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E-Ticket: Was wenn man nicht will?
geschrieben von Daniel Vielberth 
Hallo allseits,

bezugnehmend auf [www.nordbayern.de] stellt sich mir die Frage: Muss man jetzt schriftlich widersprechen, wenn ich als Abo-Kunde weiterhin das konventionelle Ticket haben möchte, oder besteht solange man nichts an der eigenen Fahrkarte ändert, keine Gefahr, zwangsbeglückt zu werden?

Wie sieht das aus, wenn die nächste Wertmarke fällig ist?

Sollte man vorsichtshalber einen Anwalt ins Boot holen, oder könnte ein formloses Schreiben mit der Bitte um Ausstellung des konventionellen Fahrausweises genügen?

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.06.2018 23:38 von Daniel Vielberth.
Es wäre ganz interessant zu hören, was dich denn konkret am eTicket stört, sodass du es so strikt ablehnst.
Ich denke, dass es wegen Datenschutz ist und dass man gläserner wird.
Was ich verstehen kann und meiner Meinung nach sollten Bestandskunden die Möglichkeit
haben auch dass Papierticket weiter zu nutzen sofern es schriftlich gewünscht wird.

Interessant wäre zu wissen, was genau auf dem Chip gespeichert wird und welcher Art der
Chip ist? RFID?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.06.2018 13:26 von katie32.
Hallo allseits,

es sind vielerlei Gründe die für mich dagegen sprechen.

Datenschutz ist das eine. Ich bin der Meinung: Im Internet gibt es keine Sicherheit, keinen Datenschutz. Sicherheit im Internet ist eine Lüge, die nur Beruhigungspille ist, weil sonst gar keiner sich drauf einlassen würde. Die einzige Sicherheit, die man haben kann ist, nicht im Netz zu sein (deswegen hat man Osama z.B so lange nicht gefunden)

Ich will selbst entscheiden können, vieviel ich von mir preisgebe. Bislang waren meine Nutzerdaten wohl im Intranet der VAG. da kam von außen keiner ran, und das auch völlig zu recht. Da man aber seine Verträge künftig via Internet ändern können soll, es nun also Zugriff von außen auf diese Datenbanken braucht, werden die Nutzerdaten so einerseits dem Risiko seitens Hackerangriffe auf die VAG direkt ausgesetzt, oder dem Risiko bei mir, da ich als Gründen der Abwärtskomptibilität z.T. sehr alte Hard- und Software auch für den Internetzugang einsetzen muss, bei der es Hackern leicht fallen dürfte, sich dazwischen zu hängen.

Das wäre doppelt schlimm, da dann auch noch eine Beweislastumkehr vorliegt. Wie soll ich der VAG z.B beweisen, wenn ich sagen wir mal z.B nur die Zone 300 zugebucht wollte, ein Hacker sich dazwischen hängt und daraus eine 10+T 1. Klasse Karte gemacht hat, das das nciht mein erklärter Wille war? Zumal ich das ja erst bei der nächsten Abbuchung sähe, wenn plötzlich Unsummen abgebucht würden.

Während bislang maßgeblich war, was auf dem ausgegeben Pass nebst Wertmarke stand, ist für mich künftig der Geltungsbereich gar nicht mehr nachvollziehbar, sofern ich meine Tarifzonen nicht auswändig kenne. Was bei 100/200 noch machbar ist, dürfte speziell der Landbevölkerung bald Kopfzerbrechen bereiten. Aber auch Zone 100/200 ist nicht ohne. Kennt ihr alle Grenzstationen? Bislang konnte ich, wenn ich auf einer einer Linie nicht wusste, wann der die Zone 200 verlässt mein Ticket vorzeigen, und sagen,. bitte eine Anschlusskarte nach Ziel xy. Wenn nun nichts mehr draufsteht, muss der Busfahrer erst die Karte einlesen, um mir dann den Anschlussfahrausweiß verkaufen zu können.

Und wenns ganz blöd läuft, sagen wir, ich steige Erlangen ein will zulösen bis Reuthleser, er muss erst meine Zone A Karte einlesen, nehmen wir mal an, der Busfahrer kriegt nicht den Geltungsbereich angezeigt sondern nur gültig/ungültig, dann muss ich im Zweifelsfall die gesammte Fahrt selbst innerhalb der schon abgedeckten Fläche zahlen, obwohl meine Karte ab der Reutleser vom System als gültig erkannt würde.

Auch bei meinen kombinierten Fahrten, wo ich z.T VGN-Ticket - DB-Ticket - VGN-Ticket nutze sehe ich dann nur Probleme auf mich zukommen, die es mit der Papierfahrkarte so nicht geben kann.

Dann sind da noch grundsätzliche Fragen: Im Gegensatz zum Handticket wird zwar die Vor- und Instalthaltung der Fahrkarteninfrastruktur zumindest nicht auf den Kunden abgewälzt, da ja die VAG die Chip-Karten selbst ausgibt, dafür will man sich aber um den komplexen Part der Fahrpreisermittelung drücken, bzw das auf den Kunden abwälzen. Der vermeinte Vorteil "man könne selber sein Ticket ändern" kann genausogut zur Falle werden, zumindest für kompziertere Fahrwege. Aus dieser Verantwortung will ich das VU einfach nicht entlassen.

Und nicht zuletzt: Die Papier-Fahrkarte ist relativ Fail-Safe. Es können im Prinzip nur 3 Sachen passieren: Ich vergesse sie (Bearbeitungsgebür 7 Euro), ich verliere sie (Ersatzmarke 20 oder 30 Euro), oder ich wasche sie versehentlich mit (wie letzteres). Ansonsten, "funtioniert" das Ding. Jede Technik hingegen kann versagen, jede Technik wird einmal versagen. Z.B im Deutschen Museum Abteilung Hochspannnungsvorführung Karte in der Hose dabei, am Abend wieder in Nürnberg - oh Karte nicht mehr lesbar. Oder das Bild greift sich ab (sehr schön am meinem Konzernausweis zu sehen, das bild dadrauf sind nach nichtmal 1 Jahr schon mehr Kratzer als Bild). Womit dann - oh welche Überraschung, bei Kontrollen wohl doch wieder die anderen Plastik-Datenschleudern ausgepackt werden müssen (Perso oder Reisepass).

Außerdem auch wenn die VAG vielleicht keine Bewegungsprofile anlegen will, aber unser Staat ist auf solche Abgaben ganz heiß, und die Wirtschaft auch. Man sieht es schön, am ePerso, wo es auch hieß, man lege keine biomimentrischen Datenbanken an, und was ist letztes Jahr ganz still und heimlich passiert: [netzpolitik.org] Insofern, nein, nicht nochmal so sowas. Zumindest nicht nur maschienenlesbar. Wenn die Daten auf dem eTicket drauf stehen, und zusätzlich elektronisch leßbar sind, meinertwegen, aber so, wie er nun angekündigt ist, gehts gar nicht.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Danke! Man hätte es nicht besser sagen können.

Vielleicht wäre es ein zumindest symbolisches Zeichen von Protest wenn man
eine Unterschriftenaktion startet, dass es immer noch das Papierticket geben soll!

Ähnlich ist es ja bei Technik mit Bargeld und EC Karte. Funktioniert da die Technik nicht,
siehst du doof aus ohne etwas Bargeld für Notfälle was auch ohne Technik geht.

Für die Datenerhebung seitens der Wirtschaft habe ich eine Paybackkarte.
Noch mehr rumschnüffelei seitens der Wirtschaft muss nicht sein.
katie32

> Vielleicht wäre es ein zumindest symbolisches Zeichen von Protest wenn man
> eine Unterschriftenaktion startet, dass es immer noch das Papierticket geben soll!

Ich denke, da unsere Bevölkerung ja schon bei ePerso überwiegend vernünftig reagiert hat, und die Nerven aktuell landesweit ohnehin durch den gerade erst zurückliegenden Weltuntergang in Form der DSGVO und die kurz darauf folgenden Urteile zur Abschaffung von Privatseiten im Internet noch geprügelt genug sind, denke ich, das viele auf auf alles was mit dem Themenkomplex Daten und Internet auch nur entfernt zu tun haben könnte, allergisch reagieren werden, und sich folglich nicht allzuviele Kunden auf eTickets einlassen werden, vielleicht kann nicht jeder seine Vorbehalte genau ausformulieren, aber schon ein wages Unwohlsein sollte ausreichen, das die meisten ohnehin nein sagen dürften. Klar paar Technikbegeisterte, oder solche, die nichts mehr zu verlieren haben, werden es schon machen, und die sollen ruhig ihren Spaß damit haben. Als freiwillige Zusatzleistung für Leute die es so haben wollen, kann man ein eTicket ja machen. So wie eben heute Handyticket gibt für solche, die Nahverkehrfahren mit den Nervenklitzel, ob der Akku bis zur Kontrolle hält, verknüfen wollen... ;-)

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.06.2018 18:28 von Daniel Vielberth.
Hallo allseits,

Ließ man hier [www.vag.de] scheint es tatsächlich so, das die VAG von Haus aus keinen Weg lassen will, ein E-Ticket abzulehnen.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Zitat
Daniel Vielberth
Hallo allseits,

Ließ man hier [www.vag.de] scheint es tatsächlich so, das die VAG von Haus aus keinen Weg lassen will, ein E-Ticket abzulehnen.

Das wäre ja auch richtig so.
Wieso soll für einzelne eine Extrawurst gebraten werden ?
Die Karte ist doch viel handlicher als diese in die Jahre gekommene Verbundpass.

Gruß,
Wolfgang
[www.nahverkehr-franken.de]
at nvf

Es gibt nicht um Handlichkeit. Ein Überwachungspeilsender ist auch handlich, trotzdem will ich ihn nicht haben!

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Zitat
Daniel Vielberth
at nvf

Es gibt nicht um Handlichkeit. Ein Überwachungspeilsender ist auch handlich, trotzdem will ich ihn nicht haben!

Wieso Überwachungspeilsender? Haben denn die (mobilen) Kontrolleinheiten GPS, die wenn sie eine Chipkarte kontrollieren, so gleich den aktuellen Standpunkt übermitteln?
Zitat
Daniel Vielberth
at nvf

Es gibt nicht um Handlichkeit. Ein Überwachungspeilsender ist auch handlich, trotzdem will ich ihn nicht haben!

Dann wirst Du Dein Abo wohl nicht verlängern können ...

Gruß,
Wolfgang
[www.nahverkehr-franken.de]
Naja wer kann es den Verkehrsverbünden verübeln ihre Systeme so zu gestalten, dass diese zeitgemäß sind. Und hier von Überwachung zu reden und gleichzeitig seine Meinung breit im Internet zu vertreten finde ich persönlich geschmackbehaftet. Wir alle sind umgeben von Smartphones, und das diese über Internet und Mikrofon verfügen macht mir mehr Sorgen als jedes eTicket.
> Wieso Überwachungspeilsender? Haben denn die (mobilen) Kontrolleinheiten GPS, die wenn sie eine Chipkarte kontrollieren, so gleich den
> aktuellen Standpunkt übermitteln?

Das war ein Vergleich, so wie ich keinen Peil- oder Überwachungssender mit mir herumschleppen will, so möchte ich auch keine Fahrkarte, deren Inhalt mir nicht verifizierbar ist, und da ich leider kein Organ habe, um den den Inhalt von Rfid, oder was auch immer für Chip das sind, auszulesen, will ich keine für mich nicht überprüfbare Karte.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.06.2018 23:05 von Daniel Vielberth.
Zitat
Daniel Vielberth
...und da ich leider kein Organ habe, um den den Inhalt von Rfid, oder was auch immer für Chip das sind, auszulesen, will ich keine für mich nicht überprüfbare Karte.

D.h. Du besitzt auch kein EC-Karte und holst Dein Geld immer schön am Bankschalter ?
In den EC-Karten sind nämlich auch Chips drinnen ...

Gruß,
Wolfgang
[www.nahverkehr-franken.de]
an nvf

Mein Kontostand ist mir jederzeit über drei Quellen verfügbar, um irgendwelche Bewegungen vorzunehmen müssen mindestens 2 unabhängige Geräte zum selben Ergebniss kommen, sonst wird keine Bewegung inizialisiert. Ich glaube kaum, das die VAG zusammen mit ihren Karten Lesegeräte ausgeben wird, oder wie die Banken Kontrollgeräte mitliefert, die jegliche Veränderungen am Abo durch Zweitverifizierung überprüfen, bevor sie sie durchführen. Und solange das nicht der Fall ist, ist das ein Äpfel-Birnen-Vergleich.

Im übrgen ist die Datensicherheit ein Grund, aber nicht der alleinige. Ich habe aber wesentlich mehr Gründe dargelegt, warum ich das E-Ticket ablehne, und auch wenn niemand diese Gründe teilen sollte, so gelten sie für mich doch weiter. Außerdem habe ich noch einige Monate Zeit, all das in die Wege zu leiten, was erforderlich sein wird, damit dieser Kelch an mir vorübergehen wird. Im übirgen sei es ja jeden anderen unbenommen, das Ding zu nehmmen, ich werde niemanden daran hindern.

Aber ein gewisses Stimmungsbild hat mich eben interessiert, ob hier tatsächlich es nur Zustimmung zum ETicket gibt, oder nicht, und ich habe mit Freuden festgestellt, das ich nicht der einzige sein werde, der hier nicht ohne weiteres ja und ahmen sagen wird., und das macht Hoffnung, am Ende doch etwas bewegen zu können.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Naja, es wird keiner gezwungen mitzufahren. Dann bleiben dir wohl nur noch folgende Möglichkeiten:

- du fährst weiter mit Papierfahrscheinen wie Einzelfahrschein oder Streifenkarte, welche du ausschließlich mit Bargeld kaufst. Dass das dann nicht billiger wird, liegt auf der Hand.
- du besorgst dir einen fahrbaren Untersatz mit 4 Gummireifen. Hat den Vorteil, dass man sich nicht mit Tickets und Tarifwirrwar rumschlagen muss, weiterhin über Verspätungen, Servicemängel, Fahrzeugeinsätze, knappe Umsteigezeiten, unfreundliches Fahrpersonal, unmögliche Fahrzeiten und Fahrtdauern, Sperrzeiten, Tarifzonen usw. keine Gedanken mehr machen muss.
An die paar roten Ampeln und "den" Stau gewöhnt man sich eigentlich recht schnell...

Wie gesagt, es wird keiner gezwungen. Hat eben alles vor und Nachteile wie alles im Leben.
Eine gute Maßnahme wäre Tickets abschaffen und jeder kann Gratis fahren *SCNR*

- Letztlich kann man den Chip ja auch unbrauchbar machen, is nur die Frage ob man dann mit 60 euro "belohnt" wird...

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)
Zitat
Christian0911
- Letztlich kann man den Chip ja auch unbrauchbar machen, is nur die Frage ob man dann mit 60 euro "belohnt" wird...

Und was genau sollte das bringen? Ob man nun den Chip einliest, oder den auf der Rückseite aufgedruckten optischen Code, macht doch überhaupt keinen Unterschied.

Mir ist ohnehin die Angst vor der Erstellung von Bewegungsprofilen unklar: Bei Straßenbahn, U-Bahn und Zügen wird doch ohnehin nur bei einer Kontrolle das Ticket erfasst. Und beim Einstieg in Busse besteht zwar die Möglichkeit, das Ticket zu scannen, die Praxis zeigt aber doch auch jetzt schon bei den Printtickets, dass man meist aus Zeitgründen schlicht "durchgewunken" wird, anstatt jedes einzelne Ticket zu scannen. Wo man ausstiegt, ist sowieso nicht feststellbar.
Wie man aus den so gewinnbaren Daten brauchbare Bewegungsprofile erstellen können sollte, ist mir vollkommen schleierhaft.
Die ganze Diskussion ist so typisch für Deutschland und auch der Grund, warum die ganze Welt über uns technisch rückständige Deutschen lacht. Während überall auf der Welt einfache (manchmal zu einfache) Chipkarten als schnelles und bequemes Authentifizierungsmedium im ÖPNV verwendet werden, wird in Deutschland selbst die mit kryptographisch Algorithmen extrem stark abgesicherte VDV-Karte als Teufelszeug wegen völlig hanebüchender Angriffsszenarien gebrandmarkt. Statt dass man das Potential der Karte sieht, die auch Tarifwirrwar-ablehnden potentiellen Kunden den Zugang zum ÖPNV ermöglichen würden.

Halt Deutschland, immer zurück zur Federkiel & Wachssiegel.
Zitat
spuernase
Die ganze Diskussion ist so typisch für Deutschland und auch der Grund, warum die ganze Welt über uns technisch rückständige Deutschen lacht. Während überall auf der Welt einfache (manchmal zu einfache) Chipkarten als schnelles und bequemes Authentifizierungsmedium im ÖPNV verwendet werden, wird in Deutschland selbst die mit kryptographisch Algorithmen extrem stark abgesicherte VDV-Karte als Teufelszeug wegen völlig hanebüchender Angriffsszenarien gebrandmarkt. Statt dass man das Potential der Karte sieht, die auch Tarifwirrwar-ablehnden potentiellen Kunden den Zugang zum ÖPNV ermöglichen würden.

Halt Deutschland, immer zurück zur Federkiel & Wachssiegel.

100 % Zustimmung !!!

Gruß,
Wolfgang
[www.nahverkehr-franken.de]
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