Wie sicher sind selbstfahrende Autos für Radfahrerinnen und Radfahrer?
"Erstmals ist ein Mensch bei einem Unfall mit einem selbstfahrenden Auto ums Leben gekommen. Ein Roboterwagen des Fahrdienstvermittlers Uber hat eine Frau erfasst, die im US-Bundesstaat Arizona eine Fahrbahn überqueren wollte. Das Fahrzeug sei am späten Sonntagabend oder frühen Montagmorgen in der Stadt Tempe autonom mit einem Sicherheitsfahrer am Steuer unterwegs gewesen, berichten der Sender ABC und die "New York Times" unter Berufung auf die Polizei. Die Radfahrerin sei an ihren Verletzungen gestorben."
aus: "Selbstfahrendes Auto überfährt Radfahrerin" auf der Internetseite von n-tv vom 19.3.2018
[www.n-tv.de]

Immerhin wurden die selbstfahrenden Autos stets damit beworben, dass sie angeblich so unfallsicher seien. Das scheint ja dann so nicht zu stimmen. "Das komplett selbstfahrende Auto, das Tesla-Chef Elon Musk bereits 2018 anbieten will, sieht Steiger aber frühestens Mitte, eher Ende der nächsten Dekade auf uns zurollen. Eine der großen Hoffnungen im Zusammenhang mit dem autonomes Fahren ist die auf drastisch sinkende Unfallzahlen, auf letztlich null Verkehrstote." aus: Abendzeitung vom 12.2.2016 "Das Auto ohne Lenkrad".

Also Autos doch besser ganz abschaffen, zumindest aber drastisch reduzieren und nur noch für unbedingt notwendige Transportfälle einsetzen, z. B. Rettungsfahrzeuge? - Ja! Natürlich, was denn sonst?
Vielleicht wäre es besser erstmal die Ermittlungen der Polizei abzuwarten bevor gleich wieder im gift-grünen Stil auf die ach so bösen Autos eingeprügelt wird.
Sollte sich nämlich die Theorie der Polizei bestätigen, so war der Unfall wohl unausweichlich und die tödlich Verunglückte trägt - so bitter es auch für ihre Hinterbliebenen ist - aufgrund Unvorsichtigkeit eine nicht unerhebliche Mitschuld.
"Nach dem tödlichen Unfall mit einem Roboterauto von Uber hat der US-Bundesstaat Arizona die Selbstfahrversuche des Fahrdienstvermittlers gestoppt." Das berichtet der Tagesspiegel vom 28.3.2018. [www.tagesspiegel.de]
Das ist doch ein ziemlich eindeutiger Hinweis darauf, dass der Unfall nicht unausweichlich war. Wie groß die Mitschuld der totgefahrenen Fahrradfahrerin nun auch immer gewesen sein mag. Einen Freibrief für's Totfahren ergibt sich nicht daraus, dass sich das Unfallopfer unvorsichtig im Verkehr verhält. Alleine die Tatsache, dass die Radfahrerin ihr Fahrrad geschoben hat, deutet übrigens m. E. darauf hin, dass sie sich nicht unvorsichtig verhalten hat, sondern vielmehr vorsichtig. Wozu ich bisher nichts gefunden habe: Warum hat die Radfahrerin an dieser Stelle die Straße überquert. Waren möglicherweise die Wege zu einem Fußgängerüberweg sehr weit, so dass sie einen großen Umweg hätte nehmen müssen? Ist es an der Stelle, an der der Unfall passierte schon häufiger vorgekommen, dass dort Fußgänger die Straße überquerten, weil sie damit Umwege vermeiden wollen? Ist möglicherweise eine mangelhafte Verkehrsplanung mitverantwortlich, die es versäumt hat an dieser Stelle oder in der Nähe einen gesicherten Fußgängerüberweg einzurichten? Oder hätte dort eine sehr viel niedrigeres Tempolimit angeordnet werden müssen, weil Fußgängerinnen und Fußgänger regelmäßig an der Stelle die Straße kreuzten?
Wie auch immer, der Unfall wirft ein Schlaglicht auf die Tödlichkeit der Autofahrerei. Und darauf, dass möglicherweise auch moderne Techik keinen Beitrag leisten kann, die Gefahr von einem Auto totgefahren zu werden, wirksam einzudämmen. "Vision Zero", also Null Unfälle durch mehr Technik verliert damit an Glaubwürdigkeit.
Hier ein Beispiel für die (falschen?) Heilsversprechen der Autoproduzenten:


Ich glaube schon, dass das vollautomatische Fahren zu einer größeren Sicherheit führen wird, nur leider ist die Technik da noch nicht so weit, wirklich jedes Hindernis über Dackelgröße zu erkennen. Vielleicht sollen wir zukünftig alle Radarreflektoren tragen. Ich frage mich ja auch schon, ob man es hinkriegt mir auf dem Fahrrad die Signatur eines Panzers zu geben... Ob man da schonmal eine Modekollektion entwerfen sollte?

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Dazu muss fairerweise allerdings auch gesagt werden das selbstfahrende Autos nicht alle gleich sind. So ist z.B. meines Wissens nach die Interventionsrate (d.h. wie haeufig der Fahrer eingreifen muss) bei Uber um ein vielfaches mehr als bei anderen Betreibern (all 13 Meilen versus alle 500). Auch dass Uber nach Arizona gegangen ist, ist meiner Meinung nach schon aussagekraeftig. Die meisten anderen Tests finden in Kalifornien statt, wo die Regierung des Bundesstaats vor strenger Regulierung nicht zurueckschreckt. Arizona hat Uber ausdruecklich mit 'low regulation' zum umziehen gebracht. Auch der Hersteller der Sensoren(-software) hat schon ausgesagt dass es an den Sensoren nicht gelegen haben kann, da diese auch in anderen selsbtfahrenden Fahrzeugen eingesetzt werden wo aehnliche Hindernisse erkannt wurden - was doch wohl suggeriert das Uber's Software schadhaft ist...
Selbstfahrende Autos sind im Grunde nicht gewünscht von den meisten Autofahrern. Das ist meine These. Vielen Autofahrern kommt es doch auf ganz andere Dinge an als schnell und sicher von A nach B zu kommen. Wenn du dich mal mit Autofahrern ganz unbedarft unterhältst und bei passender Gelegenheit einwirfst, dass es im Grunde genommen ja gar nicht mehr sein muss, dass man Tempolimits übertritt, weil man ja den Bordcomputer seines Fahrzeuges darauf einstellen kann, dass das Auto das Übertreten von Tempolimits verhindert, dann wirst du im günstigsten Fall Kopfschütteln ernten. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass du als Kontrollfreak und Spaßbremse bezeichnet wirst.
Mach mal den kleinen Feldversuch. Die Ergebnisse sind sehr erhellend.
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