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Revival der Stadtbahn
geschrieben von LevHAM 
Re: Revival der Stadtbahn
31.01.2015 22:03
Zitat
NVB
P. S.:
Zwischen Wandsbek-Gartenstadt und Hauptbahnhof nehme ich stets die U3, obwohl dies Umsteigen bedeutet und eine um zwei Minuten längere Fahrzeit ...
Wenn das viele Fahrgäste so machen würden, wäre die U1 zwischen Wandsbek-Gartenstadt und Wandsbek-Markt verdammt leer.
Denn dann wäre die U3 nicht nur zu Zielen an U3, U2 und U4 die bessere Wahl, was sie ohnehin ist, sondern auch zu Zielen im gesamten S-Bahn Netz. Dann blieben der U1 also nur die direkten U1 Ziele. Die Fahrzeit scheint also auch nicht unwichtig zu sein. Ich denke auch das das Getrödel mit der Schleifenfahrt über Barmbek viele Fahrgäste nervt. Richtig attraktiv wäre wohl eine Direktverbindung von Wandsbek-Gartenstadt zur Dehnhaide.
Zitat
slhh
Zitat
NVB
P. S.:
Zwischen Wandsbek-Gartenstadt und Hauptbahnhof nehme ich stets die U3, obwohl dies Umsteigen bedeutet und eine um zwei Minuten längere Fahrzeit ...
Wenn das viele Fahrgäste so machen würden, wäre die U1 zwischen Wandsbek-Gartenstadt und Wandsbek-Markt verdammt leer.
Denn dann wäre die U3 nicht nur zu Zielen an U3, U2 und U4 die bessere Wahl, was sie ohnehin ist, sondern auch zu Zielen im gesamten S-Bahn Netz. Dann blieben der U1 also nur die direkten U1 Ziele. Die Fahrzeit scheint also auch nicht unwichtig zu sein. Ich denke auch das das Getrödel mit der Schleifenfahrt über Barmbek viele Fahrgäste nervt. Richtig attraktiv wäre wohl eine Direktverbindung von Wandsbek-Gartenstadt zur Dehnhaide.

Das machen auch sehr viele Fahrgäste so!!! Wandsbek Markt wird die Bahn durch diverse Buslinien wieder überbefüllt...

Freundliche Grüße

Roman – Der Hanseat
Re: Revival der Stadtbahn
31.01.2015 22:33
Zitat
Der Hanseat
Das machen auch sehr viele Fahrgäste so!!! Wandsbek Markt wird die Bahn durch diverse Buslinien wieder überbefüllt...
Nach meinem Eindruck steigen Wandsbek-Gartenstadt etwa 50% der Fahrgäste in die U3 um. Wenn die U1 aber nur zu den U1 Zielen attaktiv ist, sollten es deutlich mehr sein und die Walddörferbahn wäre von der falschen Linie bedient. Es mag einige Fahrgäste geben, die da wie NVB denken, aber die Mehrheit scheint mir das nicht zu sein.
Zitat
NVB
Zitat

Möchtest Du suggerieren, dass die Teilnehmer an der Umfrage nicht in der Lage sind einer Stadtbahn diese Eigenschaften zuzuordnen und selbst abzuwägen?


Genau das! Die U-Bahn ist der vermeintliche Weg des geringsten Widerstandes, tut angeblich niemanden weh und Geld spielt sowieso keine Rolle. Wie blöd die Leute teilweise sind, sah man vor einigen Jahren an den "Standgästen" in der Bremer Straßenbahn auf dem Jungfernstieg. Da haben sich etliche darüber unterhalten, wohin die Bahn wohl fährt und wann sie endlich losfährt. Kein Witz ...

87% aller Menschen halten sich für überdurchschnittlich intelligent. Das schließt nicht aus, dass es auch blöde Leute gibt.
Ich glaube trotzdem nicht, dass die meisten Leute bei

Zitat

Bewerten Sie folgende Aussage:
  • Geld spielt keine Rolle.

"Ich stimme voll und ganz zu"

ankreuzen.

Deine Sicht suggeriert, dass das Volk stur und lernresistent ist. Die Politik könne demnach machen was sie wolle, sie wird das Volk nicht beeinflussen können. Ein gesellschaftlicher Diskurs (und damit auch dieses Forum) ist eigentlich überflüssig. Ich finde das etwas beängstigent, denn welche Rolle bliebe in dieser Weltsicht der Politik? Sie ist ja nicht unsere Verwaltung...

Ich sehe, dass es durchaus einen gesellschaftlichen Wandel in der Wahrnehmung von Verkehrsmitteln gibt. Wie wir Verkehrswege heute bauen ist zwangsläufig ein "Mode" unserer Zeit. Ob sich das auf lange sicht als "richtig" herausstellt werden wir und unsere Nachfahren in einigen Jahrzehnten bewerten. Ich wäre allerdings persönlich sehr beruhigt, wenn dies nicht von einer kleinen Gruppe von Menschen entschieden würde, die sich für überdurchschnittlich intelligent hält, sondern von vielen, auch wenn davon nicht alle intelligent sind. Ich denke, dass dies auch dem gesellschaftlichen Frieden zuträglich ist. Wir haben bald Wahlen und wenn das Votum dort nicht eindeutig ausfallen sollte, bekommen wir vielleicht noch einmal die Chance uns bei einer Volksabstimmung zur Stadtbahn nochmal gesondert zu äußern.
Zitat
FelixOs
Wir haben bald Wahlen und wenn das Votum dort nicht eindeutig ausfallen sollte, bekommen wir vielleicht noch einmal die Chance uns bei einer Volksabstimmung zur Stadtbahn nochmal gesondert zu äußern.

Halte ich für sehr gefährlich. Das läuft dann genauso wie die Abstimmung über die Seilbahn über die Elbe. Für die hätte die Stadt Hamburg noch nichteinmal etwas zahlen sollen und trotzdem gab es eine Mehrheit die meinte "sowas hatten wir noch nie / sowas braucht Hamburg nicht / das wird am Ende für Hamburg viel zu teuer (das hat ja schon die Elbphilharmonie gezeigt)". Das beendet dann die Stadtbahn-Diskussion in Hamburg für immer, sollte die Politik nicht (wieder) gegen das Votum handeln.

Da große Teile der Politik noch nichteinmal davon überzeugt sind, dass ein Stadtbahnnetz Hamburg einen größeren Nutzen bringen würde als eine einzelne U-Bahn-Linie [U5], kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie man die 71% die laut aktuellen Umfragen lieber eine U-Bahn hätten davon überzeugen soll doch für eine Stadtbahn zu stimmen.

Kleiner Excurs zur Ansicht meiner Arbeitskollegen zu Straßenbahnen (und davon sind einige sogar ÖPNV-Nutzer in HH): "Oh ja, das sind ja diese Eisenbahnen auf der Straße - da weiß ich immer gar nicht, wie man sich da als Autofahrer zu verhalten hat, wenn ich in eine Stadt komme, in der sowas fährt." / "Sind Straßenbahnen wirklich besser als Busse?" / "Wir haben doch in Hamburg diese XXL-Busse ..."

Die meisten Leute haben sich einfach nie wirklich mit dem Thema beschäftigt. Eine U-Bahn kennt jeder. Und Autofahrer wissen, dass ihnen noch nie eine U-Bahn in die Quere gekommen ist. Also ist U-Bahn in jedem Fall einer Straßenbahn vorzuziehen - da ist es mir auch egal wie viel mehr Stadtbahn-km statt U-Bahn-km man für das gleiche Geld bekommen könnte, wenn ich keines der beiden Verkehrsmittel je zu nutzen gedenke.

Das sehe ich leider als die Realität an mit der wir uns als Stadtbahnbefürworter auseinanderzusetzen haben. Die Umfragen zeigen ja, je älter die Leute sind, desto geringer die Zustimmung zu einer Stadtbahn. Je älter die Leute sind, deto größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie ein eigenes Auto haben und ihnen der ÖPNV glatt am A**** vorbeigeht.
Zitat
Incentro
Kleiner Excurs zur Ansicht meiner Arbeitskollegen zu Straßenbahnen (und davon sind einige sogar ÖPNV-Nutzer in HH): "Oh ja, das sind ja diese Eisenbahnen auf der Straße - da weiß ich immer gar nicht, wie man sich da als Autofahrer zu verhalten hat, wenn ich in eine Stadt komme, in der sowas fährt."

Passende Antwort: "Karre abstellen, in die Bahn steigen und stressfrei ohne Stau durch die Stadt gondeln." Ich fürchte nur, argumentativ ist den autofrommen Hambürgern nicht beizukommen ...

--
Grüße aus Langenhorn - Schrotti
Zitat
Incentro
Halte ich für sehr gefährlich. Das läuft dann genauso wie die Abstimmung über die Seilbahn über die Elbe. Für die hätte die Stadt Hamburg noch nichteinmal etwas zahlen sollen und trotzdem gab es eine Mehrheit die meinte "sowas hatten wir noch nie / sowas braucht Hamburg nicht / das wird am Ende für Hamburg viel zu teuer (das hat ja schon die Elbphilharmonie gezeigt)". Das beendet dann die Stadtbahn-Diskussion in Hamburg für immer, sollte die Politik nicht (wieder) gegen das Votum handeln.

Kleiner Excurs zur Ansicht meiner Arbeitskollegen zu Straßenbahnen (und davon sind einige sogar ÖPNV-Nutzer in HH): "Oh ja, das sind ja diese Eisenbahnen auf der Straße - da weiß ich immer gar nicht, wie man sich da als Autofahrer zu verhalten hat, wenn ich in eine Stadt komme, in der sowas fährt." / "Sind Straßenbahnen wirklich besser als Busse?" / "Wir haben doch in Hamburg diese XXL-Busse ..."

Die meisten Leute haben sich einfach nie wirklich mit dem Thema beschäftigt. Eine U-Bahn kennt jeder. Und Autofahrer wissen, dass ihnen noch nie eine U-Bahn in die Quere gekommen ist. Also ist U-Bahn in jedem Fall einer Straßenbahn vorzuziehen - da ist es mir auch egal wie viel mehr Stadtbahn-km statt U-Bahn-km man für das gleiche Geld bekommen könnte, wenn ich keines der beiden Verkehrsmittel je zu nutzen gedenke.

Das sehe ich leider als die Realität an mit der wir uns als Stadtbahnbefürworter auseinanderzusetzen haben. Die Umfragen zeigen ja, je älter die Leute sind, desto geringer die Zustimmung zu einer Stadtbahn. Je älter die Leute sind, deto größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie ein eigenes Auto haben und ihnen der ÖPNV glatt am A**** vorbeigeht.

Volle Zustimmung, genau so kenne ich das auch!
Zitat
Incentro
Zitat
FelixOs
Wir haben bald Wahlen und wenn das Votum dort nicht eindeutig ausfallen sollte, bekommen wir vielleicht noch einmal die Chance uns bei einer Volksabstimmung zur Stadtbahn nochmal gesondert zu äußern.

Halte ich für sehr gefährlich. Das läuft dann genauso wie die Abstimmung über die Seilbahn über die Elbe. Für die hätte die Stadt Hamburg noch nichteinmal etwas zahlen sollen und trotzdem gab es eine Mehrheit die meinte "sowas hatten wir noch nie / sowas braucht Hamburg nicht / das wird am Ende für Hamburg viel zu teuer (das hat ja schon die Elbphilharmonie gezeigt)". Das beendet dann die Stadtbahn-Diskussion in Hamburg für immer, sollte die Politik nicht (wieder) gegen das Votum handeln.

Ich halte den Vergleich mit der Abstimmung über die Seilbahn für schwierig. Bei der Seilbahn handelte es sich um ein Projekt, dass in erster Linie die Musicalstandorte Hafentheater und Operettenhaus miteinander verbinden sollte und sich an die Besucher dieser Musicals richtete. Es war eine touristische Attraktion, finanziert von Stage Entertainment, die von diesen Touristen profitieren und Doppelmayr, die als Seilbahnhersteller neue Geschäftsfelder im städtischen Umfeld suchen. Die Seilbahn in Hamburg war nicht als Verkehrsmittel für die dortigen Anwohner gedacht. Es ist verständlich, wenn dort lebende Menschen und von "vergnügungssüchtigen" Touristen die Hafen, Reeperbahn, Musicals und Dom besuchen genug haben und nicht nach einer weiteren Attraktion schreien, von der sie selbst nichts haben. Es gab nicht wenige, die sagten sie fühlten sich jetzt schon wie im Zoo. In die Diskussion kommt also noch eine ganz andere Frage, nämlich die der Rolle einer Stadt und insbesondere der Rolle der Innenstadt. Soll diese lebendig und nicht nur ein Dienstleistungsgewerbegebiet sein, dann muss man sich die Frage stellen, ob eine Seilbahn der Innenstadt als Lebensraum zuträglich ist.
Ich hätte wohl als Anwohner selbst gegen eine solche Seilbahn gestimmt. Erst bei einer Durchbindung nach Wilhelmsburg hätte ich zweimal überlegt... Ich muss auch sagen, dass der Transport der Musicalbesucher im Hafen per Fähre doch auch ganz nett und irgendwie hamburgisch ist...

Zitat
Incentro
Da große Teile der Politik noch nichteinmal davon überzeugt sind, dass ein Stadtbahnnetz Hamburg einen größeren Nutzen bringen würde als eine einzelne U-Bahn-Linie [U5], kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie man die 71% die laut aktuellen Umfragen lieber eine U-Bahn hätten davon überzeugen soll doch für eine Stadtbahn zu stimmen.

Kleiner Excurs zur Ansicht meiner Arbeitskollegen zu Straßenbahnen (und davon sind einige sogar ÖPNV-Nutzer in HH): "Oh ja, das sind ja diese Eisenbahnen auf der Straße - da weiß ich immer gar nicht, wie man sich da als Autofahrer zu verhalten hat, wenn ich in eine Stadt komme, in der sowas fährt." / "Sind Straßenbahnen wirklich besser als Busse?" / "Wir haben doch in Hamburg diese XXL-Busse ..."

Die meisten Leute haben sich einfach nie wirklich mit dem Thema beschäftigt. Eine U-Bahn kennt jeder. Und Autofahrer wissen, dass ihnen noch nie eine U-Bahn in die Quere gekommen ist. Also ist U-Bahn in jedem Fall einer Straßenbahn vorzuziehen - da ist es mir auch egal wie viel mehr Stadtbahn-km statt U-Bahn-km man für das gleiche Geld bekommen könnte, wenn ich keines der beiden Verkehrsmittel je zu nutzen gedenke.

Das sehe ich leider als die Realität an mit der wir uns als Stadtbahnbefürworter auseinanderzusetzen haben. Die Umfragen zeigen ja, je älter die Leute sind, desto geringer die Zustimmung zu einer Stadtbahn. Je älter die Leute sind, deto größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie ein eigenes Auto haben und ihnen der ÖPNV glatt am A**** vorbeigeht.

Naja, ich kenne auch überzeugte Autofahrer, die vor einem Fahrkartenautomaten oder der Hamburger Netzspinne eher hilflos aussehen. Es ist sicher nicht leicht, diese Menschen von einer Stadtbahn zu überzeugen. Es ist ja auch nicht so, dass man denen vormachen könnte, dass der Bau einer Stadtbahn keinen Straßenraum benötigen würde. Erstmal steht den Autofahrern weniger Platz zur Verfügung. Man kann argumentieren, dass auch mehr Leute, die vorher Auto fuhren, jetzt Stadtbahn fahren würden und dieser Effekt dazu führe, dass die Straßen leerer werden. Im Idealfall wird der erste Effekt durch den zweiten überkompensiert. Das ist für eingefleischte Autofahrer schwer vorstellbar, weil sie selbst natürlich nicht auf den ÖPNV umsteigen würden. Außerdem bleibt ein berechtigter Einwand: Der Effekt der Flächenneuverteilung kommt sofort, der Effekt der Reisenneuverteilung auf die Verkehrsträger jedoch erst nach und nach.
Das liegt in einer Eigenschaft des Autos: Der Besitz lohnt sich nur, wenn man es regelmäßig benutzt. Der größte Teil der Kosten ist mit dem Kauf entstanden. Sein relativer Anteil an den Reisekosten sinkt mit der Kilometerleistung. Zwar gibt es den gegenläufigen Effekt steigender Reparaturkosten, aber der Preis für eine Reparatur ist im Verhältnis zum Nutzen der Fahrbereitschaft einer Großinverstition klein. Dadurch bleiben Autofahrer lange bei ihrem Verkehrsmittel. Sie haben "versekte Kosten", die sie am Wechsel zu einem anderen Verkehrsmittels hindern. In den letzten Jahren wurde die Wechselbereitschaft durch den Benzinpreis begünstigt, weil er die Bedeutung der Fixkosten gegenüber den entfernungsabhängen Kosten reduzierte.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob man diese Personengruppe überzeugen kann. Zweifellos richtig ist aber, dass jüngere Leute pragmatischer mit der Wahl ihres Verkehrsmittels umgehen und seltener als früher ein eigenes Auto besitzen. Das durchschnittliche Alter derjenigen die ihren ersten Neuwagen kaufen steigt seit Jahren. Dadurch ist auch klar dass die Gruppe der ÖPNV-Nutzer und derjenigen, die an einem Ausbau des ÖPNV interessiert sind, eher steigt. Ein anderer Trend wirkt auch eher begünstigend: Hamburg wächst und Menschen die in Städten wohnen haben seltener ein Auto, als diejenigen die außerhalb wohnen. Abstimmen würden aber die Hamburger...

Ein interessantes Beispiel über eine Abstimmung gegen den Bau einer U-Bahn gibt es übriegens in Zürich, wo in den 60er und 70er Jahren dreimal über eine U-Bahn abgestimmt wurde. Die Ablehnung war immer recht deutlich (vor allem der Kosten wegen). Ob man das als eine Bestätigung des Trams* lesen will oder eher als Stimme gegen Veränderung (in Hamburg also pro U-Bahn) ist eine andere Geschichte...
Zürich war übrigens eines der Lieblingsbeispiele des CDU-Bürgermeisterkandidaten Wersich beim Fernsehduell mit Scholz. Zweifellos ist Zürich ein Vorbild für die Organisation städtischen Verkehrs. Was Wersich jedoch stets verschwiegen hat ist, dass das Züricher Mobilitätskonzept weitaus umfangreicher ist und in Zürich der Autoverkehr Reglementationen unterliegt, die er selbst wohl nicht beführwortet. Als Beispiel sei hier die absolute Höchstzahl von Parkplätzen in der Innenstadt genannt: Für jeden neuen muss ein alter weg...

Gruß,
Felix

*schweizer Trams sind wirklich sächlich
Zitat
FelixOs
Hamburg wächst und Menschen die in Städten wohnen haben seltener ein Auto, als diejenigen die außerhalb wohnen. Abstimmen würden aber die Hamburger...

Von den 7 Hamburger Stadtbezirken liegen Bergedorf und Harburg so, dass bislang keine Partei eine ernstzunehmende Stadtbahnstrecke dort geplant hätte.
"In die Stadt" gelangt man in beiden Fällen mit der S-Bahn oder dem PKW. Ein großteil der dort befragten Hamburger würde also gegen eine Stadtbahn stimmen, weil sie für sich keinen Nutzen in einer Stadtbahn sehen. Das wäre auch der Fall, würde man sie zur U5 befragen, aber keine Regierung hat je davon gesprochen vor einem U-Bahn-Bau das Volk abstimmen zu lassen. Wenn die Politik etwas will, dann wird gemacht. Ist es ihr nicht wichtig, dann wird es zerredet / das Volk befragt.
Zitat
Incentro
Zitat
FelixOs
Hamburg wächst und Menschen die in Städten wohnen haben seltener ein Auto, als diejenigen die außerhalb wohnen. Abstimmen würden aber die Hamburger...

Von den 7 Hamburger Stadtbezirken liegen Bergedorf und Harburg so, dass bislang keine Partei eine ernstzunehmende Stadtbahnstrecke dort geplant hätte.
"In die Stadt" gelangt man in beiden Fällen mit der S-Bahn oder dem PKW. Ein großteil der dort befragten Hamburger würde also gegen eine Stadtbahn stimmen, weil sie für sich keinen Nutzen in einer Stadtbahn sehen. Das wäre auch der Fall, würde man sie zur U5 befragen, aber keine Regierung hat je davon gesprochen vor einem U-Bahn-Bau das Volk abstimmen zu lassen. Wenn die Politik etwas will, dann wird gemacht. Ist es ihr nicht wichtig, dann wird es zerredet / das Volk befragt.

Einen Nutzen hätten die Harburger und Bergedorfer von Stadt- und U-Bahn schon, wenn sie in die Stadt kommen. Sie wollen ja hin und wieder (manche sogar täglich) in die nördlicheren Gebiete unserer Stadt. Allerdings vermute ich auch, dass in Bergedorf und Harburg der Anteil von Autofahrern höher ist als in Barmbek und Eimsbüttel. In den Vier- und Marschlande sollte die Zahl der Stadtbahnbeführworter eher übersichtlich sein (auch wenn einige Gegenden da wahre CDU-Hochburgen sind). Bergedorf und Harburg sind ja nicht die Einwohnerstärksten Bezirke, so dass der Stimmenanteil der dichter bevölkerten stadtnahen Bezirke überwiegen würde...

Gruß,
Felix
Zitat
Incentro
Ein großteil der dort befragten Hamburger würde also gegen eine Stadtbahn stimmen, weil sie für sich keinen Nutzen in einer Stadtbahn sehen. Das wäre auch der Fall, würde man sie zur U5 befragen,

Womit du die Rechtferting für
Zitat

keine Regierung hat je ... vor einem U-Bahn-Bau das Volk abstimmen .. lassen.

gibst.

Insofern müssen schon wählerunabhängige Experten den Verkehr (in Hamburg) planen, was heißt, den maximalen qualitativ hochwertigsten ÖPNV durchzusetzen.
Dann stellen sich keine Fragen ob U-Bahn oder Stadtbahn, sondern U-Bahn & Stadtbahn!
INW
Re: Revival der Stadtbahn
06.02.2015 12:10
Zitat
Pille
Wir reden hier aber von einer Stadtbahn und nicht von einer Straßenbahn. Eine Stadtbahn, die hier alle fordern, fährt normalerweise auf den meisten Abschnitten auf einem eigenem Gleiskörper (vgl. hierzu Frankfurt, Hannover, et al.) unabhängig vom Autoverkehr und das kann hier so eine Stadtbahn z.T. nicht erfüllen, ausser dort, wo zweispurige Busspuren bereits gegeben sind. Also hat Herr Scholz, egal ob man ihn und seine Parte nun mag oder nicht, leider recht.

Naja, nicht ganz.
Auf den Streckenabschnitten, wo die Stadtbahn verkehrlich am notwendigsten wäre -- und das sind die derzeitigen Linien M5 und M20/M25 --, ist nahezu durchgehend entweder eine Busspur vorhanden oder die Straßen sind nahezu durchgehend vierspurig ausgebaut oder es gibt den Mittelstreifen der ehemaligen Straßenbahn (die dort jetzt vorhandenen Parkplätze können die Anwohner während der Straßenbahnbauarbeiten auf ihre Kosten gerne eine Etage tiefer verlegen lassen). Und die in den vergangenen 27...40 Jahren gewachsenen Bäume -- naja, Schwund ist überall.

Gruß Ingo



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.02.2015 12:14 von INW.
INW
Re: Revival der Stadtbahn
06.02.2015 12:23
Zitat
schmidi
Danke Pille.

Aktuelle Umfrage 71% für U-Bahn. Das Volk irrt nicht.
CDU minus 2 %. Warum wohl?

Dabei würde mich mal sehr interessieren, welche Person welche Antwort gegeben hat unter gleichzeitiger Betrachtung der finanziellen Möglichkeiten dieser Person.

Wenn man einen [Multi-]Millionär befragt, ob er vor seiner Haustür lieber eine Straßenbahn oder eine U-Bahn haben will, ist die Antwort doch klar -- das berühmt-berüchtigte St.Floriansprinzip spielt mit. Aber dann soll der Herr auch eine entsprechende Spende zum U-Bahn-statt-Straßenbahn-Bau beitragen (es werden nur Beträge ab 5 [bzw. 6] Nullen genommen).
Ein befragter Hartz-4-Empfänger sagt mit ziemlicher Sicherheit "lieber Strab statt Bus". Die Frage "U-Bahn oder Strab, bei falscher Antwort Baukostenbeteiligung >100€" stellt sich ihm wohl eher nicht.

Gruß Ingo



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.02.2015 22:02 von INW.
INW
Re: Revival der Stadtbahn
06.02.2015 21:56
Zitat
Incentro
Kleiner Excurs zur Ansicht meiner Arbeitskollegen zu Straßenbahnen (und davon sind einige sogar ÖPNV-Nutzer in HH): "Oh ja, das sind ja diese Eisenbahnen auf der Straße - da weiß ich immer gar nicht, wie man sich da als Autofahrer zu verhalten hat, wenn ich in eine Stadt komme, in der sowas fährt." / "Sind Straßenbahnen wirklich besser als Busse?" / "Wir haben doch in Hamburg diese XXL-Busse ..."

Haben ebendiese Leute Ihren Führerschein in der Lotterie gewonnen?

In Berlin gibt es etliche Kilometer echte Straßenbahn (Gleis in der Fahrbahn), und es gibt kaum Verkehrsbehinderungen durch die Strab. Selbst an den Stellen, wo die Strab weitab vom Kantstein hält und die Autofahrer auf der rechten Fahrspur anhalten müssen, gibt es nur selten dummes Gehupe -- hier in Hamburg wird ja schon gehupt, wenn man rückwärts in eine Parklücke fahren will. In Berlin hat auch kein Straßenbahnfahrer ein Problem damit, wenn ein Autofahrer seine Parkkünste dahingehend korrigiert, daß er ein zweites Mal einparken muß -- man stellt sich geduldig hinten an, oder fährt das Hindernis durch Schalten auf Rollen bereits langsamer an. Nur wenn's beim 2. Versuch noch nicht paßt, wird kurz geklingelt -- die meisten Autofahrer sehen sofort, ob sie es erneut versuchen können oder ob es besser ist, wegzufahren.
In Hamburg würde bei dem Parkverhalten einiger Autofahrer eine echte Straßenbahn alle paar Minuten irgendwo festhängen.

In Berlin verpieselt sich selbst die Mülle schnellstmöglich von den Gleisen -- und wenn die sich dafür mal kurz in den Gegenverkehr stellen, wird auch nicht gleich lautstark dauergehupt. Ebenso verfährt auch mancher Lieferwagenfahrer -- die wissen meist, daß sie dann oftmals 9 oder 19 Minuten weiter ausladen können...

Ein weiteres gewichtiges Argument für die Stadtbahngegner ist das Unvermögen vieler Autofahrer, mit einer fahrenden oder haltenden Straßenbahn richtig umzugehen. Man kennt es halt seit 30 Jahren nicht mehr... und in vielen Fahrschulen wird dies auch gar nicht mehr gelehrt -- weder im theoretischen Unterricht, noch in der Praxis. Somit haben Autofahrer aus straßenbahnfreien Gegenden natürlich ein Problem, sich gegenüber der Straßenbahn richtig zu verhalten -- aber das gleiche Problem tritt auf, wenn ein deutlich als Schulbus gekennzeichnetes Fahrzeug zwecks Fahrgastwechsel zu halten gedenkt. Verhält man sich korrekt, wird man lautstark angehupt.

Hupen ist ja sowieso in Hamburg immer eine bzw. die erste Unmutsäußerung.
Im Wedeler Autal gibt es derzeit böse Bodenwellen, die mit dem Schild "Achtung Straßenschäden" gesichert sind. Bremst man vor besagter Stelle auf Tempo 30 runter: Huuuuuuuuuup.
In Rissens Wedeler Landstraße gibt es zwei im November unterspülte kurze Straßenabschnitte, die vor dem Winter nur notdürftig repariert wurden und mit dem Schild "30 Unebene Wegstrecke" gesichert sind. Bremst man auf Tempo 31 ab: Huuuuuuuuuuuuuuuuup.

Gruß Ingo
Zitat
INW
Haben ebendiese Leute Ihren Führerschein in der Lotterie gewonnen?

Das beantwortest du doch selbst:

Zitat
INW
... das Unvermögen vieler Autofahrer, mit einer fahrenden oder haltenden Straßenbahn richtig umzugehen. Man kennt es halt seit 30 Jahren nicht mehr... und in vielen Fahrschulen wird dies auch gar nicht mehr gelehrt -- weder im theoretischen Unterricht, noch in der Praxis. Somit haben Autofahrer aus straßenbahnfreien Gegenden natürlich ein Problem, sich gegenüber der Straßenbahn richtig zu verhalten.

Zitat
INW
Hupen ist ja sowieso in Hamburg immer eine bzw. die erste Unmutsäußerung.
Im Wedeler Autal gibt es derzeit böse Bodenwellen, die mit dem Schild "Achtung Straßenschäden" gesichert sind. Bremst man vor besagter Stelle auf Tempo 30 runter: Huuuuuuuuuup.
In Rissens Wedeler Landstraße gibt es zwei im November unterspülte kurze Straßenabschnitte, die vor dem Winter nur notdürftig repariert wurden und mit dem Schild "30 Unebene Wegstrecke" gesichert sind. Bremst man auf Tempo 31 ab: Huuuuuuuuuuuuuuuuup.

Außer dir fahren in der Gegend offensichtlich alle SUV, für die ist ein Schild "30 Unebene Wegstrecke" doch eine Herausforderung ...
Re: Revival der Stadtbahn
07.02.2015 12:44
Hallo,

Zitat
INW
Ein weiteres gewichtiges Argument für die Stadtbahngegner ist das Unvermögen vieler Autofahrer, mit einer fahrenden oder haltenden Straßenbahn richtig umzugehen. Man kennt es halt seit 30 Jahren nicht mehr... und in vielen Fahrschulen wird dies auch gar nicht mehr gelehrt -- weder im theoretischen Unterricht, noch in der Praxis. Somit haben Autofahrer aus straßenbahnfreien Gegenden natürlich ein Problem, sich gegenüber der Straßenbahn richtig zu verhalten...

Mag man vielleicht nicht glauben, ist aber so: Auch Straßenbahn-gewohnte Fahrer sind nicht besser. War letztens nett in einer NDR-Reportage zu sehen.


Grüß
Boris
Zitat
Incentro
Das sehe ich leider als die Realität an mit der wir uns als Stadtbahnbefürworter auseinanderzusetzen haben. Die Umfragen zeigen ja, je älter die Leute sind, desto geringer die Zustimmung zu einer Stadtbahn. Je älter die Leute sind, deto größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie ein eigenes Auto haben und ihnen der ÖPNV glatt am A**** vorbeigeht.
Stimmt nicht. Die Älteren haben alle noch die Straßenbahn gekannt und wissen, daß eine Straßenbahn oder Stadtbahn viel bequemer ist als ein Bus. Weshalb einige sich heute gegen den Bau einer Stadtbahn aussprechen ist nur, weil sie die vielen gebrochenen Versprechen und Lügen der Politiker satt haben, da seit 1979 quasi ununterbrochen immer wieder die Wiedereinführung der Stadtbahn versprochen haben.
Wo ich auch widersprechen muß: Die Älteren haben zwar meistens ein eigenes Auto, das heißt aber noch lange nicht, daß sie es auch ständig benutzen. Viele unter den Älteren haben Angst vor dem dichten Stadtverkehr, weil das Reaktionsvermögen mit dem Alter auch nachläßt, so daß das Auto oft nur noch zum Einkaufen (Flaschen und andere schwere Sachen) benutzt wird, oder für den Sonntagsausflug. Nicht umsonst gibt es am Wochenende so viele "Schnecken mit Hut" am Steuer. Das Alltägliche (tägliche Einkäufe, Arztbesuche, usw.) machen die Senioren eher mit der Bahn. Einen Senioren in einen Bus zu kriegen, ist dagegen schon eine andere Sache, dann nimmt er oft lieber doch sein eigenes Auto. Meine Eltern sind dafür das beste Beispiel: Haben eine Bushaltestelle vor der Tür, fahren aber immer mit dem Wagen bis zur U-Bahn und von dort aus weiter mit der Bahn in die Stadt. "Bahnfahren ist bequem, im Bus fällt man doch immer op de Snut !"
Also das die alte Hamburger Strab bequemer war mit den Holzsitzen und das ständige Gewackel dabei und man sollte nicht vergessen, das die in den letzten Jahren auch richtig fertig waren, da halte ich die Aussage mal für sehr gewagt...
Ich bin viel mit der Straßenbahn gefahren, aber doch lieber mit dem Bus und noch lieber mit dem Schnellbus.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.02.2015 16:33 von Heiko T..
Naja, aber man kann natürlich auch nicht die alte Hamburger Straßenbahn von anno dazumal mit einem (damals) neuem Bus vergleichen. Das wäre so, als ob man einen DT5 mit einem BR 472 vergleicht und daraus schlussfolgert, dass die Hochbahn besser ist.

Leider sind viele Leute, auf Grund der Gedanken an die marode Hamburger Straßenbahn, gegen eine Stadtbahn.

Freundliche Grüße

Roman – Der Hanseat
Das sehe ich auch anders.
Die Busse fuhren ja quasi nur an den Randbezirken, wo keine Strab gefahren ist. Als dann die Jahre kamen, wo der Bus die Straßenbahn ablöste, waren diese schon bequemer und das ging alles kurz nach der letzten V7 Serie von 1957 los.
Auch der Umbau der V6/V7 zu V6E/V7E Triebwagen, hat da nicht wirklich etwas mehr mit einer wirklichen Bequemlichkeit eingebracht, aber da die Zeit eh schon gezählt war, konnte man das wohl auch nicht erwarten. Der Bus selbst war ja bis um 1958 nicht gerade viel in Hamburg vertreten, zumal viele Stadtbusse zu Schnellbussen umgebaut/umgenummert wurden. Das ging ja erst richtig ab 1959 los damit, vorher war Hamburg eine Straßenbahn-Stadt gewesen mit nur wenigen Stadtbussen.
Die alte Strab war sicherlich noch sehr sehr beliebt gewesen, aber die Fahrzeuge waren fertig gewesen, aber wie schon erwähnt, das Ende war ja auch abzusehen.

Eine heutige moderne Stadtbahn ist nicht das, was früher in Hamburg eine Straßenbahn gewesen war.
Selbst wenn man die Straßenbahn damals gelassen hätte, dann wären "einige" Strecken heute so nicht mehr so auf der Straße vorhanden, wie es früher der Fall gewesen war. Natürlich hat man die Bevölkerung damit betrogen, das der Ausbau der Schnellbahnen nicht so gekommen ist, als er nötig gewesen und versprochen wurde, aber man lässt dann immer wieder den weiteren Grund unter dem Tisch fallen, das man das ganze auch verschieben wollte, weil man den Platz für die meisten Strecken nicht mehr auf deren aktuellen Straßen gesehen hatte, weil eben der Autoverkehr immer weiter zugenommen hatte. Somit ist es die gleiche Haltung wie damals, das man auch heute keinen Platz mehr dafür freimachen wird und somit wird da auch keine Partei jemals etwas dran machen, bis auf die Strecke der M5 eventuell.
Dieses Thema wurde beendet.