Du sprichst mir aus der Seele, Olaf! Außerdem hat die SPD meines Wissens nie eine U-Bahn nach Steilshoop versprochen...
Die Steilshooper sind jedenfalls verärgert, wo man nur hinguckt und hinhört. Schließlich stand der Baubeginn ja quasi vor der Tür, die Stadtbahn war endlich definitiv beschlossene Sache. Und jetzt gucken sie doch wieder nur in die Röhre. Dabei gibt es dort enorm viel Potenzial (grauenvoll, die neue Schreibweise), wenn man sich mal anschaut, wie wenig Menschen den 7er zwischen Gründgensstraße (West) und Borchertring benutzen bei rund 20.000 Einwohnern. Da kommt die Siedlung Mümmelmannsberg, die wesentlich kleiner als Steilshoop und nicht mal ein Stadtteil ist, auf eine ganz andere ÖPNV-Quote, obwohl M´berg viel weiter von der City entfernt liegt als Steilshoop. Ich bin mir sicher, dass die Stadtbahn die Fahrgastzahlen um 50% und mehr nach oben verändert hätte.

Alexander Lehmann schrieb:
>
> Du sprichst mir aus der Seele, Olaf! Außerdem hat die SPD
> meines Wissens nie eine U-Bahn nach Steilshoop versprochen...
> Die Steilshooper sind jedenfalls verärgert, wo man nur
> hinguckt und hinhört. Schließlich stand der Baubeginn ja
> quasi vor der Tür, die Stadtbahn war endlich definitiv
> beschlossene Sache. Und jetzt gucken sie doch wieder nur in
> die Röhre. Dabei gibt es dort enorm viel Potenzial
> (grauenvoll, die neue Schreibweise), wenn man sich mal
> anschaut, wie wenig Menschen den 7er zwischen Gründgensstraße
> (West) und Borchertring benutzen bei rund 20.000 Einwohnern.
> Da kommt die Siedlung Mümmelmannsberg, die wesentlich kleiner
> als Steilshoop und nicht mal ein Stadtteil ist, auf eine ganz
> andere ÖPNV-Quote, obwohl M´berg viel weiter von der City
> entfernt liegt als Steilshoop. Ich bin mir sicher, dass die
> Stadtbahn die Fahrgastzahlen um 50% und mehr nach oben
> verändert hätte.

Ob die Stadtbahn bessere Fahrgastzahlen gebracht hätte ist nicht sicher. Schließlich würde sich eine Stadtbahn dort ja auf der Straße bewegen, somit auch kaum neuen Vorteile mit sich bringen. Lediglich würden die Züge räumlich einen besseren Eindruck machen. Mal im Ernst. Hatte nicht die SPD genug Zeit den Leuten da etwas zu bauen. Wie Alex schreibt gucken die seit Jahren in die Röhre, und würden es weiter tun, wenn Mü...berg eine U-Bahn hat und sie nicht. Wenn die Stadtbahn wirklich käme, dann würden sie wohlmöglich bis ans Ende ihrer Tage in die Röhre gucken. Außerdem war das ja wirklich Verar...ung, denn es hieß die Stadtbahn kommt erst, wenn ihr bei SPD schön brav ein Kreuz macht,
denn die böse CDU will die nicht haben. Die Steilschooper irgendwie auch nicht, laut Wahlergebnis. Wer will soetwas schon, wenn sowas auf die Art angeboten wird, wie die SPD es tat. Die hätte das Projekt schon vor Jahren
ans Planfeststellungsverfahren bringen können. So, wie es gelaufen ist, glaubt mir Leute, gäbe es keine Stadtbahn, solange die Steilschooper nicht auf die Straße mit bunten Schildern (Schill;kleiner Scherz) gegangen wären. Das macht man doch gleich eleganter mit einem Kreuz bei der CDU.
Außerdem ist Verkehrspolitik nicht der Schwerpunkt. Falls Jemand wissen möchte, was die SPD hätte eher verbessern soll, als die Stadtbahn, der solle mir bitte eine e-mail schreiben. Das wären Themen, die nicht in das Forum gehören.
Ich freue mich jedenfalls über jede e-mail zu diesem Thema. Und wie wäre es mit einer U-Bahn nach Steilshoop? Ich bin der Meinung, dass man die U-Bahn endlich langsam um eine Linie bereichern könnte. Das ist ja schon schließlich seit Jahren laut geworden und wieder stumm.

-Ich wäre eher für eine U-Bahn die auch mal über die Straße fahren würde. Das wäre Echte Verbesserung. Das sollte eher verstärkt betrachtet werden. Aber wenn Mettbach nach seinen wirklich nützlichen grünen Pfeilen, die auch für Büsse nützlich sind, und den Verkehr verflüssigen, eine U-Bahn ins Visier nimmt, dann werden wenigstens die Steilschooper nicht mehr hinters Licht geführt mit einem veraltetem Verkehrsmittel, dass überall in deutschen Städten als supermoderne U-Bahn verkauft wird, und in Wirklichkeit ein echtes Improvisorium ist.

Abgesehen davon, daß ich eine Stadtbahn für unsinnig halte, ist die geplante Strecke lediglich ein Alibi, um Steilshoop und Bramfeld jetzt endlich auch mit einer Bahn zu erreichen. Die Streckenführung - wenn ich sie recht im Kopf habe von Rübenkamp nach Borchertring, evtl. Bramfeld, Dorfplatz - ändert an dem grundsetzlichen Problem wenig, bis nichts.

Auf der 7 (ehem. 272) für Steilshoop und 173 für Bramfeld liegt, meiner Erfahrung nach, die meiste Last, weil beide Linien in Barmbek halten und es dort einfach die besten Umsteigemöglichkeiten gibt. Wahrscheinlich würde sich daran nicht wirklich etwas ändern, da die Stadtbahn lediglich Rübenkamp als einzigen Umsteigepunkt mit Schnellbahn ansteuert.

Läßt man mal die ganzen optischen Nachteile und Umbauten aussen vor, ändert die Stadtbahn, alleine schon aus konzeptionellen Gründen, nichts an der Situation. Die Haltestellen(-abstände) und der Weg auf dem die Bahn fährt, ist/wird der selbe und genauso anfällig für Verspätungen und Komplikationen sein, wie der der Busse, von einem schnelleren Vorankommen ganz zu schweigen.

Zu dem Ganzen kommt ein Inselbetrieb, meinen Informationen nach, ohne Werkstatt an der Strecke und ohne die Möglichkeit groß auf den Bedarf eingehen zu können, da ja nicht beliebig viele Fahrzeuge auf Vorrat gekauft werden. Somit wird, sofern das Netz nicht ausgebaut wird, immer eine Tendenz bestehen nur ergänzend zum Bus und nicht den Bus ersetzend fahren zu können. Ganz zu schweigen, falls mehrere Fahrzeuge ausfallen (Kinderkrankheiten, etc., was ja nicht all zu konstruiert ist) wird der Zuspruch sicher nicht sehr stark sein.

Ich halte es auch nicht für ausgeschlossen, daß das nur die einzige Strecke bleiben wird. Wenn man sich das Hickhack um die nie verwirklichten U-Bahnlinien anschaut, würde es mich zumindestens nicht wundern. Folge Wäre die weitere stiefmütterliche Bahnhandlung des Gebiets.

Die Lösung sollte der Bau einer U-Bahn sein, die eine schnelle Verbindung nach Barmbek und die Innenstadt bietet und nicht ein nur größerer Bus.

Das neue Bessere der Stadtbahn ist doch nicht, dass man damit schneller noch Rübenkamp kommt (das dürfte tatsächlich nicht der Fall sein), sondern, dass man mit der Stadtbahn via City Nord und Linie 6 umsteigefrei in die Innenstadt gekommen WÄRE. Das bringt die Fahrgäste.
Olaf hat doch den Zustand rund um die jetzige Regierung auf den Punkt gebracht: MIV, MIV, MIV. Grüne Pfeile sind eine prima Sache, keine Frage. Die alten Regierungen mit ständig wechselnden Koalitionspartnern haben ohne Zweifel viel zu lange gebummelt und die Metrobus-Geschichte ist ein Lacher ohne gleichen, aber jetzt, in der 1. Auflage mit den Grünen wurde es endlich konkret. Und nun wieder gar nichts außer Sprüche klopfen. Die U-Bahn ist doch nur Alibi, sonst nichts. Wenn wirklich die U-Bahn kommen sollte, dann zuerst in die Hafencity, da erheblich wichtiger (Olympia!), garantiert aber nicht Steilshoop.
Es ist eben einfach nur traurig, dass der ÖPNV-Anschluss gut 20 Jahre vernachlässigt wurde, dass es jetzt ein durchgedachtes beschlossenes Konzept gab und nun - nur wegen eines Regierungswechsels - doch wieder nichts passiert. In die Hafencity muss eine Schnellbahn, Steilshoop braucht einfach nur eine Direktverbindung in die City, zumal das gute Konzept auch für die City Nord und für Winterhude Vorteile gebracht hätte.
"Zu dem Ganzen kommt ein Inselbetrieb": Das ist mir neu. Die Planungen der alten Regierung sahen mehrere Linien vor, z. B. auch von der Innenstadt nach Bahrenfeld - Lurup. Außerdem ist eine erste Linie zwangsläufig ein Inselbetrieb, aber er wäre es ja nicht geblieben. Gibt es denn überhaupt KONKRETE Vorstellungen von Mettbach&Co. zur U-Bahn nach Steilshoop (Haltestellen, Streckenverlauf, Ein-/Ausfädelung, Zugangsanlagen usw.)? Falls es da bereits konkrete Vorstellungen gibt, lasst es uns wissen!

bc1 schrieb:

> -Ich wäre eher für eine U-Bahn die auch mal über die Straße
> fahren würde.


Dazu würde mich mal interessieren, wie Du den Unterschied U-\Stadtbahn definierst.

Wie jetzt? Inselbetrieb ohne Werkstatt? Klar sollte da eine Werkstatt entstehen, und zwar in unmittelbarer Nähe des U-Bahnhof Sengelmannstraße. Wobei Werkstatt zu hoch gegriffen ist, da die modernen Fahrzeuge modular aufgebaut sind und die entsprechenden Module innerhalb kürzester Zeit getauscht werden können. Weiterer Fehler: Soweit möglich soll die Stadtbahn auf eigenem Gleiskörper getrennt vom Individualverkehr verlaufen. An neuralgischen Punkten wird es allerding zwangsläufig zu Verspätungen kommen, weil die Bahn dort im Stau stecken bleiben wird. Hinsichtlich der Streckenführung gebe ich Dir Recht, das ist wirklich nicht das Ei des Kolumbus. Wer will von Bramfeld oder Steilshoop schon ins tiefste Winterhude? Aber auch eine Strecke nach Barmbek sieht die Planung vor, allerdings nicht als ersten Schritt...

Der Vorteil der Stadtbahn gegenüber dem Bus liegt nicht nur in einer Direktverbindung. Ich empfehle jedem mal, erst eine längere Fahrt in einem Gelenkbus, am besten im hinteren Teil hinter dem Gelenk, zu machen und anschließend in Bremen oder Rostock einen modernen Straßenbahn-Niederflurwagen zu besteigen. Und, fällt was auf ??? - Und da kommen auch die neuen Fahrgäste her.

Ich weiß auch, daß eine U-Bahnlinie von Steilshoop nach Barmbek und weiter über die U2-Strecke die schnellste Verbindung in die Innenstadt darstellen würde, aber eine Regierung, die ständig über das ihr hinterlassene finanzielle Chaos jammert (da braucht man bloß das Abendblatt aufzuschlagen) und an den unmöglichsten Stellen sparen muß, wird die Planung dieser Strecke wohl kaum finanzieren können und den Bua erst recht nicht, zumal der Anbindung der Hafencity wegen Olympia ja ohnehin Priorität eingeräumt wird.

Thomas Wienke schrieb:
>
> bc1 schrieb:
>
> > -Ich wäre eher für eine U-Bahn die auch mal über die Straße
> > fahren würde.
>
>
> Dazu würde mich mal interessieren, wie Du den Unterschied
> U-\Stadtbahn definierst.

Diese Frage beantworte ich dir gerne, auch wenn sie von diversen Leuten in diesem Forum schon mehrfach durchdiskutiert worden ist. Eine Stadtbahn ist nichts anderes, als eine Straßenbahn, die gelegentlich auch auf Grünstreifen unterwegs ist, und in der Innenstadt häufig in einen Tunnel einfährt.

Eine reine U-Bahn ist für mich eine Bahn, die nie auf der Straße anzutreffen sein wird. Diese Bahn hat entweder ihren eigenen Bahndamm, oder eine Tunnelstrecke.

Meine Idee war ein Zug, der die Stromschiene der hamburger U-Bahn mitbenutzen kann, und durch eine spezielle Rampe auf die Straße kommt. Dort bezieht er seinen Strom durch eine Gleichstromoberleitung, und fährt praktisch weiter als Straßenbahn oder Stadtbahn.

Falls ich dich richtig verstanden habe, wolltest du darauf hinaus, warum dieser Zug in meinen Augen einen Vorteil bringt, oder?
Der Vorteil ist der, dass man eine direkte und schnellere Verbindung in die Innenstadt hätte, ohne dass der Zug weiter über die Straßen fahren würde. Ein Inselbetrieb wäre das nicht, und es wäre dadurch auch noch einfacher, neue Stadtbahnlinien zu erschließen.

> Das neue Bessere der Stadtbahn ist doch nicht, dass man damit
> schneller noch Rübenkamp kommt (das dürfte tatsächlich nicht
> der Fall sein), sondern, dass man mit der Stadtbahn via City
> Nord und Linie 6 umsteigefrei in die Innenstadt gekommen
> WÄRE. Das bringt die Fahrgäste.

Man sollte die Fahrtzeit nicht unterschätzen, abgesehen von einer nicht wirklich attraktiven Streckenführung über Borgweg.


> aber jetzt, in der 1. Auflage mit den Grünen
> wurde es endlich konkret. Und nun wieder gar nichts außer
> Sprüche klopfen. Die U-Bahn ist doch nur Alibi, sonst nichts.

Vier Jahre hatte die Rot/Grüne Koalition (Herr Wagner ja noch etwas länger) Zeit, etwas wirklich konkretes zu schaffen. Es wurde nichts getan und es ist auch fraglich, ob der eventuelle Baubeginn Ende 2002 nicht nur dem Wahlkampf zu gute kommen sollte.

Ich bin alles andere, als ein Freund der neuen Regierung, aber die alte hat sich nun wirklich nicht in Dingen des ÖPNV überschlagen.

Das die U-Bahn ein Alibi sein soll, kann ich nicht nachvollziehen. Stattdessen kommt mir die Stadtbahn immer als eine weitere Möglichkeit zur Verkehrsbeeinflussung vor, da es so oder so Einschränkungen gegeben hätte.


> Wenn wirklich die U-Bahn kommen sollte, dann zuerst in die
> Hafencity, da erheblich wichtiger (Olympia!), garantiert aber
> nicht Steilshoop.

Was bei Rot/Grün sicher auch eine höhere Priorität genossen hätte.


> Steilshoop braucht
> einfach nur eine Direktverbindung in die City, zumal das gute
> Konzept auch für die City Nord und für Winterhude Vorteile
> gebracht hätte.

Sicher, aber ich halte den Weg von Bramfeld oder Steilshoop aus für viel zu lang.


> "Zu dem Ganzen kommt ein Inselbetrieb": Das ist mir neu. Die
> Planungen der alten Regierung sahen mehrere Linien vor, z. B.
> auch von der Innenstadt nach Bahrenfeld - Lurup.

Was mir bekannt ist und ich auch erwähnt habe (mir war allerdings die ganze Linienführung nicht bewußt). Nur mag ich daran nicht so recht glauben, da es noch ein paar andere Faktoren, wie eben Wahlen, leere Kassen, etc. gibt, die solche Projekte erheblich beeinflussen können.


> Außerdem ist
> eine erste Linie zwangsläufig ein Inselbetrieb,

Klar.

> Gibt es denn überhaupt KONKRETE
> Vorstellungen von Mettbach&Co. zur U-Bahn nach Steilshoop
> (Haltestellen, Streckenverlauf, Ein-/Ausfädelung,
> Zugangsanlagen usw.)?

Immerhin wird's im Koalitionsvertrag erwähnt, was bekannter Weise, ja nichts zu sagen hat ;-).

> aber eine
> Regierung, die ständig über das ihr hinterlassene finanzielle
> Chaos jammert (da braucht man bloß das Abendblatt
> aufzuschlagen) und an den unmöglichsten Stellen sparen muß,
> wird die Planung dieser Strecke wohl kaum finanzieren können
> und den Bua erst recht nicht, zumal der Anbindung der
> Hafencity wegen Olympia ja ohnehin Priorität eingeräumt wird.

Glaubst Du wirklich, das das unter der alten Regierung anders gewesen wäre?

> Wie jetzt? Inselbetrieb ohne Werkstatt? Klar sollte da eine
> Werkstatt entstehen, und zwar in unmittelbarer Nähe des
> U-Bahnhof Sengelmannstraße.

Da habe ich mich geirrt, ich dachte das käme später.


> Weiterer Fehler: Soweit möglich soll die
> Stadtbahn auf eigenem Gleiskörper getrennt vom
> Individualverkehr verlaufen.

Wobei ich mir die Frage stelle, wo zwischen Hauptbahnhof und Borgweg ein eigener Gleiskörper möglich sein soll, ohne das sich dem eh schon gern stauenden Verkehr Fahrbahnen genommen werden.


> Hinsichtlich der
> Streckenführung gebe ich Dir Recht, das ist wirklich nicht
> das Ei des Kolumbus. Wer will von Bramfeld oder Steilshoop
> schon ins tiefste Winterhude? Aber auch eine Strecke nach
> Barmbek sieht die Planung vor, allerdings nicht als ersten
> Schritt...

Aber eben das ist's, was die Leute wollen. Gerade was Schüler und junge Leute betrifft, wollen die schnell, eben mit einer U-Bahn, Richtung Barmbek (Innenstadt) und nicht irgendwie und überhaupt.