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Revival der Stadtbahn
geschrieben von LevHAM 
NVB
Re: Revival der Stadtbahn
21.10.2014 14:42
"Mit dieser Argumentation muss man dann aber auch verhindern, dass jemand von außen die Tür öffnet, da dies ebenso überraschend sein könnte."


Die Wege des Herrn äääh EBA sind bisweilen unergründlich. Aber mal im Ernst, man geht wohl davon aus, dass ein an der Tür stehender/lehnender Fahrgast einen sich abzeichnenden Fahrgastwechsel schon realisieren würde und sich anders verhält, als wenn eine Tür aus einer Sicht "grundlos" aufgeht.

Doch wie gesagt, das braucht man nicht zu verstehen. Das Schlimmste ist dabei, dass Leuchten und Geräusche nicht genormt sind und die Fahrgäste gar nicht mehr wissen (können), was sie zum verzögerungsfreien Öffnen der Türen am besten tun sollten.

Das Einfachste wäre eigentlich die Kopie einer Ampel:

Rot = Taster gesperrt
Gelb = Achtung, gleich geht's los
Grün = Drücken zum Öffnen

Das kapiert jeder. Daneben gibt es heute noch Fahrgäste bei der NOB, die nach Jahren immer noch nicht wissen, wie es geht. Das sollte zu denken geben ...
Ähm....hier gehts um die Stadtbahn, nicht die S-Bahn....
Zitat
Polski
Ähm....hier gehts um die Stadtbahn, nicht die S-Bahn....

Um was für eine Stadtbahn bitte?
Zitat
Heiko T.
Zitat
Polski
Ähm....hier gehts um die Stadtbahn, nicht die S-Bahn....

Um was für eine Stadtbahn bitte?

[www.nahverkehrhamburg.de]

Hamburgs Grüne starten eine Werbetour für den Bau einer Stadtbahn in den Randbezirken ohne Schienenanschluss und wollen mit Anwohnern über mögliche Strecken diskutieren. Den Anfang macht Osdorf. Weitere Termine sollen folgen.
Will man die Bezirke auch wieder ärgern, als wenn nicht schon "zu viel und zu lange" darüber gesabbelt wurde...

Wenn man immer wieder mit Anwohnern über mögliche Strecken diskutiert und das vielleicht noch bei Kaffee und Kuchen,
dann wären die dort alle schon schwer übergewichtig...
Was müssen das für Bürger sein, die sicherlich die Grünen-Pleiten in den letzten Jahren noch gut im Gedächtnis haben....
NVB
Re: Revival der Stadtbahn
22.10.2014 14:03
Zitat

Was müssen das für Bürger sein, die sicherlich die Grünen-Pleiten in den letzten Jahren noch gut im Gedächtnis haben....


Und was müssen das für Politiker sein, die allen Ernstes glauben machen wollen, dass eine neue U-Bahn kommt und dann noch meinen, mit 30 Kilometern und schlappen 30 Stationen frühestens 2030 an der hamburgischen Verkehrspolitik von heute irgendetwas verbessern zu können?

Die U-Bahn-Pläne der letzten Jahrzehnte waren alle gelogen und immerhin hatte die Straßenbahn im Jahre 1958 rund 286 Millionen Fahrgäste im Jahr! Die U-Bahn heute hat gerade mal 216 Millionen. Wer die Stadtbahn nicht wenigstens versucht, nimmt unserer Hansestadt die Entwicklungschancen ...
Zitat
NVB
Zitat

Was müssen das für Bürger sein, die sicherlich die Grünen-Pleiten in den letzten Jahren noch gut im Gedächtnis haben....


Und was müssen das für Politiker sein, die allen Ernstes glauben machen wollen, dass eine neue U-Bahn kommt und dann noch meinen, mit 30 Kilometern und schlappen 30 Stationen frühestens 2030 an der hamburgischen Verkehrspolitik von heute irgendetwas verbessern zu können?

Die U-Bahn-Pläne der letzten Jahrzehnte waren alle gelogen und immerhin hatte die Straßenbahn im Jahre 1958 rund 286 Millionen Fahrgäste im Jahr! Die U-Bahn heute hat gerade mal 216 Millionen. Wer die Stadtbahn nicht wenigstens versucht, nimmt unserer Hansestadt die Entwicklungschancen ...

Tja, ist genauso ein Unsinn...
Bei einer richtigen Stadtbahn würde man keine zusätzlichen Buslinien, wie man es bei einer U-Bahn Strecke benötigen.
Die Kosten würden dann ja noch dazu kommen, was man sich bei einer "gut geplanten" Stadtbahn ersparen könnte.
Eine Kombi-Lösung wäre ja denkbar, aber warum sollte man auch zweigleisig fahren...:-)

Das ist ja auch richtig, das die Zahlen zu der Zeit sehr hoch waren, man kann aber auch nachlesen, wie viele Straßenfahrzeuge in den nächsten Jahren in Hamburg dazu gekommen sind, das ist förmlich explodiert...
Man hätte das vorhandene Netz nur da beibehalten können, wo es eigene Trassen gab, alles andere hätte man neu gestalten müssen.
Und da ist das Thema wieder, ob man das in dem Umfang hätte machen können.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.10.2014 14:29 von Heiko T..
Hier mal ein kleiner Blick über den Tellerrand, nämlich was die Wiedereinführung der Tram in Straßburg bewirkt hat:
[www.welt.de]
Re: Revival der Stadtbahn
31.10.2014 10:11
Ach komm, dieses französische Provinzkaff möchtest du mit der Weltmetropole und zugleich schönsten Stadt der Welt vergleichen!? Ich bitte Dich!
Straßburg kann man nicht mit Hamburg vergleichen. Der Name fängt schon mal gar nicht mit "H" an.
Ich sagte ja nicht ohne Grund "Blick über den Tellerrand" - aber ich gebe zu, viele hier sitzen in einer Suppenschüssel...
NVB
Re: Revival der Stadtbahn
31.10.2014 15:26
Zitat

Ich sagte ja nicht ohne Grund "Blick über den Tellerrand" - aber ich gebe zu, viele hier sitzen in einer Suppenschüssel ...

M2204 und Herbert haben den Smiley vergessen, wobei der Spruch von Herbert richtig gut ist ...


Doch mal zur Sache:

Ich war diese Woche vom Mobilitätsbeirat eingeladen und es gab in größerer Runde jede Menge guter Vorträge. Am besten von der Übersichtlichkeit her aber auch von der Einfachheit war der Grünen-Beitrag von Till Steffen. Eine Stadtbahn von Schnelsen nach Harburg, fast überall gibt's Busspuren und da, wo es keine gibt wie in Wilhelmsburg, wohnen keine Stadtbahngegner. Das Stadtbahn-Depot kommt auf eine der vielen Brachflächen im Süden und fertig.

Ich fand den Vorschlag geradezu genial ...
bc2
Re: Revival der Stadtbahn
31.10.2014 19:50
Den Vorschlag mit der Linie 5 nach Harburg halte ich auch für am klügsten. Die Tram muss da gebaut werden, wo sie am dringendsten gebraucht wird und wo auch Platz dafür ist. Man fängt dort wieder an, wo man zuletzt aufgehört hat.
Re: Revival der Stadtbahn
01.11.2014 11:28
Zitat
NVB
fast überall gibt's Busspuren und da, wo es keine gibt wie in Wilhelmsburg, wohnen keine Stadtbahngegner.

Haha, wenn du das zu laut sagst, werden da wahrscheinlich umgehend welche hinziehen. (Oder zumindest werden Stadtbahngegner die Anwohner dort verstärkt zu aktivieren versuchen.)

______

metrobits.org
Also wenn man sich das mal logisch ansieht, dann:

1.) Wer will denn mit einer Stadtbahn von Harburg in die Innenstadt fahren, somit keine Alternative zur S-Bahn.

2.) Wenn man dann noch über Kirchdorf und Veringstraße fahren will, dauert das noch alles länger, positiv allerdings, das es nicht voll sein wird, da aus Harburg kaum jemand drin sein dürfte.

3.) Lohnen sich jetzt schon die drei vorhanden Buslinien zwischen Wilhelmburg und Harburg nicht.

4.) Der Betriebshof soll in Wilhelmsburg stehen, wie kommen die Fahrzeuge am frühen morgen nach Schnelsen und Nachts wieder zurück, wenn dann zu den Uhrzeiten kein Bedarf besteht?

5.) Abschnitt Veddel zur Innenstadt wird niemand wirklich nutzen, solange es hier eine schnellere Verbindung gibt. Zudem werden zwischen Veddel und Innenstadt kaum jemand ein- oder aussteigen wollen, da dort eigentlich fast nichts ist. Man wird deshalb auch nicht aus Rothenburgsort von der M3 umsteigen um mit einer Stadtbahn das gleiche Ziel erreichen zu können.

6.) Eine sehr lange Linienlänge. Sollte auch nur auf einem Teil etwas passieren, wie man es ja nun genügend von der S-Bahn zwischen Harburg und Innenstadt her kennt, ist das Chaos perfekt und man müsste die Linie irgendwo teilen müssen, weil die Stadtbahn keine Umleitung fahren könnte. Der Fahrgast wird sich hier mehrmals bei den Planern bedanken können, das er immer wieder auf einem Ersatzverkehr ausweichen darf. In der Innenstadt könnte man zum Beispiel keine Teilung machen können, schon wegen den ganzen Demos, somit wird man von jeder Seite aus, vorher auf andere VUs ausweichen dürfen.
Was für eine Option hätte man denn für die Innenstadt? Zwei weitere Umleitungsstrecken bauen, oder vielleicht sogar einen Tunnel zu graben...Kostet ja nichts und wäre alles sehr wirtschaftlich. Zumal man weiterhin immer Busse bereit halten müsste, wo man gerade auf dem Weg ist, sogar noch mit wenigeren auskommen zu können. Woher dann das zusätzliche Personal kommen sollte, mal ganz zu schweigen...

Dann mal Mahlzeit und es wird sicher eine gute Werbung für andere Strecken machen.
Nun, als Ansatzpunkte:

- Linienlänge wäre etwa 24 km zwischen Schnelsen und Wilhelmsburg, bis Harburg weiter sind es 30 km.
- Durchschnittsgeschwindigkeit 20 km/h = 72 Minuten Fahrtzeit von einem Wilhelmsburger Betriebshof bis Schnelsen
- Mögliche Ansatzpunkte für fehlende Fahrzeuge am Nordende:
-- 24-Stunden-Betrieb der Tram wie in Berlin (Metrotram) z.B. alle 30 Minuten als Teil-Ersatz der Nachtbuslinien 640 und 603/604.
-- Kleine Abstellanlage in Schnelsen
--

- Betriebsteilung ist möglich, schon heute fahren, äh, meist stehen nur Hartgesottene mit der 5 über die "große Umleitung". Kehrmöglichkeiten mindestens an den großen Schnittpunkten mit dem Schnellbahnnetz, so dass bei einer Betriebsstörung der Anschluss an das übrige hochwertige ÖV-Netz weiter besteht.

-
Zitat

5.) Abschnitt Veddel zur Innenstadt wird niemand wirklich nutzen, solange es hier eine schnellere Verbindung gibt. Zudem werden zwischen Veddel und Innenstadt kaum jemand ein- oder aussteigen wollen, da dort eigentlich fast nichts ist. Man wird deshalb auch nicht aus Rothenburgsort von der M3 umsteigen um mit einer Stadtbahn das gleiche Ziel erreichen zu können.

Aus dem Reiherstiegviertel ist die Verbindung heute einfach nur schlecht und sicher ein Grund, warum es trotz aller Hyperei nicht Szene wird. Mit der 13 zur S-Bahn, mit der S-Bahn in die Stadt, wieder in den Bus zur Feinverteilung, z.B. zur Uni. 1-2x Umsteigen sparen, die gern überfüllte S-Bahn meiden, das ist unter dem STrich kaum langsamer, aber bequemer und findet damit schon seine Kundschaft.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.11.2014 12:39 von Herbert.
Zitat
Herbert
Nun, als Ansatzpunkte:


- Betriebsteilung ist möglich, schon heute fahren, äh, meist stehen nur Hartgesottene mit der 5 über die "große Umleitung". Kehrmöglichkeiten mindestens an den großen Schnittpunkten mit dem Schnellbahnnetz, so dass bei einer Betriebsstörung der Anschluss an das übrige hochwertige ÖV-Netz weiter besteht.

........

Aus dem Reiherstiegviertel ist die Verbindung heute einfach nur schlecht und sicher ein Grund, warum es trotz aller Hyperei nicht Szene wird. Mit der 13 zur S-Bahn, mit der S-Bahn in die Stadt, wieder in den Bus zur Feinverteilung, z.B. zur Uni. 1-2x Umsteigen sparen, die gern überfüllte S-Bahn meiden, das ist unter dem STrich kaum langsamer, aber bequemer und findet damit schon seine Kundschaft.

Ja, dann schlag mal nach, wo die Stadtbahn aus Richtung Veddel einen Schnellbahnanschluss bekommen soll, wenn die Strecke geteilt ist, oder sollen die dann alle auf die M3 wechseln?
Kann ja auch in Veddel wenden und alle fahren wieder mit der S3/S31, super...

Davon mal abgesehen, wollen die aus Wilhelmsburg und Veddel nur in die Innenstadt, um dort umsteigen zu können.
Sollen die jetzt alle entweder bis zur Mö fahren und dann zurück zum Hauptbahnhof laufen, oder bis Jungfernstieg gondeln?
Wer wird sich das denn bitte antun?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.11.2014 14:57 von Heiko T..
NVB
Re: Revival der Stadtbahn
01.11.2014 16:03
@ Heiko:

Mit der Straßenbahn kennst Du Dich doch eigentlich aus. Die extreme Leistungsfähigkeit der alten Hamburger Straßenbahn basierte auf ihren guten Haus-zu-Haus-Fahrzeiten oder wie man heute sagt: Quelle-Ziel-Fahrzeiten. Nicht umsonst hatte die Straßenbahn in ihren Hochzeiten drei Mal mehr Fahrgäste als die U-Bahn.

Als die Linie 9 eingestellt wurde, musste ich mit einem ständig überfüllten Bus 65 bis Wandsbek-Gartenstadt fahren und dann mit der U-Bahn bis Berliner Tor und später etwas günstiger bis Lohmühlenstraße. Fahrzeitgewinn? Nix, nicht die Bohne und wenn ich die Fußwege mitzähle, war die U-Bahnfahrt eine massive zeitliche Verschlechterung, von der Sardinenfeeling-Beigabe mal ganz abgesehen.

Deshalb, lieber Heiko, stell Dich mal nicht dümmer als Du bist und glaub einfach mal, was Dir Onkel Herbert erzählt, der hat nämlich so was von Recht. Und ein ganz prominenter Grüner erzählt mir immer wieder, dass der Bahnhof Veddel fußläufig maximal ungünstig liegt und der Bahnhof Wilhelmsburg auch nicht viel besser zu erreichen ist. Und spätestens, wenn Dir beim Umsteigen das zweite Verkehrsmittel entfleucht ist, fährst auch Du umsteigegefrei Stadtbahn, von Haus-zu-Haus mit nur sehr geringen Fußwegen ...
Warum hatte die Strab mehr Fahrgäste?
Weil es sehr viele Linien gab und der Busbereich sich erst durch Einstellungen der Straßenbahnlinien nach und nach vergrößert hat.
Niemand ist extra einen Umweg gefahren, damit er zu einer anderen Linie kommt, weil man besser mit der Straßenbahn gefahren wäre.
Bis um 1958/59 sind es, wenn man die Schnellbusse mal abgerechnet, gerade mal um die 80 Stadtbusse gewesen.

Du musst mich auch nicht für Dumm erklären zu wollen, nur weil ich den Ast Harburg zur Innenstadt als Überflüssig erkläre, oder das es auf solch einer Linienstrecke nur Probleme geben wird. Von Schnelsen in die Stadt wäre ja in Ordnung, aber zig Kilometer zu vergeuden, damit Fahrgäste länger für ihr Ziel brauchen, ist sicher kein Argument um Schienen verlegen zu können.

Wenn Du der Meinung bist, das die Fahrgäste nun von Harburg über Kirchdorf - S Wilhelmsburg - Stübenplatz - S Veddel - in die Mö fahren werden, wenn es denn ihr Arbeitsweg ist, dann kann man das vergessen!

Es ist nichts, aber auch gar nichts zwischen Veddel und der Innenstadt, wo man eine Stadtbahn benötigen würde, das ist reiner Unsinn.
Eine Alternative somit zur S-Bahn überhaupt nicht, die endet nun auch nicht am Hauptbahnhof, somit steigen da auch nicht alle aus.
Und was ein Grüner erzählt, das muss dann natürlich auch stimmen, die haben auch so viel Ahnung davon...
Die Grünen und der ÖPNV, zwei völlig verschiedene Welten...
S Veddel liegt ideal für Fahrgäste aus Wilhelmsburg, da man von dort aus ohne größere Probleme nach Wilhelmsburg kommt.
Stau, gibt es hier meistens nur, wenn die Wilhelmsburger Reichsstraße Probleme macht.
Man fährt mit dem Bus direkt vor dem S-Bahn Eingang und ist sehr schnell auf dem Bahnsteig und da sagt ein Gründer, das "fußläufig maximal ungünstig" liegt...Dann soll er sich dort mal hinstellen...
Da wäre sogar eine U4 über S Veddel, Stübenplatz - S Wilhelmsburg - Kirchdorf sehr viel besser.

Wo ist denn nun der Umsteigepunkt, wenn es die Stadtbahn von Veddel aus nicht in die Innenstadt schafft?
Wenn man keine Antwort hat, dann lässt man so etwas mal eben links liegen, aber das ist ja nichts neues.

Wenn man auf der Harburger S-Bahnstrecke mehr Fahrzeuge einsetzen würde, ob getrennt, oder zusammen gekoppelt, dann hätte man schon mal ein Problem weniger, denn dann würden die Wilhelmsburger und die auf der Veddel Leben schon mal bequemer weg kommen.

Auf der M13 muss sich allerdings noch weiterhin etwas ändern...
Oder würde man die U4 wenigstens bis Stübenplatz bauen und S-Bahn verstärken, hätte man schon einiges im Sack.
Und die M5 ablösen durch eine Stadtbahn, das wäre schon mal ein guter Anfang wäre.
Machen wir uns erst einmal bewusst, dass Hamburgs ÖV-System Tür-zu-Tür heute auf vielen Relationen eben oberlahm ist. Weil die Schnellbahnen eher weitmaschig gestrickt sind - die Bebauungsdichte ist nicht so hoch, dass eine Schnellbahn ihre Trümpfe wirtschaftlich ausspielen könnte. Weil der Verkehr dadurch oft gebrochen ist oder lange Fußwege nötig werden und weil die Busse im Hamburger System somit eine große Rolle spielen und trotzdem zweite Geige auf der Straße tanzen.

Die Stadtbahn würde mehr Direktverbindungen anbieten können und damit Tür-zu-Tür bei angemessener Reisegeschwindigkeit (>= 20 km/h) trotz niedrigerer Reisegeschwindigkeit als eine Schnellbahn im Endeffekt in ähnlicher Liga spielen - aber durch weniger Umsteigezwänge attraktiver sein. Dass jemand von Harburg in die Innenstadt da mitfährt, ist natürlich Quatsch. Die S-Bahn fährt den direkten Weg, legt hier ein für Hamburg beispiellos hohes Tempo vor, während die Stadtbahn (und übrigens auch eine U4) einen längeren Weg in geringerer Geschwindigkeit fährt. Der Unterschied ist einfach zu krass. Schon bei der Fahrt von Burgwedel zur Uni aber würde man wohl eher mit der Metrotram fahren, als eine zukünftige S-Bahn bis Dammtor zu nehmen und dann 10 Minuten zu Fuß zum Campus zu laufen.

Die U-Bahn ist ja auch eine tolle Lösung. Sie ist schneller und transportiert mehr Leute. Das ist supernotwendig für eine Stadt wie Barcelona. Die ist so dicht besiedelt, dass im attraktiven fußläufigen Einzugsgebiet einer Schnellbahnstation (400 m Luftlinie = 0,5 km²) im Durchschnitt 8.000 Menschen leben. Inklusive Parks, Industriegebiete & Co. Einzelne Quartiere wie Eixample sind so dicht besiedelt, dass auf 0,5 km² durchschnittlich um die 18.000 Menschen leben. Wow: Da besteht so eine große Verkehrsnachfrage, dass man mit Bussen auf Hauptachsen gar nicht anrollen muss. Ohne U-Bahn geht es nicht. Und die U-Bahn ist dann auch so gut ausgelastet, dass man außerhalb des direkten Einzugsgebietes eine zweite Linie parallel bauen kann, ohne die erste Linie wegzukannibalisieren. Hamburg dagegen ist, Fact, im Vergleich zu den meisten großen Metropolen in Punkto Besiedlungsdichte mehr Neunkirchen als New York.

Innerstädtische Gebiete wie Barmbek-Süd sind oft nur drei-viergeschossig besiedelt. Ergebnis: Auf 0,5 km² hätte die U-Bahn statt 18.000 Menschen in Barmbek nur 5.000 Leute potentielle Kundschaft. Weiter außen wird es endgültig karg. Was ist die Folge? Die U-Bahnen brauchen eigentlich Buszubringer aus weiteren Gebieten für die nötige Auslastung eines wirtschaftlichen Betriebs. Das macht die Gebiete, die nur per Bus angebunden sind, aber nicht attraktiver - und die Verbindungen daraus erst recht nicht. Hamburg versucht es deshalb mit den berühmten Zickzacklinien, die wie der beste Olympia-Slalomläufer durch die Stadt eiern, um möglichst viele "Zentren" entlang einer Strecke anzubinden, um die nötige Auslastung irgendwie zu bekommen. Ergebnis: Die U-Bahn fährt solche Umwege, dass sie auch noch ihren Vorteil "Geschwindigkeit" verliert. Von Lurup aus ist man mit der U5 über Siemersplatz (!) wohl eher langsamer in der Stadt als mit einer direkten Stadtbahn. Und dann kommt man bei den angedachten 2-3 Innenstadtstationen in großer Tiefe mit großer Treffsicherheit gar nicht da raus, wo man eigentlich hinwollte.

Das ist das Problem und ich glaube, dass ein Stadtbahnsystem deshalb Hamburg mehr gebracht hätte als nur die Anbindung von Gebieten, die eine direkte, schnelle U-Bahn schon brauchen könnten.


Zitat

Ja, dann schlag mal nach, wo die Stadtbahn aus Richtung Veddel einen Schnellbahnanschluss bekommen soll, wenn die Strecke geteilt ist, oder sollen die dann alle auf die M3 wechseln?
Kann ja auch in Veddel wenden und alle fahren wieder mit der S3/S31, super...

Zwischen Hauptbahnhof und Wilhelmsburg wären natürlich U(/S) Elbbrücken und S Veddel die Verbindungspunkte mit dem Schnellbahnnetz. Wo ist das Problem?



8 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.11.2014 22:18 von Herbert.
Dieses Thema wurde beendet.