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Nächsten Mittwoch: Historische U-Bahn-Fahrten zum HVV-Tarif
geschrieben von Christian H. 
Hallo,

ich weiß beim besten Willen nicht, was an brechend vollen Museumswagen nun so schön sein soll? Da hat man doch gar nichts von dem Eindruck und Flair. Wer wirklich unbedingt mitfahren wollte, konnte das. Auch wenn die Menschen auf dem Bahnsteig interessiert gucken, müssen sie noch lange nicht gleich mitfahren wollen.

Und wer einen Termin am Wochenende haben will, erscheint doch bitte zahlreich beim Verkehrshistorischen Tag. Da sitzt Ihr dann nicht auf lau Euren Hintern platt, sondern unterstützt mit dem Fahrgeld aktiv den Erhalt der wertvollen Fahrzeuge! ;-)))

Sicher, das Jubiläum geht man sehr blutleer an. Ich könnte mir so einige Aktionen vorstellen, die man hätte machen können oder noch machen sollte. Andererseits hat man heute auch die Möglichkeit abseits von VHT oder Insiderwissen mit den alten Fahrzeugen zu fahren. Noch vor ein paar Jahren war das anders - zumindest mein Eindruck oder Stand.

Wir sollten auch einmal bedenken, wir reden hier von Museumsfahrzeugen. Die müssen vor allem erhalten bleiben und nicht auf Teufel komm' raus im Publikumsverkehr aufgerieben werden. Immerhin gibt es nach dem Krieg und so manchem was hätte passieren können, immer noch den numerisch ersten Wagen und das auch noch betriebsfähig. Keine Rekonstruktion, sondern das Original. Darüber kann man sich auch einmal freuen!



Grüße
Boris

PS: Ist eigentlich jemandem bekannt, welcher Wagen als aller erster damals geliefert wurde?
Zitat
Jan Borchers
Aber es ist letztlich eine Frage des Geldes und des Wollens. Der T-Wagenbestand ist bereits hoch, der Wagen ist schlecht im Zustand, besonders innerlich. Kann man z.B. im Innenraum sicher beheben - kostet aber eben. Eine Wiederinbetriebnahme wie beim TU2 und auch noch in Teilbereichen beim TU1 ist beim Wagen 18 jedoch in keinem Fall möglich. Der Wagen muss grundlegend zerlegt und neu aufgebaut werden.

Sehe ich auch so. Der Zustand des Wagens ist schlecht, die Geschichte der T-Wagen durch 11, 220, 8838 und 8762 bereits bestens abgedeckt. Wozu da noch den Wagen 18 mit hinzu nehmen? Eine Möglichkeit wäre noch den im letzten Betriebszustand in créme/rot aufzuarbeiten, damit neben den grün/gelben 11 & 220 auch noch die créme/rote Epoche aufgezeigt wird. Aber das wären dann 5 Einzelwagen T(U) gegen 2 Einzelwagen DT1. Von daher halte ich die Aufarbeitung von 9034/35 als normaler DT1 in weiß/grauer Farbgebung für sinnvoller, da günstiger und dringender. Mit anderen Worten: Für einen 2. DT1 sehe ich mehr Handlungsbedarf als für einen 5. T-Wagen. Vielleicht könnte der Wagen 18 irgendwo hin abgegeben werden, wo er zumindest äußerlich wieder etwas ansehnlicher her gerichtet werden könnte? Ähnliches würde ich mir auch für 471 062 und 470 129 wünschen, so dass diese zumindest erhalten bleiben und äußerlich etwas besser gepflegt werden können.

Zitat
Bramfelder
gibt es Fotos von den abgestellten Wagen in der Kehre HN von aussen und innen sowie gibt es auch Fotos vom DT 2 604 und DT 3 909 ebenfalls aussen und innen in der Kehre NN?

Ich fürchte nicht. Aber vielleicht können einige Innenaufnahmen von DT2 und DT3 vor den ganzen Modernisierungen reingestellt werden?
@ Jan Borchers und André Loop: Habt ihr ältere Innenaufnahmen von DT2 und DT3 für die Bahnfotokiste und das Hochbahnbuch?

Zitat
Boris
Sicher, das Jubiläum geht man sehr blutleer an. Ich könnte mir so einige Aktionen vorstellen, die man hätte machen können oder noch machen sollte.

Wir haben gerade Mitte Februar, da ist das Jahr noch lang, wo die Hochbahn noch mit einigen Überraschungen für uns Fans aufwarten kann. Vielleicht sind bereits einige Aktionen geplant von denen wir hier noch gar nichts wissen, nur weil diese noch nicht von der Hochbahn nach außen öffentlich angekündigt worden sind?

Zitat
Boris
Andererseits hat man heute auch die Möglichkeit abseits von VHT oder Insiderwissen mit den alten Fahrzeugen zu fahren. Noch vor ein paar Jahren war das anders - zumindest mein Eindruck oder Stand.

Bei der S-Bahn schon, bei der U-Bahn leider nicht. Es wäre schön, wenn es neben dem verkehrshistorischen Tag und den Fahrten der historischen S-Bahn mit dem 471 082 auch einige Fahrten mit den T(U)-Wagen und Hanseaten über das Jahr verteilt geben würde, gerne auch in Absprache mit der historischen S-Bahn, damit die Termine nicht kollidieren.

Zitat
Boris
PS: Ist eigentlich jemandem bekannt, welcher Wagen als aller erster damals geliefert wurde?

Ich meine, das war sogar der Wagen 11, denn genau aus diesem Grunde soll der auch so ausgewählt worden sein.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.02.2012 21:25 von Jan Gnoth.
Das alte Hochbahnbuch vom VVM sagt: 11 hat die Eröffnungsfahrt nicht mitgemacht.

Die frühesten Inbetriebnahmen sind

111 am 16.1.1912 (1952 neu aufgebaut als TU1 8901). Abgestellt 3/1970. 2.6. 1970 verschrottet.
112 und 113 am 18.1.1912 112 abgestellt 6.6.1970 25.8.1971 verschrottet.
131 und 132 19.1.
133 und 137 26.1. (137 wurde 1952 TU1 8904 Abgestellt 3/1970 Verschrottet 30.4.1970)
115 27.1. (115 wurde 1952 TU1 8902 Abgestellt 11.7.1969 Verschrottet 19.3.1970)
136 28.1. Abgestellt 7.11.1968 Verschrottet am 12.6.1969
138 31.1. Abgestellt 21.5.1968 Verschrottet am 14.2.1969
116 3.2. Abgestellt 1/1970 Verschrottet am 27.5.1970
139 8.2. (139 wurde 1952 TU1 8905 Abgestellt 13.3.1969 Verschrottet 5.6.1969)
114 und 117 10.2. 117 wurde 4/1969 abgestellt und am 10.6.1969 verschrottet.

Das sind alles 3.Klassewagen. 2. Klasse hatten nur 11 bis 50. Vier Wagen vom ersten Tag wurden bei Fuchs Heidelberg zu TU1 neu aufgebaut. Fünf Wagen aus den ersten Tagen wurden vor 1968 verschrottet. Nur 112 hat das Jahr 1971 erlebt.

Für die Freifahrten standen in der ersten Woche 1912 nur 14 Wagen bereit.


Inbetriebnahmen bis 1.3.1912

119 und 120 23.2. (120 wurde 1951 TU1 bei Talbot)
13 37 38 40 am 26.2. (37 38 und 40 wurden 1950 TU1 in Falkenried)
34 am 27.2.
11 15 19 31 32 33 35 36 39 am 28.2. (32 und 36 und 39 wurden 1950 TU1 in Falkenried)
118 am 1.3.

Zum Fahrplanbetrieb ab 1. März gab es 30 Wagen. Davon 14 mit 2. Klasse. Von den 2.Klassewagen sind nur 31 bis 4/1969 und 33 bis 1969 gefahren und 35 bis 3/1970. 35 wurde am 11.6.1970 als letzter 2.Klassewagen vom 1. Tag des Fahrplanbetriebs verschrottet.

Die Inbetriebnahmen der Museumswagen
18 am 9.3.1912
177 am 5.10. 1914
220 am 12.6. 1921
8838 war 324 am 10.3.1927
8762 war 392 am 29.1.1929

Uli



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.02.2012 23:31 von Glinder.
Zitat
Glinder
111 am 16.1.1912 (1952 umgebaut TU1 8901)
112 und 113 am 18.1.1912

112 gehörte zu den letzten T-Wagen, die noch fuhren und dürfte damals auf der Übernahmeliste des VVM gestanden haben. Warum das nichts wurde, dazu müsste mal Günther Dolezal befragt werden.

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]
Hallo Uli,

vielen Dank!



Grüße
Boris
Zitat
Jan Borchers
112 gehörte zu den letzten T-Wagen, die noch fuhren und dürfte damals auf der Übernahmeliste des VVM gestanden haben.

Das habe ich mir auch schon gedacht. Es gibt in der Literatur das Bild von Wagen 112 mit der Eröffnungsgesellschaft in Barmbek. Von daher dürfte es nahe liegend sein, dass 112 als Museumswagen mit im Gespräch war. In einer auch schon etwas älteren HN gibt es ein Bild von einer Sonderfahrt des VVM mit dem Wagen 112 kurz vor Einsatzende im Mai 1970. Dieses spricht dafür, dass der VVM seinerzeit mit um den Wagen 112 gebeten hat. Aber ob auch wirklich darum gebeten worden ist, weiß ich nicht.

Zitat
Jan Borchers
Warum das nichts wurde, dazu müsste mal Günther Dolezal befragt werden.

Ich vermute, das war zu viel. Bei einer VVM-Sonderfahrt mit den T(U)-Wagen hat mir ein älteres VVM-Mitglied erzählt, dass seinerzeit um mehr Wagen gebeten worden ist (wahrscheinlich auch um 112, aber das habe ich nicht weiter hinterfragt), aber dass das dann von der Hochbahn nicht weiter gewollt war. So blieb es dann bei 11, 220, 8838 und 8762 und damit ist auch von jeder Sorte T, TU1, TU2 ein Wagen vorhanden, was im Grunde genommen auch völlig ausreicht, um die Geschichte der T(U)-Wagen aufzeigen zu können.
Ich persönlich hätte mir anstelle des 8762 als TU2 lieber den 8769 gewünscht, denn das war der T13 403. Wäre anstelle des 8762 der 8769 aufbewahrt worden, hätte man jetzt mit dem und Wagen 11 den ersten und letzten Wagen gehabt.
Ich vermute der VVM hatte nicht genug Geld und die Hochbahn wollte nicht mehr Gleise zum Parken der Wagen abgeben.

Ich hab oben noch die Verschrottungsdaten nachgetragen.

Uli



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.02.2012 23:34 von Glinder.
Zitat
Glinder
Ich vermute der VVM hatte nicht genug Geld und die Hochbahn wollte nicht mehr Gleise zum Parken der Wagen abgeben.

Wahrscheinlich das und wahrscheinlich auch noch andere Gründe. 4 Wagen sind ausreichend, jeder weitere ist zu viel.
Wenn man sich ansieht was in Berlin alles erhalten wird dann passen 18 und 177 auch noch dazu. Gerade weil 11 ungern rausgelassen wird würde ein einfacher zweiter T-Wagen mit 220 und TU1 und TU2 einen Vierwagenzug bilden. Aber ich versteht schon was du sagen willst. Es muss alles bezahlt werden und da ist es vielleicht besser wenn man einen zweiten DT1 macht und den immer mal mit dem Bierfass in den Planbetrieb schickt. Mit Türschließeinrichtung ist das nicht so personalaufwendig.

Uli
Zitat
Glinder
Wenn man sich ansieht was in Berlin alles erhalten wird dann passen 18 und 177 auch noch dazu.

In Berlin wird auch längst nicht mehr alles erhalten, was einmal da war. Im Gegenteil, da sind sogar schon aufwändig restaurierte Museumswagen verschrottet worden, weil diese schlicht ergreifend zu viel waren. Das in Berlin überhaupt so viel erhalten worden ist, ist nur auf den unglücklichen Umstand der Teilung zurück zu führen, weil während der Teilung in Ost und West getrennt gesammelt worden ist. Nach der Wiedervereinigung waren dann dadurch einige Wagen doppelt gewesen, welche ohne dem unglücklichen Umstand der Teilung niemals aufbewahrt worden wären.

Zitat
Glinder
Gerade weil 11 ungern rausgelassen wird würde ein einfacher zweiter T-Wagen mit 220 und TU1 und TU2 einen Vierwagenzug bilden.

In der Zusammenstellung 220+TU1+TU2 wird die Geschichte der T-Wagen bestens aufgezeigt, da braucht man keinen 4. Wagen.

Zitat
Glinder
Aber ich versteht schon was du sagen willst. Es muss alles bezahlt werden und da ist es vielleicht besser wenn man einen zweiten DT1 macht und den immer mal mit dem Bierfass in den Planbetrieb schickt. Mit Türschließeinrichtung ist das nicht so personalaufwendig.

Ich sehe das so, dass der DT1 9034/35 billiger zu haben ist als der T-Wagen 18 und zudem auch noch den DT1 komplettiert. Dann hat man mit 11, 220, 8838, 8762 vier Einzelwagen T(U) und mit 516+518 vier Einzelwagen DT1. So hat man von jedem Typ vier Einzelwagen.
@Jan Gnoth Schon klar der DT1 ist sinnvoll und wichtiger. Der 18 wird auch nicht verschrottet und den 177 gibt es auch noch. Muss man jetzt nicht drüber streiten.

Wenn der 11 so geschont werden soll dann ist das trotzdem sinnvoll für den 11 irgendwann mal eine pflegeleichtere Alternative zu haben vielleicht auch mit Türschließanlage. Man muss den 18 nicht unbedingt in der Ursprungslackierung mit oben creme und unten rot und gelb machen. War mir bis gestern auch nicht bewusst dass Berliner und Hamburger U-Bahn 1912 mal ähnlich lackiert waren. Kamen ja viele der Berliner Hochbahnwagen in den ersten Jahren von Falkenried. 11 18 und 220 sind auch Falkenriedwagen. Vielleicht sollte man wie die S-Bahn 2007 mal einen Berliner für die Geburtstagsfeier herholen? Gab damals viele Postkarten wo Berliner Züge einkopiert wurden.

Uli
Zitat
Glinder
Das alte Hochbahnbuch vom VVM sagt: 11 hat die Eröffnungsfahrt nicht mitgemacht.

Die frühesten Inbetriebnahmen sind

111 am 16.1.1912 (1952 neu aufgebaut als TU1 8901). Abgestellt 3/1970. 2.6. 1970 verschrottet.

Ich habe hier eine Liste.
[www.hochbahnbuch.de]
Zitat
Glinder
Wenn der 11 so geschont werden soll dann ist das trotzdem sinnvoll für den 11 irgendwann mal eine pflegeleichtere Alternative zu haben vielleicht auch mit Türschließanlage.

Die Geschichte der T-Wagen (Ursprungsausführung, Wiederaufbau nach dem Krieg, Modernisierung zur Lebenszeitverlängerung) wird durch 220, 8838 und 8762 bestens gezeigt. Ein 4. Wagen wird dazu eigentlich nicht benötigt. Der Wagen 11 ist halt dazu da, um wirklich die früheste Zeit der Hochbahn so gut wie möglich darzustellen. Wenn der Wagen 11 dann auch noch eine wertvollere Ausstattung hat, muss der auch nicht immer dem Gespann aus 220+8838+8762 beigestellt werden. Da reicht es völlig aus, wenn das auf das Jahr verteilte Standartprogramm mit 220+8838+8762 und "Hanseat" abgewickelt wird und Wagen 11 dann nur zum VHT rausgeholt wird. Dazu ist der VHT schließlich da, dass einmal im Jahr auch die etwas wertvolleren Wagen rausgeholt werden, die sonst zu den üblichen über das Jahr verteilten Fahrten nicht rausgeholt werden.

Zitat
Glinder
Man muss den 18 nicht unbedingt in der Ursprungslackierung mit oben creme und unten rot und gelb machen.

Das wird der 18 garantiert nicht gemacht werden, denn dafür war schließlich schon der 11 vorgesehen. Dass der 11 nicht ganz in die Ursprungslackierung mit oben créme und unten rot und gelb zurück versetzt worden ist, liegt daran, dass die Wagen der ersten Serien in den ersten Jahren mehrfach umgebaut worden sind, so dass das tatsächliche Aussehen des Wagen 11 zu dieser Zeit nicht mehr ganz nachvollzogen werden konnte. Aus diesem Grunde ist Wagen 11 in den frühesten Zustand zurück versetzt worden, der noch am einwandfreiesten nachvollzogen werden konnte.
Jan Gnoth schrieb:
> Dass der 11 nicht ganz in die Ursprungslackierung mit oben créme und unten rot und gelb zurück versetzt worden ist, liegt daran, dass die Wagen der ersten Serien in den ersten Jahren mehrfach umgebaut worden sind, so dass das tatsächliche Aussehen des Wagen 11 zu dieser Zeit nicht mehr ganz nachvollzogen werden konnte. Aus diesem Grunde ist Wagen 11 in den frühesten Zustand zurück versetzt worden, der noch am einwandfreiesten nachvollzogen werden konnte.

Ist das deine Theorie oder ist das wirklich eine Überlegung gewesen?

Dass die Wagen damals öfters umgebaut wurden, ist mir nicht bekannt. Wie die Wagen aussahen, ist doch eigentlich hinlänglich bekannt, gibt ja genug Bilder. Das Problem dürften lediglich die exakten Farben gewesen sein. Immerhin gibt es wohl kaum mehr jemanden, der die Farben genau beschreiben könnte, Farbfotos gab es schließlich noch nicht. Und bis Ende des WK I waren sicher alle Wagen in grün umlackiert.

Ich hab eine andere Theorie: Wagen 11 sollte gut zu Wagen 220 passen. Warum denn auch noch für die Frühzeit der Hochbahn einen "Bunten Zug"? Sowas wäre nicht typisch für die Darstellung in historischen Zügen und hat es sicher nur kurze Zeit gegeben. Das wäre heute für Niemanden mehr nachvollziehbar.

Viele Grüße
Marcus
Zitat
Netzspinne

Ich hab eine andere Theorie: Wagen 11 sollte gut zu Wagen 220 passen. Warum denn auch noch für die Frühzeit der Hochbahn einen "Bunten Zug"? Sowas wäre nicht typisch für die Darstellung in historischen Zügen und hat es sicher nur kurze Zeit gegeben. Das wäre heute für Niemanden mehr nachvollziehbar.

Nun ist es so, dass der Wagen 11 in den 1980ern nur mit vertretbarem Aufwand zurückversetzt wurde. Am Fahrzeug sind zahlreiche Kompromisse notwendig gewesen - der Fußboden, Verlourbezogene Sitze statt Ledersitze, später eingebaute Spitzenbeleuchtung beibehalten, nur durch ein Rohr verlängert, Schaku beibehalten, Luftleitungen imitiert, Trennwand mit ausgemusterter Abteilschiebetür der DB-Abteilwagen ausgestattet.

Das alles hat im Endeffekt natürlich nicht zur Folge, dass die Hochbahn sagt, da passt der alte Anstrich von 1912 nicht so, das galt auch für den Anstrich von 1916 genauso, wenn man es genau nimmt. Die historische Tiefe ist bei der Hochbahn nicht da, das sah man auch bei der Restaurierung der TU-Wagen, siehe Rahmenfarbe und lackierte Stirnleuchtenringe. Das ist so, das wird man auch nicht wirklich ändern können.

So ist in der Tat der Hauptgrund für die Farbe von Wagen 11 das zusammenpassen mit dem Wagen 220.

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]
Also ich für meinen teil würde mir wünschen (ist nur ein Wunsch) , das die Wagen 18 und 177 auch wieder fit gemacht werden.
Dan hätten wir einen T-TU Zug mit Wagen 18 (Rot/Beige) 8838 und 8762 ... und Wagen 11, 177 und 220 (alle in Grün/Gelb/Rot)

Das wär für den VHT eine interessante Mischung.
Zur Not könnt man noch den Hanseaten dazu stellen.

Gruss Stefan

_____________________________
Meine U-Bahnseite

U-Bahn Hamburg
[u-bahn-hamburg.12see.de]
Zitat
Netzspinne
Ist das deine Theorie oder ist das wirklich eine Überlegung gewesen?.

Als der Wagen 11 1987 vorgestellt worden ist, hat die Hochbahn einen Prospekt im DIN A5 Format rausgegeben, wo das so gestanden hat, wie ich es in meinem Beitrag zuvor geschrieben habe. Wenn ich mir in den einschlägig bekannten Büchern von Staisch, Häger, Borchers/Bläse/Benecke die Bilder von T-Wagen in der Anfangzeit bis in die 1920er Jahre ansehe, scheint das auch zu stimmen, was die Hochbahn in dem Prospekt zur 11-Vorstellung 1987 geschrieben hat. Zu unterschiedlich sind die Formen und Anordnungen von Beleuchtungskörpern und Dachlüftern in der Anfangszeit, so dass ich vermute, dass in der Anfangszeit sehr viel experimentiert und umgebaut worden ist. Dazu kommt, dass jede neue Serie wagenbaulich etwas anders ausgefallen ist und die vorangegangenen Serien dementsprechend angeglichen worden sind. Aus diesem Grunde glaube ich diesem Prospekt von 1987 auch, dass Wagen 11 bei der Restaurierung in den 1980er Jahren in den Zustand versetzt worden ist, der noch am einwandfreiesten nachvollzogen werden konnte.

Zitat
Netzspinne
Dass die Wagen damals öfters umgebaut wurden, ist mir nicht bekannt.

Dann lies dir diesen Prospekt von 1987 genau durch, sofern du diesen hast.

Zitat
Netzspinne
Wie die Wagen aussahen, ist doch eigentlich hinlänglich bekannt, gibt ja genug Bilder.

Dann schau in die hinlänglich bekannten Bücher und vergleich das. Dann fallen dir schon einige Unterschiede im Bereich der Anordnung von Beleuchtungskörpern und Lüftern an der Decke auf. Zumindest mir sind diese so aufgefallen.

Zitat
Netzspinne
Das Problem dürften lediglich die exakten Farben gewesen sein. Immerhin gibt es wohl kaum mehr jemanden, der die Farben genau beschreiben könnte, Farbfotos gab es schließlich noch nicht.

Nicht nur die exakten Farben, auch die Anordnung einiger Details im Fahrgastraum dürften problematisch gewesen sein. Zu unterschiedlich sind die Innenaufnahmen aus der Zeit vor 1920. Wenn ich mir diese Innenaufnahmen aus der Zeit vor 1920 ansehe, hätte ich auch davon Abstand genommen, den exakten Zustand von 1912 wieder herstellen zu wollen.

Zitat
Netzspinne
Und bis Ende des WK I waren sicher alle Wagen in grün umlackiert.

Die grüne Farbgebung muss während des WK I gekommen sein. Auf den Bildern in den bekannten Büchern ist zu erkennen, dass die Wagen ab der 4. Serie 76-90 / 176-190 grün lackiert sind, nicht mehr die große Frontscheibe auf der Zugbegleiter-Seite haben und dadurch das Zielschild nunmehr mittig angeordnet, aber noch nicht den Zielschildkasten haben. Ebenso sind die Sauglüfter entfallen. Wahrscheinlich waren die Wagen der 4. Serie ab 76 / 176 die ersten Wagen, die von Werk aus in grün gekommen sind und gleichzeitig die ersten grünen Wagen überhaupt. Alle vorher gelieferten Wagen sind ab diesem Zeitpunkt umlackiert worden. Auf Bildern aus der Zeit des WK I wo Frauen bei der Hochbahn Dienst verrichten, ist zu erkennen, dass die Wagen 11-75 / 111-175 bereits grün lackiert sind, aber wagenbaulich noch nicht der 4. und 5. Serie angeglichen worden sind. So sind die für die 1.-3. Serie typischen Merkmale wie große Frontscheibe auf der Zugbegleiter-Seite und Sauglüfter noch vorhanden. Ich vermute, die Wagen der 1.-3. Serie sind mit Eintreffen der 4. Serie schnell grün umlackiert worden, aber bei weitem nicht so schnell auf die verkleinerte Frontscheibe auf der Zugbegleiter-Seite und den Staulüfter umgebaut worden. Dieser Umbau der Frontscheibe auf der Zugbegleiter-Seite und dem Staulüfter dürfte spätestens nach Abschaffung der 2. Klasse begonnen worden sein und sich bis in die 1920er Jahre hingezogen haben.

Zitat
Netzspinne
Ich hab eine andere Theorie: Wagen 11 sollte gut zu Wagen 220 passen.

Nicht nur das. Der Zustand von 1912 war einfach nicht mehr nachzuvollziehen gewesen. Die Belege (Bildaufnahmen) aus der Zeit vor 1920 zeigen einfach zu viele unterschiedliche Kombinationen von Beleuchtungskörpern und Dachlüftern.

Zitat
Netzspinne
Warum denn auch noch für die Frühzeit der Hochbahn einen "Bunten Zug"? Sowas wäre nicht typisch für die Darstellung in historischen Zügen und hat es sicher nur kurze Zeit gegeben. Das wäre heute für Niemanden mehr nachvollziehbar.

Der T/TU-Zug aus den heutigen 4 Museumswagen ist auch recht bunt, was farblich und zeitlich gar nicht autentisch ist und trotzdem läuft dieser Zug heute in dieser Kombination. Von daher finde ich das schon typisch, wenn in historischen Zügen unterschiedliche Zustände zusammen laufen, auch wenn diese während der tatsächlichen Betriebszeit niemals so zusammen gelaufen sind. Aus diesem Grunde könnte der gelb/grüne Wagen 220 auch mit einem créme/gelb/roten Wagen 11 zusammen laufen. Der Wagen 11 würde dann halt die Anfangszeit der Hochbahn repräsentieren, während Wagen 220 dann schon einen etwas späteren Zustand repräsentiert, wobei Wagen 220 dieses auch tatsächlich tut. Auch nicht im Lieferzustand von 1920, wohl aber in einem etwas späteren Zustand als Wagen 11. Von daher bringen beide Wagen die unterschiedlichen Zeitzustände gut rüber.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.02.2012 22:03 von Jan Gnoth.
Hallo,

gibt es schon Daten (Uhrzeiten) für den 10.5.2012? Vor allem, bis wann nachmittags/abends der Oldie unterwegs ist...

Thomas

Viele Bahnfotos auf meiner HP: www.thomas-heier.de/Bilder
Zitat
ThomasHeier
Hallo,
gibt es schon Daten (Uhrzeiten) für den 10.5.2012? Vor allem, bis wann nachmittags/abends der Oldie unterwegs ist...
Thomas

Wenn es keine Aushänge gibt, ist das so gewollt – bei Fragen bitte an die Pressestelle wenden.

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]
Hallo zusammen,
wollte da mal fragen, was mit den DT1 auf dem Abstellgleis Horner Rennbahn passiert, die schon Jahrzehnte stehn?

gruß Maik
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