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Was machen wir Hamburger falsch?
geschrieben von LevHAM 
Irgendwie muss ich mich gerade Fragen, wo genau hier in Hamburg eigentlich hauptsächlich das Problem liegt.

Wir haben eine Menge größere ÖPNV-Ausbauprojekte, welche teils kürzer, teils ewig auf dem Papier oder in den Hirnen einiger Politiker umherschwirren. Größtenteils wirklich sinnvolle Dinge, sie sollen dort nutzen bringen, wo es eng ist oder einfach eine gute Anbindung fehlt bei viel aufkommen. Nur ist es bekanntlich so, dass eigentlich nur viel drumherum geredet wird und aus den verschiedensten Gründen passiert dann doch nichts.

Das sind sämtliche U-Bahn-Planungen, auch S-Bahn oder Stadtbahn, oder ein völlig überlasteter Hauptbahnhof. Dies zB ist nicht erst seit einem Jahr bekannt, jedoch passiert hier auch absolut nichts, nicht mal die kleinste, günstigste Maßnahme. (Im bezug auf den Hbf).

Wenn ich woanders schaue, da werden die Milliarden verbaut, neue Bahnhöfe, kompletter Umbau von Knotenpunten, untertunnelungen von Innenstädten ... Dort klappt das alles. Gerade habe ich gelesen, dass der Bund kein Limit für einen Zuschuss zu einem weiteren S-Bahn-Tunnel durch München kennen würde, kann also ruhig schön teuer werden ... Hier bei uns stellt man sich schon an, wenn eine S4 100 Millionen teurer wird, was Peanuts ist gegen andere Projekte in Deutschland ...

Was läuft hier in Hamburg falsch?

Sind wir nicht wichtig genug?

Sind wir als Stadt zu arm? (Dann müssen andere Städte ja um einiges reicher sein)

Ist die Politik schuld, dadurch, dass man hier in Sachen ÖPNV völlig planlos lebt und ein halbherziges Projekt nach dem anderen startet, um es wieder fallen zu lassen?

Haben wir einfach das Pech, nicht die Hauptstadt von Bayern zu sein?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.05.2014 16:14 von LevHAM.
Der Verkehr insgesamt ist hier zu sehr Spielball von politischen Machtspielchen, gesteuert von Eigentinteresse, Parteibuch und Schubladendenken bei den Personen an den entscheidenden Hebeln.

JEDE Form von verkehrspolitischer Maßnahme erzeugt Gegenwind, den sich kein Politiker, den sich keine Bürgerschaft antun möchte. Also bleibt am Ende stets nur ein Sammelsurium aus nicht zuendete gedachten, aber medienwirksamen Leuchtturmprojekten, das regelmäßig zur Wahlkampfzeit wieder hervorgeholt wird um ein bestimmtes Klientel anzusprechen und für die Wahl zu mobilisieren.

Das Traurige daran ist, dass Verkehrspolitik sinnvoll in so viele unterschiedliche Richtungen mit zwar konkurrierenden Konzepten möglich wäre (die an sich alle heilbringend wären), dass aber im Ergebnis nichts umgesetzt wird.

Hinzu kommt, dass während der Stadtentwicklung zuviel verschlafen wurde, was im Nachinein nicht oder nur mit ungleich mehr Aufwand nachgeholt werden kann.

Glinder und Co. können das sicherlich besser formulieren und belegen, aber das sind meine Gedanken zu dem Thema...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.05.2014 16:38 von bansh84.
Zitat
LevHAM
Was läuft hier in Hamburg falsch?

Es wird zu viel geredet, als dass Taten folgen.

Zitat
LevHAM
Sind wir nicht wichtig genug?

Berlin ist wichtiger. (<- nicht meine Meinung, sondern die der Politiker)
München hat den Vorteil des "eigenen" Verkehrsministers bei sich.
Zudem wird Hamburg als "Tor zur Welt" unter- und bei anderen überschätzt.

Zitat
LevHAM
Sind wir als Stadt zu arm? (Dann müssen andere Städte ja um einiges reicher sein)

Jede Stadt ist arm und muss bei solchen Projekten vom Bund gefördert werden.

Zitat
LevHAM
Ist die Politik schuld, dadurch, dass man hier in Sachen ÖPNV völlig planlos lebt und ein halbherziges Projekt nach dem anderen startet, um es wieder fallen zu lassen?

Ein ganz großes JA!!! (Stichwort: Wahlkampf)
Siehe dazu auch Frage 1.

Zitat
LevHAM
Haben wir einfach das Pech, nicht die Hauptstadt von Bayern zu sein?

Du hast es erfasst :)
owT



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.10.2016 12:56 von Boris.
ich glaube, verkehrspolitisch ist es in Bremerhaven aber noch schlimmer als in Hamburg.....
Noch hält sich hier alles in Grenzen, jedoch möchte ich, bevor es hier mit Politik los geht, noch einmal für alle auf §5c der Forumregeln hinweisen

Zitat
Bahninfo-Forum - Forumregeln §5c
Politische Beiträge sind nicht erlaubt. Einzige Ausnahmen sind Beiträge, die sich mit dem Thema Verkehrspolitik beschäftigen.

Auch möchte ich darauf hinweisen, dass Disskusionen zum Thema Verkehrspolitik nicht bedeuten, einen Streit darüber zu führen, welche Partei die Beste ist.

In diesem Thread ist es zwar noch nicht so weit, jedoch lädt er gerade zu ein.

Thank you for your Aufmerksamkeit - This Hanseat!



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.05.2014 09:07 von Der Hanseat.
"Auch möchte ich darauf hinweisen, dass Disskusionen zum Thema Verkehrspolitik nicht bedeuten, einen Streit darüber zu führen, welche Partei die Beste ist."


Bei einer Wahlbeteiligung von 50 und weniger Prozent muss man sich ohnehin klar werden, dass die Glaubwürdigkeit ausnahmslos aller Parteien massiv gelitten hat. Von "Beste" kann man schon länger nicht mehr reden. Und ich glaube, es sind sowieso nicht "die Parteien", sondern einzelne Köpfe, die bestimmte Themen befördern. Die einen machen das besser und andere wiederum unterirdisch schlecht. Jeder hat seine "Leichen im Keller" und in einem Staat mit wechselnden Mehrheiten kann man ohnehin nur hoffen, dass ein Thema nachhaltig befördert wird. Wo wären wir heute, wenn damals der Leber-Plan nicht von seinen eigenen Leuten gekippt wurde?

Die Souveränität und das Ansehen von ÖPNV-Oberen bemisst sich sehr oft daran, wie sie zu den eigenen Verkehrsmitteln stehen. Der legendäre Dr. Dieter Ludwig aus Karlsruhe hat sich noch in den 80er-Jahren einmal im Monat als Straßenbahnfahrer einteilen lassen, mit der Begründung, dass er an diesem einen Arbeitstag mehr über seinen Betrieb lernen würde, als im gesamten restlichen Monat. Und es gibt etliche Politiker gleich weder Couleur, die kein Auto mehr haben und für die inzwischen der ÖPNV "State of the Art" ist.

So gesehen ist es natürlich bedauerlich, dass trotz der gewöhnungsbedürftigen Trassenführung, unsere Stadtbahn nicht wie ursprünglich geplant, in den nächsten Monaten den Betrieb aufgenommen haben wird. Sondern eben "verhajdukt" wurde, das inzwischen anerkanntes Fachwort für "etwas voranbringen, ohne es wirklich zu wollen ... dem Erfinder Glinder sei Dank!

Und wenn sich SPD und CDU nach der nächsten Wahl zusammenfinden müssten und dann U-Bahn und Stadtbahn sinnvoll gemeinsam bauen würden, hätte wir ungefähr die Situation wie vor 110 Jahren, als sich die beiden Konkurrenten AEG und Siemens-Halske zusammentaten und beschlossen hatten, U-Bahn zu bauen ...
Ich kann für mich sagen: Ich glaube einfach in Hamburg an nichts mehr. Ich erwarte nichts mehr. Diese Stadt ist heute nicht in der Lage, ihre eigene Zukunft zu gestalten, was sie dringend nötig hätte. Die katastrophale ÖV-Politik ist nun keine Besonderheit. In Hamburg herrscht das Denken vor, man sei sonstwer in der Welt und ignoriert darüber völlig, dass sich die Welt seit 1989 weitergedreht hat. In der ZEIT Hamburg ist gerade eine schöne Pseudo-Analyse - die auch direkt verdeutlicht, dass man in Hamburg zu sehr in Symboldenken verhaftet ist. (Der ZEIT-Autor postuliert, dass eine ernstzunehmende Metropole einen Erstliga-Fußballverein benötige. Berlin ist zweifelsfrei eine ernstzunehmende Metropole und Hertha stieg jüngst erst ab. Das war den Berlinern großteils egal und Berlin sowieso. Berlin definiert sich nicht darüber, einen Erstliga-Verein zu haben.)

Hamburg muss weg von Symbolen, die ihm vorgaukeln, Metropole zu sein. (Verkehr: U4 ins Nirgendwo ohne konkreten Plan des Weiterbaus)
Hamburg muss auf breiter Linie analysieren, was eine moderne Metropole ausmacht, was sie braucht.
Hamburg muss die Erkenntnisse anschließend auch umsetzen.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.05.2014 11:22 von Herbert.
Zitat
LevHAM

Das sind sämtliche U-Bahn-Planungen, auch S-Bahn oder Stadtbahn, oder ein völlig überlasteter Hauptbahnhof. Dies zB ist nicht erst seit einem Jahr bekannt, jedoch passiert hier auch absolut nichts, nicht mal die kleinste, günstigste Maßnahme. (Im bezug auf den Hbf).

Die Überlastung des Hbf. war spätestens 2009 bekannt und wie man das lösen kann durch die S4. Holstein hatte wie heute Brandenburg gegen Berlin sich immer geweigert die S-Bahn zu verlängern. 2008 gab es aber ein Angebot für drei S-Bahnstrecken. Aber Grüne Senatorin wollte lieber ihre Stadtbahn. Nicht mal eine S4-Vorplanung wurde gemacht die nicht viel gekostet hätte aber heute der Unterschied zwischen Inbetriebnahme 2021 und 2024 wäre. In München hätte man sofort beides geplant und für beides Geld beantragt und das ist der Unterschied. Im Süden wird alles beantragt in Hamburg wird alles zerredet.

In München wird gefragt wann bauen wir das? Aber in Hamburg fragt man was kostet das? In München will man zuerst Metropole sein und in Hamburg will man sich zwar gern mit London und News York und Shanghai vergleichen und redet sich ständig ein die schönste Stadt der Welt zu sein aber so gemütlich leben will wie in einer "Metropole" wie Zürich oder Sylt. Hamburg war immer klamm. München war Residenzstadt und ist seit Jahrhunderten das Ausgeben von Steuergeldern für Repräsentationsbauten gewöhnt.


In Hamburg bekämpfen die Straßenbahnbefürworter jeden Meter U-Bahn oder sogar die S4 als ginge es um Leben und Tod. Man muss nur dieses und ein gewisses anderes Forum lesen. Da Hamburg im Gegensatz zu anderen Städten die Stadtbahn wieder einführen müsste mit allen Drum und Dran geht es nicht um die Kosten einer einzigen Streckenverlängerung sondern immer um ein Grundnetz das außerhalb der M5 nun mal nicht ohne Kolateralschäden gebaut werden kann. Dazu kommt ein einmalig schlecht informierte Medienlandschaft und jede Menge Halbwissen anstatt die vielen komplizierten Details auf das Verstehensniveau des normalen Bürgers herunterzubrechen.

EDIT Ferner das Prinzip des "Verhajduken": Wollte Henning Voscherau mit dem berühmten Wahlkampfspot nicht nur Wählerstimmen bekommen statt Stimmen für eine Straßenbahneinführung? Ich glaube nicht dass es in der CDU heute anders ist. Mag sein dass ein paar Führungsleute heute Stadtbahn predigen aber nicht auf allen Ortsverbandsebenen. Schon 2008 bis 2011 war in der CDU "wir sind für die Straßenbahn" nur politische Sprachregelung und nicht Überzeugung bis ins letzte Glied. Ich bin inzwischen überzeugt dass die Straßenbahn in Hamburg schon seit 1992 bei einer Mehrheit in allen Parteien (auch den Grünen) nicht Überzeugung war sondern höchstens lästige Pflichtübung! Heute sind breite Teile der Parteien und aller entscheidenden Institutionen in Hamburg sind von der Straßenbahn nicht wirklich überzeugt und werden auch nicht mehr zu überzeugen sein. Das wird nicht offen gesagt und darum glauben viele einfach nicht wie wenig die Straßenbahn wirklich unterstützt wird. Das ist so ähnlich wie bei Bewerbungen. Alle Personalchefs behaupten dass sie nichts gegen Ausländer haben aber wer wird dann eingestellt? Frau Hajduk hat dieses Hamburger Politikprinzip perfektioniert.


Die meisten wissen garnicht wieviele Institutionen bei einem Straßenbahn-Revival mitreden und wie sehr fehlende Überzeugung Verwaltungsakte ausbremst. Wer Olaf Scholz für das einzige Hindernis für die Straßenbahn hält ist Teil des Problems und nicht der Lösung.


In Hamburg wird zuerst gefragt was kostet das und nach Gründen wird gesucht warum man das Geld nicht ausgeben braucht. Wenn es die Straßenbahn nicht gäbe müsste man sie erfinden so perfekt ist sie Gründe für das Geldsparen zu liefern! Für Hamburg war es die perfekte Idee um totalen politischen Stillstand zu erzeugen. Wenn Hamburg soviel Erfolg wie München haben will dann nur mit Projekten mit viel weniger Nachteilen. Nur dann wird es durchgeplant und Fördergeld beantragt. Der Wurm muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.05.2014 12:02 von Glinder.
Hinweis!
10.05.2014 12:26
Wir haben bereits einen Teil des Beitragsbaums und die entsprechenden Antworten löschen müssen, da hier verbale Entgleisungen geschrieben wurden.

Wir werden konsequent jegliche unsachlichen Beiträge löschen und ggf. den gesamten Beitragsbaum sperren. Also liebe Schreiberlinge, Ihr habt es selbst in der Hand!

Viele Grüße,

Euer Forummasterteam Hamburg
NVB
Re: Hinweis!
10.05.2014 12:55
Direkt unter meinem Beitrag stand als Antwort:

"Noch hält sich hier alles in Grenzen, jedoch möchte ich, bevor es hier mit Politik los geht, noch einmal für alle auf §5c der Forumregeln hinweisen."


Jetzt wurde mein Beitrag gelöscht, obwohl er vorher noch gutgeheißen wurde: Weiß bei Euch die linke Hand, was die rechte tut? Sehr merkwürdige Sitten hier ...
@Glinder:

1. Die Blockadepolitik hängt eben nicht an den Grünen, auch wenn du es ihnen zigfach vorwirfst. Die AKN-Strecke, das war jedem mit etwas Sachverstand spätestens seit dem Beschluss zum zweigleisigen Ausbau mit Kosten > 200 Mio. € klar, muss(te) zur S-Bahn werden. Der CDU-Alleinsenat kümmerte sich nicht drum und der SPD-Alleinsenat blockiert noch immer, statt wenigstens dieses Projekt mit Volldampf anzugehen. Angeblich diskutiert man noch immer über mögliche Folgekosten wegen der angeblich nötigen Zusatzanbindung Elbgaustraße. So geht es seit Jahren, egal wer am Ruder ist. Keiner protestiert gegen den AKN-Ausbau, die Sinnhaftigkeit ist evident, die Notwendigkeit zumindest schwer wegdiskutierbar, die einmaligen Kosten sind Peanuts, trotzdem passiert: nichts.

2. Die Stadtbahn ist eine Antwort auf die Hamburger ÖV-Misere. Manche ihrer Befürworter kritisieren den Schnellbahnbau, weil sie davon ausgehen, dass Hamburg gar kein Geld hat, um den nötigen Ausbau des Netzes ohne Stadtbahn zu realisieren. Diese Befürchtungen spiesen und speisen sich aus Jahrzehnten des Stillstands, in denen aus vorgeblichen Geldmangel nichts gebaut wurde. Und der Annahme, dass es Hamburg heute, mitten im Wirtschaftsboom, vor der Schuldenbremse, so gut geht wie lange nicht und die finanziellen Mittel so verfügbar sind wie vermutlich auf Jahrzehnte nicht mehr. Es steckt dahinter die Überlegung, mit einer Stadtbahn die Stadt zum Ausbau des ÖV zu zwingen, statt immer wieder nur Alibi-Kleckerprojekte ohne durchschlagenden Nutzen umzusetzen.

Nach vielen Jahren Hamburg muss ich sagen, dass ich diese Taktik sehr gut nachvollziehen kann. Und es vielleicht an der Stadt liegt, die gar nichts will und schon gar nicht sich auf einen Ausbau festnageln, obwohl die Vernunft sagt, dass sie sich damit nur auf das festlegt, was sie eh müsste.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.05.2014 12:59 von Herbert.
Re: Hinweis!
10.05.2014 13:27
Zitat
NVB
Jetzt wurde mein Beitrag gelöscht, obwohl er vorher noch gutgeheißen wurde: Weiß bei Euch die linke Hand, was die rechte tut? Sehr merkwürdige Sitten hier ...

Wenn User ohne Verbindung zu Bahninfo von sich aus aktiv werden und auf die Einhaltung der Forenregeln hinweisen, können sie das gerne tun. Die Moderation arbeitet für sich unabhängig und wurde bei einem anderen Beitrag aktiv, wo dann auch alle Folgeantworten entfallen.

Wer also auf einen Pöpelbeitrag antwortet, braucht sich in aller Regel diese Mühe nicht machen.

Viele Grüße,

Euer Forummasterteam Hamburg
NVB
Re: Hinweis!
10.05.2014 13:49
"Wer also auf einen Pöpelbeitrag antwortet, braucht sich in aller Regel diese Mühe nicht machen."


Also an einen Beitrag des bekannten Bauingenieurs kann ich mich nicht erinnern, aber auch nicht daran, dass ich auf einen "Pöbel"-Beitrag geantwortet haben sollte. Ich habe mir jedenfalls Mühe gegeben und locker eine Stunde Zeit geopfert, auch Dinge von früher zu erläutern, die für heutiges (Miss)-Verhalten eine Erklärung sein könnten. Diese Arbeit mit Füßen zu treten und mit einem Klick zu entsorgen, ist sicherlich nicht die feine englische Art und selbst der richtig geschriebene "Pöbel" kann dafür keine Entschuldigung sein.

Da ich mir diesen Beitrag nicht gespeichert habe und ich ihn noch für etwas anderes verwenden wollte, bitte ich wenigstens um eine Kopie an meine Euch bekannte Emailadresse.
Es bringt aber auch nichts immer nur eine Person hier angreifen zu wollen und zu meinen, das es nur die Stadtbahn als Lösung gibt.
Und es ist ja nun auch kein typisch Hamburger Phänomen, das der Rest einer Partei soweit den Mund hält und sich zurück hält, auch das ist nun nicht nur bei der aktuellen Partei so. Keine Partei hat es in den letzten Jahrzehnten geschafft hier etwas ordentliches auf die Beine zu bringen. Die CDU wollte keine Stadtbahn, erst als die Grünen kamen, deren Plan aber immerhin etwas insich hatte, besser als alles andere, was man vor kurzen präsentiert hatte. Keiner hat sich da um einen Rosenkranz verdient gemacht, weder die Grünen, noch die CDU. Jetzt alles nur einen Politiker ankreiden zu wollen, ist doch etwas billig. Und es gibt auch keine "Heilige Stadtbahn Lösung für Hamburg" und wer hier auch immer meint, das als Basis nehmen zu müssen, den geht es nicht um eine wirkliche ÖPNV Lösung. Selbst die CDU hat es leider nicht geschafft, als die Busse immer voller wurden hier immerhin kurzfristig für die nächsten Jahre eine kleine Entlastung einbringen zu können. Das war vielleicht bei den Linien 20 und 25 der Fall, aber ansonsten ist doch alles den Bach runter gegangen. Erst seit 2012 werden vermehrt längere Busse und Takte weiter angeglichen und selbst letztes Jahr ist etwas passiert, dieses und in den nächsten Jahren passiert was. Das ist bitte richtig zu verstehen, es ist nicht die Endlösung, sondern nur für jetzt und sofort, was eh schon vor einigen Jahre hätte passieren müssen und somit bis zur einer wirklichen Entlastung wenigstens etwas gebracht hätte bzw. nun bringen muss.

Viele Bürger sind durchaus mit dem Angebot zufrieden, liegt aber vermutlich auch daran, das man zwar auch keine vollen Fahrzeuge haben möchte, man aber doch mit der "eigentlichen Leistung der Verkehrsunternehmen" zufrieden ist und man doch bei ein paar Verspätungen einsieht, das es so etwas immer mal geben wird.
Einge tragen es auch mit Fassung, einige verstehen nicht, das überlstete S-Bahnen von Stade aus kommend so etwas von voll sind, das man am Bf. Harburg überhaupt noch froh sein kann, das man mitgenommen wird. Die wollen nicht hören, das es mit Ausschreibungen und sonstigen zu tun hat, die wollen einfach das mehr Fahrzeuge bzw. längere eingesetzt werden.

Somit ist es doch völlig egal welche Partei gerade das Ruder in der Hand hat, es muss so langsam eine Lösung ran unzwar eine, die einmal die überfüllten Buslinien entlastet und eine, die dafür sorgt, das ein paar Wohngebiete besser an den ÖPNV angeschlossen werden. Zudem ist es doch echt witzig, das die Leute aus dem Umland lieber nach Hamburg reinfahren, wir hier kostenlose Parkplätze bereit halten (die im Umland etwas Kosten), wir Hamburger den Verkehr (Mehrbedarf) dafür bezahlen dürfen, weil das Umland lieber die Steuern von denen einnimmt und selbst vor der Tür nichts macht, weil man dann auch wieder die Kohle locker machen müsste. Gut, die Zahlen natürlich für die Fahrkarte, aber dadurch baut sich nun auch kein Kilometer Schiene.

Wenn der Bürger/Fahrgast eins sehen will, dann sind das Parteien, egal ob an der Macht oder nicht, das man gemeinsam nach einer Lösung sucht und diese findet und sich nicht bei jeden Schritt die ein anderer macht nur alles gleich wieder kritisiert.
Es ist doch überhaupt kein Wunder das man nichts auf die Reihe bekommt. Die eine Partei muss doch nur eine Streckenführung von einer anderen übernehmen, was eventuell sogar sinnvoll wäre. Aber nein, das geht das ganze wieder von vorne los, die Idee hatte ja schon der oder der, der andere wollte es zu der Zeit nicht uns so weiter und so fort. Man hat jetzt schon so viele Verbindungen vorgeschlagen und jede Partei muss jetzt aufpassen, das nicht die andere diesen schon mal gehabt hatte, das könnte ja so etwas von schlimm sein. Es ist doch überhaupt kein Wunder mehr, das immer weitere überflüssige Vorschläge kommen, weil es ja schon so viele andere gab, die M5 Strecke da mal ausgenommen.

Der Bürger/Fahrgast will eine Lösung und da ist es ihn so etwas von egal, wer die eine oder andere Anbindung schon mal vorgeschlagen hatte!



5 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.05.2014 14:10 von Heiko T..
Zitat
Herbert
@Glinder:
Es steckt dahinter die Überlegung, mit einer Stadtbahn die Stadt zum Ausbau des ÖV zu zwingen, statt immer wieder nur Alibi-Kleckerprojekte ohne durchschlagenden Nutzen umzusetzen.

Nach vielen Jahren Hamburg muss ich sagen, dass ich diese Taktik sehr gut nachvollziehen kann. Und es vielleicht an der Stadt liegt, die gar nichts will und schon gar nicht sich auf einen Ausbau festnageln, obwohl die Vernunft sagt, dass sie sich damit nur auf das festlegt, was sie eh müsste.


Hamburg zwingen?

Auch wenn das vielen hier nicht gefällt aber die Stadtbahn hat es in 25 Jahren nicht bis zur Inbetriebnahme geschafft weil sie nicht genug begeistert und nicht überzeugt hat. Das lag auch daran wie die Senate von 1994 bis 2011 die Stadtbahn vermarktet haben und die waren ja selbst nicht richtig überzeugt. Bitte nicht falsch verstehen: aber ich glaube nicht dass man so ein Produkt als Sparmaßnahme nun plötzlich einfach so positiv rüberbringen kann (könnte man auch über eine Seilbahn sagen die vor her genauso "toll" unterstützt worden wäre). Dazu müsste viel mehr passieren.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.05.2014 16:43 von Glinder.
Eigentlich wäre das die Aufgabe von jemandem, der unabhängig von der aktuellen Regierung seinen Posten hat hat, das ganze in die Hand zu nehmen und Tatsachen zu schaffen.

Es müssen alle Beteiligten an einen Tisch gesetzt werden, alle Parteien, Verbände, Handelskammer, Vereine etc. Gutachten erstellt werden etc. Die müssen dann so lange an einem Tisch sitzen bleiben, bis man sich auf ein Vorgehen, auf einen Masterplan geeinigt hat.

Dies in einen verbindlichen Vertrag zusammen gefasst (lässt sich so etwas auch in eine Hamburger Verfassung verankern?), braucht sich in Zukunft keine regierende oder zukünftig regierende Partei mehr Gedanken machen, sich an irgend einem dieser Projekte die Finger zu verbrennen und deswegen schlecht dar zu stehen. Ich denke, so könnte man tatsächlich weiterkommen.
So in der Richtung stell ich es mir auch vor.
Somit sind alle an einem Tisch, da muss man in vielen Sachen sicher Kompromisse eingehen, aber das Ergebnis soll dann eins sein. Somit braucht sich nicht jeder in die Ecke zu setzen und irgendwelche blödsinnigen Strecken erfinden, die niemanden etwas bringen. Dann kann man nicht mehr hinterher sagen, das war von der Partei die Idee und die Strecke kam von der anderen. Wenn man sich dann einig ist und die Kosten so gut wie möglich brechnet hat, dann kann man auch Zeiten für die Umstellung nennen und festsetzen. Der Vorteil dabei wäre, egal welche Partei in welcher Periode regiert bzw. wer mit wem regiert, hat weiter seine Aufgabe zu machen und muss nun nicht wieder mit neuen Ideen anfangen und andere brauchen dann nicht weiter mit noch unsinnigen Strecken und ob U Bahn oder Stadtbahnplänen ankommen.
Dann wäre mal endlich Schluß mit dem gezeichne auf Stadtplänen und man muss nicht fürchten das irgendwann nur noch die Strecken Ohlsdorf, Haupteingang -> Bramfeld See oder Maisredder übrig bleibt...
Sollte, oder muss man wieder etwas ändern, dann nur wieder in den Kreis, wer auch immer dann da sitzen möge.
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1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.05.2014 20:04 von Heiko T..
Zitat
Heiko T.
So in der Richtung stell ich es mir auch vor.
Somit sind alle an einem Tisch, da muss man in vielen Sachen sicher Kompromisse eingehen, aber das Ergebnis soll dann eins sein. Somit braucht sich nicht jeder in die Ecke zu setzen und irgendwelche blödsinnigen Strecken erfinden, die niemanden etwas bringen. Dann kann man nicht mehr hinterher sagen, das war von der Partei die Idee und die Strecke kam von der anderen. Wenn man sich dann einig ist und die Kosten so gut wie möglich brechnet hat, dann kann man auch Zeiten für die Umstellung nennen und festsetzen. Der Vorteil dabei wäre, egal welche Partei in welcher Periode regiert bzw. wer mit wem regiert, hat weiter seine Aufgabe zu machen und muss nun nicht wieder mit neuen Ideen anfangen und andere brauchen dann nicht weiter mit noch unsinnigen Strecken und ob U Bahn oder Stadtbahnplänen ankommen.
Dann wäre mal endlich Schluß mit dem gezeichne auf Stadtplänen und man muss nicht fürchten das irgendwann nur noch die Strecken Ohlsdorf, Haupteingang -> Bramfeld See oder Maisredder übrig bleibt...
Sollte, oder muss man wieder etwas ändern, dann nur wieder in den Kreis, wer auch immer dann da sitzen möge.

Hallo,

also so etwas wie ein "General Verkehrsplan" für den ÖPNV. Nach dem Krieg wurde sowas auch für den IV in Hamburg aufgestellt. Und, man glaube es, oder nicht, bis in die 70er Jahre auch weitgehend und getreu den Vorgaben umgesetzt. Also wäre so etwas für den ÖPNV sicher auch nützlich. Man muss tatsächlich eine gemeinsame "to do Liste" erstellen, nach der sich dann alle Verantwortlichen richten müssen, egal welche Farbe das Parteibuch hat.

Aber ich denke, es wird auf lange Sicht wenig in dieser Richtung passieren, denn es ist ja wunderbar, etwas zu versprechen, und am Ende, wenn es scheitert, warum auch immer, es den anderen in die Schuld zu schieben. Das passiert doch schon sehr lange "erfolgreich" auch in der Bundespolitik, warum sollte sich da die Landespolitik anders verhalten.

Außerdem geht es einer Partei doch in den seltensten Fällen, darum seinen Wählern etwas Gutes zu tun, oder wirklich mal Probleme zu lösen, sondern hauptsächlich darum, bei der nächsten Wahl wieder gewählt zu werden, und bis dahin so gut es geht, seine Scherflein ins Trockene gebracht zu haben. Und wenn dann doch jemand anderes das Zepter in die Hand bekommt, ist es doch guter deutscher "politischer Brauch" vor Allem auch das eigene Versagen dem Gegner anzulasten. Und vor Allem prinzipell das zu fordern, was man selbst vorher bekämpft hat.
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