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Fahrverbote, Saubere Stadt, ÖPNV der Zukunft
geschrieben von Marktkauf 
Ich mache mal ein neues Thema auf. Fahrverbote hängen derzeit über unseren Städten und keiner kann sagen was in 2, 5 oder 10 Jahren ist. Dieselfahrverbote, Ausbau des ÖPNV, E-Autos, Blaue Plaketten stehen im Raum und noch mehr Tempo 30 Zonen. Wie geht es mit den Verkehr und den ÖPNV in Städten weiter?
[www.nordbayern.de]
Nun bis jetzt habe ich noch kein einziges Fahrverbot in Nürnberg erlebt.
Und wie wir wissen sind die Grenzwerte bereits überschritten worden und es ist nichts passiert.
Also die Stadt wird das bestimmt rauszögern/rausrechnen wollen so lange es irgendwie geht.
So ein Mist auch dass der Abgasskanal ausgerechnet jetzt das ganze Thema hochkochen lässt.

Die Frage ist auch, wie soll so ein Fahrverbot überwacht werden?
Werden die Öffis dann an so einem Tag zusammenbrechen? Haben wir überhaupt soviel Personal und Material?
Bei einem Streik war die VAG ja noch halbwegs vorbereitet und konnte einen Notfahrplan erstellen.
Aber die Grenzwerte kann man ja schlecht voraussagen.... es sei denn man kann mit einer Inversionswetterlage/Smog rechnen.

Wäre auf jeden Fall spannend. Der Streik hat damals gezeigt dass die Ersatzbusse nicht aus allen Nähten geplatzt sind. Es hat sich irgendwie geregelt, wie auch immer... mehr Farräder auf der Straße, mehr Fußgänger, mehr Mitfahrer.

Auf jeden Fall bin ich sicher dass die VAG in der nächsten Zeit über so ein Thema intern reden wird. Man muss ja ein Szenario besprechen und was man dann tun könnte.
Eine Fahrerlose U Bahn ist da beispielsweise super. Man kann den Takt verlängern/verdichten (falls das überhaupt noch möglich ist), bei der Tram nach HVZ Zeiten fahren (wenn man das Personal dafür stellen kann) etc. pp.

Aber das sind nur Notfallmaßnahmen.
Dauerhaft löst es das Problem nicht. Dauerhaft müsste man das Thema Auto generell angehn, und Heizungen.
An anderer Stelle ist bereits der technische Fortschritt erwähnt worden. Das wäre ja die Chance für die Autoindustrie, Innovation ist gefragt.
Wenn man ein System erschafft, eine App z.B. wie Uber dann könnte man seinen Bedarf anmelden und der Bus wird dann entsprechend der Nachfrage geroutet.
Das geht natürlich bei einer an Schienen gebundenen Straßenbahn oder U Bahn nicht. Aber die bedient die Hauptachsen auf der eh mit Fahrgastaufkommen zu rechnen ist.
Und vielleicht werden diese Busse ja auch durch Gemeinschaftsautos ersetzt, wie auch schon angesprochen wurde.
Oder Elektroautos.
Wen das allerdings Erfolg hätte im großen Stil, dann bräuchte eigentlich niemand mehr einen Bus, geschweige denn ÖPNV... ups



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.08.2017 16:57 von Straßaboh-Fan.
Ich habe mal bei den Einwohnerzahlen nachgeschaut. Glaubt man den Zahlen der Stadt Nürnberg, hat sich die Einwohnerzahl von 1985 bis 2016 stark nach Oben verändert.

1985 465 255
2000 488 400
2016 529 407

[www.nuernberg.de]

Man wird den ÖPNV stark fördern müssen, um an Fahrverboten vorbeizukommen. Mit den Einwohnern, werden auch die Fahrten im Stadtgebiet zunehmen. Das Thema E-Autos und Fahrräder werden das Problem nicht so verbessern, wie es uns die Politik vormacht. Starke Verbesserungen im Nahverkehr können nur den Autoverkehr eindämmen. Das Diesel-Problem wird uns noch Jahre verfolgen. Auch vom Staat und vom Land wird es viel mehr Geld für den ÖPNV geben müssen. Viel, viel mehr Geld!

[www.foerderdatenbank.de]
Mehr Fördergelder für den ÖPNV und erleichterte Bedingungen, da stimme ich voll zu
Das Thema bekommt man nicht vom Tisch...
[www.morgenpost.de]
Bevor hier Kommunen über die Belastung durch Diesel PKW klagen und Fahrverbote fordern sollen sie erstmal vor der eigenen Haustür kehren!
Erdgasbusse existieren nicht erst seit gestern. Sie sind wesentlich sauberer als Dieselbusse, und bei einer Städtischen Flotte gibt es auch kein Tankstellenproblem. Auch andere Komunalfahrzeuge kann man auf Erdgas (Müllwagen) oder Elektroantieb (kleinere komunalfahrzeuge der Stadtreinigung z.b.) umstellen.

Vor einigen Wochen wurde in den Medien einmal genau darüber berichtet. Darin hieß es, das es in Augsburg, wo ausnahmslos Erdgasbetriebene Stadtbusse unterwegs sind, kein Stickoxydproblem gibt. In München dagegen, wo Erdgasbusse nur einen Bruchteil der flotte darstellen, wollte man diese durch Dieselbusse ersetzen um den Fuhrpark zu vereinheitlichen. Aber den kleinen Privatmann, den will man durch Fahrverbote bestrafen, was teilweise sogar einer Enteignung gleichkommen würde (wenn jemand in der Stadt Wohnt, aber dorthin nicht mehr fahren darf).
Die etwas wohl betuchteren sollen dagegen von der Autoindustrie sogar noch belohnt werden: Sie verschrotten ihren alten Diesel (der dann auf dem Gebrauchtwagenmarkt für weniger Zahlungskräftige Bevölkerungsgruppen fehlt), und bekommen dafür eine satte Prämie.
Das soll soziale Marktwirtschaft sein?
na, na, na...

da geht aber einem der aufregungsgaul ganz schön durch. bitte mal in der grafik hier [www.zeit.de] schauen, welchen anteil die "dreckigen" busse tatsächlich haben. klar dürfen die auch noch sauberer werden. und trotzdem ist ein gut besetzter bus sicher 30 schlecht besetzten diesel-pkw vorzuziehen.

wenn du schon so schön die enteignungskeule schwingst, muss ich auch mal polemisieren: ein schädliches gerät einige tage im jahr nicht nutzen zu dürfen... ist sicher keine enteignung. das grundrecht auf köperliche unversehrtheit geht völlig zurecht vor (sozialbindung des eigentums). ob man privatrechtliche ansprüche an die verkäufer des geräts hat ist eine andere sache (zugesicherte eigenschaft). da hat dann aber auch steuergeld nix verloren!

wer aber tatsächlich unter den fake-werten der autobauer leidet, ist in der ganzen diskussion völlig außen vor - nur für autofahrer wird ja entschädigung gefordert. was ist eigentlich mit denjenigen, die bewusst zentral wohnen (z.b. weil sie nicht autofahren wollen)? oder sich kein häuschen im grünen leisten können? selber schuld? gesundheitsschäden? wertminderung der wohnungen? nur fahrverbote müssen unbedingt vermieden werden!
Ich denk man muss differenzieren.

Zwischen leuten die ihren V8 diesel SUV in der stadt für 2km nutzen und kleine betriebe die mit einem VW Bus kommen müssen.

Wenn jetzt z.b. in Nürnberg an Fahrverbot für Diesel kommen würde könnte ich meine Firma mit 30 Angestellten sofort zu sperren.


Wir brauchen aufgrund unserer Tätigkeit als Handwerksbetrieb große Fahrzeuge mit dem wir Material und Werkzeug transportieren können wir haben momentan ca 15 VW-Busse natürlich alle Diesel. Wenn wir die sehen jetzt sofort umstellen müssten wäre die Firma pleite da sie es sich nicht leisten kann auf einen Schlag 15 neue Fahrzeuge zu kaufen.

Es ist ein unterschied ob man nicht umsteigen will oder nicht kann.

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Pro S-Bahn Cadolzburg - Fürth - Nbg Nordost - Gräfenberg
Das Hauptproblem sind die vielen Autos. Die 20 Lieferwagen, Müllautos und Busse sind ja sozusagen Nutzfahrzeuge. Für diese Autos könnte man sich Ausnahmen und Übergangszeiten ausdenken. Doch der große Benz oder Porsche der am Supermarkt steht, wiederholt sich halt zu 1000 mal im Stadtteil. Alle tragen zum Stau bei und der A73 Ausbau würde noch die LKW, von Feucht, oder Erlangen kommend, durch Nürnberg und Fürth schleusen. Unsere Gesellschaft muss auf sinnlose Fahrten auch mal verzichten können. Der ÖPNV muss aber auch die Lücke füllen. Laut "Der Spiegel" können Lücken nur durch Schienenbahnen ausgefüllt werden. Der Bus zieht keine Menschen vom Auto weg. Der Bus kann nur eine Randlücke ausfüllen.
Zitat
Marktkauf
Doch der große Benz oder Porsche der am Supermarkt steht, wiederholt sich halt zu 1000 mal im Stadtteil.

Ja, aber für die "großen" würde das fahrverbot ebenso gelten, wie für den kleinen, der einen alten Familienvan als Diesel fährt und damit zur Arbeit pendelt. Und bei weitem icht jeder kann den ÖPNV nutzen!
Was tun die Pendler, die weit vor den Toren Nürnbergs wohnen und keine oder schlechte ÖPNV Verbindung von zuhause aus zur Arbeitstelle haben? Oder die ÖPNV Verbindung so unattraktiv und unbrauchbar ist?
Hier ist die A73 und ein Dieselauto momentan die schnellste und günstigste Möglichkeit*.

*Abhänging von der Lage der Arbeitstelle sowie Uhrzeit.
Zitat
Mezzo
Was tun die Pendler, die weit vor den Toren Nürnbergs wohnen und keine oder schlechte ÖPNV Verbindung von zuhause aus zur Arbeitstelle haben? Oder die ÖPNV Verbindung so unattraktiv und unbrauchbar ist?
Hier ist die A73 und ein Dieselauto momentan die schnellste und günstigste Möglichkeit*.

*Abhänging von der Lage der Arbeitstelle sowie Uhrzeit.

Eben! Als Alternative zum Diesel wäre noch (Auto)gas, also LPG interessant. Bloß erstens lässt sich ein Diesel nicht auf Autogas umrüsten, und zweitens ist in den letzten Jahren das Angebot an Werkstätten und Neufahrzeugen mit Autogas wieder sehr geschrumpft. Seitens der Regierung kommt auch niemand auf die Idee Autogas zu fördern. Wozu auch, hätte man damit doch wesentlich geringere Steuereinnahmen mit den derzeitigen Steuersätzen als mit Benziner oder Diesel.
die frage ist doch - wollen (müssen) wir was ändern? oder suchen wir lieber gründe, warum wir nix ändern müssen (können)? momentan wohl eher letzteres. und das selbst hier im forum - wo man klagt, dass der öpnv zu schlecht ist, wäre doch der öpnv zu verbessern!
Zitat
Phantom
die frage ist doch - wollen (müssen) wir was ändern? oder suchen wir lieber gründe, warum wir nix ändern müssen (können)? momentan wohl eher letzteres. und das selbst hier im forum - wo man klagt, dass der öpnv zu schlecht ist, wäre doch der öpnv zu verbessern!

Ich warte auf den Tag, wo in jedem Kuhkaff im Ballungsraum eine Busverbindung im 30min Takt 24/7 zum nächst größeren Bahnhof besteht wo ebenfalls Züge 24/7 fahren. Passend zu den flexiblen Arbeitszeiten der Arbeitnehmer.
Das Dieselauto ist günstig für den Geldbeutel. Für die Umwelt ist Es ein schwer zu ertragender Zustand...
Hallo allseits,

ich denke, jeder Autobesitzer wird immer eine "Ausnahme" bereit haben, warum gerade er selbst nicht auf die Karre verzichten kann - kurz es ändert sich nie was. Verrückterweise gibt es aber eine völlig absurde Lösung, durch die Fahrverbote bald vom Tisch und künftig klimaschädliche Autos sogar noch die Retter der Menschheit werden könnten:

Jüngst stand in Nachrichten bezüglich des Konflinks den Trump gerade mit Nordkorea anzetteln will, das die Erde, wenn die tatsächlich paar ihrer Nuklear-Raketen zünden werden, um 10 grad kühler würde (Nuklearerer Winter). Mit unserm ganzen Treibhauseffekt seit der Industrieanlisierung haben wir bisher, wenn ich die Zahl nicht ganz falsch im Kopf habe, die Erde um 3 Grad erwärmt. Ergo, nach dem Atomschlag hätten wir immerhin 7 Grad Defiziet, bis unsere Erde wieder das Niveau vor der Industrialisierung erreicht! Das werden wir wohl sogar Kinderwägen mit Diesel antreiben müssen, um unserer altes Klima zurück zu bekommen. Und jeder Autofahrer muss mindestens 4 Stunden am Tag zwangsweise Stadtverkehr fahren, gegen den nuklearen Winter. Und ob uns dann die Strahlung oder der Smog zu schaffen macht, ist dann wirklich zweitrangig. Das ist doch mal eine Perspektive für die Zukunft, findet ihr nicht? *duck*

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.08.2017 18:32 von Daniel Vielberth.
Zitat
Phantom
die frage ist doch - wollen (müssen) wir was ändern? oder suchen wir lieber gründe, warum wir nix ändern müssen (können)? momentan wohl eher letzteres.

Also ich würde ja gerne meinen Teil dazu beitragen, und ändern muss such sicher etwas. Aber solche Änderungen müssen Mittel bis langfristig erfolgen, und nicht hau ruck mit irgendwelchen verboten! Zumal, wenn das, was man nun verbieten will vorher hochgelobt und steuerlich gefördert Wurde.

Das Problem an Alternativen zum klassischen Verbrennungsmotor ist das es praktisch kaum brauchbare oder bezahlbare gibt. Oder das die Alternativen eben wegen mangelndem Angebot und Förderung kaum eine Rolle spielen, Stichwort Autogas wie bereits weiter oben erwähnt, zwar auch Verbrenner, aber von den Kilometerkosten her eine saubere Alternative für einen Diesel.
Auch die hochgelobte Elektromobilität auf der Straße hat Nachteile. Alleine schon bei der tatsache das der Strom eben nicht aus der Steckdose kommt.
Das konzept vom Opel Ampera fand ich klasse, aber für 42.000€ leider um Welten zu teuer.

Und nein, kurz- und auch mittelfristig wird der ÖPNV nie eine vollständige Alternative zum Individualverkehr sein können.
Zitat
marco2206

Also ich würde ja gerne meinen Teil dazu beitragen, und ändern muss such sicher etwas. Aber solche Änderungen müssen Mittel bis langfristig erfolgen, und nicht hau ruck mit irgendwelchen verboten! Zumal, wenn das, was man nun verbieten will vorher hochgelobt und steuerlich gefördert Wurde.

du hast als privatmensch durchaus meine zustimmung. aber die tatsache, dass jahrelang (nbg reißt die grenzwerte seit 10 jahren!) nix (oder das falsche) passiert ist, kann doch allein keine rechtfertigung sein, auch in jetzt und zukunft nix zu machen? und offenbar müssen erst - von gerichts wegen - verbote durchgesetzt werden, damit ein politisches problembewusstsein entsteht. es geht ja bisher auch nur um einzelne tage, das hatten wir in den 1980ern bei smog-alarm auch schon mal. und dann hat sich was getan.

Zitat
marco2206
Und nein, kurz- und auch mittelfristig wird der ÖPNV nie eine vollständige Alternative zum Individualverkehr sein können.

nein, wird er auch nicht. nur, ob der anspruch einer "vollständigen" alternative für unser heutiges mobilitätsverhalten trägt, wäre halt auch zu hinterfragen... es gab in den 1920er jahren in D einen quasi flächendeckenden öffentlichen verkehr... natürlich nicht im 30 min-takt. und ohne just-in-time und amazon prime. und trotzdem haben die menschen überlebt. mit heutiger technologie (mobiles internet, homeoffice etc.) sollte es eigentlich eher einfacher werden. gerade in kombination mit dem (e-/lasten-)rad wäre sicher noch nicht alles, aber doch vieles möglich. und gegen einen wie auch-immer-motorisierten rest-IV wird ja eh keiner was sagen.
Die Fahrverbote werden mit Sicherheit kommen. Nicht um die Fahrer zu ärgern, sondern weil unsere Städte ersticken und damit auch ihre Bürger. Der ÖPNV ist gefordert. Man kann sich da auch nicht rausreden. Fahrrad, E-Autos und Fußwege werden das Problem nicht beheben. Wir müssen uns Alle umstellen und viele Fahrten mit Straßenbahn, Bus und Co. machen werden...

Sehe für die Großstädte keine andere Lösungen.

ÖPNV-Maßnahmen auf die Schnelle könnten mehr Buslinien mit mehr Busse sein. Auf Dauer aber halt Straßenbahn, S-Bahn und Co.
Das Problem ist doch das es keine Alternative gibt.

Eautos sind ein modetrend. Wenn man sie realistisch bewertet mit Batterien lebensdauer und Herstellungskosten und Entsorgung ist der verbrenner immernoch weit überlegen...

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Pro S-Bahn Cadolzburg - Fürth - Nbg Nordost - Gräfenberg
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