Stresemannplatz, einem der Zentren der Südstadt (aber auch nicht das einzige Zentrum). Die Fürther Südstadt ist einfach ÖPNV-mäßig sehr sehr schwierig zu fassen, auch für mich.

Zitat
Julian
Die Haltestelle Höfen wäre noch auf Nürnberger Stadtgebiet. War es nicht bei der Station Stadtgrenze so, dass sie zwar auf Fürther Gebiet ist, aber von Nürnberg bezahlt wurde, oder so ähnlich? Wäre das auch für Höfen eine Möglichkeit?

Ich glaube, das wäre bei diesem Thema so ziemlich die unwichtigste Frage überhaupt.

Spannender als die Frage nach einer Straßenbahn oder U-Bahn für die Südstadt fände ich die Frage, wie ein optimiertes Busnetz dort aussehen könnte. Das wäre schon eher ein Projekt, das wir noch erleben könnten :-). Aber ich les mir auch gerne weiterhin Strab/U-Bahn-Ideen durch.

Korrektur 18.06.2017/01:04 Uhr: Ich hatte die Zitate verkehrter Weise Daniel statt Julian zugeordnet. Sorry! Hab es nun korrigiert.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.06.2017 01:05 von benji2.
Erstmal müsste man endlich den 37er nach Fürth verlängern, aber da sol der Verkehsplaner in Fürth wegen des NVP ein bisschen bremsen, dann wäre die Frage wo und wie man weitere Verknüpfungen zwischen Nürnberg und Fürth realiseren kann (Schniegling - Poppenreuth, Höfen - Waldstraße).
Zitat
benji2
Zitat
Daniel Vielberth
(...) hier wäre mal ein 450 m Radius um "irgendwo liegende" mögliche U-Bahnhöfe dargestellt (natürlich Luftlinie). Ohne Frage, man bräuchte weiterhin Buslinien durch die Südstadt, bspw. entlang der Schwabacher Str. um auch die Verbindung nach Gebersdorf und Röthenbach etc. zu sichern. Aber ich finde eigentlich, ohne, dass ich jetzt 100%ig für eine U-Bahn-Lösung bin, dass die Südstadt damit doch recht ordentlich erschlossen werden könnte.

Diese Ansicht fällt es mir schwer zu teilen, zumal Deine Kreise unter anderem den völlig unbewohnten Südstadtpark perfekt erschließen, die Bahnhofslagen aber ein wichtiges Stadtteilzentrum mit Umsteigestelle zum Bus wie den Stresemannplatz verfehlen, und auch bevölkerungsreiche Ecken wie die Kalbsiedlung ganz links liegen lassen. Da fand ich Deine vorherige Einschätzung, dass die Fürth Südstadt sich nicht gut für einen (bandförmigen) ÖPNV eignet - eine "loose-loose-Situation" sei - weitaus zutreffender. Zumal das Ersetzen von Buslinien ja kein Selbstzweck sein soll, sondern wesentlich zur Frage der Wirtschaftlichkeit einer Straßenbahn oder U-Bahn-Strecke beiträgt. Zurecht.

Wenn man in der Südstadt "bandförmig" etwas machen kann, dann denke ich, am Ehesten mit der Herrnstraße, in der auch der Stresemannplatz liegt. Die Herrnstraße hat zu beiden Seiten immer noch einige Hundert Meter Geschosswohnungsbau. An der Jakobinenstraße hat man die Strecke nach Nürnberg, und wenn man die Schwabacher Straße oder Ludwigstraße zum Fürther Hauptbahnhof als zweites Band dazunimmt, dann wäre die nördliche Südstadt, also nördlich des Südstadtparks, halbwegs abgedeckt. Bleiben der Süden der Südstadt und die beiden Streifen westlich und östlich des Südstadtparks übrig und das Problem, dass es eben auch Verkehr innerhalb der Südstadt gibt und es daher nix bringt, sich nur auf die Innnestädte / Hauptbahnhöfe von Nürnberg und Fürth als Ziele zu konzentrieren. Insofern machen die dort umhergondelnden Busse heute irgendwie anscheinend alles falsch aber irgendwie auch etliches richtig. Alle außer 67/178 fahren zum Beispiel über den Knoten Stresemannplatz, einem der Zentren der Südstadt (aber auch nicht das einzige Zentrum). Die Fürther Südstadt ist einfach ÖPNV-mäßig sehr sehr schwierig zu fassen, auch für mich.

Zitat
Daniel Vielberth
Die Haltestelle Höfen wäre noch auf Nürnberger Stadtgebiet. War es nicht bei der Station Stadtgrenze so, dass sie zwar auf Fürther Gebiet ist, aber von Nürnberg bezahlt wurde, oder so ähnlich? Wäre das auch für Höfen eine Möglichkeit?

Ich glaube, das wäre bei diesem Thema so ziemlich die unwichtigste Frage überhaupt.

Spannender als die Frage nach einer Straßenbahn oder U-Bahn für die Südstadt fände ich die Frage, wie ein optimiertes Busnetz dort aussehen könnte. Das wäre schon eher ein Projekt, das wir noch erleben könnten :-). Aber ich les mir auch gerne weiterhin Strab/U-Bahn-Ideen durch.

Ich will mal der Ordnung halber darauf hinweisen, dass die Ausfürhungen von mir, nicht von Daniel waren!

Außerdem hab ich ja gesagt, dass die Haltestellen jetzt relativ wahllos getroffen wurden, nur um zu zeigen, dass mit einem Haltestellenradius von 450 Meter relativ viel erschlossen werden könnte.
Zitat
Julian
Ich will mal der Ordnung halber darauf hinweisen, dass die Ausfürhungen von mir, nicht von Daniel waren!

Oh, sorry! Da hab mích mich wirklich verguckt.

Ich korrigiere gleich mal meinen oben stehenden Beitrag!
Zitat
benji2
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R-ler
Weil Fürth eine 2 ubahn kategorisch ausgeschlossen hat.

Wo steht das?

Das würde mich auch interessieren. Oder bezieht sich das auf die Entscheidung von 1977? Dann wäre der kategorische Ausschluss immerhin schon 40 Jahre alt.
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benji2
Spannender als die Frage nach einer Straßenbahn oder U-Bahn für die Südstadt fände ich die Frage, wie ein optimiertes Busnetz dort aussehen könnte. Das wäre schon eher ein Projekt, das wir noch erleben könnten :-).

Ich glaube nicht, das wir das noch erleben. Die Infra und Stadt Fürth wissen, dass die Buslinien in der Südstadt eine einzige Katastrophe sind (geben sie ja unumwunden öffentlich zu), trotzdem haben sie nicht vor da etwas zu ändern.
Sie schicken zwar in regelmäßigen Abständen ihre Teams durch die Südstadt, die die Bewohner über den Nahverkehr aufklären sollen und zum Umstieg überreden, aber selbst diese Teams wissen, dass das mit den aktuellen Linien unmöglich ist. Die Gesprächen mit denen sind immer sehr interessant und sie machen keinen Hehl daraus, das man besser mit dem Auto fährt.

Und bei allem, was an der Stadtgrenze zwischen Fürth und Nürnberg liegt: auch da wird es keine Verbesserungen geben. Laut Infra wäre dafür die VAG verantwortlich, die aber keine Interesse hat.

Wenn man sich den ganzen Teil des in den letzten Jahren neu bebauten Südstadtpark-Areals anschaut, stellt man fest, das es da entweder gar keinen Bus gibt oder der so umständlich zum Hauptbahnhof fährt, das sogar jemand mit Rollator schneller zu Fuß an der U-Bahn Jakobinenstraße oder Stadtgrenze ist.

Was fehlt sind schnelle Zubringerlinien zu den U-Bahn Stationen, nicht Hauptbahnhof. Kaum jemand will zum Hauptbahnhof, die Leute wollen, wie hier schon festgestellt wurde, in alle Möglichen Richtungen. Und da bietet sich die U1 doch geradezu für an.

Aber in Fürth kommt, trotz aller Beteuerungen unseres OB Jung, als erstes das Auto, dann noch mal das Auto, und wenn sich irgendwo ein Platz finden läßt, noch mal das Auto. Busse und Radfahrer sind einfach unerwünscht. Man braucht sich da nur die ganzen Entscheidungen der letzten Jahre anschauen. Solange das von der Stadt gewünschte Parkhaus nicht gebaut ist, wird es keine Verbesserungen für Radfahrer geben, weil man das Geld fürs Parkhaus braucht. Die geplante gute Busanbindung an die Neue Mitte wurde gekippt, weil sonst die Autofahrer 50m weiter laufen müßten. Das auf den ÖPNV angewiesene jetzt noch deutlich weiter laufen müssen, interessiert keinen. Und so zieht sich der rote Faden durch die ganze Politik.
Zitat
kukuk
Zitat
benji2
Spannender als die Frage nach einer Straßenbahn oder U-Bahn für die Südstadt fände ich die Frage, wie ein optimiertes Busnetz dort aussehen könnte. Das wäre schon eher ein Projekt, das wir noch erleben könnten :-).

Ich glaube nicht, das wir das noch erleben. Die Infra und Stadt Fürth wissen, dass die Buslinien in der Südstadt eine einzige Katastrophe sind (geben sie ja unumwunden öffentlich zu), trotzdem haben sie nicht vor da etwas zu ändern.
Sie schicken zwar in regelmäßigen Abständen ihre Teams durch die Südstadt, die die Bewohner über den Nahverkehr aufklären sollen und zum Umstieg überreden, aber selbst diese Teams wissen, dass das mit den aktuellen Linien unmöglich ist. Die Gesprächen mit denen sind immer sehr interessant und sie machen keinen Hehl daraus, das man besser mit dem Auto fährt.

Und bei allem, was an der Stadtgrenze zwischen Fürth und Nürnberg liegt: auch da wird es keine Verbesserungen geben. Laut Infra wäre dafür die VAG verantwortlich, die aber keine Interesse hat.

Wenn man sich den ganzen Teil des in den letzten Jahren neu bebauten Südstadtpark-Areals anschaut, stellt man fest, das es da entweder gar keinen Bus gibt oder der so umständlich zum Hauptbahnhof fährt, das sogar jemand mit Rollator schneller zu Fuß an der U-Bahn Jakobinenstraße oder Stadtgrenze ist.

Was fehlt sind schnelle Zubringerlinien zu den U-Bahn Stationen, nicht Hauptbahnhof. Kaum jemand will zum Hauptbahnhof, die Leute wollen, wie hier schon festgestellt wurde, in alle Möglichen Richtungen. Und da bietet sich die U1 doch geradezu für an.

Aber in Fürth kommt, trotz aller Beteuerungen unseres OB Jung, als erstes das Auto, dann noch mal das Auto, und wenn sich irgendwo ein Platz finden läßt, noch mal das Auto. Busse und Radfahrer sind einfach unerwünscht. Man braucht sich da nur die ganzen Entscheidungen der letzten Jahre anschauen. Solange das von der Stadt gewünschte Parkhaus nicht gebaut ist, wird es keine Verbesserungen für Radfahrer geben, weil man das Geld fürs Parkhaus braucht. Die geplante gute Busanbindung an die Neue Mitte wurde gekippt, weil sonst die Autofahrer 50m weiter laufen müßten. Das auf den ÖPNV angewiesene jetzt noch deutlich weiter laufen müssen, interessiert keinen. Und so zieht sich der rote Faden durch die ganze Politik.

Bei diesem Beitrag bedauere ich geradezu, dass es im Forum keine "Like"-Funktion gibt. :-)
Wir stehen vor einer Zeitenwende. Auch wenn Ihr meine Zeilen nicht mehr lesen könnt und wollt. Die Städte, ihre Verkehrsadern und ihre Häuserzeilen bleiben auf Jahrzehnte bestehen. Was sich aber verändert, ist der Verkehr. Der eher seit 60 oder 50 Jahren zunimmt, als Rückläufig ist. Es ziehen eher mehr Menschen in die Städte, als aufs Land. Das sieht man schon am Wohnungsmarkt und an den Preisen für Eigentumswohnungen in Nürnberg, Fürth, Erlangen und Umgebung. Zum gleichen Zeitraum kommt das Diesel-Problem in unseren Städten. Die Zeiten der Autogerechten Stadt sind seit 40 Jahren vorbei. Bei einigen Parteien ist das noch nicht erkannt worden. Geld für den U-Bahnbau wird es nicht mehr in Milliardenhöhe geben und sind auch nicht mehr vertretbar. Vor allen in Nürnberg und Fürth nicht mehr. Der Versuch, Gelenkbusse in großen Stückzahlen durch unsere Straßen fahren zu lassen, ist schon an die Grenzen gestoßen. man wird nicht umher kommen, der Straßenbahn wieder eine Chance zu geben. Der Straßenbahnausbau in Nürnberg, Erlangen, Herzogenaurach und wohl auch in Fürth wird kommen. Es ist Alternativlos. In 5, 10, 15 oder 20 Jahren...
an Marktkauf,

Es wäre schön, wenn wir vor einer Zweitenwende stünden, aber nein, das tun wir nicht. Sowohl in den Köpfen eines Großteils der Bevölkerung, vor allem aber in 100% der Köpfe der Politiker ist kein Platz dafür, irgendwelche Fehler der Vergangenheit zu erkennen, und anders zu machen. Wir leben nach wie vor in egoistischen Zeiten, in denen jeder nur an sich und daran denkt, wie er selbst von A nach B kommt, gleichzeitig aber keinen Meter Grund rausrücken will, um das anderen mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu ermöglichen, und das Verkehrsmittel eines "Individualisten" ist nunmal das Auto bzw allgemein alle Fahrzeuge des MIV. Nach wie vor bekommen die Parteien die Stimmen die Politik für die oberen Klassen der Gesellschaft (meist nur die reichsten 10% machen) während man die Bedürfnisse der einfachen Bevölkerung nur in Wahlkampfzeiten überhaupt mal anspricht, bzw vielen in der Politik auch gänzlich unbekannt sind. ÖPNV ist für die "unteren" Gruppen der Bevölkerung, sprich für die Leute, von denen Politker keine Ahnnung von, und an denen die auch kein Interesse daran haben. Außerdem, der Staat kommt in letzter Zeit schon viel grundlegenderen Verpflichtungen gegenüber seiner Bevölkerung mehr nach, und da erwarten wir eine Trendwende zu unseren Gunsten? Utopisch, nein besser das Utopistischste, was man sich derzeit denken kann.

Sollte nicht das System in den nächsten Jahren komplett zusammenbrechen, und zwar in der Größenordnung wie zur Abdankungen des Kaisers 1918 oder wie nach 1945, wo jeweils ein komplett neuer Staat mit gänzlich anderen Zielen und Akteueren entstand, ist an eine grundsätzliche Trendwende nicht zu denken.

Im Falle der konkreten Diskussion kommt dazu, das die Straßen, um die es geht, größtenteils denkbar ungünstig für eine Straßenbahn sind. Aber glaubt hier ernsthaft irgendwer, man wird Wohnblöcke abreisen, damit eine Tram um die Kurve kommt? Da glaube ich ja eher das der Osterhase ne Audienz bei Trump bekäme, als das. Ich sehe keinen Grund, in einen Optimismus zu verfallen, wenn die Zeichen allesamt auf betonierung des IST-Zustandes hindeuten.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.06.2017 15:58 von Daniel Vielberth.
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Franquesa
Erstmal müsste man endlich den 37er nach Fürth verlängern, aber da sol der Verkehsplaner in Fürth wegen des NVP ein bisschen bremsen, dann wäre die Frage wo und wie man weitere Verknüpfungen zwischen Nürnberg und Fürth realiseren kann (Schniegling - Poppenreuth, Höfen - Waldstraße).

Volle Zustimmung Franquesa!
Es wäre allerdings noch besser den 38er geradewegs gen Poppenreuth durchzubinden und den 37 zur Stadtgrenze und weiter in die Fürther Südstadt.
Es gab aber bereits eine Straßenbahn in der Schwabacher Str. und die wendete an der Flößau./Kiderlinstr. (die Kiderlinstr. gibt es nicht mehr, sie wurde bebaut).
Außerdem gab es ja Planungen eine Straßenbahn quer durch die Südstadt (war es die Herrnstr.?) zu bauen. Dies stand mal in einem Aufsatz im Magazin "Die Straßaboh".
Nicht nur die Herrnstr. ist breit genug, es gibt ja noch weiter Querverbindungen wie die Flößaustr. beispielsweise.
Man könnte ja eine Verbindung Fürth HBF - Schwabacher Str. - Flößaustr. - Kalb Siedlung anstreben und eine weitere die nach Linienübergang von der Kalb Siedlung über Stresemannplatz zur Jakobinenstr. führt.
Die Bahntunnels sind sowieso in den nächsten Jahrzehnten zu erweitern. Die sind ja heute schon absolut zu eng und für den Verkehr kaum mehr haltbar.
an Straßaboh-Fan

Nach meinem Wissenstand war die Linie in die Flößaustraße aber komplett straßenbündig, ohne eigenen Gleiskörper (spätenstens aber der Fürther Freiheit keinen mehr) vielleicht waren Teile der Trasse zumindest abmarkiert (kann das jemand bestätigen/ dementieren?), die Haltestellen müssten dann folglich mit Straßeneinstieg gewesen sein, und die Straßenbahn musste sich komplett im Autoverkehr bewegen.

Anders gesagt: Die alte Trasse wieder aufzubauen wäre nach heutigen Baugrundsätzen a) nicht förderfähig, b) die Haltestellen nicht behindertengerecht, und c) die Streckenführung nicht beeinflussungsfrei, kurzum, ein Alptraum von einer Straßenbahnstrecke. Denken wir doch nurmal an das "Geschiss" was die letzten straßenbündigen Einstiege zwischen Mögeldorf und Tiergarten inzwischen erfordern (in Sachen baulicher Befestigung, Markierungen, Signalanlagen usw), und übertragen wir das auf die ungleich geschäftigere Fürther Schwbacher Straße.

Auch die einst für die Verlängerung geplanten Straßen dürften, wenn überhaupt, nur auf kurzen Längen eigene Bahnkörper zulassen. Ob dann die Straßenbahn wirklich eine sehr große Verbesserung darstellen würde - käme sie denn wieder - wäre die Frage, wenn schon die nicht spurgebundenen Busse dort - zumindest wenn ich mal da fahre - durchaus so ihre Not zu haben scheinen, da durchzukommen.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Zitat
Straßaboh-Fan
Es gab aber bereits eine Straßenbahn in der Schwabacher Str. und die wendete an der Flößau./Kiderlinstr. (die Kiderlinstr. gibt es nicht mehr, sie wurde bebaut).
Außerdem gab es ja Planungen eine Straßenbahn quer durch die Südstadt (war es die Herrnstr.?) zu bauen. Dies stand mal in einem Aufsatz im Magazin "Die Straßaboh".
Nicht nur die Herrnstr. ist breit genug, es gibt ja noch weiter Querverbindungen wie die Flößaustr. beispielsweise.
Man könnte ja eine Verbindung Fürth HBF - Schwabacher Str. - Flößaustr. - Kalb Siedlung anstreben und eine weitere die nach Linienübergang von der Kalb Siedlung über Stresemannplatz zur Jakobinenstr. führt.
Die Bahntunnels sind sowieso in den nächsten Jahrzehnten zu erweitern. Die sind ja heute schon absolut zu eng und für den Verkehr kaum mehr haltbar.

Die Wendeschleife war eine Blockumfahrung durch Flößau-, Hätzner- und Kiderlinstraße. Beide Straßen sind noch da, nur die Zufahrt zur Kiderlinstraße aus der Schwabacher wurde abgetrennt. Auf einem Plan habe ich die Streckenführung Flößaustraße - Glückstraße - Kaiserplatz - Waldstraße - Ritterstraße - Jakobinenstraße gesehen, aber ich weiß nicht wie offiziell die Planung war.
zur Fürther Vergangenheit

ja, die Straßenbahn lag in der Schwabacher Str. in der Straßenmitte ohne eigenen Gleiskörper und an der Flößaustraße gab es die Häuserblockumfahrung.

zur Zukunft

Es geht ja nicht um die Zeitenwende für uns Straßenbahnfreunde, sondern eher darum, daß der ÖPNV keine anderen Möglichkeiten mehr hat. Die U-Bahn ist zu teuer und die Bahnhöfe liegen viel zu weit auseinander. Der Bus kann die in Zukunft anwachsende Zahl der Fahrgäste nicht stemmen. man wird sich in allen Städten über 300.000 Einwohner die Frage stellen (müssen), wie es mit den ÖPNV in 10, 20 oder 30 Jahren ausschaut. Innenstädte und Altstädte in unseren Städten sind eng. Da gibt es auch in Zukunft keine breiteren Straßen. Der Platz für mehr Autos wird (nie) vorhanden sein. Man kommt nicht umher, die Menschen vom Auto weg zu bekommen und die Fahrten der PKW`s zu mindern. Die Idee mit Fahrrädern ist schön, ökologisch und auch lustig. Muss ich aber mal von Langwasser nach Fürth, wird das Fahrrad stehenbleiben. Man kommt nicht umher, sich mit seiner (alten) Straßenbahn zu befassen.

Die Zeitenwende

Die Zeitenwende ist auch bei uns in Nürnberg zu erkennen. Sehr langsam, aber fortschreitend. Der Ausbau vom Frankenschnellweg und der Umbau der Autobahnkreuze Erlangen-Fürth, Ans. Roth (Schwabach) und Nürnberg-Ost sind die letzten Versuche die Autogerechte Stadt zu errichten. man wird erkennen, daß diese Bauvorhaben kaum was bringen werden. Erst Recht nicht für den Verkehr in unseren Städten. Im Gegenteil, die durchgängige A73 wird noch mehr Verkehr nach Nürnberg und Fürth reintragen. Unsere U-Bahn wird mit Gebersdorf sein Bauende finden. Alle drei Stammlinien haben keine wirklichen Erweiterungsmöglichkeiten und eine vierte Stammlinie wird es wohl nie geben. In Fürth fährt man nun mit Anhängern und der Gelenkbusanteil der VAG hat in den letzen 40 Jahren zugenommen. Die Verkehrsprobleme der Jahre 2020, 2030 und 2040 werden damit nicht gelöst. Die langsame Zeitenwende kann man an fünf Strecken festmachen. "Dokuzentrum", "Celtisplatz", "Am Wegfeld", "Erlangen/Herzogenaurach" und "Südbahnhof". Drei dieser Strecken wurden verwirklicht und zwei Strecken sind in Planung. Diese Zeitenwende wird man nicht mehr stoppen können. Steigen die Einwohnerzahlen in Nürnberg, Fürth und Erlangen, werden auch neue Straßenbahnstrecken auf den Tisch kommen. Das wird sich nicht aufhalten lassen...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.06.2017 11:24 von Marktkauf.
Zitat
Daniel Vielberth
Anders gesagt: Die alte Trasse wieder aufzubauen wäre nach heutigen Baugrundsätzen a) nicht förderfähig, b) die Haltestellen nicht behindertengerecht, und c) die Streckenführung nicht beeinflussungsfrei, kurzum, ein Alptraum von einer Straßenbahnstrecke. Denken wir doch nurmal an das "Geschiss" was die letzten straßenbündigen Einstiege zwischen Mögeldorf und Tiergarten inzwischen erfordern (in Sachen baulicher Befestigung, Markierungen, Signalanlagen usw), und übertragen wir das auf die ungleich geschäftigere Fürther Schwbacher Straße.
Man denke auch mal bspw. an die Schweiggerstr. im Nürnberger Süden. Auch hier ist der Ausstieg in Richtung Doku-Zentrum nicht behindertengerecht.

Zitat
Daniel Vielberth
Auch die einst für die Verlängerung geplanten Straßen dürften, wenn überhaupt, nur auf kurzen Längen eigene Bahnkörper zulassen. Ob dann die Straßenbahn wirklich eine sehr große Verbesserung darstellen würde - käme sie denn wieder - wäre die Frage, wenn schon die nicht spurgebundenen Busse dort - zumindest wenn ich mal da fahre - durchaus so ihre Not zu haben scheinen, da durchzukommen.
Ich fahre öfter mit dem 67 von Fürth Süd nach Fürth Hauptbahnhof um in Richtung Erlangen umzusteigen. Zu den Stoßzeiten kommt der Bus (zumindest meiner Einschätzung nach) quasi nie pünktlich am Hauptbahnhof an. Entlang der Schwabacher Straße ist schlichtweg zu viel Verkehr, um Bus/Straßenbahn ein sinnvolles und schnelles Durchkommen zu ermöglichen.

Zitat
Marktkauf
Die langsame Zeitenwende kann man an fünf Strecken festmachen. "Dokuzentrum", "Celtisplatz", "Am Wegfeld", "Erlangen/Herzogenaurach" und "Südbahnhof". Drei dieser Strecken wurden verwirklicht und zwei Strecken sind in Planung. Diese Zeitenwende wird man nicht mehr stoppen können. Steigen die Einwohnerzahlen in Nürnberg, Fürth und Erlangen, werden auch neue Straßenbahnstrecken auf den Tisch kommen. Das wird sich nicht aufhalten lassen...

Deshalb denke ich im Gegensatz zur groß angepriesenen "Zeitenwende", dass sich die Straßenbahn natürlich durchsetzen muss und wird - aber eben nur dort, wo ein schnelles Durchkommen und daudurch sinnvolle Erschließung gesichert werden kann. Bspw. beim neu zu entwickelnden Gebiet an der Brunecker Str. - hier kann bereits im Voraus der Tramverlauf berücksichtigt werden. Die Strecke Thon bis Am Wegfeld oder bis Erlangen ist ja auch geradezu prädestiniert für eine Tram - auch zu einem großen Teil innerhalb Erlangens. Ob das gleichermaßen für die Fürther Südstadt gilt, möchte ich allerdings bezweifeln.
Hier hätte ich nochmal das obige Schaubild - jetzt mit "sinnvollen" Haltestellen. Die Fußläufigen Erreichbarkeitsradien habe ich allerdings mit draufgelassen bzw. sogar erweitert (U=500m, Bus/Tram=300 m).

Ich sage nicht, dass das DIE BESTE Lösung ist. Mir geht es ja darum, hier eine sinnvolle Möglichkeit zu diskutieren, zu erarbeiten. So finde ich beispielsweise die Linienführung schwierig, nachdem kaum mal eine gerade Strecke gebaut werden könnte, es sei denn, man verlegt den Bahnhof Höfen, der dann wohl allerdings einfach im Nirgendwo läge.

Die Buslinien sind nur nach kurzem Brainstorming eingezeichnet, und nicht an zentralen Punkten ausgerichtet. Ich wollte möglichst viele Umsteigemöglichkeiten zur U 1 bzw. U 13, oder wie man das auch immer nennen möchte, bieten. Diskussion wäre also notwendig und erwünscht.
In vielen Städten gibt es enge Straßenzüge, die einen eigenen Gleiskörper nicht zulassen. Man wird sich umstellen müssen und auch Schienen im Strassenbereich zu fördern. Wir werden keine Verkehrsprobleme lösen, wenn wir in den bisherigen Regeln verweilen...

Die Stadt Fürth wird wohl keinen Meter U-Bahn mehr bauen lassen. Das Thema ist wohl durch.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.06.2017 11:51 von Marktkauf.
Zitat
Julian
Hier hätte ich nochmal das obige Schaubild - jetzt mit "sinnvollen" Haltestellen. Die Fußläufigen Erreichbarkeitsradien habe ich allerdings mit draufgelassen bzw. sogar erweitert (U=500m, Bus/Tram=300 m). Diskussion wäre also notwendig und erwünscht.

In diesem Plan stecken schon einige interessante Ideen, um das Busnetz der Südstadt aufzuräumen. Zum Beispiel ist - nach dem was mir von Planern erzählt wurde - beim Umbau der US-Kaserne in das heutige Wohngebiet tatsächlich die Achse Sonnenstraße-Merkurstraße für den Busverkehr vorgesehen gewesen und angeblich fuhr der Bus dort ein Paar Tage. Bis die (neuen) Anwohner auf die Barrikaden gegangen sind, weil die Straße halt sehr schmal geplant wurde und sie dachten, sie ziehen ans Ende einer Sackgasse (was für den Autoverkehr ja auch stimmt, die Durchlässigkeit am Xylokastroplatz war nur für den Bus vorgesehen). Aber diese Achse wäre eben sehr wichtig, um ein umwegarmes Busnetz dort zu schaffen!

Insofern finde ich es interessant, dass auch Du von Dir auf solche Ideen kommst (es sei denn Du kennst die Geschichte dort). Gleichzeitig sieht man daran, dass der ÖPNV leider vor allem auch viele Feinde hat (NIMBYs). Das heutige ÖPNV-Netz in der Fürther Südstadt ist sicherlich ein Produkt vieler Faktoren, darunter leider auch Faktoren vom Typ "gute Ideen, die sich nicht haben durchsetzen lassen".



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.06.2017 15:27 von benji2.
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