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Katastrophe in Hausbruch am 22. Juli 1975
geschrieben von LevHAM 
Am 22.07.1975 ereignete sich zwischen den Stationen Tempo-Werk und Hausbruch eines der schwersten Zugunglücke der Hamburger Geschichte. Ein Nahverkehrszug von Hamburg Hauptbahnhof nach Buxtehude stieß nach der Ausfahrt vom Haltepunkt Tempo-Werk kurz hinter der A7 Brücke frontal mit einem Güterzug zusammen. Resultat: elf Tote und 65 Verletzte. Wer sich im ersten Teil des ersten Wagens aufhielt hatte keine Chance. Der Wagen wurde von der Kraft der darauffolgenden fünf Wagen derart gegen die Lok gepresst dass er im ersten Türbereich eingeknickt ist. Daraufhin türmte er sich über 7 Meter hoch auf, der vordere Teil des Waggons wurde vollkommen zerstört.

Der Güterzug war auf dem Weg von Waltershof nach Maschen, sollte an der Stelle planmäßig das Gleis vom Nahverkehrszug kreuzen, dieser hatte ein rotes Signal und sollte den Güterzug abwarten. Besagtes Hauptsignal steht (wie auch heute noch) kurz vor der Autobahnbrücke, das dazugehörige Vorsignal noch vor dem Haltepunkt Tempo-Werk. Der Lokführer - Ernst Schröter - bestätigte der PZB das auf Halt erwarten stehende Vorsignal, muss dann aber beim Halt in Tempo-Werk abgelenkt worden sein - er vergaß das Signal, beschleunigte voll. Noch kurz vor dem Hauptsignal - der Zug hatte schon etwa 80kmh drauf - bemerkte er seinen Fehler und leitete eine Vollbremsung ein, was leider nicht mehr ausreichte. Mit ca 40 und 30 kmh kollidierten die Züge, was aber schon für solch verheerende Folgen ausreichend war. Beide Lokführer überlebten. Der des Güterzuges sprang rechtzeitig vom Bock, Schröter warf sich lediglich auf den Boden des Führerstandes, trug aber erstaunlicherweise bis auf ein paar Schürfwunden keinerlei Verletzungen davon.

Bei einer Gerichtsverhandlung über anderthalb Jahre später wurde Schröter der fahrlässigen Tötung in elf und der fahrlässigen Körperverletzung in 65 Fällen schuldig gesprochen und bekam eine Haftstrafe von 8 Monaten auf Bewährung. Auch die Bundesbahn musste sich aber massive Kritik anhören. Der schwerwiegendste Umstand war das fast auf den Tag genau vier Jahre vor dem Unglück genau der selbe Unfall mit exakt den selben Ursachen und Umständen beinahe passierte, nur hier war ein großer Schutzengel am Werk und die Loks kamen nur wenige Meter voneinander entfernt zum stehen. Schon nach diesem Vorfall in 1971 haben die Lokführer laut über die Umstände und gefahren ab dieser Stelle geklagt. Dies war zum Beispiel die schlechte Sichtbarkeit des Hauptsignals (damals ein Formsignal) vor der grauen Betonbrücke, zum anderen aber das Fehlen eines Vorsignalwiederholers hinter dem Haltepunkt Tempo-Werk. Dieser (mit Magnet) hätte den Zug schon lange bevor er das Hauptsignal erreicht und es zu spät ist den Zug schon
Zwangsgebremst. Alles was getan wurde ist eine weiße Holzplatte hinter das Hauptsignal zu montieren, der Sichtbarkeit wegen, um es von der grauen Brücke abzuheben. Leider war die weiße Platte jedoch auch schon nach kurzer Zeit durch Schmutz und Abgase ebenso grau wie die Brücke geworden.

Heute ist die Situation anders. Das Hauptsignal steht zwar nach wie vor noch an selber Stelle kurz vor der Brücke, ist nun jedoch ein Lichtsignal. Der Haltepunkt Tempo-Werk existiert nicht mehr, bis auf den südlichen metronom fahren keine Personenzüge mehr auf der Strecke, die S3 ist auf eigenem Gleis unterwegs. Eine Gefahr gibt es jedoch immernoch: Güterzüge aus Richtung Waltershof müssen um in Richtung Harburg zu gelangen immernoch das Gegengleis kreuzen, und das sind nicht wenige Güterzüge. Jedoch gibt es wie gesagt nur noch einen metronom pro Stunde, ein funken Gefahr bleibt jedoch immer.

Nun komme ich zum eigentlichen Grund warum ich den Thread öffnete: ich habe im Internet einen Link gefunden mit Bildern von der Umfallstelle. So viele und scharfe Bilder habe ich von diesem Vorfall noch nie gesehen. Interessant aber natürlich höchst erschreckend zugleich:

[www.v-like-vintage.net]
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