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Senatskanzlei (SPD) fordert Maßnahmen gegen Radfahrer
geschrieben von Tramthusiast 
Ohne Worte:

Maßnahmen gegen Radfahrer

Da könnte man so vieles tun, um umweltfreundlichen Verkehr in dieser Stadt zu fördern (zum Beispiel das dreiste Zuparken von Busspuren und Fahrradwegen endlich mal wirksam zu sanktionieren, wofür man keine Bundesratsinitiative braucht) - und heraus kommt ein Forderungskatalog, der sich in erster Linie gegen Radfahrer richtet und die eingefleischten Autofahrer freuen dürfte! Unfassbar. Wenn irgendwann mal wieder die "GroKo" im Berliner Senat regiert, lässt sich schon heute absehen, dass dann alle Straßenbahn- und Radweg-Pläne wieder in der Tonne landen und Verkehrspolitik in bewährter Weise durch Straßenbau und (unrealistische) U-Bahn-Planungen "gestaltet" wird.

Dabei sollte es die Regierenden doch eigentlich auch interessieren, wie das Ergebnis der unter dem Tagesspiel-Artikel angehängten Umfrage mit fast 45.000 (!) Teilnehmern ausfällt. Die Frage lautet: Für welche Verkehrsteilnehmer soll in den kommenden Jahren in Berlin vorrangig investiert werden?

Derzeitiger Stand der Umfrage:
Autofahrer: 16,1%
Fahradfahrer: 23,9%
Fußgänger: 6,9%
Nutzer des ÖPNV: 50,6%
Weiß nicht: 2,5%

Da lässt sich eine sehr klare Präferenz erkennen - übrigens, liebe Grüne, mit Abstand am stärksten für den ÖPNV, dem bei aller Fahrradfreundlichkeit allein schon aus Kapazitätsgründen die meiste politische Aufmerksamkeit gelten sollte!
Zitat
Tramthusiast
Dabei sollte es die Regierenden doch eigentlich auch interessieren,

...

Du Optimist. Müller hat ganz andere Probleme die er aussitzt und ausschweigt.
Gehwegradeln, ggf. noch Fußgänger wegklingeln (im MIV nennt man so etwas Nötigung), Radweg auf der falschen Seite benutzen muss dringend sanktioniert werden.

Wie aber immer helfen dort keine drakonischen Strafen, sondern einfach die Kontrolle der bestehenden Gesetze.

Es geht letztlich auch darum, dass einige wenige dort den Ruf der Radfahrer insgesamt beschädigen können, was überhaupt nicht notwendig ist, klare Regelungen für den Radverkehr bestehen schon heute.
Zitat
Arec
Gehwegradeln, ggf. noch Fußgänger wegklingeln (im MIV nennt man so etwas Nötigung), Radweg auf der falschen Seite benutzen muss dringend sanktioniert werden.

Sowie bei dämmerung und nachts ohne Licht zu radeln! Und ohne Handsignal plötzlich abbiegen! Und Fußgängerampeln bei Rot durchzuradeln, oder radelnd zu queren!
Radfahrer dürfen das, sie ja die Schwächeren.
Berliner Zeitung

Gruß
Giebelsee
Zitat
Ruhlebener
Zitat
Arec
Gehwegradeln, ggf. noch Fußgänger wegklingeln (im MIV nennt man so etwas Nötigung), Radweg auf der falschen Seite benutzen muss dringend sanktioniert werden.

Sowie bei dämmerung und nachts ohne Licht zu radeln! Und ohne Handsignal plötzlich abbiegen! Und Fußgängerampeln bei Rot durchzuradeln, oder radelnd zu queren!

Da schau an. Nur ein Paar Buzzwords eingestreut und sofort explodiert bei den üblichen Verdächtigen das Überdruckventil. Gut, ist immer praktisch, wenn man klar abgegrenzte Feindbilder hat.

Zitat
Arec
Gehwegradeln, ggf. noch Fußgänger wegklingeln (im MIV nennt man so etwas Nötigung), Radweg auf der falschen Seite benutzen muss dringend sanktioniert werden.

Wie aber immer helfen dort keine drakonischen Strafen, sondern einfach die Kontrolle der bestehenden Gesetze.

Es geht letztlich auch darum, dass einige wenige dort den Ruf der Radfahrer insgesamt beschädigen können, was überhaupt nicht notwendig ist, klare Regelungen für den Radverkehr bestehen schon heute.

Gehwegradeln ist heute schon sanktionierbar und das wird auch regelmäßig getan. Auch, wenn die Radfahrerstaffel der Polizei vor allem von der Radfahrerschaft gefordert und begrüßt wurde, darf das nicht darüber hinwegtäuschen, dass die fast die Hälfte aller Strafzettel an Radfahrer ausstellen. Ich habe schon etliche Schwerpunktkontrollen erlebt, wo die 'berittenen Kollegen' am Gehweg radelnde freundlich ermahnt oder zur Kasse gebeten haben. Ebenso die halbjährlichen 'Mausefallen' für Radfahrer im Herbst und im Frühjahr, bei der auf korrekte Beleuchtung geprüft wird. Soll bitte niemand behaupten, Radfahrer bewegten sich in einem rechtsfreien Raum, oder es bedürfe einer Verschärfung der Gesetze und einer Erhöhung der Bußgelder. Das ist Unfug.

Die Forderung nach Helmpflicht - egal ob bei Erwachsenen oder Kindern - ist genauso widerliches Victim Blaming wie die nach dem Zwang, sich diese albernen Schutzwesten überwerfen zu müssen. Das ist nicht statthaft. Schon gar nicht von einem Chef der Senatskanzlei.

Noch ein Wort zum Gehwegradeln. Obwohl wir bei mir im Kiez einen sehr hohen Radverkehrsanteil haben, scheint das hier überhaupt kein Problem zu sein. Bei meinen Freunden in Neukölln sieht das ganz anders aus. Es hilft aber nichts, auf die so rücksichtslosen Radler zu schimpfen. Man muss sich schon mal mit den Ursachen auseinandersetzen.
Wo ein einsamer Desperado über den Gehweg brettert, kann es sich um eine einzige egoistische Wildsau handeln. Wo regelmäßig und ständig auf dem Gehweg geradelt wird hat, das immer und einen einzigen Grund (die Wette habe ich bisher immer gewonnen): Mangelnde oder mangelhafte Infrastruktur. Keine Radverkehrsinfrastruktur, unbefahrbarer Oberflächenbelag, zugeparkte Radwege oder -spuren. Oder, sehr häufiger Fall: Die vorhandene Infrastruktur ('gestrichelte Linie', 'Schutzstreifen', 'erweiterte Parkspur', 'Todeszone') wird von den meisten Nutzern subjektiv als nicht sicher empfunden. Diese trauen sich dann nicht, nur wenige Zentimeter ohne bauliche Trennung neben 40-Tonnern zu radeln und weichen dann konsequent auf den Gehweg aus.

Es gibt da einen sehr einfache Test, der zwischen Rüpelradler und mieser Infrastruktur unterscheidet. Beantworte diese beiden Fragen:
1. Würdest du selbst mit deinem Rad auf diesem Radweg/ dieser Radspur/ dieser Straße ohne Radweg fahren wollen? (Fahrrad nehmen, Strecke abfahren, ausprobieren, Frage nochmal beantworten).
2. Würdest du deine 6-Jährige Tochter und Deine 80-jährigen Großmutter auf diesem Radweg/ dieser Radspur/ dieser Straße ohne Radweg fahren lassen?

Wenn du einmal mit 'Nein' geantwortet hast, solltest du ganz schnell eine Petition für bessere Radverkehrsinfrastruktur unterschreiben. Aber ja nicht vermeintlich rücksichtslose Radfahrer bashen.
Wenn Gewegradeln heute schon regelmäßig kontrolliert wird und die Kontrolldichte ausreichend hoch ist (ich habe so etwas noch nicht beobachten können), ist es allerdings der richtige Ansatz, die Bußgelder zu erhöhen.

Zitat
schallundrausch
Noch ein Wort zum Gehwegradeln. Obwohl wir bei mir im Kiez einen sehr hohen Radverkehrsanteil haben, scheint das hier überhaupt kein Problem zu sein. Bei meinen Freunden in Neukölln sieht das ganz anders aus. Es hilft aber nichts, auf die so rücksichtslosen Radler zu schimpfen. Man muss sich schon mal mit den Ursachen auseinandersetzen.

Das muss man überhaupt nicht. Es ist untersagt, den Gehweg mit Fahrzeugen zu benutzen. Diese Regelung ist für Fahrzeugführer regelmäßig unbequem, selbst für Kraftfahrer. Das Befahren des Gehwegs gefährdet allerdings Fußgänger. Die können aber nirgends mehr hin ausweichen, wenn sie vom Radverkehr dort belästigt werden.

Zitat
schallundrausch
Wo ein einsamer Desperado über den Gehweg brettert, kann es sich um eine einzige egoistische Wildsau handeln. Wo regelmäßig und ständig auf dem Gehweg geradelt wird hat, das immer und einen einzigen Grund (die Wette habe ich bisher immer gewonnen): Mangelnde oder mangelhafte Infrastruktur. Keine Radverkehrsinfrastruktur, unbefahrbarer Oberflächenbelag, zugeparkte Radwege oder -spuren. Oder, sehr häufiger Fall: Die vorhandene Infrastruktur ('gestrichelte Linie', 'Schutzstreifen', 'erweiterte Parkspur', 'Todeszone') wird von den meisten Nutzern subjektiv als nicht sicher empfunden. Diese trauen sich dann nicht, nur wenige Zentimeter ohne bauliche Trennung neben 40-Tonnern zu radeln und weichen dann konsequent auf den Gehweg aus.

Alternativ kann man auch mittig auf der Fahrbahn fahren. Dann kommt einen der 40-Tonner nicht zu nahe. Zu parkenden Fahrzeugen soll man auch mindestens einen halben Meter Abstand einhalten. Allein dadurch scheidet die Benutzung der von dir beschrieben Schutzstreifen häufig aus, da man schließlich als einspuriges Fahrzeug auch von den Fahrbahnmarkierungen sinnvollen Abstand halten sollte. Nichts desto Trotz ist mangelnde Infrastruktur kein Grund, Dritte unzulässig einzuschränken. Radfahrer müssen die Fahrbahn benutzen, wenn keine Radweginfrastruktur vorhanden ist. Wenn sie doch vorhanden ist, aber unzumutbar in der Benutzung ist, können sie meines Wissens nach nach aktueller Rechtsprechung auf die Fahrbahn ausweichen, niemals aber auf den Gehweg.

Zitat

Es gibt da einen sehr einfache Test, der zwischen Rüpelradler und mieser Infrastruktur unterscheidet. Beantworte diese beiden Fragen:
1. Würdest du selbst mit deinem Rad auf diesem Radweg/ dieser Radspur/ dieser Straße ohne Radweg fahren wollen? (Fahrrad nehmen, Strecke abfahren, ausprobieren, Frage nochmal beantworten).
2. Würdest du deine 6-Jährige Tochter und Deine 80-jährigen Großmutter auf diesem Radweg/ dieser Radspur/ dieser Straße ohne Radweg fahren lassen?
Zu 1. kommt es nicht auf den Willen an. Wenn einem der Radweg nicht schön ist, muss man ihn dennoch benutzen. Reine Bequemlichkeits- und Komfortfaktoren zählen nicht. Allein, wenn die Benutzung des Radweges nicht zugemutet werden kann (dann müsste der Zustand ja schon schlechter als Kopfsteinpflaster sein), kann man auf die Fahrbahn ausweichen. Mit Fahrzeugen musst du grundsätzlich die Fahrbahn benutzen. Wenn dir das zu unangenehm ist, kann es auch zugemutet werden, vom Rad abzusteigen und stellenweise zu schieben, auch wenn das wiederum unbequem ist. Man ist niemals im Recht, wenn man mit seinem Rad fahrenderweise den Gehweg benutzt. Es könnte höchstens toleriert werden, wenn man sich der Geschwindigkeit der Fußgänger anpasst und ihr Vorrecht dort achtet.

Zu 2. Deine sechsjährige Tochter muss den Gehweg mit ihrem Rad nutzen. Selbst ein Radweg darf von ihr nur genutzt werden, wenn er baulich von der Fahrbahn getrennt ist, eine Benutzungspflicht besteht nicht (§ 2 Abs. 5 StVO). Personen im Alter von 80 Jahren haben demgegnüber an vielen Stellen - auch beim Führen von Kraftfahrzeugen - Unbehagen in bestimmten Verkehrssituationen. Sie meiden deswegen teilweise auch anspruchsvolle Streckenabschnitte und Knotenpunkte. Das Problem lässt sich dementsprechend auch auf den Radverkehr übertragen. Die Lösung ist, wie mit dem Pkw, den Abschnitt über eine andere Routenführung zu umfahren oder das Rad streckenweise auf dem Gehweg zu schieben. Auch hier ist ein Befahren des Gehweges meines Wissens nach weder dem Gesetz noch der Rechtsprechung nach zulässig.

Kleine Anekdote am Rande: Vor einigen Jahren las ich von einem Urteil, bei dem es darum ging, dass eine Fußgängerin bei (wenn ich richtig erinnere plötzlich eintretender) Glätte auf einer öffentlichen Verkehrsfläche gestürzt ist. Das Gericht hielt es in dem Fall bei der zu erkennenden Witterungslage allerdings für zumutbar, dass man sich mit der Hand an den Gebäudewänden Stück für Stück als Fußgänger vortastet und verneinte meiner Erinnerung nach eine Verletzung der Verkehrssicherungspflicht.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.01.2018 20:05 von Arec.
@s&r: Danke für deinen Beitrag. Es ist schon erstaunlich, dass im Wirkbereich der Fahrradstaffel sämtliche Verkehrsverstöße deutlich abgenommen haben. Das zeigt: Wo kontrolliert wird, werden die Regeln auch eher eingehalten. Die Vergleichsdaten zwischen Mitte und Neukölln, die begleitend zum erfolgreichen Feldversuch Fahrradstaffel ermittelt wurden, sollten auch dem Chef der Senatskanzlei (und dem Regierenden Bürgermeister, der über dieses Schreiben garantiert bescheid weiß, wenn er es nicht gar selbst initiiert hat) in ausführlicher Form vorliegen. Insofern ein ziemliches Eigentor.

Ansonsten fällt es mir auch schwer nachzuvollziehen, warum immer nur intensiv gegen die Radfahrer geschimpft wird. Fußgänger und Autofahrer begehen ebenso umfangreich Verkehrsverstöße.

Ja, ich finde es ziemlich frustrierend, wenn ich als einziger Radfahrer an der Haltelinie stehen bleibe und dann von mehreren Radlern umfahren werde, die sich unbedingt mitten im Kreuzungsbereich aufstellen müssen und sich dann an der Fußgängerampel orientieren. Vor allem, wenn ich sie dann wieder mühevoll überholen muss.

Genauso gehen mir aber auch Autofahrer auf die Nerven, die nicht wissen, dass man bei Regen und in der Dämmerung gefälligst das Licht einzuschalten hat. Ganz mau sieht es vor einer Baustellenampel (Einspurigkeit) oder an einem Bahnübergang aus, wo man während der Wartezeit eigentlich auf Standlicht zurückschalten soll, um den Gegenverkehr (bzw. die Lokführer) nicht zu blenden.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
schallundrausch
...
Ümpf. Das sehe ich ein wenig differenzierter.
- Wenn die Infrastruktur meiner / Deiner subjektiven Meinung nach nicht radfahrergerecht ist, suche ich mir eine andere Strecke und verdränge nicht noch schwächere Verkehrsteilnehmer (Füßgänger)
- Es gibe sone und solche Gehwegradler. Mutter Beimler mit ihren 80 Jahren, die langsam und vorsichtig fährt, sogar an jeder Querstraße anhält und das Rad rüberschiebt. Ihre 7 Jahre alte Enkelin macht das genauso. Ach ja: dieser junge Mann auch. Aber was ist an der nächsten Ecke los? Wir sind in einer Nebenstraße mit engem Bürgersteig gelandet. Auf der Straße nur parkende Fahrzeuge, kein LKW, kein PKW, kein Radfahrer. Und doch kommt mir laut klingeld dieses Mädel auf dem Mountain-Bike entgegen.
Fazit: gegen 3 von 4 Radlern aus dem Beispiel hätte wohl niemand etwas.

Bäderbahn
Zitat
Giebelsee
Radfahrer dürfen das, sie ja die Schwächeren.

Gegenüber Radfahrer sind Fußgänger die Schwächeren. So sollten Radfahrer gegenüber Fußgänger all' die Regeln und Respekten einhalten, so wie sie es von motorisierten Straßenbenutzern fordern.
Zitat
Bäderbahn
Zitat
schallundrausch
...
Ümpf. Das sehe ich ein wenig differenzierter.
- Wenn die Infrastruktur meiner / Deiner subjektiven Meinung nach nicht radfahrergerecht ist, suche ich mir eine andere Strecke und verdränge nicht noch schwächere Verkehrsteilnehmer (Füßgänger)
- Es gibe sone und solche Gehwegradler. Mutter Beimler mit ihren 80 Jahren, die langsam und vorsichtig fährt, sogar an jeder Querstraße anhält und das Rad rüberschiebt. Ihre 7 Jahre alte Enkelin macht das genauso. Ach ja: dieser junge Mann auch. Aber was ist an der nächsten Ecke los? Wir sind in einer Nebenstraße mit engem Bürgersteig gelandet. Auf der Straße nur parkende Fahrzeuge, kein LKW, kein PKW, kein Radfahrer. Und doch kommt mir laut klingeld dieses Mädel auf dem Mountain-Bike entgegen.
Fazit: gegen 3 von 4 Radlern aus dem Beispiel hätte wohl niemand etwas.

Besonders absurd wird das im Sommer immer in der Rochstraße (zwischen Memhardstraße und Dircksenstraße). Schmaler Gehweg mit Bierbänken, auf dem sich unbedingt einige Radfahrer bewegen müssen. Und bei wem jetzt noch nichts geklingelt hat: Richtig, die Rochstraße ist Fahrradstraße! Interessiert natürlich all die Autofahrer nicht, die dort illegal durch fahren. Insbesondere Abends sind das Taxifahrer, die zur Aufstellfläche am Hackeschen Markt wollen. Wenn da die Polizei mal an nem Freitag- oder Samstagabend kontrollieren würde: Fahrradstraße in der Rochstraße, 10-Zone in der Dircksenstraße, beim Rechtsabbiegen den Vorrang querender Fußgänger ignorieren... - da ließen sich leicht einige Euro verdienen.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
schallundrausch
Wo regelmäßig und ständig auf dem Gehweg geradelt wird hat, das immer und einen einzigen Grund (die Wette habe ich bisher immer gewonnen): Mangelnde oder mangelhafte Infrastruktur.

Geh' mal (am besten in der HVZ, in der Frühling oder im Sommer) ein Stündchen stehen an der Bushaltestelle "Zossener Brücker", Richtung Hallesches Tor. Hier ist durch der Haltestellehäuschen, die Haltestellesäule und ein Baum den Durchgang eingeschränkt. Zudem stehen auch öfters mehrere Buswartende herum. Der Busspur ist zugleich ein Fahrradspur. Trotzdem brettern da Radler in beiden Richtungen durch. Wer unter dem Dach auf den Bus wartet, kann wegen der Werbefläche Radler aus Richtung Hallesches Tor und besonders vom Mehringplatz (über den Fußweg am Altersheim vorbei) kommend nicht sehen; außerdem schauen sie eher auf's Bus. Ich habe schon da erlebt wie ein kleines Mädchen nur sehr, sehr knapp fast von einen schnellen Radler umgeradelt wurde.
Naja, das Problem ist halt generell, dass man jahrzehntelang Radfahrer mit Gehwegradwegen dazu erzogen hat, dass man als Radfahrer auf dem Gehweg zu fahren hat. Und dann wundert man sich, dass sie es auch tun.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.01.2018 20:44 von Nemo.
Bin durchaus der Meinung, dass vor allem etwas gegen inzwischen zur amtlich geduldeten Gewohnheit gewordene Verkehrsverstöße von Autofahrern getan werden muss (wie z.B. Missachtung von Höchstgeschwindigkeiten oder Parkverboten). Denn sich nicht an die Verkehrsregeln haltende Autofahrer sind am gefährlichsten.

Aber das rechtfertigt doch nicht das Fehlverhalten von Radfahrern. Wenn Radwege nicht vorhanden, kaputt, zu schmal, zugestellt oder zugeparkt sind. ist das zweifellos ärgerlich. Aber dann muss der Radfahrer halt auf die Straße wechseln. Oder, wenn ihm dies zu gefährlich erscheint, zum Fußgänger werden und sein Rad schieben.

Gruß
Micha

Zitat
Ruhlebener
Zitat
Arec
Gehwegradeln, ggf. noch Fußgänger wegklingeln (im MIV nennt man so etwas Nötigung), Radweg auf der falschen Seite benutzen muss dringend sanktioniert werden.

Sowie bei dämmerung und nachts ohne Licht zu radeln! Und ohne Handsignal plötzlich abbiegen! Und Fußgängerampeln bei Rot durchzuradeln, oder radelnd zu queren!

heute Abend: 4 Radfahrer...davon nur einer mit Licht!...

Was nützen allerdings erhöhte Bussgelder wenn niemand kontrolliert?
Auch wenn jetzt einige auf mich eindreschen und ich die Forenpolizei spiele: Genauso wie das Parkhaus-Thema...
Was hat dieses Thema hier mit dem Berliner Nahverkehr zu tun???
Genausogut können wir dann hier über die BSR und Feuerwehr diskutieren und ein Berlin-Forum eröffnen.

Sorry, aber soetwas vermüllt das Forum!
Das Thema wurde in RadfahrInfo-Forum verschoben, wo es besser hin passt.
Wo es dann versauern wird.... war aber schon ziemlich interessant zu sehen, welcher Forist an das "Grundgesetz" im Straßenverkehr glaubt und appelliert ( Rücksicht von allen Verkehrsteilnehmern ganz besonders gegenüber den schwächeren) und wer den radfahrenden Menschen als die Krone der Schöpfung sieht, dem alles erlaubt und verziehen sei....
Niemand bestreitet, dass es auch Radfahrer mit massiven emotionalen und sozialen Defiziten gibt. Aber argumentiert wird ja immer mit der Gefährlichkeit, und deswegen habe ich mir heute mal den Spaß gemacht, und mir nur diejenigen Verstöße notiert, die die Gefährdung der Gesundheit nach sich gezogen haben. Also keine Falschparker, die die Zufahrt zum Radweg auf Lenkerbreite verengen, keine Raser, die mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit über die Straßen brettern, sofern sie das nicht neben mir tun, und keine Autos und Busse, die bei feuerwehrgelb noch schnell über die Ampel huschen während der Querverkehr bereits anrollt...

Kategorie "Wenn der Radfahrer nicht anhält, mach ich ihn platt"
1. Querparker fährt aus der Parklücke (Heidelberger Platz Ecke Johannisberger Str.)
2. Vorfahrt Rechts vor Links missachtet (Aßmannshauser Ecke Nauheimer Str.)
3. Autofahrer beschleunigt und fährt vor mir aus einer Tankstellenausfahrt (Karl-Marx-Str.)
4. Aggressive Frau mit 2 Hunden läuft auf dem Radweg (An der Wuhlheide)

Kategorie "Mal sehen wer balancieren kann"
1. Seitenabstand beim Überholen unter 1 Meter (Bergstr.)
2. Weihnachtsbäume auf dem dunklen Radweg (Alarichstr.)
3. Müll und Glasscherben auf Brückenzufahrt über die Hermannstr. (Radweg über dem Tunnel Britz)
4. Seitenabstand beim Überholen unter 1 Meter (Glasower Str.)
5. Seitenabstand beim Überholen unter 1 Meter (Griechische Allee)
6. Seitenabstand beim Überholen unter 1 Meter (Hämmerlingstr.)

Ich bin übrigens ganz vorschriftsmäßig gefahren, voll beleuchtet und mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 13,4 km/h (ohne Ampelstopps).
Zitat
Jay
Ansonsten fällt es mir auch schwer nachzuvollziehen, warum immer nur intensiv gegen die Radfahrer geschimpft wird. Fußgänger und Autofahrer begehen ebenso umfangreich Verkehrsverstöße.

Mal ein Erklärungsversuch: weil Radfahrer vermutlich öfter Konflikte mit anderen haben als andere Verkehrsteilnehmer.

Und zwar nicht, weil Radfahrer (anders als manche Polemiker darstellen) besonders rücksichtslos wären, sondern das
liegt einfach in der Natur der Sache.

M.E kommt es weit häufiger zu Konflikten sowohl Radfahrer-Autofahrer als auch Radfahrer-Fußgänger als Autofahrer-Fußgänger.

Mit Autofahrern teilen sie sich den Fahrbahnraum und angrenzende Gebiete; mit Fußgängern geraten sie im Radweg-Fußweg-System aneinander.

Dagegen kommt es viel seltener zu direkten Konflikten Autofahrer-Fußgänger; deren Verkehrsräume sind viel stärker getrennt. Selbst Falschparker behindern Radfahrer weit mehr als sie Fußgängern im Weg stehen. (Allenfalls die Übergangszuparker an Kreuzungen behindern mich als Fußgänger sehr)

Und nicht an allen dieser Konflikte ist Fehlverhalten der jeweiligen Verkehrsteilnehmer schuld. Als Autofahrer würde ich ne Meise kriegen, wenn ich etwa im Berufsverkehr an der Wilhelmstraße rechts abbiegen wollte und das nicht könnte, weil ein ununterbrochener Radfahrertross an mir vorbei zieht. Oder die Situation an Haltestellen mit nem Radweg dahinter, wo selbst korrekt fahrende Radfahrer und Fußgänger sich auf die Nerven gehen. Oder Radfahrer und Bus, der nicht überholen kann, auf der Busspur...

So kriegen Radfahrer von beiden Seiten ihr Fett weg...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.01.2018 19:39 von Global Fisch.
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