an Peter Ba
Was jetzt kommt ist ganz alt:
Stichwort wirtschaftlichkeit, Zuschüsse:
"Die Straßenbahn durch die Innenstadt ist unwirtschaftlich, und muss um konkrenzfähig und zuschussfähig zu bleiben mit Bussen betrieben werden. Außerdem ist das ja so viel flexibler und für die Anwohner attraktiver"
Das war die sinngemäße Begründung zur Stillegung Rathaus - Erlenstegen der Linie 16. Und heute? Jetzt ist plötzlich die Tram attraktiver und wird durchaus ernsthaft, nicht nur von deinen s.g. "Hobby-Verkehrspolitiker"n diskutiert.
Ich fürchte halt einfach, nach 50 Jahren denkt man über die Pirkheimer-Route auch so, aber bis dahin ist die Strecke weg. Sicher vorläufig bleibt sie und die 15er befährt die Gleise auch weiterhin, aber halt nur einmal im Monat für zwei Tage und ohne Zwischenhalt. Und die dynamischen Haltestelllen sind dann auch weg, d.h in einrückenden Zügen kann man unterwegs nicht mehr aussteigen.
Ich gebe ja zu, dass Zeug 50 Jahre zu warten, ohne es zu nutzen, bis man wieder für die Strecke ist, macht auch keinen Sinn.
Aber denk bitte auch an HBF - Aufsessplatz. Ich möchte wetten, die Begründung war neben dem Platz für die Baustelle auch die Kosten des Parralellbetriebs. Und jetzt kann man die Strecke fast nicht finanzieren. Würde sie noch liegen, wie z.B die auch 8 Jahre stillgelegte Scheurlstraßen-Route, würde es (fast) nichts kosten sie zu reaktivieren. Und die 7er bewährt sich bestens. Dort waren Stadt und VAG weitsichtiger!
Sicher nur der Betreibergesellschaft VAG den schwarzen Peter zuzuschieben, ist vielleicht verkehrt.
Dennoch denke ich, das man auf besagter Relation nicht nur grob-, sondern auch feinerschließung braucht, und das denke ich nicht nur, weil ich mindestens 3 mal wöchenlich an der Krelingstraße aussteige (und keine Lust hab, künftig vom Kaulbachplatz bis zum Vestnertorgraben zu laufen).
Außerdem fahre ich fast täglich von der Herrnhütte zur Arbeit denb Abschnitt Rennweg-Thon (außer wenn ich zu knapp bin, und mit dem 45er Nordostbahnhof - Thon fahre, was aber nur Notlösung ist, denn das kann man während der Fahrt in der früh nichts lesen)
Mich bewegt das, was Experten den Schienenbonus nennen, dazu, früher aufzustehen und Tram statt Bus zu fahren, obwohl ich von der Herrnhütte, auch direkt nach Thon fahren könnte. Aber dann künftig am Friedrich Ebert-platz nochmal umzusteigen? Da kann ich ja gleich in der U2 sitzen bleiben und Plärrer fahren!
Und ich halte mich nicht für den einzigen, der solche Fahrten hat, und deswegen lasse ich das Argument, nur ein bahnverliebter U-Bahn-Nörgler ist für die 9er, und sie habe wirtschaftlich gesehen nach der U3-Verlängerung keine Daseinsbrechtigung, nicht gelten. Als täglicher Nutzer sehe ich sehr wohl ein Angebots Defizit nach der Stillegung. Schon allein deshalb, weil der 22er lang braucht, und der 45er oft voll ist (In der früh geht gerade noch aber zurück!), und auch nicht abends fährt und ich nicht erst zum Heilig-Geist-Spital fahr, um mit dem verlängerten 47 nach Thon zu gelangen, wenn ich ohnehin noch weiter in die Schmalau muss.
So das war jetzt mal ein persönliches Statement zum Erhalt der 9er!
Gruß D. Vielberth
Nachtrag: Das sollte kein Angriff auf dich sein, sondern auf die Verantwortlichen, die das ja nicht berücksichtigen oder auch ignorieren. Es soll der Diskusion keineswegs Abruch tun! Sorry wenn ich's zu scharf geschrieben hab'.
2 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.03.2006 18:44 von Daniel Vielberth.