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S-Bahn Hamburg wird ausgeschrieben
geschrieben von Norderstedt 
Im europäischen Amtsblatt ist vermehrt, dass die Stadt keine Direkt vergabe für 15 Jahre mehr vorsieht. So sollt die S-Bahn ab 2017 nur noch eine Betriebsgenehmigung für ein Jahr erhalten. Im Jahr 2018 soll dann das komplette Angebot für 15 Jahre ausgeschrieben werden.

[www.zughalt.de]

Ich finde eine Ausschreibung sowie so besser, denn dann bemüht sich die DB auch um ein besseres Angebot, als wenn die DB im Vornherein schon weiß, dass sie die S-Bahn wieder betreiben dürfen.

Doch meinen Sie mit “die Betriebsgenehmigung wird im Jahr 2018 ausgeschrieben“, dass ab 2018 eine Ausschreibung stattfindet oder dass vorher ausgeschrieben wird und ab 2018 dann die Betriebsgenehmigung für 15 Jahre für das Unternehmen startet?

Wir brauchen mehr Investitionen in den ÖPNV! Damit noch mehr Leute mit den ÖPNV fahren- die Umwelt wird danken
Zitat
Norderstedt
Doch meinen Sie mit “die Betriebsgenehmigung wird im Jahr 2018 ausgeschrieben“, dass ab 2018 eine Ausschreibung stattfindet oder dass vorher ausgeschrieben wird und ab 2018 dann die Betriebsgenehmigung für 15 Jahre für das Unternehmen startet?

Mit etwas Hirnakrobatik wirst auch Du, lieber Norderstedt, zu dem Schluß kommen, daß die Ausschreibung zum Betriebsbeginn des Fahrplanjahres 2019 (Ist das nun Dez.'18 oder Dez.'19?) abgeschlossen sein wird...

Soweit ich weiß, gilt der derzeitige Verkehrsvertrag bis Dezember 2017 und soll (möglicherweise) um ein Jahr verlängert werden, eben weil man die Ausschreibung einschließlich Entwurf, Bau und Zulassung der darin geforderten Neubaufahrzeuge nicht bis 2017 hinbekommt.

Gruß Ingo
Jetzt habe ich mal eine Frage: es heißt immer ein Neubewerber müsse eine komplett neue, eigene Fahrzeugflotte mitnehmen! Bedeutet das auf Deutsch dass sie ca 150 und mehr Einheiten ranholen müssen? Gibt es keine möglichkeit die Züge von der DB zu übernehmen? Ich meine, die können damit auch nichts mehr Anfangen, hätten jedoch eine gute Verhandlungsbasis was den Preis betrifft. Hängt abgesehen davon glaube ich aber das die DB die Ausschreibung sowieso gewinnt. Es werden sich, wenn überhaupt, kaum mehr als zwei bis drei andere Unternehmen bewerben.
Zitat
LevHAM
Jetzt habe ich mal eine Frage: es heißt immer ein Neubewerber müsse eine komplett neue, eigene Fahrzeugflotte mitnehmen! Bedeutet das auf Deutsch dass sie ca 150 und mehr Einheiten ranholen müssen? Gibt es keine möglichkeit die Züge von der DB zu übernehmen?

Vergiß es. Bevor die Bahn n.m.M. ihre Züge an einen Mitbewerber vermietet, verschrotten die die lieber oder lassen sie irgendwo vergammeln.

Zitat
LevHAM
Ich meine, die können damit auch nichts mehr Anfangen, hätten jedoch eine gute Verhandlungsbasis was den Preis betrifft. Hängt abgesehen davon glaube ich aber das die DB die Ausschreibung sowieso gewinnt. Es werden sich, wenn überhaupt, kaum mehr als zwei bis drei andere Unternehmen bewerben.

Genau das ist ja das Problem der beiden deutschen Gleichstrom-S-Bahn-Netze.
Es gibt nur einen echten Bewerber, solange sich die Fahrzeuge nicht in einem Pool a la LNVG befinden und jeder beliebige Bewerber die Fahrzeuge anmieten kann.

Da ist es beispielsweise von Vorteil, daß bei der Londoner U-Bahn (fast) jede Strecke ihre spezifischen Fahrzeuge samt eigenem Depot hat. Hier könnte theoretische jede Strecke an einen anderen Bewerber vergeben werden.

Gruß Ingo



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.09.2011 13:13 von INW.
Zitat
INW
Vergiß es. Bevor die Bahn ihre Züge an einen Mitbewerber vermietet, verschrotten die die lieber oder lassen sie irgendwo vergammeln.


Hallo Ingo,

ich wäre dir dankbar, wenn du diese Aussage mit dem Zusatz n.m.M. ergänzen könntest.
Mancher könnte sonst vermuten, dass die Bahn-Spitze tatsächlich Überlegungen in diese Richtung anstellen würde.

Gruß Gralritter
Wäre es eigentlich - mal losgelöst von der Fahrzeugfrage - von Vorteil, wenn die Hochbahn - vorausgesetzt, sie bewirbt sich - die Ausschreibung gewinnen würde? Insofern, als dass sie auch alle U-Bahn und viele Buslinien betreibt? Würde das zu einer besseren verknüpfung führen? Oder werden die Fahrpläne zentral und unabhängig vom ausführenden Betreiber erstellt?
Zitat
INW
Vergiß es. Bevor die Bahn n.m.M. ihre Züge an einen Mitbewerber vermietet, verschrotten die die lieber oder lassen sie irgendwo vergammeln.

Ich muss sagen ich verstehe das nicht. Ich bin kein Jurist, aber meiner Meinung nach ist das aus zweierlei Gruenden hoechst illegal.

Erstens muessen alle betrieblich noetigen Mittel gegen entsprechende Entschaedigung zur Verfuegung gestellt werden. Und dazu gehoert selbstverstaendlich bei einem System wie die Hamburger S-Bahn die Zuege. Die DB bekommt dann zwar eine den Anschaffungskosten und Unterhaltskosten beachtende Miete, aber verweigern oder verschrotten geht nicht.

Zweitens ist die DB als bundesunternehmen wie alle Bundesorgane in Sachen die die Laender angehen (und dazu gehoert seit der Bahnreform der Regional- und Lokalverkehr) verpflichtet ein laenderfreundliches Verhalten zu zeigen. Und dazu gehoert selbstverstaendlich bei einem System wie die Hamburger S-Bahn der Stadt wenn sie will die Zuege gegen Entschaedigung zur verfuegung zu stellen.

Praktisch ist es wohl das die Sache ziemlich kompliziert ist. Z.B. gibt es wohl kaum Anhaltspunkte wie hoch nun eine angemessene Entschaedigung waere, und darum ist es fuer die Laender einfacher neue Zuege zu bestellen.
Hier findet man auch die Antwor, wie es mit den Zügen aussiehtt: [www.nahverkehrhamburg.de]

Der neue Anbieter soll auch neue Züge mitbringen und da dies mindestens fünf Jahre dauert, muss die Ausschreibung Zeitnah (der Beginn soll 11.11.) sein, damit das neue Unternehem bis 2017 noch genügend Zeit hat spezielle Fahrzeuge zu beschaffen.

Übrigens wird in diesem Artikel auch meine Eingansfrgae beantwortet, dass jetzt die Ausschreibung beginnt und dann ab 2017 oder 2018 (wenn die Stadt zur Sicherheit den Vetrag mit der DB um ein Jahr verlängert, damit es genügend Zeit, um einen Anbieter zu finden und der auch Zeit hat, Fahrzeuge zu beschaffen) die Komplette Leistung von einen neuem Anbieter für 15 Jahre übernommen wird.

Wir brauchen mehr Investitionen in den ÖPNV! Damit noch mehr Leute mit den ÖPNV fahren- die Umwelt wird danken
Würde das zu einer besseren verknüpfung führen? Oder werden die Fahrpläne zentral und unabhängig vom ausführenden Betreiber erstellt?

Ich denke nicht, dass es zu einer besseren Verknüpfung käme, denn das S Bahnnetz an sich ist schon gut verknüpft. Nun gibt es auch nur zwei Knotenpunkte, wo sich die Linien treffen: Altona und Hbf. Bedingt dadurch, dass sich mehrere Linien die Stammstrecken teilen, ist auch wenig Spielraum für weitreichende Umstrukturierungen im Fahrplan gegeben.

Den S Bahn Fahrplan erstellt die S Bahn selbst, da sie das Netz (abgesehen von den 1-2 AKN Fahrten) allein befährt, übernimmt sie hier (Teil-)aufgaben, die sonst die DB Netz AG regelt.
Zitat
christian schmidt
Zitat
INW
Vergiß es. Bevor die Bahn n.m.M. ihre Züge an einen Mitbewerber vermietet, verschrotten die die lieber oder lassen sie irgendwo vergammeln.

Ich muss sagen ich verstehe das nicht. Ich bin kein Jurist, aber meiner Meinung nach ist das aus zweierlei Gruenden hoechst illegal...

INW hat schon recht, die Verschrottung der Interregio-Wagen war ein Zeichen, daß (zumindest unter Mehdorn) Machtpolitik mitunter vor betriebswirtschaftlicher Vernunft stand.
Vor allem kann ein Bieter das Verhalten der Bahn AG nicht kalkulieren und muß seriöserweise Kosten auf Neufahrzeugbasis ansetzen.
Zitat
HOCHBAHN-Fan
Den S Bahn Fahrplan erstellt die S Bahn selbst, da sie das Netz (abgesehen von den 1-2 AKN Fahrten) allein befährt, übernimmt sie hier (Teil-)aufgaben, die sonst die DB Netz AG regelt.


Genau so verhält es sich aktuell. Die S-Bahn ist im Bereich der Fahrplanerstellung (Trassenmanagement)
ein sogenannter Geschäftsbesorger für die DB Netz AG. Selbstverständlich richten sich die erstellten
Fahrpläne für den Bereich Hamburgs nach den Bestellervorgaben der FHH und werden im Endeffekt von
der DB Netz verabschiedet.


Gruß Gralritter
Warten wir mal ab - ich glaube der Kreis der Bieter dürfte angesichts der Bedingungen klein werden. Gucken wir mal aber wenn die rechtlichen Bedingungen so sind, dann kann eben auch keine Direktvergabe gemacht werden. Hoffen wir mal, dass das ganze schnell geht und man dann auch zu Potte kommt!
Ein Verschrotten der 474er in 2017 wird für die DBAG kaum lukrativ sein, da diese Fahrzeuge dann gerade mal max. 20 Jahre alt sind. Sie wurden bereits zu DBAG-Zeiten angeschafft, so dass sie voll "in den Büchern" stehen und somit noch Restbuchwerte haben werden. Wenn die Bahn diese jetzt verschrotten würde, hätte sie erhebliche Sonderabschreibungen zu leisten. Kann natürlich sein, dass sie durch die bisher üppigen Vergütungen der Verkehre die Abschreibungen auch schon komplett verdient hat. Ist aber eher unwahrscheinlich.

Bei den früheren Bundes-/Reichsbahn-Fahrzeugen war das etwas anderes: Hier wurden die Fahrzeuge im Rahmen der "Privatisierung" der DB quasi kostenlos in den Anlagenbestand übernommen, so dass eine Verschrottung keine negativen wirtschaftlichen Konsequenzen hatte. Genau dieses kostenlose Übereignen der Betriebsmittel ist ja auch immer wieder ein wesentlicher Kritikpunkt gewesen und hat es der DB ermöglicht, auf viele Verkehre sehr günstige Angebote zu unterbreiten.

Dennoch ist jetzt die Frage, welche Chancen sich für die Ausschreibung der S-Bahn eigentlich ergeben. Die DB wird bei der Fahrzeugkalkulation in jedem Fall vom "goldenen Ende" der Abschreibungsdauer der vorhandenen Fahrzeuge profitieren. Diesen Vorteil muss sie beim Verkauf an Konkurrenten nicht unbedingt weitergeben. Außerdem hat die DB tausendfach bessere Bedingungen am Kapitalmarkt als die Mitbewerber. Dies ist bei diesem massiven Investvolumen für die Neufahrzeuge ein nicht zu unterschätzender Vorteil.

Mal sehen, welche Modelle dort von der FHH geplant sind, um hier einen Wettbewerb überhaupt erst zu ermöglichen.
Ach ja, eine Frage noch: Sind die Fahrzeuge eigentlich seinerzeit gefördert worden oder komplett durch die DB finanziert?

Die letzten Beschaffungen für die S3 wurden doch von der LNVG (Nierdersachsen) gefördert. Oder befinden sich diese sogar im langeseigenen Fahrzeugpool?
Dazu kommt für Mitbewerber noch das Problem des fehlenden Bahnbetriebswerkes.
Hamburg ist, insbesondere entlang der S-Bahn-Gleise nicht unbedingt mit dutzenden von Hektar freiem Land gesegnet.

Unterm Strich wird es für die FHH aber wahrscheinlich etwas günstiger, allerdings mMn teurer, als wenn man bereits vor einigen Jahren ausgeschrieben hätte (so jedenfalls der aktuelle Trend bei Streckenvergaben).
Zitat
Fette Beute
Zitat
christian schmidt
Zitat
INW
Vergiß es. Bevor die Bahn n.m.M. ihre Züge an einen Mitbewerber vermietet, verschrotten die die lieber oder lassen sie irgendwo vergammeln.

Ich muss sagen ich verstehe das nicht. Ich bin kein Jurist, aber meiner Meinung nach ist das aus zweierlei Gruenden hoechst illegal...

INW hat schon recht, die Verschrottung der Interregio-Wagen war ein Zeichen, daß (zumindest unter Mehdorn) Machtpolitik mitunter vor betriebswirtschaftlicher Vernunft stand.
Vor allem kann ein Bieter das Verhalten der Bahn AG nicht kalkulieren und muß seriöserweise Kosten auf Neufahrzeugbasis ansetzen.

Nene, Interregio war anders. Erstens waren sie fuer keine Strecke betrieblich notwendige Mittel, zweitens war Interregio fernverkehr, da hatten die Laender nix zu sagen.
Zitat
MaxM
Dazu kommt für Mitbewerber noch das Problem des fehlenden Bahnbetriebswerkes.
Hamburg ist, insbesondere entlang der S-Bahn-Gleise nicht unbedingt mit dutzenden von Hektar freiem Land gesegnet.

Wilhelmsburg hatte mal ein Bahnbetriebswerk. Das lag zwar westlich der Fernbahngleise -- was aber, wenn man wirklich will, kein Hinderungsgrund sein dürfte. Entweder die Fernbahngleise werden nach Westen verschwenkt, so daß zwischen S-Bahn-Trasse und Fernbahntrasse eine Linse entsteht, in der man ein Betriebswerk bauen könnte -- oder es wird ein Überwerfungsbauwerk über die Fernbahn gebaut, um das BW anzuschließen.
Im Bereich Halstenbek gibt es auch noch massig Flächen. Hier müßte das Fernbahn-Streckengleis Richtung Pinneberg auf die Westseite der dortigen Eisenbahnanlagen(neben das Richtungsgleis Altona) verlegt werden, und schon ist Platz für ein Betriebswerk. Derzeit züchtet DB Botanik dort mehrere Birkenwälder, teilweise sogar zwischen den ewig nicht mehr genutzten Schienensträngen (sodaßdort eh keine Schienenfahrzeuge mehr verkehren können).

Beide wären verkehrlich nicht ideal gelegen, weil jeweils nur zwei Vollzeit-Linien direkten Betriebswerkanschluß hätten. In Wilhelmsburg wären dies S3/S31, in Halstenbek S3/S21 (Fahrzeuge von letzterer kann man von Elbgaustraße problemlos dorthin überführen). Nur die S1 hätte dann keinen Betriebswerkanschluß, hier wären also Leerfahrten notwendig.

Zitat
MaxM
Unterm Strich wird es für die FHH aber wahrscheinlich etwas günstiger, allerdings mMn teurer, als wenn man bereits vor einigen Jahren ausgeschrieben hätte (so jedenfalls der aktuelle Trend bei Streckenvergaben).

Und was ist mit der fortlaufenden Preissteigerung, auch Inflation genannt?

Gruß Ingo
München scheint ähnliche Probleme zu haben...


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1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.09.2011 13:17 von bansh84.
Wie wahrscheinlich ist es eigentlich, dass ab 2017 nicht mehr die S-Bahn Hamburg die S-Bahn befährt? Wird die Hamburger Hochbahn AG sich auch bewerben?
Das böse Jahr 2017... Wenn zu diesem Jahr Hamburg, Berlin und München neue Züge haben möchten, dann sehe ich heute schon Lieferengpässe!

Gruß Nemo
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